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M240 liveview, scrolling und focus-peaking


danielp11

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Bei 2 Metern Motiv Distanz und einem Bildausschnitt am Motiv von 150 Zentimetern ( wäre das 50er HyperPrime an einer digitalen M im Kleinbildformat ) müsste man am Motiv 25 Zentimer von der Mitte des Ausschnittes zum Drittel schwenken.

Durch den Schwenk im Ausschnitt würde sich die Motivdistanz von 200 Zentimetern auf rund 201,6 Zentimeter erhöhen.

 

Jochen, das berücksichtigt nicht, wie der Schwenk auf dem Stativ-Kugelkopf tatsächlich die Position des Sensors verändert.

 

Abgesehen davon passt Deine Rechnung weder zum Summilux noch zum HyperPrime CINE, denn ich musste die Kamera beim Summilux ca. 1,5 cm nach hinten bewegen und beim HyperPrime CINE ca, 4,5 cm. Nach Deiner Rechnung hätte die Kamera aber nach vorne bewegt werden müssen, um den größeren Abstand auszugleichen.

 

So "krumm" ist das nicht gerechnet. :D

Die Frage ist, wer hier "krummer" gerechnet ist. Die einen sagen, die Rechnung ist krumm, wenn die Schärfe-Ebene keine Ebene ist, sondern eine Sphäre (also kugelförmig) und geben sich Mühe, das optisch wieder zu einer Ebene auszukorrigieren, die anderen (z.B. Sony) lassen sich gewölbte Sensoren patentieren, um die Konstruktion zukünftiger Objektive zu vereinfachen.

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Natürlich bewegt sich auch die Kamera selbst ein bisschen nach vorne, wenn man sie derart über einen Kugelkopf bewegt, aber es bringt nicht viel, das hier bis ins letzte auszudeklinieren, denn wenn man es mit der Kamera am Auge so durchspielt, wird man sicherlich auch nicht exakt mit Drehpunkt in der Sensormitte schwenken.

Für die Entfernung ist allerdings nicht der Sensor, sondern der gegenstandsseitige Nodalpunkt maßgeblich, und der wird bei zwei verschiedenen Objektiven nicht an derselben Stelle liegen; daher wird er sich auch beim Schwenken unterschiedlich weit vor und zurück bewegen. Das allein könnte vielleicht schon die Unterschiede erklären.

 

(Wohlgemerkt handelt es sich hier um den echten Nodalpunkt, nicht um das, was Panoramafotografen als Nodalpunkt beschreiben, nämlich den Mittelpunkt der Eintrittspupille.)

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mjh: Danke für den Hinweis, aber ich denke, die Theorie und alle noch denkbaren Einflussgrößen weiter auszulutschen, bringt uns hier nicht mehr nennenswert weiter.

 

Wer sich dennoch überlegen möchte, was da noch alles reinspielt, hier das Setup, mit dem ich gearbeitet hatte.

 

8645596254_b0df76489f_z.jpg

 

Die Kamera wurde auf dem Kugelkopf geschwenkt, anschließend auf der Schiene zentimeterweise nach hinten geschoben, nachdem ich merkte, dass eine Verschiebung nach vorne die Fehlfokussierung nur noch weiter verstärkt

 

Es ist sicherlich besser, die Kamera paralel zur Schärfeebene zu verschieben, als sie zu verschwenken (drehen).

Damit wäre doch das Problem behoben, oder?

 

In der Theorie schon, aber bei allem, was sich in größerer Entfernung abspielt, kaum praktizierbar.

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... ich denke, die Theorie und alle noch denkbaren Einflussgrößen weiter auszulutschen, bringt uns hier nicht mehr nennenswert weiter. ...

 

Es steht Dir natürlich frei, die Differenz experimentell zu erkunden. Andere Leute finden es nützlicher, erst die Ursachen kennenzulernen, um anschliessend Massnahmen zu formulieren. Eine hinreichend genaue Definition des geeigneten Drehpunkts finde ich in diesem Zusammenhang sehr nützlich.

