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Spiegelreflex-Holzkamera?


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Hallo,

habe dieses Uralt-Teil bei der Lagerräumung eines Fotohändlers erbeutet. Keine Markenbezeichnung (außer auf dem Objektiv und der -offenbar nachträglich angebrachten Planfilmhalterung, da steht dann Voigtländer).

Innen sieht sie aus wie die Holzversion einer Hasselblad: ein Riesenspiegel auf einer Holzplatte, der hochwummst, wenn man den Auslöser (die große geriffelte Taste an der Seite) betätigt.

Als Lichtschachtsucher ein faltbares Lederkonstrukt, darunter eine Mattscheibe.

Der Objektivträger fährt auf einem Schlitten, der Balgen ist ebenfalls aus Leder.

Weiß einer von Euch, was das für eine "Kiste" sein könnte?

Gruß

Stefan

PS: Pardon für die schlechten Fotos, hatte nur eine Winz-Olympus zur Hand.

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Guest Leicas Freund
Weiß einer von Euch, was das für eine "Kiste" sein könnte?.

Das scheint eine "Reporter-Kamera", über 80 Jahre alt zu sein.

Vielleicht eine Mentor.

PS: Pardon für die schlechten Fotos, hatte nur eine Winz-Olympus zur Hand.?.

M8 nix:D

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Hallo Stefan,

Du hast eine Mentor - Spiegelreflex älteren Typs von Goltz&Breutmann aus Dresden. Es gab sie bis in die 80 er Jahre.

Hergestellt wurden die Geräte für die Formate 6x9 (?), 9x 12, 1015 und 13x18 cm.

Allerdnigs werden spezielle Kassetten benutzt, die heute gängigen für das int. Rückteil passen nicht. Wenn Du Planfilm nutzt, mußt Du unter den Film eine passende Glasscheibe oder ein Brettchen legen bzw. blecherne Planfilmeinsätze nutzen, weil die Kassetten für Glasplatten ausgelegt sind. Oder Du besorgst Dir bei Wephota Platten.

Planfilme kannst Du in der Schale entwickeln, oder Du gibst die Farbfilme ab. Das geht sogar bei Schlecker.

Je nach Modell reicht der Schlitzverschluß von 2 sec bis 1/100 sec oder sogar bis zum 1/1000.

Bilder machen kann man mit der Kamera schon, sogar gute. Wenn Du vorher Krafttrainig betreibst, gehen auch Sportaufnahmen.

Bei meiner Mentor kann man zur Erzielung der Schärfenverlagerung nach Scheimpflug die Objektivstandarte horizontal und vertikkal verschwenken. Allerdings muß man bei älteren Geräten meist den Verschluß gangbar machen.

Zur Bedienung: parent

Im Großformatforum werden die kameras gelegentlich auch diskutiert, z. B.: Großformatfotografie - Die Seite für Großformatfotografen :: Thema anzeigen - mentor verschluss(reperatur)

Der Verschluß wird nach der an der Kamera angebrachten Tabelle eingestellt. Du mußt Verschlußspannung und Schlitzbreite einstellen. Das Langzeitenwerk funktioniert mit der B-Einstellung.

Von Graflex gab es eine ähnliche Kamera (Graflex.Org: Speed Graphics, Large Format Photography, and More)

Gruß

Thomas

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Hallo Stefan,

Du hast eine Mentor - Spiegelreflex älteren Typs von Goltz&Breutmann aus Dresden. Es gab sie bis in die 80 er Jahre.

Hergestellt wurden die Geräte für die Formate 6x9 (?), 9x 12, 1015 und 13x18 cm.

Allerdnigs werden spezielle Kassetten benutzt, die heute gängigen für das int. Rückteil passen nicht. Wenn Du Planfilm nutzt, mußt Du unter den Film eine passende Glasscheibe oder ein Brettchen legen bzw. blecherne Planfilmeinsätze nutzen, weil die Kassetten für Glasplatten ausgelegt sind. Oder Du besorgst Dir bei Wephota Platten.

Planfilme kannst Du in der Schale entwickeln, oder Du gibst die Farbfilme ab. Das geht sogar bei Schlecker.

Je nach Modell reicht der Schlitzverschluß von 2 sec bis 1/100 sec oder sogar bis zum 1/1000.

Bilder machen kann man mit der Kamera schon, sogar gute. Wenn Du vorher Krafttrainig betreibst, gehen auch Sportaufnahmen.

Bei meiner Mentor kann man zur Erzielung der Schärfenverlagerung nach Scheimpflug die Objektivstandarte horizontal und vertikkal verschwenken. Allerdings muß man bei älteren Geräten meist den Verschluß gangbar machen.

Zur Bedienung: parent

Im Großformatforum werden die kameras gelegentlich auch diskutiert, z. B.: Großformatfotografie - Die Seite für Großformatfotografen :: Thema anzeigen - mentor verschluss(reperatur)

Der Verschluß wird nach der an der Kamera angebrachten Tabelle eingestellt. Du mußt Verschlußspannung und Schlitzbreite einstellen. Das Langzeitenwerk funktioniert mit der B-Einstellung.

