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Leica M6 TTL - unzufrieden mit meinen Bildern (Belichtung / Schärfe)


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Liebe „Leicarianer“,

 

mein letzter Post hier ist schon eine ganze Weile her. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir trotzdem ein paar Tips geben könntet. 

 

Leider komme ich in letzter Zeit immer seltener dazu, meine Leica aus dem Regal zu nehmen und muss feststellen, dass meine Skills im Bereich vollanaloger Fotografie mit Messsucher auch echt zu wünschen übrig lassen - was mich wiederum abschreckt, die Kamera zu nutzen. 

 

Zwei Probleme habe ich dabei konkret: 

 

1. Korrekt Belichten (Meter richtig lesen; Toleranzbereiche deuten?)

 

2. Schnelles Fokussieren (genauer: im Sucher erkennen, ob es wirklich scharf ist bzw. wo die Schärfe liegt)

 

Ich fotografiere fast ausschließlich auf BW400CN, sprich mit ISO 400. 

 

Die Resultate sind größtenteils falsch belichtet (meist unterbelichtet). Wohl vor allem, weil ich keine einheitliche „Messmethode“ beim Fotografieren habe.

 

Ich habe unzählige Seiten im Internet gelesen auf der Suche nach einem Weg, die Leica richtig beherrschen zu lernen. Doch zufrieden war ich mit den Ergebnissen bisher nie.

 

Meine Frage also:

 

Habt ihr Tips, wie man die Leica M richtig beherrschen lernt? Besonders im Bezug auf Belichtung (am besten ganz ohne den integrierten BeLi) und im Bezug auf schnelles Scharfstellen?

 

Ich bin für jede Hilfe dankbar! 

 

Viele Grüße

Fernauslöser 

 
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Für mich das erste, was ich klären würde:

 

Stimmt der Belichtungsmesser in der Kamera? Ist der Entfernungsmesser richtig eingestellt?

 

Um den Belichtungsmesser zu prüfen, kannst Du eine grosse graue oder weisse Fläche mit der Kamera und einem externen Belichtungsmesser messen. Wenn die beiden mehr als vielleicht einen halben Blendenwert auseinander liegen, wäre eine Prüfung der Kamera nützlich. Wenn Du dann die grosse Fläche mit der Kamera fotografierst, solltest Du sehen, was der Film daraus macht.

 

Den Entfernungsmesser prüfst Du am einfachsten, indem Du ein liniertes Blatt aus einem Winkel von 45° fotografierst. Eine gute Vorlage findest Du auf der vorletzten Seite dieses Dokuments: http://www.dphotojournal.com/focus-test-chart.pdf

 

Noch besser wäre es mit einer dicken senkrechten LLinie in der Mitte des Blatts, damit das Scharfstellen mit dem Schnittbild-Entfernungsmesser leichter fällt. Alternativ kann man das Blatt um 90° drehen, damit der schwarze Balken in der Mitte senkrecht verläuft.

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1. Korrekt Belichten (Meter richtig lesen; Toleranzbereiche deuten?)

 

Sind deine Negative zu dünn? Wie verhält es sich mit der Schrift auf dem Filmstreifen? BW400CN ist ja schon länger eingestellt, eventuell schwächelt dein Material, und Du müsstest den ISO-Wert nach unten korrigieren.

ISO 200 sollte Dir in jedem Fall gut belichtete Negative ermöglichen.

 

Ich belichte SW-Filme normalerweise mit Zweidrittel Schattenanteil und dem internen Belichtungsmesser. Die Belichtung wird via Kreisfläche auf dem Verschlußtuch mittig gemessen. Meine M6 ist jetzt 20 Jahre alt, die Messung funktioniert genauso gut wie am ersten Tag. Hin und wieder benötigt sie neue Batterien. Der Beli verblasst dann kurz nach dem Antippen des Auslösers.

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Ahoi

 

ich würde auch mal schauen, ob das Iso-Rädchen an der Rückseite auch tatsächlich auf Iso400 eingestellt oder u.U. sogar dejustiert ist. Bei der feinen Anzeige muss man schon genauer hinsehen.

Ich würde mir auch mal das Auge des Belichtungsmessers im Gehäuse genauer mit einer Lupe ansehen, eventuell ist dort "Fliegendreck" drauf, der dann zu Fehlbelichtungen führen kann.

Auch nicht mehr ganz vorhandene Mess-Punkte auf dem Tuch sollen wohl schon mal gesichtet worden sein, obwohl ich mir das bei der M6 ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, die ist fürs Leben gebaut.

Alternativ zum BW400CN könntest du mal den Ilford XP-2 400 testen, wenn du auf C41 angewiesen bist. Ansonsten würde ich einen reinen S/W-Film bevorzugen. Einen Kentmere 400 sollte zum weiteren Kameratesten günstig sein, allerdings ist die Entwicklung etwas teurer als C41 und dauert im Labor oft länger bis Du diesen wieder hast.

