schmierlinse Posted June 28, 2013 Share #1 Posted June 28, 2013 Advertisement (gone after registration) Unweit des zuletzt gezeigten Schachtes(Goldschächtchen) steht die Wiege der westlichen Kohleindustrie. Das ist der Schacht 1 mit seinen ursprünglichen 2 Malakowtürmen der von Franz Haniel Nf. 1879 fertig getauft war. 1861 hatte sie noch grosse Probleme, als plötzlich beim Teufen die Schachtsohle 17m hoch mit aufgestiegenem Schwemmsand stand, der von einem Schachtsohlendurchbruch herrührte. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Überhaupt hatte Franz Haniel linksrheinisch kleinere Probleme. Er war einer der wenigen die an eine Fortsetzung der Kohleflöze unter dem Rhein nach Westen hin glaubte, Mitte des 19.Jahrhunderts. Aber auch er musste eine Mutung beantragen, in der erst mal bewiesen werden musste, das dort überhaupt Kohle läge. Die Fläche war damals unerhört gross, die er beanspruchen wollte und auch zugesprochen bekam: 90 Quadrat-Km. Zum Vergleich auch eine grosse Zeche: Zollverein hatte nicht mal 20 Quadrat-Km. Für all die Mühen war dafür schon 1925 Schluss. Zechenschliessungen sind also nicht wirklich neu, nur nicht so endgültig wie 2018. So sah es um die Jahrhundertwende aus Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Überhaupt hatte Franz Haniel linksrheinisch kleinere Probleme. Er war einer der wenigen die an eine Fortsetzung der Kohleflöze unter dem Rhein nach Westen hin glaubte, Mitte des 19.Jahrhunderts. Aber auch er musste eine Mutung beantragen, in der erst mal bewiesen werden musste, das dort überhaupt Kohle läge. Die Fläche war damals unerhört gross, die er beanspruchen wollte und auch zugesprochen bekam: 90 Quadrat-Km. Zum Vergleich auch eine grosse Zeche: Zollverein hatte nicht mal 20 Quadrat-Km. Für all die Mühen war dafür schon 1925 Schluss. Zechenschliessungen sind also nicht wirklich neu, nur nicht so endgültig wie 2018. So sah es um die Jahrhundertwende aus ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/207773-malakowturm-des-goldsch%C3%A4chtchens/?do=findComment&comment=2360996'>More sharing options...
Advertisement Posted June 28, 2013 Posted June 28, 2013 Hi schmierlinse, Take a look here Malakowturm des Goldschächtchens. I'm sure you'll find what you were looking for!
hotte_cool Posted June 30, 2013 Share #2 Posted June 30, 2013 Nicht nur die tollen Aufnahmen, sondern auch noch ein kleiner historischer Diskurs. Prima! h_c Äh, hast Du mal ausprobiert, wie die Bilder wirken, wenn sie insgsamt "einen Tick" heller sind? Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted June 30, 2013 Author Share #3 Posted June 30, 2013 Ja habe ich, dann sehen sie aber aus wie 'normale' s/w Aufnahmen. Ich mag es düster und diese krassen Tonsprünge. Speziell bei alten Industrieanlagen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted July 6, 2013 Share #4 Posted July 6, 2013 Den haste aber schwarz gemacht, Horst. Aber, ich war gerade für wenige Tage im Ruhrgebiet und bin in Bottrop, Gladbeck an noch originalen Zechensiedlungshäusern vorbeigekommen.... die sind tatsächlich noch so schwarz wie zu Kohlezeiten. Es passt also durchaus zusammen. Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted July 7, 2013 Author Share #5 Posted July 7, 2013 Den haste aber schwarz gemacht, Horst. Aber, ich war gerade für wenige Tage im Ruhrgebiet und bin in Bottrop, Gladbeck an noch originalen Zechensiedlungshäusern vorbeigekommen.... die sind tatsächlich noch so schwarz wie zu Kohlezeiten. Es passt also durchaus zusammen. Die gewollte düstere Erscheinung einiger meiner Zechenbilder haben auch einen mit transportierten tieferen Sinn. Die düstere Zukunft des Kohleabbaus. 2018 ist Schluß. - Die ehemaligen Zechenkolonien sahen früher noch viel krasser aus, da ist schon einiges abgewaschen worden, im Laufe der Zeit. So lohnt sich heute schon ein heller Putzanstrich oder -sicherheitshalber;) - doch lieber ein dunkler Klinker. Es arbeiten ja noch 2 Zechen und 2 Kokereien im Ruhrgebiet. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Eine Farbfotografie wie diese war früher im Kohlenpott wie Perlen vor die Säue werfen. Da war alles tiefschwarz. Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Eine Farbfotografie wie diese war früher im Kohlenpott wie Perlen vor die Säue werfen. Da war alles tiefschwarz. ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/207773-malakowturm-des-goldsch%C3%A4chtchens/?do=findComment&comment=2368127'>More sharing options...
