eckart Posted July 22, 2007 Share #1 Posted July 22, 2007 Advertisement (gone after registration) Hallo zusammen, Auf Leica M fotografiere ich seit 1979, zuerst die M3, dann über die M2 zur M4-2. Mit eingebautem Beli war dann die CL die erste und dann natürlich eine M6. Als die M8 rauskam war ich sehr fasziniert hatte aber gleichzeitig etwas Sorge um meine bisherige analoge Fotografie. Digital hat leider, natürlich auch bedingt durch die Vielzahl an Knipsen und Fotohandies, etwas beliebiges. Ich habe die M8 nun seit drei Monaten und geniese sie mit allen Höhen und Tiefen. Sie ist eine echte M, keine Frage, trotzdem, irgendwie erscheint mir ein analoges Bild immernoch wertiger. Obwohl ich jetzt fast nur noch mit der M8 losziehe brauche ich zwischendrin das sinnliche Erlebnis eines mechanischen Verschlusses, sei's das tschlick der M6 oder das tschaklack der F2, verbunden mit dem blitzschnellen Daumenzucken ohne gleich auf einem Monitor entscheiden zu können(müssen), wars das oder nicht. Vielleicht ist es einfach die Gewohnheit oder meine geistige Unbeweglichkeit aber vielleicht kann es ja auch jemand nachvollziehen. Grüße Eckart P.S. Um noch ein bischen technisch rumzumosern, der Beli der CL wurde schon von der M6 nicht an Genauigkeit erreicht, aber der von der M8 ist nun wirklich der Absturz. Das ganze rumgemache mit -1/3 oder weiß der Kuckuck, könnte man sich alles sparen wenn der selektive Beli als solcher auch spürbar definiert wäre wie bei einer CL. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted July 23, 2007 Share #2 Posted July 23, 2007 Wer seit 1979 mit einer M photographiert, scheint nicht mehr der Jüngste zu sein, läge mir nahe zu sagen, um die Fragen als ein Generationenproblem abzutun. Das ist es wohl nicht. Vielleicht dies: Die Mechanik, Physik und Chemie herkömmlicher Photographie verstehen wir ungefähr, die Elektronik ist nicht mehr so sicher für den Laien nachvollziehbar. Mehr noch ist es der Abstraktionsgrad, was Unbehagen wecken könnte: Elektronisch gespeicherte Daten entziehen sich jeder Anschaulichkeit. Doch das ist keine Frage nur der Photographie. Lange Zeit habe ich große Textbestände vor ihrer endgültigen Verwertung zugleich auf Papier gespeichert. Die riesigen Papiermengen sind recycled, die Daten wandern nun schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert von Computer zu Computer. Mit Plastikgeld kommen wir auch zurecht und tauschen nicht mehr Schafe oder Silbertalente. Ach ja, mit Freunden tausche ich schon mal uralte analoge Leicateile aus, weil ihre Verwendung noch sinnvoll ist. Zur Belichtungsmessung: Meist stimmt die Automatik, und in besonderen Situationen kann man doch mit einem Schwenk der Camera sehen, wie das Licht verteilt ist, und je nach Bildvorstellung den Wert festhalten, den man möchte. Freundlichst str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Michael M. Posted July 23, 2007 Share #3 Posted July 23, 2007 Vielleicht ist es einfach die Gewohnheit oder meine geistige Unbeweglichkeit aber vielleicht kann es ja auch jemand nachvollziehen.Grüße Eckart P.S. ... der