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Guest

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Ich frage mich, wem du mit dieser Bemerkung auf die Zehen treten, oder wem du auf die Sprünge helfen willst. Dass Leica, nachdem sich wieder ein wirtschaftlicher Erfolg eingestellt hatte, das Provisorium verlassen wollte, liegt doch auf der Hand. Die neuen Gebäude sind auch interessant und ansehlich (obwohl wir jetzt ja wissen keinesfalls für Leica gedacht, sondern universellauch  für Nachfolgemieter angemessen sind). Ob der minimalistische Prunk dieses futuristischen Versailles, die übergroßzügigen Platzverhältnisse, die einiges kosten werden und sich in den Kalkulationen der Produkte niederschlagen müssen, für die Zukunft angemessen sind, darf man aber schon bezweifeln.

Das werden diejenigen, welche mit meinen Aussagen etwas anfangen werden, schon selbst wissen.

 

Von Palästen war die Rede, und von Bindung von Kapital, das für andere Zwecke nötiger gewesen wäre, und von Gewinnabschöpfung; davon, dass Leute in die Kasse langen, die mit dem Erfolg von Leica nichts zu tun hatten; davon, dass man "bei den Fakten bleiben sollte". Das war mein Versuch, der Betriebswirtschaft eine Note zu geben, die jetzt gleich in diesem Thread nicht hörbar gewesen ist.

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Ich kenne den Laden lange genug um festzustelle dass es noch nie so schlimm war.

 

Gruß

Horst

 

Bei mir ist es gerade andersrum. Ich bin mit grausigen Eindrücken von Nikon gekommen und habe bei Leica nie irgendwelche Probleme gehabt. 

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Du brauchst dir nur den Mist anzuhören den sie bei einer Führung so erzählen,

wenn Du weißt was die letzten Jahre so gelaufen ist, und wo sie herkommen

glaubst Du, Du bist im falschen Film.

Lasse Dir mal eine Kamera erklären, oder eine fachliche Frage stellen............ ;)

 

 

Ich hatte noch nie Gelegenheit, den Laden zu besuchen und eine Führung mitzumachen. Da ich hier nun schon einige negative Andeutungen darüber gelesen habe... würdet Ihr einen Unwissenden aufklären?

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 Unwissen

 

...damit hat man es bei der "new Generation" zu tun. !

 

Kompetenz - vor allem wenn sie fachlich sein soll - ist bei der neuen LEICA nicht so wichtig.

Die paar Infos über "Events" ( und deren Protagonisten ), Lederriemchen u. Täschchen wird

man noch zusammenglauben. :D

 

Wer das Glück hat, eine - extern organisierte - Museumsführung ( durch die Exponate im Foyer ) und die "kleine Werksführung"

durchgeführt von einem Mitforenten mit über 30jähriger Erfahrung, der wird wirklich etwas über die Geschichte von LEITZ / LEICA

und technischen Fakten zur Fototechnik erfahren. Näheres gerne per PN.

 

Der letzte sehr (!) kompetente "Werksführer" war Karl Hans Welcker - noch in Solms - mit einem Wissen und Erfahrung

aus mehr als vier Jahrzehnten LEITZ/LEICA Zugehörigkeit ( überwiegend bei ELCAN = LEITZ Canada  ).

Ich durfte vor ein paar Jahren noch an einer der letzten - durch ihn durchgeführten - Werksführungen teilnehmen

und fühlte mich aus Begeisterung geradezu aufgefordert, ihm einen Tag danach schriftlich noch einmal dafür zu danken.

 

Aber das waren andere ( bessere ) Zeiten mit überzeugten und charismatischen Mitarbeitern. ;)

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Bei mir ist es gerade andersrum. Ich bin mit grausigen Eindrücken von Nikon gekommen und habe bei Leica nie irgendwelche Probleme gehabt. 