 

@Michael: wie finde ich den objektseitigen Nodalpunkt eines gegebenen Objektivs?

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wie finde ich den objektseitigen Nodalpunkt eines gegebenen Objektivs

Wenn der Hersteller das nicht angibt, ist es etwas knifflig. Ich habe die Nodalpunkte hier mal etwas ausführlicher beschrieben: fotoMAGAZIN - Kameras, Objektive, Fotopraxis, Fotografen | Index Dyn. (Man könnte noch einwenden, dass zwischen den Hauptebenen und den Nodalpunkten des Objektivs zu unterscheiden wäre und dass es eigentlich um die Lage der Hauptebenen ginge. In der fotografischen Praxis ist es aber so, dass der Nodalpunkt immer der Schnittpunkt der jeweiligen Hauptebene mit der optischen Achse ist; die Fälle, in denen das nicht gilt, sind ziemlich exotisch.)

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...Die Kamera wurde auf dem Kugelkopf geschwenkt...

Mache ich auch und die Kamera sitzt so auf dem Kopf, das ich ungefähr in der Sensorebene schwenke.

 

 

Aber wenn ich das Motiv von der Mitte in ein Drittel bringe, dann reicht die Größe der Schärfeebene bei Offenblende und 2 Meter Motivabstand, um die Differenz in der Motivdistanz aufzufangen. ( Siehe Beitrag #174 ) und das HyperPrime verhält sich nicht auffällig anders als andere Objektive. Daher würde mich interessieren, ob du deines mal auf eine Dezentrierung getestet hast.

 

Gruß

Jochen

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Wie Jonsi bemerkt hat, rein geometrisch bleibt der Schwenk erst einmal identisch, wenn man in einem identischen Bildausschnitt von der Mitte zum Drittel schwenken möchte.

Rein geometrisch schon – aber ... zum "Aber" kommen wir weiter unten.

 

 

Bei zwei Metern Motivdistanz und einem Bildausschnitt am Motiv von 150 Zentimetern (wäre das 50er HyperPrime an einer digitalen M im Kleinbildformat) ...

Ein ideales 50er am Kleinbild-Vollformat hätte bei Fokussierung auf 2 m eine Bildfeldbreite von 136,7 cm – vorausgesetzt, der Hauptebenenabstand wäre null (was bei einem realen Objektiv sicher nicht der Fall ist). Aber die Brennweite eines 50ers beträgt in aller Regel ohnehin keine 50,0 mm, und der Sensor einer M9 (oder M) ist auch keine 36,0 mm breit.

 

 

... müsste man am Motiv 25 Zentimeter von der Mitte des Ausschnittes zum Drittel schwenken.

Eher 22,8 cm (bei idealen Werten; in der Praxis wohl noch etwas weniger).

 

 

Durch den Schwenk im Ausschnitt würde sich die Motivdistanz von 200 Zentimetern auf rund 201,6 Zentimeter erhöhen.

Ich komme rechnerisch auf rund 201,3 cm.

 

Aber egal, ob die Differenz 1,3 oder 1,6 Zentimeter beträgt – du hast auf jeden Fall recht, daß das viel zu wenig ist, um in der Praxis einen nennenswerten Unterschied zu machen. Erstens liegt's selbst bei großen Blenden noch im Schärfebereich, und zweitens sind die Einflüsse anderer Faktoren auf die Distanzänderung mindestens ebenso groß, wenn nicht größer, besonders bei Freihandaufnahmen.

 

 

... und auch nicht auf dem Stativ, denn man hat den Scheitelpunkt nah an der Sensorebene und bewegt sich mit der abweichenden Motivdistanz innerhalb der Schärfeebene.