Von Graflex gab es eine ähnliche Kamera (Graflex.Org: Speed Graphics, Large Format Photography, and More)

Gruß

Thomas

 

Bei Deiner Kamra wurde anscheinend etwas für 6x9 hinten adaptiert. Dafür gibt es Rada-Rollfilmkassetten in der E-Bucht.

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Danke für den Tip- habe mal in der Bucht nach "Mentor" gesucht und eine gefunden (270105077540). An manchen Ecken sieht sie meiner Kamera doch sehr ähnlich, z.B. die "Geschwindigkeitstabelle" und links darunter die Kombination aus angeschraubtem Gurthalter (?) und dem darüber liegenden Einschraubgewinde.

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@thomas

hatte meine letzte Äußerung geschrieben, bevor ich Deine Hinweise gesehen hatte- vielen Dank dafür. Bei "parent" ist genau so eine Kamera abgebildet wie ich sie habe--- und die Bedienungsanleitung ist richtig klasse!

Danke!!

Stefan

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Guest Leicas Freund

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Hergestellt wurden die Geräte für die Formate 6x9 (?), 9x 12, 1015 und 13x18 cm.

Allerdnigs werden spezielle Kassetten benutzt, die heute gängigen für das int. Rückteil passen nicht. Wenn Du Planfilm nutzt, mußt Du unter den Film eine passende Glasscheibe oder ein Brettchen legen bzw. blecherne Planfilmeinsätze nutzen, weil die Kassetten für Glasplatten ausgelegt sind. Oder Du besorgst Dir bei Wephota Platten.

Planfilme kannst Du in der Schale entwickeln, oder Du gibst die Farbfilme ab. Das geht sogar bei Schlecker.

Es sieht so aus, als hängt hinten eine Voigtländer Plan-Pack-Kassette dran.

Diese Packs sind seit vielen Jahrzehnten nicht mehr verfügbar - sie wurden vom Rollfim vom Markt verdrängt..

Die Voigtländer PP-Kassetten hatten den Vorteil, daß sie ohne die bei diesen Systemen übliche Focusdisfferenz arbeiteten.

Man kann also - wenns denn eine solche Kassette ist - diese herausziehen und und stattdessen "übliche" Metallkassetten einschieben, mit einem "dünnen" Rand.

Welches Maß Deine Kassette hat, kann ich nicht erkennen.

Es könnte 6,5x9 oder 9x12 sein. Das sind "deutsche Maße"

 

Es gab von Plaubel Rollfilmrückteile zum Einschieben. Diese werden immer mal wieder angeboten.

Entweder direkt für den "normalen" Rollfilm, 8 Bilder auf einen Film, oder auf einer "Reduzierplatte" für 9x12, an der dann dieser Rollfilmadapter angebracht ist.

 

thomas_schertel gehört zu den ganz "hartgesottenen". Seinen Tipps würde ich nur begrenzt folgen.;)

Wenn Du eine passende Bleckkasssette nimmst - so ganz lichtdicht wie eine Leica sind die nicht - dann müßte ein Einsatz für Planfilme - ein schwarzes Blech mit einer Randfalzung zur Filmhalterung - eingesetzt werden, auf dem Kopf. Ansonsten würgst Du Dich tot.

 

Alle anderen von thomas_schertel vorgeschlagenen Methoden für den Einsatz von Planfilmen in diese "Plattenkassetten" sind noch grausamer.

Planfilm in der Schale entwickeln - das habe ich vor 50 Jahren als kleiner Junge gemacht - dafür sind spezielle Glasschalen möglich - doch kaum noch zu finden.

Ursprünglich für Glasnegative gedacht - Planfilme so zu entwickeln erlaubt kaum ein "stabiles" Verfahren.

Die Gefahr der Beschädigung z. B. ist recht groß. Und Du mußt in völliger Dunkelheit arbeiten.

Ich habe später richtige "Halterungen" genommen, entweder Drahtkörbe oder Kunststoffhalterungen mit roten Teilen - ich glaube "Krause" hat die ursprünglich hergestellt, dann gabs die über GEPE und Linhof.

Dazu dann gute Entwicklerbehälter.

 

Falls Du diesem Vogel wieder das Fliegen beibringen willst, nimm eine Rollfilmkassette.

Alles andere ist wirklich nur für ganz hartgesottene.:D

NS

thomas_schertel, mit Dir würde ich in den Dschungel ziehen - Du schrickst augenscheinlich vor nix zurück.

Du mit Mentor und ich mit Leica:D

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Hmmmm....mein Dad hat noch ´ne alte Rollfilmkassette von einer anderen Uraltkamera. Mal schauen, ob das paßt (und ob er mir das gute Stück anvertraut). Und ob der Balgen der Mentor überhaupt noch dicht ist, sehen wir spätestens dann ;-)

Es dankt Euch beiden

Stefan

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Guest gugnie

Eine wunderschöne Geschichte und ich zitiere "Hier werden Sie geholfen". :-)

Ist doch eine Menge Wissen, Erfahrung und Material im Forum versammelt.