 

Hi,

es ist ja auch nicht so, dass bei der Konkurrenz alles besser ist............ :)

Gruß

Horst

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Ich kann da nichts sagen, ich habe noch keine Werksbesichtigung in den Produktionsstätten von Nikon, Canon oder Fujifilm mitgemacht. Ich bräuchte dann auch einen Übersetzer, bin des Koreanischen nicht mächtig.   :D

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Aber das waren andere ( bessere ) Zeiten mit überzeugten und charismatischen Mitarbeitern. ;)

 

Danke für die Ausführungen. Die Sache mit den "charismatischen Mitarbeitern"... das würde ich als generelles Problem ansehen, vielleicht als eine Art Zeitgeist. Ich beobachte das in allen Unternehmen und auch in der Politik. Charismatische Führungskräfte oder Mitarbeiter gibt es irgendwie kaum noch. Jeder sieht nur zu, wie er seinen Hintern an die Wand kriegt, Dienst nach Vorschrift ableistet, nicht beim nächsthöheren Aneckt. Persönliches Engagement über das geforderte Minimum hinaus: Fehlanzeige. Hintergrundwissen oder "über den Tellerrand schauen", gar weiterführendes Interesse, Neugier ... erlebe ich immer weniger.

 

Auf Arbeit höre ich immer öfter: "Ist nicht meine Baustelle" oder "Fragen sie XY, der weiss das vielleicht" oder "Ist mir egal. Ich mache nur das, was in der Arbeitsanweisung steht" oder "Das interessiert mich alles nicht, steht nicht in meiner Aufgabenbeschreibung".

 

Das ist nicht nur Leica, das ist überall so... 

 

Wahrscheinlich fällt das hier nur so auf, weil sich hier vornehmlich eine "reifere" Altersgruppe umtreibt. Ich vermute mal, hier gibt es tatsächlich noch Leute, die früher mal mit ihren Händen gearbeitet haben bevor sie in Führungspositionen aufgestiegen sind und die sich für ihre Arbeit tatsächlich interessiert haben. Vielleicht sogar Menschen, die ihre Arbeit nicht nur wegen des Geldes machen und die sich freiwillig engagiert und weitergebildet haben. Und die neben dem scheinbar unerlässlichen BWL-Studium auch mal was von praktischer Arbeit gehört haben.

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Guest umshausumzu

[quote name="poseidon" post="2824080"

Du brauchst dir nur den Mist anzuhören den sie bei einer Führung so erzählen,

wenn Du weißt was die letzten Jahre so gelaufen ist, und wo sie herkommen

glaubst Du, Du bist im falschen Film.

Lasse Dir mal eine Kamera erklären, oder eine fachliche Frage stellen............ ;)

Sicher ist auch vieles besser geworden, aber man geht anderes mit den Kunden um wie früher.

(hier meine ich nicht die Leica Akademie, da klappt das noch)

Gruß

Horst

Was braucht jemand eine Führung, wenn er 6950,- hinblättern kann?

claus

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Danke für die Ausführungen. Die Sache mit den "charismatischen Mitarbeitern"... das würde ich als generelles Problem ansehen, vielleicht als eine Art Zeitgeist. Ich beobachte das in allen Unternehmen und auch in der Politik. Charismatische Führungskräfte oder

Auf Arbeit höre ich immer öfter: "Ist nicht meine Baustelle" oder "Fragen sie XY, der weiss das vielleicht" oder "Ist mir egal. Ich mache nur das, was in der Arbeitsanweisung steht" oder "Das interessiert mich alles nicht, steht nicht in meiner Aufgabenbeschreibung".

 

Das ist nicht nur Leica, das ist überall so... 

 

 

 

Das sehe ich nur bedingt so, es mag sein, dass zeitgeistbedingt immer weniger Mitarbeiter wirkliches Interesse haben, aber genauso schlimm verhält es sich in den Führungsetagen. Es gibt meines Erachtens auch keinerlei charismatische Führungspersönlichkeiten mehr. Ich hänge mal ein kleines Interview an. Hier vertritt eine charismatische Führungspersönlichkeit die These, dass es i m m e r die Schuld des Managements ist, wenn die Mitarbeiter demotiviert werden.