Beli der CL wurde schon von der M6 nicht an Genauigkeit erreicht, aber der von der M8 ist nun wirklich der Absturz. Das ganze rumgemache mit -1/3 oder weiß der Kuckuck, könnte man sich alles sparen wenn der selektive Beli als solcher auch spürbar definiert wäre wie bei einer CL. Hallo Eckart Das mit der 'geistigen Unbeweglichkeit' ist vielleicht nicht so krass zu formulieren, aber M-Fans sind schon etwas mehr als nur 'eingefleischte Gewohnheitstäter'. Ich fühle irgendwie mit Dir. Auch für mich ist eine M nicht nur die nüchtern-trockene technische Möglichkeit unterschiedlich schwingende Photonen moment- und ortfixiert zu speichern ... aber das ist eine andere Geschichte ... Was den Beli der M8 angeht, so habe ich zwar noch keine allzu schlechten Erfahrungen gemacht, aber ich fragte mich schon auch, warum man wohl von der "pseudo Spot-Charakteristik" einer M6 / M7 abgerückt ist. Das war doch irgendwie "Leica"! - das mit dem runden, weißen Fleck. Und schlecht funktioniert hat's doch auch nicht (oder?). Du hast recht, einer M8 stünde eine selektivere Belichtungsmessung (Spot) doch besser zu Gesichte, als der weiße Streifen ... Hat das mit der gefärbten Lamelle technische Hintergründe? Oder ist es einfach nur einfacher eine ganze Lamelle des Verschlusses zu färben, als einen runden Fleck aufzudrucken? Den Beli der CL kenne ich nicht, vermute aber, dass er eng verwandt ist mit dem der M5, und den kenne ich nun etwas. So sehr man da den wirklich eng begrenzten und nicht auf Reflektion und Streueung ausgelegten Sensor auch aus optischen Gesichtspunkten schätzen mag, so antiquiert und störanfällig finde ich den "Schwing-Arm". So müßte das bei einer M8 wirklich nicht sein ... . Es gibt doch noch andere Lösungen. Also mal abwarten und sehen, was eine M9 so Neues und Besseres diesbezüglich mitbringen wird... Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
henri Posted July 23, 2007 Share #4 Posted July 23, 2007 Die Sache mit den Sentimentalitäten und dem M-Feeling hat was: ein bekannter Schweizer Reporter bekannte im Interview einmal, kommerzielle Jobs erledige er mit Nikon, seine freien Geschichten mit der M-Leica. Weshalb: bei der M bleibe bis zum Vorliegen der entwickelten Bilder stets eine Prise Unsicherheit, wie denn die Aufnahmen tatsächlich herausgekommen seien. Der Messsucher lasse die Beurteilung des Unschärfeverlaufs ebenso wenig zu, wie den exakten Ausschnitt, jedenfalls nicht im Vergleich zu den verlässlichen 100%-Mattscheiben der grossen F-Nikons. Mit diesem angeblich prickelnden Zauber der M-Leica-Fotografie macht die M8 Schluss, sie lässt wie jede digitale Camera die unmittelbare Kontrolle des Bildes zu. Das hat gewaltige Vorteile, aber der Zauber ist weg. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted July 23, 2007 Share #5 Posted July 23, 2007 das sinnliche Erlebnis eines mechanischen Verschlusses, sei's das tschlick der M6 oder das tschaklack der F2 Was ist denn gegen den mechanischen Verschluß der M8 einzuwenden? Daß er lauter als der der M6 ist? Link to post Share on other sites More sharing options...