Geschwenkt wird für ein neutrales Ergebnis natürlich nicht um den Mittelpunkt der Sensorfläche, sondern um das perspektivische Zentrum der Abbildung – also um den Mittelpunkt der Eintrittspupille, welche beim idealen ("dünnen") Objektiv mit dem vorderen (und hinteren) Nodalpunkt zusammenfällt. Anderenfalls vollführtest du effektiv neben der Verschwenkung auch noch eine Verschiebung ... und dann wär's sinnlos, sich noch über das Ausmaß der schwenkbedingten Distanzveränderung Gedanken zu machen.

 

Äh, ich versuch's trotzdem. Aus freier Hand arbeitend, neigt der Fotograf dazu, um seine eigene Körperachse zu schwenken – also um einen Punkt, der deutlich hinter der Kamera liegt. Das führt dazu, daß ein Teil der gewünschten Neupositionierung des anvisierten Motivdetails im Bildfeld bereits durch Verschiebung erreicht wird und demzufolge der erforderliche Schwenkwinkel kleiner ist als beim präzisen Schwenk um den Eintrittspunkt. Dadurch verringert sich die Problematik der Distanzänderung noch.

 

Andererseits neigt man dazu, zusätzlich zum Dreh um die Körperachse sich noch in unkontrollierter Weise ein wenig vor- oder zurückzulehnen – und ein bis zwei Zentimeter sind hier sehr wenig – so daß letzten Endes die tatsächliche Fokuslage nach dem Verschwenken aus freier Hand rein zufällig sein dürfte ... mal etwas zu kurz, mal etwas zu weit, mal gerade richtig. Man sollte sich also darüber nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen.

 

 

Als Fotograf in der Praxis bewegt man sich beim Schwenk aber halt deutlich mehr, als einem bewusst wird, und beeinflusst den Abstand deutlich stärker. Unabhängig davon sind 50 mm nicht immer gleich 50 mm bei jedem Objektiv.

Ja, genau.

 

 

Ich würde zu 99 % darauf tippen, dass das eine 50er (welches so stark abweicht) dezentriert ist, wenn sich der Unterschied immer so reproduzierbar zeigt.

Nanu? Wie kommst du auf "99 %"? Ich würde eher auf Bildfeldwölbung tippen. Die rechnerische Distanzänderung durch Schwenken geht ja immer von einem idealen, perfekt planen Bildfeld aus. Ist es aber gewölbt, so kann die tatsächliche Distanzänderung größer oder kleiner ausfallen als die berechnete, je nach Grad und Form der Wölbung.

 

 

Die Kamera wurde auf dem Kugelkopf geschwenkt, anschließend auf der Schiene zentimeterweise nach hinten geschoben, nachdem ich merkte, dass eine Verschiebung nach vorne die Fehlfokussierung nur noch weiter verstärkt.

Ja, natürlich nach hinten! Schließlich wird die Distanz zum anvisierten Punkt durch den Schwenk größer, nicht kleiner.

 

 

Andere Leute finden es nützlicher, erst die Ursachen kennenzulernen, um anschließend Maßnahmen zu formulieren. Eine hinreichend genaue Definition des geeigneten Drehpunkts finde ich in diesem Zusammenhang sehr nützlich. Michael: wie finde ich den objektseitigen Nodalpunkt eines gegebenen Objektivs?

Den findest du, indem du dir die Konstruktionszeichnungen des Objektivs vom Hersteller kommen läßt.

 

Doch der gegenstandseitige Nodalpunkt (eigentlich: Hauptpunkt) ist vollkommen uninteressant. Der korrekte Drehpunkt ist hier selbstverständlich, wie sonst auch, der Eintrittspunkt, d. i. der Schnittpunkt von Eintrittspupille und optischer Achse. Anderenfalls würde man, wie gesagt, zur Drehung noch eine Verschiebung hinzufügen, welche einen unvorhersehbaren (von der Objektivkonstruktion abhängigen) Einfluß auf den erforderlichen Schwenkwinkel hätte.

 

Es hat schon seinen Grund, warum in den Datenblättern der Leica-Objektiv die Lage der Eintrittspupille, aber nicht die der vorderen Hauptebene genannt wird. Letztere ist in der Praxis einfach wurstegal.