Und ich muss sagen, auf meine Firma triftt das so etwas wie hundertprozent zu. Das Interview ist leider nur auf englisch verfügbar.

http://www.freeenterprise.com/story/management-advice-from-gordon-bethune-the-ceo-who-saved-continental-airlines/

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Das sehe ich nur bedingt so, es mag sein, dass zeitgeistbedingt immer weniger Mitarbeiter wirkliches Interesse haben, aber genauso schlimm verhält es sich in den Führungsetagen. Es gibt meines Erachtens auch keinerlei charismatische Führungspersönlichkeiten mehr. Ich hänge mal ein kleines Interview an. Hier vertritt eine charismatische Führungspersönlichkeit die These, dass es i m m e r die Schuld des Managements ist, wenn die Mitarbeiter demotiviert werden.

Und ich muss sagen, auf meine Firma triftt das so etwas wie hundertprozent zu. Das Interview ist leider nur auf englisch verfügbar.

http://www.freeenterprise.com/story/management-advice-from-gordon-bethune-the-ceo-who-saved-continental-airlines/

 

Ja, da bin ich 100% bei Dir, habe mich wohl nur nicht so präzise ausgedrückt. Ich schrieb ja über den klassischen Betriebswirtschaftler - mein Lieblingsfeindbild - und damit meine ich natürlich auch die modernen Führungsetagen.

 

Als ich jung war, kam das BWL-Studium gerade auf und jeder, der beim Abi nur mittelmäßige Noten hatte und auf Grund des numerus clausus nichts anderes gekriegt hat (aber auch kein Bock zum Arbeiten hatte), studierte halt BWL.

 

Einige Jahre später traf ich diese "jungen dynamischen" Führungskräfte dann wieder. Sie sickerten in sämtliche Unternehmen ein, hatten vom Unternehmen selbst (seiner Geschichte, seinen Produkten) keine Ahnung (und auch kein Interesse) und konnten zwar schöne englische Fachwörter, waren ansonsten aber zu dämlich, einen Hammer zu halten. (Stichwort: Bullshit-Bingo). Bei uns auf Arbeit kam damals das tolle Wort "Controlling" auf und plötzlich waren Mitarbeiter nur noch "Mitarbeiterkapazitäten", die wild verrechnet wurden, für alles gab es die Kontrolle der Kontrolle und es setzte eine wilde Regulierungswut ein.

 

Anstatt jemanden im Haus zu behalten, der mal einen Drucker warten konnte, machte man outsourcing und ließ lieber jemanden für 200 EUR/Stunde aus Berlin kommen, wenn der Drucker streikte. Irgendwann kamen dann auch die coolen Bilanztricks ins Spiel. Alle Gebäude verkaufen und zurückmieten z.B. Nachhaltigkeit, Tradition und Unternehmenskultur interessierten keine Sau mehr (obwohl ständig darüber referiert wird).

 

Das Ende vom Lied war dann, dass sich die Mitarbeiter so entwickelten, wie in meinem Post weiter oben beschrieben.

 

Barnack hat ja damals die Leica praktisch privat entwickelt, einfach so, aus persönlichem Interesse und weil er etwas verbessern wollte. Und schließlich hat sein Chef irgendwann gesagt: Junge, tolle Sache, wir bauen das Ding einfach mal. In den meisten modernen deutschen Unternehmen wäre sowas heutzutage undenkbar, weil jeder nur noch Dienst nach Vorschrift verrichtet. 

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Okay, ich sehe wir haben doch tatsächlich sehr ähnliche Erfahrungen gemacht - leider, muss man eigentlich sagen. 

Mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder vernünftige Handwerksmeister, der seinen eigenen Betrieb führt, unternehmerischer

denkt und handelt als diese sogenannten Führungskräfte in unseren Konzernen. 