Talker Posted July 7, 2013 Share #6 Posted July 7, 2013 Ich kann mich noch gut an etliche der Zechenhäuser, in denen viele meiner Schulkameraden wohnten erinnern. Einerseits schlimm, weil eng, Toilette auf dem Hof, kein Bad, manchmal nur 3 Räume, aber fast immer einen Stall auf dem Hof, manchmal noch ein Stückchen Land für eine Ziege und den Taubenschlag. Und immer sehr lebendig zwischen den Häusern... Es gab viel Spass, die Menschen sprachen miteinander, die Schnapsflasche wurde über den Zaun gereicht, Wäsche wurde in Gemeinschaftsarbeit draußen gewaschen im Sommer und und immer wurden wir "lauten Blagen" "raus hier, spielt auffe Straße" ! aufgefordert. Mir hat es dort sehr gut gefallen! Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted July 7, 2013 Author Share #7 Posted July 7, 2013 Advertisement (gone after registration) Ja, genau.Mit den Zechen geht auch eine gewisse Kultur verloren. Die des Kumpels. Die Leute wohnten größtenteils Haus an Haus die auf derselben Schicht waren. Das prägt einen. Und Schnaps... mein Gott was haben die früher gesoffen, aber echt unglaublich. Die Hauptbefürworter des überwiesenen Gehaltes auf ein Girokonto ende der 1960er Jahre, waren die Hausfrauen. Manche Kumpels kamen am Lohntag 'etwas ' später nach Hause, weil sie noch mal eben in der Kneipe.... gegenüber des Zechenhauptores.... na ja. Nur soviel:- einige kamen eben nur mit ein bischen Hartgeld nach Hause. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest imro Posted July 7, 2013 Share #8 Posted July 7, 2013 Vielen Dank für Deine Bilder und den interessanten Exkurs in die Historie. Ich habe die harte Bergmannsarbeit selbst kennengelernt und dabei auch viel gelernt für mein weiteres Leben. Die besondere Kollegialität und Kameradschaft unter Tage habe ich in meinem späteren Berufsleben nie wieder in der gleichen Weise angetroffen. Für die weniger informierten Leser sei mir noch der Hinweis getattet, daß der deutsche Steinkohlenbergbau als auch der noch viel früher in den 60-er Jahren beendete Erzbergbau technisch weltweit führend war. Einfacher und leichter abbaubare Lagerstätten in der Welt in der Verbindung mit billigsten See-Frachtraten (Kennt einer noch das Thema Ausflaggung von Schiffen auch deutscher Reeder?) ließen eine betriebswirtschaftlich rechenbare Fortführung nicht mehr zu. Kohle taugt nicht nur zur Energieerzeugung oder im verkokten Zustand als Reduktionsmittel des Eisenerzes im Hochofenprozeß, sondern kann auch als Rohstoffgrundlage dienen wie Öl durch die Fischer-Tropsch-Synthese. Aber auch diese Technologie wurde mangels Bedarf praktisch nicht weiterentwickelt. Das Abwerfen unserer eigenen Lagerstätten war aus betriebswirtschaftlicher Sicht wohl begründbar. Volkswirtschaftlich wird sie sich in der Zukunft meiner Ansicht nach als strategische Dummheit erweisen. Aber vielleicht gibt es auch schon andere Denkrichtungen: Bodenschätze: In Deutschland wird wieder gebuddelt - Wirtschaft - FAZ Glückauf! Link to post Share on other sites More sharing options...