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Es steht Dir natürlich frei, die Differenz experimentell zu erkunden. Andere Leute finden es nützlicher, erst die Ursachen kennenzulernen, um anschliessend Massnahmen zu formulieren. Eine hinreichend genaue Definition des geeigneten Drehpunkts finde ich in diesem Zusammenhang sehr nützlich.

 

Zunächst hatte ich mir ebenfalls theoretische Gedanken gemacht, wenn auch nicht so tiefgehend. Die ganze letzte Diskussion hier hinsichtlich Objektiv-Nodalpunkt-Verschiebungen (in Richtung zum fokussierten Motiv) etc. hat jedoch aus meiner Sicht vergleichsweise geringen Einfluss (vielleicht ein paar Millimeter), wenn man sich den Aufbau betrachtet (der im Übrigen etwa das nachahmt, was ein Anwender mit der Kamera am Auge auch tun würde, nämlich seinen Kopf über die Halswirbel etwas drehen/neigen und dann nach vorne oder hinten bewegen, um den Fokus-Shift auszugleichen).

 

Mein Praxisversuch hat auch bereits gezeigt, dass Rechnen auf Basis bisheriger Überlegungen allein hier nicht weiterhilft, sondern sogar in die entgegengesetzte Richtung geführt hätte (nach euren bisherigen Ausführungen hätte die Kamera dichter an das Motiv geschoben werden müssen).

 

Wesentlich größer dürfte aus meiner Sicht der Einfluss sein, der sich aus der Eigenschaft des Objektivs selbst ergibt, also z.B. ob es eine kreisförmige Schärfensphäre abbildet oder tatsächlich so korrigiert ist, dass die Schärfe eine Ebene bildet. Da dürften aus meiner Sicht bei Motivabständen von 2m und mehr die paar Millimeter Nodalpunkt-Verschiebung vernachlässigbar sein.

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Mal was anderes – Helge und Jochen, wie seid ihr denn mit dem 50er Hyperprime CINE zufrieden? Schärfe, Handhabung, Fertigungsqualität? Ist's 'ne Alternative zum Noctilux-M 50 mm Asph oder 'ne Notlösung?

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Die ganze letzte Diskussion hier hinsichtlich Objektiv-Nodalpunkt-Verschiebungen (in Richtung zum fokussierten Motiv) etc. hat jedoch aus meiner Sicht vergleichsweise geringen Einfluss ...

Ja, natürlich. Das ist hier jetzt nur noch akademische Korinthenkackerei. Aber muß auch mal sein – dafür ist so ein Technik-Forum doch da. Und wenn's dem tieferen Verständnis dient ... ;)

 

 

Mein Praxisversuch hat auch bereits gezeigt, dass Rechnen auf Basis bisheriger Überlegungen allein hier nicht weiterhilft, sondern sogar in die entgegengesetzte Richtung geführt hätte (nach euren bisherigen Ausführungen hätte die Kamera dichter an das Motiv geschoben werden müssen).

Nein, weiter weg. Genau wie du es in der Praxis auch herausgefunden hast. Offenbar hast du in deinem Kopf noch irgendwo einen Vorzeichenfehler ... :D

 

 

Da dürften aus meiner Sicht bei Motivabständen von 2 m und mehr die paar Millimeter Nodalpunkt-Verschiebung vernachlässigbar sein.

Was ich sage. Aber: bitte keine Blähwörter! Es gibt keine "Nodalpunkt-Verschiebung", sondern es geht hier um eine (geringfügige) Verschiebung der Fokuslage.

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Ein ideales 50er am Kleinbild-Vollformat hätte bei Fokussierung auf 2 m eine Bildfeldbreite von 136,7 cm – vorausgesetzt, der Hauptebenenabstand wäre null (was bei einem realen Objektiv sicher nicht der Fall ist). Aber die Brennweite eines 50ers beträgt in aller Regel ohnehin keine 50,0 mm, und der Sensor einer M9 (oder M) ist auch keine 36,0 mm breit.