So ein altes Möbel mit einem Tessar, hoffentlich noch klar. Ein Abenteuer denke ich, damit unterwegs zu sein.

Gruß Gerd und Glückwunsch an den neuen Besitzer.

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Nachdem Leicas Freund so vor mir gewarnt hat:

Man kann Planfilme auch "modern" entwickeln. Es gibt von Jobo Entwicklungsdosen und bei Photoimpex oder Hrn. Löffler Planfilmtanks.

Aber das ist alles mit 50-100€ verbunden. Man sollte halt erst mal probieren, ob einem das Arbeiten mit Planfilmen liegt, bevor man sich Ausrüstung für viel Geld zulegt und sie danach bei Ebay für 1 € plus Porto wieder verhökert.

Wenn man eine Meßuhr hat, die das Ende der eingestellten Zeit mit Piepsen, Klingeln o. ä. anzeigt, spricht nichts dagegen, die Planfilme einzeln in einer Papierentwicklungsschale zu entwickeln. Man schüttet seinen üblichen Filmentwickler hinein und bewegt das Filmblatt ca alle 15 sek. mit der Papierzange. Allerdings muß es absolut dunkel sein (keine Dukalampen).

Rollfilm zum Testen wäre gut. Aber das Objektiv ist ein 210 mm-Tessar. Das ergibt für 6x9 (Bilddiagonale u Normalbrennweite ca 11 cm) schon ein leichtes Fernobjektiv ("Tele"). Auch für 9x12 cm ist die Brennweite eher lang. Vom Bildeindruck ähnelt es dem 60 er Makroelmarit an der R. Für 13x18 cm wäre es die "Normalbrennweite".

Diese Kameras wurden gerne im Studio für Portraits verwendet. Da macht sich die längere Brennweite positiv bemerkbar.

Verwendbar an der Mentor, ohne auf den Spiegel zu verzichten, ist auch ein Tessar 180 mm. Allerdings muß man sich dazu eine versenkte Objektivplatte basteln, sonst geht es nicht auf Unendlich.

Hier noch ein Bild von einer Kassette. Das Blechteil, das darauf liegt, ist der Planfilmeinsatz.

 

Gruß

Thomas

 

NB an Leicas Freund:

Das im Dschungel wäre interessant.

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Guest Leicas Freund
Nachdem Leicas Freund so vor mir gewarnt hat:

Man kann Planfilme auch "modern" entwickeln. Es gibt von Jobo Entwicklungsdosen und bei Photoimpex oder Hrn. Löffler Planfilmtanks.

Hier noch ein Bild von einer Kassette. Das Blechteil, das darauf liegt, ist der Planfilmeinsatz.

 

NB an Leicas Freund:

Das im Dschungel wäre interessant.

Kannst Du Dich nicht mal dienstversetzen lassen, nach Papua-Neuguinea?

Da muß man durch den Dschungel der Regenwälder, um die Schäfchen zu hüten.

Tagelang ohne Kontakt zur Außenwelt - obs heute mit modernerer Technik noch so ist?

Ein Familienmitglied hat einen guten Bekannten dort vor einigen Jahren besucht - und sehr schöne Fotos gemacht. Aufgefressen wurde niemand - in Gegenwart des Hirten. Der Hirte mußte eine Clanfehde beilegen.

 

Zu den Tipps:

Die Jobo Dose erschien mir nicht sehr praktisch - vielleicht hat Löffler jetzt die Krause "Tanks" im Sortiment.

 

Wie paßt Deine Kassette an die schmale Führung der hier abgebildeten Mentor ?

Ich hatte Deine Tipps auf die "üblichen" Blechkassetten bezogen, und konnte mir das mit "mit dem" Holz nicht praktikabel vorstellen.

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Guest Leicas Freund
.So ein altes Möbel mit einem Tessar, hoffentlich noch klar.

Wenns Objektiv nicht klar ist - ich habe noch ein "fabrikneues", vergütet, vom Feinsten.

Alles weitere wird dann hier per PN geregelt:D

Allerdings sollte steich erst einmal versuchen, ohne weitere Kosten sich reinzufummeln.

Mit Rollfilm.

Da gebe ich thomas_schertel recht.

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An Leicas Freund:

 

Das mit der Mission hatte ich mir früher einmal überlegt. Aber inzwischen bin ich Diabetiker, sodaß mich meine Kirche wohl nicht senden würde. Und hier in der Oberpfalz gibt es auch mehr als genug zu tun.

 

Zu den Kassetten:

Sie haben einen hölzernen Falz, der nicht sehr stark ist. Es könnte sein, daß sie sich hinter die Blechaufnahme des Rückteils der Kamera einschieben lassen (bei meiner Mentor ist das Rückteil ebenfalls aus Holz und genutet). Die Mentorkassetten werden in das Rückteil eigeschoben, wie die alten Blechkassetten.

 

Gruß

Thomas

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