becker Posted July 7, 2013 Share #9 Posted July 7, 2013 Toller Exkurs super Bilder danke. Grüße M Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted July 7, 2013 Share #10 Posted July 7, 2013 Da muss ich noch einen Witz anfügen.... , ich erwähnte in meinem letzten Beitrag die Ziegenhaltung einiger Bergleute. In den Anekdoten des Ruhrgbiets heißen die Kumpel dann Antek und Frantek, später dann Kumpel Anton und sein Freund Czervinski...hängt mit den vielen polnischen Einwanderern zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts im Ruhrgebiet zusammen.. Antek trifft auf Frantek.. du Frantek, wir haben jetzt auch Ziege. Ihr Ziege? Jau! Wo habt Ihr Ziege, hass doch kein Stall? Nee, sagt Antek, erss ma im Schlafzimmer! Mensch Antek.. im Schlafzimmer? riecht denn dat nich ziemlich? Na ja, wird sich Ziege gewehnen missen. Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted July 8, 2013 Author Share #11 Posted July 8, 2013 Link to post Share on other sites More sharing options...
Stefan2010 Posted July 8, 2013 Share #12 Posted July 8, 2013 Deine mit Texten begleiteten Bilder aus dem Revier sind für mich immer ein Highlight! Danke und viele Grüße Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted July 8, 2013 Share #13 Posted July 8, 2013 Ea stimme ich sehr gern zu!! Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted July 8, 2013 Author Share #14 Posted July 8, 2013 So'n bischen rot werde ich schon, bei den Lobschriften. Aber nur mal so erwähnt, für diejenigen die sich mit Kohle+Zechen nicht so auskennen und nur die noch vorhanden Fördertürme sehen. Eine evtl. Wiederaufnahme der Kohleförderung dieser ehemaliger Zechen ist nicht mehr möglich. Entweder bergbautechnisch und/oder wirtschaftlich. Der ehemaliger Wirtschaftsminister und langjähriger Vorsitzende der RAG/Degussa (heute EVONIK) hat es schon mal angedeutet. Wenn, dann wird neu abgeteuft. Nur die Schäden die dieser Abbau im Ruhrgebiet erzeugte - die sog. Ewigkeitsschäden- deren Beseitigung wird keiner von uns und unserer Kindeskinder erleben. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest imro Posted July 8, 2013 Share #15 Posted July 8, 2013 ... Aber nur mal so erwähnt, für diejenigen die sich mit Kohle+Zechen nicht so auskennen und nur die noch vorhanden Fördertürme sehen. Eine evtl. Wiederaufnahme der Kohleförderung dieser ehemaliger Zechen ist nicht mehr möglich. Entweder bergbautechnisch und/oder wirtschaftlich. Der ehemaliger Wirtschaftsminister und langjähriger Vorsitzende der RAG/Degussa (heute EVONIK) hat es schon mal angedeutet. Wenn, dann wird neu abgeteuft. Nur die Schäden die dieser Abbau im Ruhrgebiet erzeugte - die sog. Ewigkeitsschäden- deren Beseitigung wird keiner von uns und unserer Kindeskinder erleben. Jau, einmal zu - immer zu. Bis auf die hier und da vorhandenen Sandsteinbänke ist das Karbongebirge ausgesprochen plastisch, sodaß die geschaffenen Hohlräume gewissermaßen wieder "zuwachsen". Der Rest säuft schlicht und einfach im Grundwasser ab. Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted July 8, 2013 Share #16 Posted July 8, 2013 Wenn sie nur zuwachsen würden... sie brechen einfach ein und das Nachrutschen wirkt sich oft bis an die Oberfläche aus. Ich habe in einem von diesen "Bergschäden" betroffenen Haus gewohnt. Da bildet sich dann schon mal ein 2cm Riss der ein Haus dann in zwei Teile teilen kann. So schlimm war es bei uns allerdings nicht. Link to post Share on other sites More sharing options...
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