Michael M. Posted July 23, 2007 Share #6 Posted July 23, 2007 Was ist denn gegen den mechanischen Verschluß der M8 einzuwenden? Daß er lauter als der der M6 ist? Ach i-wo! Nur dass er nicht mehr der Alte ist ... ... aber das war schon immer so ... Modellwechsel haben halt immer so was unromantisches ... man muss das Gewohnte, Liebgewonnene aufgeben und sich gemäß Marketingstrategie der Lieferfirma neu verlieben ... Wie anstrengend!!! Dachte man doch, dass man die Beste hat ... Mein Tipp: Erst sanft und langsam mit viel Zeit neu verlieben, dann spontan kaufen! ... dann tut Scheiden (vom Alten) nicht so weh ... Es gibt doch Schaufenster zum Nase-plattdrücken oder Prospekte zum studieren und auswendig lernen oder Händler, die die Begehrlichkeit und Leidenschaft neu anfachen können und einem so'n Ding auch mal zum Anfassen in die Hand geben oder sogar mal über's Wochenende mitgeben ... Ansonsten, in den dunklen Schrank gestellt habe ich meine analogen M's nach Eingang der M8 in meinen Kamera-Bestand noch lange nicht! Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted July 24, 2007 Author Share #7 Posted July 24, 2007 Advertisement (gone after registration) Den Beli der CL kenne ich nicht, vermute aber, dass er eng verwandt ist mit dem der M5, und den kenne ich nun etwas. So sehr man da den wirklich eng begrenzten und nicht auf Reflektion und Streueung ausgelegten Sensor auch aus optischen Gesichtspunkten schätzen mag, so antiquiert und störanfällig finde ich den "Schwing-Arm". So müßte das bei einer M8 wirklich nicht sein ... . Es gibt doch noch andere Lösungen. Hallo Michael, der Beli der CL ist konstruktiv wie der von der M 5, die ich allerdings nur von ungefähr kenne. Ich meine auch nicht ,daß die Schwingarmlösung in der M 8 sein müßte, sondern ich vermisse dieses genaue Anmessen einer bestimmten Stelle. Natürlich kann man sagen, daß es bei der digitalen Fotografie nicht mehr sowichtig ist, da man mit Histogrammen mit Zoomfunktionen und sofortiger Kontrolle alles kontrollieren und dann reagieren kann. Es könnte dann aber auch sein, daß dann die zu fotografierende Situation vorbei ist. - Bei allem Geheule, ich mag meine M 8 natürlich trotzdem und verwende wie bei analogen Modellen im Zweifelsfalle den Spotbeli und mache , wie es sich bei einer M gehört, vieles intuitiv. Grüße Eckart Link to post Share on other sites More sharing options...
Michael M. Posted July 24, 2007 Share #8 Posted July 24, 2007 Ich meine auch nicht ,daß die Schwingarmlösung in der M 8 sein müßte, sondern ich vermisse dieses genaue Anmessen einer bestimmten Stelle. ... und verwende wie bei analogen Modellen im Zweifelsfalle den Spotbeli und mache , wie es sich bei einer M gehört, vieles intuitiv. Grüße Eckart Hallo Das schöne am eingebauten Spotbeli ist halt nun mal, dass man die Kamera nicht vom Auge nehmen muss ... Alles andere ist 'Kompromiss' ... egal ob Histogramm oder auch Handbelichtungsmessung. Wobei letzteres noch durchaus für statische Motive taugt, aber es ist halt doch ein wenig 'Gefummel'. Ganz zu schweigen von bewegten Motiven. Man muss sich halt in unserem Falle (M8) mit Erfahrungswerten behelfen ... und damit kommen wir wieder zum Anfang zurück: die -1/3 Korrektur (ich finde eher noch mehr nötig) sind da schon ein vernünftiger Kompromiss. Gruß Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted July 24, 2007 Author Share #9 Posted July 24, 2007 Hallo str. ich gebe zu, ich bin kein Kind mehr. Um genau zu sein, ich werde dieses Jahr 47. Also könnte das mit dem Alter zumindest mitspielen. Ich finde aber der Beitrag von HENRI trifft es am besten. Ich habe mal in einem M-Buch gelesen, daß das Bild bei der M im Kopf entsteht und ich glaube das ist das Problem mit der Digitalen Welt. Weil ich sofort das Ergebnis sehen kann, befinde ich mich mehr auf dem Monitor als im Sucher, also mehr beim Entstandenen als beim Entstehen. Früher habe ich oft Leuten erklärt, das der Vorteil einer M im Gegensatz zur SLR ist, das Foto beim Entstehen zu sehen. Ja das sogar, durch das Gleichzeitige sehen des Motivs und das Hören des Auslösegeräuschs, wirklich ein Bild im Kopf ensteht. Ist bei der M 8 natürlich auch möglich und deshalb habe ich auch auch schon die automatische Vorschau abgestellt , was mir tatsächlich dabei geholfen hat. So gebe ich dir auch Recht mit der nötigen Gewöhnung an das Neue. Ich werde meine M 8 sicher nicht wieder hergeben. Grüße Eckart Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted July 24, 2007 Author Share #10 Posted July 24, 2007 Was ist denn gegen den mechanischen Verschluß der M8 einzuwenden? Daß er lauter als der der M6 ist? Hallo mjh, außer dem Geräusch und der Lautstärke ist es die Unabhängigkeit vom Akku, was mir den M6-Verschluß lieb macht. Aber ich mag auch an dem Elektromagnetischen mechanischen Verschluß die 1/8000 - 1/1500. Auch mag ich den "motorischen Transport" der M 8 und trotzdem fehlt mir manchmal der Schnellspannhebel, wenn mein Daumen wiedereinmal ins Leere greift. Einfach Sentimental Grüße Eckart Link to post Share on other sites More sharing options...