...

Eher 22,8 cm (bei idealen Werten; in der Praxis wohl noch etwas weniger).

...

Ich komme rechnerisch auf rund 201,3 cm.

 

Die Bildfeldbreite hatte ich nicht errechnet, sondern praktisch mit dem 50er HyperPrime bei 2 Metern fokussiert ausgemessen. Darauf basierten meine Werte und daher unser Unterschied im Wert.

 

 

Nanu? Wie kommst du auf "99 %"? Ich würde eher auf Bildfeldwölbung tippen. Die rechnerische Distanzänderung durch Schwenken geht ja immer von einem idealen, perfekt planen Bildfeld aus. Ist es aber gewölbt, so kann die tatsächliche Distanzänderung größer oder kleiner ausfallen als die berechnete, je nach Grad und Form der Wölbung.

 

Weil ich es mit dem gleichen Objektiv, HyperPrime 50mm 0.95, nachgestellt habe.

Eine Differenz, welche eine Nachfokussierung von 4-5 Zentimeter benötigt, damit das Motiv überhaupt erst wieder in die Schärfeebene rutscht, ergibt sich dort nicht. Wenn da das von Helge so weit von der "Norm" abweicht, während er die Kamera ähnlich schwenkt, wäre Dezentrierung meine erste Vermutung und doch auch leicht zu testen.

 

Die Sensorfläche als Basis für den Schwenk erwähne ich deshalb, weil sie mit dem Stativ-Gewinde und der dortigen Befestigung der Kamera dem Schwenkpunkt bei den meisten Stativköpfen am nächsten kommt und so am leichtesten von den meisten nachvollziehbar ist ( mangels Panoköpfen bei vielen Leica-Usern, etc. ), nicht wegen der Neutralität.

 

Mal was anderes – Helge und Jochen, wie seid ihr denn mit dem 50er Hyperprime CINE zufrieden? Schärfe, Handhabung, Fertigungsqualität? Ist's 'ne Alternative zum Noctilux-M 50 mm Asph oder 'ne Notlösung?

Ich habe es nicht gekauft und persönlich wäre ich mit der Schärfe zufrieden. Bzgl. der Handhabung erwische ich mich öfters am Blendenring und merke das wegen der stufenlosen Verstellung nicht sofort.

Da es nicht mehr ausserhalb Hong Kong zum Verkauf angeboten wird, wäre es für mich auch keine Option ( zu stressig bei Fehlfokus, etc. ), zudem es nochmals größer und schwerer als das Noctilux ist.

Mir persönlich an einer M einfach zu gross, aber mit einem dt. Vertrieb würde es sicherlich einige Freunde finden.

 

Ansonsten sollte man den Thread jetzt vllt. wieder der M240 überlassen und nicht dem HyperPrime.

Gruß

Jochen

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Die Bildfeldbreite hatte ich nicht errechnet, sondern praktisch mit dem 50er HyperPrime bei 2 Metern fokussiert ausgemessen.

Hoppla! Das würde auf eine effektive Brennweite von ungefähr 47 mm hindeuten. Da stimmt doch etwas nicht ... :confused:

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Daher würde mich interessieren, ob du deines mal auf eine Dezentrierung getestet hast.

 

Mache ich, nachdem Du Deines diesbezüglich getestet hast und uns Deine "Beweisfotos" zeigst - vielleicht hebt bei Dir ja eine Dezentrierung den Effekt wieder auf. smile.gif

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Hoppla! Das würde auf eine effektive Brennweite von ungefähr 47 mm hindeuten. Da stimmt doch etwas nicht ... :confused:

 

Rechne mir bei der Abstandsmessung und Messung der Bildfeldbreite ein paar Prozent Toleranz ein, die will ich nämlich nicht ausschließen.