 

Zum Gebrauch der M6 kann ich Dir mal meinen Workflow aufzeigen.

Habe ich mich für eine Brennweite entschieden, lege ich die Blende fest. Ich versuche so oft es geht "offen" zu bleiben, aber als guten Mittelwert habe ich bei Iso400 und normales Tageslicht f5.6 oder 1/3 Blende weiter Richtung f8. Jetzt komme ich meistens in Belichtungszeiten die zwischen 1/500 oder 1/1000 liegen. Ich versuche von nun an nur noch die Belichtungszeiten zu bedienen. Erst bei krassen Ausreissern steuere ich mit der Blende gegen. Bei gleichbleibenden Lichtsituationen braucht man nur einmal auf den Asphalt oder in deine linke Hand messen, den Wert korrekt einstellen und nur verändern, wenn sich das Licht wirklich verändert.

D.h. rechter Zeigefinger justiert das Zeitenrad, während sich der linke Zeigefinger um den Fokus kümmert. Der ist bei mir auch nicht immer genau gesetzt (vor allem wenn es mal schnell gehen muss) da das kleine Kästchen wirklich sehr klein und schwierig abzulesen ist und auch ich öfters mal den Spiegel aus versehen zudecke. Aber bei f5.6 oder etwas höher mache ich mir wegen der größeren Schärfenweite keine allzugroßen Sorgen.

Und dann...zack die Bohne ist der Film auch schon voll ; ))

 

Lass einfach mal die F eine Weile im Schrank und nehme dir mehrere Filme mit der M6 vor, dann groovst Du Dich wieder auf ihr ein. Wenn du ein paar Jahre kein Instrument mehr gespielt hast spielst du auch nicht aus dem Stegreif fehlerfrei.

 

Ahoi und schönen Abend

the eye

 

 

 

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Für mich ist etwas unverständlich: 

du willst, möglichst ohne den Belichtungsmesser der Kamerazu zu nutzen, richtig belichtete Negative haben?

Nimm bitte einen externen Belichtungsmesser, miss die wichtigen Punkte Deines Motivs an und, ermittle einen groben Durchschnittswert, dann liegst Du sicher meistens richtig.

Wenn Du den Beli in der Kamera nutzen willst, achte darauf, dass Du nicht zuviel vom Himmel im Bild hast, sondern eher die bildwichtigen Teile des Motivs anvisierst und reguliere über Blende oder Zeit so, dass die beiden Lichtwaage-Keile gleich hell beleuchtet sind

Und auf den Entfernungsmesser der Kamera solltest Du Dich auch verlassen können. Die beiden Fenster im Sucherbild zur Deckung bringen, einfacher geht es eigentlich nicht, außer mit dem Autofokus einer anderen Kamera. :-))

Du musst auch da den Teil des Motivs anvisieren den Du exakt scharf abgebildet haben willst. Bei dem von Dir benutzten 400er Film, wirst Du sicher häufiger mit großer Blendenzahl arbeiten? Oder mit langen Belichtungszeiten bei kleinerer Blendenzahl?

In jedem Fall kannst Du auf Deinem Objektiv den Entfernungsbereich ablesen, in dem scharf abgebildet wird, bei der eingestellten Blende.

Was machst Du anders... Wenn Du mit den Ergebnissen unzufrieden bist?

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Der Beli Deiner M6 ist (wie üblich) auf 18% Neutralgrau justiert, was in etwa einem Durschnittswert eines normalen Motivs ohne große Ausreißer entspricht. Es wird innerhalb des mittleren Feldes im Sucher gemessen.

Hälst Du dieses Feld auf eine sehr helle Fläche, wird der Beli möglicherweise "zu hell" anzeigen, Du stellst danach ein und das Bild wird unterbelichtet. Konträr dazu mit sehr dunklen Motivbereichen. In solchen Fällen ist nach oben- oder unten zu korrigieren,

oder eine Ersatzmessung auf einen anderen Motivteil durchzuführen und danach auf den eigentlichen Bildausschnitt zu schwenken. Steht aber auch alles in der Bedienungsanleitung

Ich empfehle auch immer mal einen Diafilm zu belichten. Dieser verlangt korrekte Belichtung auf -/+ 0,5 Blendenstufen und man sieht sofort, was los ist.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, daß der M6- Beli sehr exakt misst, aber man wissen muss, was man in die Messung miteinbezieht.

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Um den Belichtungsmesser zu prüfen, kannst Du eine grosse graue oder weisse Fläche mit der Kamera und einem externen Belichtungsmesser messen. Wenn die beiden mehr als vielleicht einen halben Blendenwert auseinander liegen, wäre eine Prüfung der Kamera nützlich.

Haha :), ...oder die Prüfung des externen Belichtungsmesser...
 
Hallo Fernauslöser,
 
Fotoklaus hat eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht, aber je nach Erfahrung ist's vielleicht zu komprimiert, deshalb noch ein paar Kommentare:
1. Korrekt Belichten (Meter richtig lesen; Toleranzbereiche deuten?)
 