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Guest digiuser_reloaded

Wundert Dich das? Mich nicht. Bei einem Handwerksmeister geht es ja auch meistens um das eigene Geld ;)

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Um einmal auf das Thema zurückzukommen:

1. Leica MUSS sich von anderen Foto- Herstellern abheben. Gegen Nikon, Canon usw. wird dieser kleine Hersteller sonst nicht bestehen können.

2. Das KANN Leica nur erreichen, wenn es begehrenswerte Luxusprodukte mit hohem Image vermarktet. Leica wird also sich von den "altgewordenen" Fotofreaks abwenden müssen, und quasi das werden, was Hermés bei den Handtaschen und Lederutensilien- Herstellern ist, Harley- Davidson bei Motorrädern, Bang & Olufsen bei TV, Patek- Philipe bei Uhren,  usw. .

3. Von uns Alten "Gusseisernen" kann ein Fotohersteller nicht leben. Selbst Porsche hat sich an einen Markt angepasst und die luftgekühlten Motoren ersetzt gegen Großserientriebwerke mit "Soundgenerator", der das Motorengeräusch vorgaukelt. Damit haben sie aber überlebt.

4. 88% verkauft Leica außerhalb von Deutschland, und China kommt erst noch richtig. Glaubt Ihr wirklich, wir alten Analog- Freaks und Barnack- Fans stellen noch eine Zielgruppe dar????

5. Leica wird sich also zum Luxushersteller verändern (müssen!). Die Preise orientieren sich nach dem entsprechenden Markt und den Kunden, die sehr teure/ überteuerte Label- Lederartikel, Motorräder, Autos, Dänische Fernseher, Schweizer Uhren usw. kaufen. Bald gibt es teure Leica- Modeartikel in den hauseigenen Leica- Stores, veredelte Kameras werden ein Renner, noch teurere Spezial- Objektive werden zeigen: WIR SIND DIE BESTEN, ALSO AUCH DIE TEUERSTEN! Das Image macht das Produkt!!! Oder glaubt Ihr, Chanel, Prada, Louis- Vuitton machen nur Spitzenqualität? Sie SPIELEN es! So ist der Markt, und Leica hat sich entschieden, auf welcher Seite sie stehen wollen. Rollei, Agfa usw. sind tot, Leica lebt!

6. Alternative: Sie werden aufgekauft von Sony, Panasonic o.ä. und das rote Label wird dann auf überteuerte asiatische Großserienartikel geklebt. Wetzlar wird dann zerfleddert und nur ein alter Name bleibt übrig. So kennen wir es von anderen gestorbenen Herstellern.

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# 334 Deido

---- da Leica hier sicher mitliest, brauchen wir uns jetzt über nichts mehr zu wundern und auch keine Sorgen mehr zu machen. Der Geschäftsplan kann jetzt erstellt werden. Und dies ohne Unternehmensberater und ohne ohne weitere Geldausgaben.

Ach Deido, wenn's nur so einfach wäre.  :D

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Oskar Barnack wollte ein Gerät bauen um die Filmempfindlichkeiten für seine Kinofilme zu testen. Daraus wurden dann in der Neuzeit Geräte mit denen die Kundenempfindlichkeit gereizt wird ;-)

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# 334 Deido

---- da Leica hier sicher mitliest, brauchen wir uns jetzt über nichts mehr zu wundern und auch keine Sorgen mehr zu machen. Der Geschäftsplan kann jetzt erstellt werden. Und dies ohne Unternehmensberater und ohne ohne weitere Geldausgaben.

Ach Deido, wenn's nur so einfach wäre.  :D

Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass es genau SO EINFACH ist. Wir werden es hinnehmen müssen, ist auch o.k., solange die nur Sensoren haltbar wären....

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Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass es genau SO EINFACH ist. Wir werden es hinnehmen müssen, ist auch o.k., solange die nur Sensoren haltbar wären....

 

Du meinst nicht zufällig  ....... die Senioren haltbar ....... :D 

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