kohlgruber Posted July 24, 2007 Share #11 Posted July 24, 2007 [....] Ansonsten, in den dunklen Schrank gestellt habe ich meine analogen M's nach Eingang der M8 in meinen Kamera-Bestand noch lange nicht! Michael Ich auch nicht. Wobei inzwischen manchmal die ungläubigen Blicke der die Welt durch den Monitor von Kompaktknipsen betrachtenden Leute unübersehbar sind, wenn sie sehen, daß da noch jemand nicht nur durch einen Sucher schaut, sondern auch noch einen Filmtransporthebel betätigt. Die Verwunderung wird auf die Spitze getrieben, wenn da noch wer gelegentlich mit einer zweiäugigen Mittelformatkamera fotografiert... Hans Link to post Share on other sites More sharing options...
m7chris Posted July 25, 2007 Share #12 Posted July 25, 2007 Die ganzen "Sentimentalitäten" verstehe ich nur zu gut. Obwohl mit DMR und M8 bestens digital ausgerüstet gönne ich meinen analogen M Kameras auch gerne etwas Frischluft. Besonders SW ist analog einfach nicht zu schlagen - auch wenn's hinterher eine Menge Arbeit macht. Ist schließlich Hobby und da muß nicht immer Alles rational und erklärbar sein. Christian PS: auch mein Daumen zuckt... Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted July 25, 2007 Share #13 Posted July 25, 2007 eckart, gern gebe ich zu, daß eine analoge M viel mehr zur Konzentration anleitet als eine digitale. (Bei Wanderungen brauche ich schon mal einen Film pro Tag und neuerdings eine Speicherkarte bei raw. Mehr brauchbare Bilder gibt das aber kaum.) Als Ergänzung zur M8 habe ich mir um einen Preis für weniger als zwei UV-IR-Filter eine Schraubgewindeleica gekauft, die älter ist als ich und mich wohl noch aushalten wird... Freundlichst str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Michael M. Posted July 25, 2007 Share #14 Posted July 25, 2007 ... Als Ergänzung zur M8 habe ich mir ... eine Schraubgewindeleica gekauft, die älter ist als ich und mich wohl noch aushalten wird... Das mach echt Spaß! Das ist ein gutes Stück Sentimentalität (und auch ein bischen Versnobtheit)! Das gönnen wir uns! Mit Genuss! Ich habe vor einigen Jahren eine IIIf erstanden, die nach Bestätigung aus Solms im gleichen Jahr und Monat das Licht der Welt erblickte wie unsereiner ... Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted July 26, 2007 Author Share #15 Posted July 26, 2007 [ Hallo, auch ich habe mir vor 2 Wochen noch eine Leica III (1936) und ein Summitar (40er?) und eine Rolleiflex Automat(1940) geleistet. Vordergründig beruflich, ich bin Requisteur und mache gerade ein Fillm in dieser Zeit, aber ich gebe zu die alte Optik reizt und mit einem Adapter habe ich sie samt Gelbfilter auf meiner M8. Womit der Kreis wieder geschlossen ist. Grüße an alle sentimentalen M-ler Eckart Link to post Share on other sites More sharing options...
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