Der Belichtungsmesser der M6 ist sehr primitiv, deshalb zwingt er einen, bei der Aufnahme mitzudenken. Mehrere Aspekte spielen eine Rolle:
 
1. Die Belichtungsmessung ist selektiv. Soll heißen, nur ein Teil des Bildausschnitts wird für die Belichtung selektiert. Der Teil ist kreisförmig und liegt in der Mitte des Bildes. Aber hier beginnt auch schon die Krux. Dieser Kreis wird natürlich nirgends als "Gedankenstütze" dargestellt. Leider hat dieser Kreis nicht immer die selbe Größe und ist abhängig von der Suchervergrößerung und von der Brennweite des Objektivs, oder einfacher, vom dargestellten Sucherrahmen, der, je länger das Objektiv, desto kleiner wird. Und eben noch kleiner, je geringer die Suchervergrößerung - aber vergiss das ganze und konzentriere dich nur auf den Sucherrahmen für dein jeweilig aufgesetztes Objektiv. Der Durchmesser des Messkreises entspricht etwa 2/3 der kurzen Rahmenseite --> und das ist die erste Erkenntnis, die man beachten muss: In diesem Kreis misst die Kamera die Belichtung. Hat man nun z.B. eine Suchervergrößerung von 0.58 (eher geeignet für Weitwinkel) und ein 50mm Objektiv drauf, ist der Kreis, relativ vom Gesamtsucher, schon ziemlich klein!
 
2. Die eigentliche Belichtungsmessung ist sehr „naiv“ und praktisch die simpelste Form die es gibt. Dabei werden alle Teile im „Belichtungs-Kreis“ (1.) als „gleich“ betrachtet. Eine korrekte Belichtung funktioniert dabei nur, wenn alle Lichter im Kreis „normal verteilt“ sind und im Durchschnitt 18% ergeben.
 
Sorry, zu viel Tech-Bla, aber (1.) und (2.) sind wichtig, um mit der Belichtungsmessung in der M6 umzugehen. Falls dich mehr Tech-Bla interessiert, kannst du mal nach Objekt- und Integralmessung suchen, weil das ist, was die M6 macht (genau genommen selektive Integralmessung).
 
Diese simple Form der M Belichtungsmessung kann schnell zu Fehlern führen, wenn das Licht im Kreis ungleich verteilt ist. Daher ist’s wichtig, den Belichtungskreis gut abschätzen zu können. Nehmen wir mal eine einfache Situation: Du wählst ein Motiv, das im unteren Drittel aus Landschaft besteht, während die oberen 2/3 im hellen Himmel verschwinden. Wenn du die Kamera so hältst, hängt der Belichtungskreis schon zu ca. 80% im Himmel -> das würde die Aufnahme satt unterbelichten, da hier der Himmel fast die komplette Belichtung dominiert und der naive Belichtungsmesser "denkt", die Szene entspräche 18% Helligkeit; so schlägt er eine Zeit vor, die den hellen Himmel auf die gleiche Helligkeit von 18% Grau runter zieht ;).
 
Was kann man nun tun? Ganz einfach: Wenn du den (virtuellen) Belichtungskreis deiner Brennweiten im Sucher verinnerlicht hast, halte ihn vor der Aufnahme immer auf eine ausgewogene Beleuchtungssituation. Also z.B. auf 1/3 Himmel und 2/3 Landschaft. Dann drück den Auslöser halb durch, um die Belichtung zu halten, bestimme deine eigentliche Komposition und klick. Dann klappt’s garantiert :)!
Wenn du Motive im Gegenlicht fotografieren willst, drehe dich erst um, messe eine Szene mit "Rückenlicht", halte die Belichtung, dreh dich wieder um und fotografiere ins Gegenlicht rein; einfachste und schnellste Methode korrekt mit Gegenlicht umzugehen  ;)
 
Wenn du mit einem externen Belichtungsmesser arbeiten willst, suche mal nach Lichtmessung. Das ist eine extrem einfache und schnelle Variante; passt aber nicht immer. Im Grunde ist der M6 Messer auch sehr präzise und schnell, wenn man obiges beachtet. Mit der Zeit bekommt man auch ein Gefühl fürs Licht. Das kann man sich allerdings nur mit Trial and Error erarbeiten ;). Um herauszufinden, ob deine M6 richtig misst, fotografiere einfachmal eine gleichmäßig beleuchtete Szene bei Tageslicht, mit Licht im Rücken. Am besten im Raum, z.B. dein Wohnzimmer ;). Wenn das Bild normal wirkt, stimmt alles.
 
2. Schnelles Fokussieren (genauer: im Sucher erkennen, ob es wirklich scharf ist bzw. wo die Schärfe liegt)

 

 

Jetzt hab’ ich schon viel zu viel geschrieben —> Suche mal nach hyperfokaler Distanz im Kontext mit Messsucher-Kameras. Eine bewährte Methode um schnell und sicher zu fokussieren.
 
Hoffe es hilft ;)
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