 

Gruß

Jochen

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Mal was anderes – Helge und Jochen, wie seid ihr denn mit dem 50er Hyperprime CINE zufrieden? Schärfe, Handhabung, Fertigungsqualität? Ist's 'ne Alternative zum Noctilux-M 50 mm Asph oder 'ne Notlösung?

 

Ich habe es nicht gekauft und persönlich wäre ich mit der Schärfe zufrieden. Bzgl. der Handhabung erwische ich mich öfters am Blendenring und merke das wegen der stufenlosen Verstellung nicht sofort.

Da es nicht mehr ausserhalb Hong Kong zum Verkauf angeboten wird, wäre es für mich auch keine Option ( zu stressig bei Fehlfokus, etc. ), zudem es nochmals größer und schwerer als das Noctilux ist.

Mir persönlich an einer M einfach zu gross, aber mit einem dt. Vertrieb würde es sicherlich einige Freunde finden.

 

Ein paar Sätze von mir noch dazu - und dann sollten wir uns tatsächlich wieder dem allgemeinen Problem, bzw. dessen Workarounds widmen:

 

Die LM-Version (mit RF-coupling) ist in der Tat wohl nur noch in Hong Kong zu bekommen, da es mit einigen Exemplaren (zumeist aber Prototypen zum Testen!) Probleme mit der Kalibrierung gab und die "Tester" darum einen riesen Wirbel veranstaltet haben. Die Analyse des Herstellers ergab, dass die Probleme meist durch Fehlkalibrierungen der Kamera bedingt waren oder schlicht durch unangemessene Erwartungen (die auch das Noctilux 50/0.95 ASPH nicht besser erfüllt). Sie ließen sich i.d.R. nur dadurch lösen, dass die Kamera zusammen mit dem Objektiv kalibriert wird - das ist allerdings vielen Noctilux-Nutzern auch nicht fremd, nur wird darüber nicht so offen und nicht so gerne "diskutiert", wie bei einem kleinen aufstrebenden Hersteller aus Hong Kong.

 

Qualitätsprobleme sind mir auch nur von einigen der ersten Prototypen (von deren wohl sechs unterwegs waren) bekannt. Die verwendeten Verklebungen (die ebenso auch andere namenhafte Hersteller nutzen - auch für Autos oder Flugzeuge...), mussten wohl noch optimiert werden. Meines Wissens sind die ersten Test-Exemplare, mit denen es Probleme gab, inzwischen ausgetauscht worden. Auch meines (obwohl ich keinen Mangel hatte), wurde vorsorglich getauscht. Das neue benutze ich seit vielen Monaten ohne irgend einen mechanischen Mangel.

 

Zur optischen Qualität: Die Schärfe im Zentrum ist mindestens auf gleichem Niveau, wie beim Noctilux 50/0.95 ASPH. Wie es sich im Verlgeich zum Nocti in den Rändern oder Ecken verhält, konnte ich wegen bisheriger Nutzung an Crop nicht testen. So ein Objektiv kauft allerdings keiner für randscharfe Architektur bei Blende 8. Einie Glaselemente sollen von Schott sein (die Objektivbauer mischen i.d.R. die Glassorten, um Farbstiche zu reduzieren). Es hate eine etwas ander Farbwiedergabe, als das Noctilux oder das Summilux. Letztere erscheinen mir etwas kühler in den Farben (mehr blau und magenta betont, während das HyperPrime eher in Richtung gelb/orange/grün geht), das ist aber letzlich eine Frage des Geschmacks und der Nachbearbeitung.

 

Es produziert offen deutlich weniger PF/CAs und die Zerstreuungskreise von Highlights im Unschärfebereich bleiben auch abgeblendet nahezu rund. Das Bokeh ist dem des Noctilux 50/0.95 ASPH sehr ähnlich (und deutlich schöner, als das vom alten Nocti 50/1.0 oder dem Nokton 50/1.1). Ich hatte mal das Noctilux 50/0.95 parallel zum Testen, allerdings nur an Crop (GH2 und NEX-7). An der GH2 gefiel es mir in allen Belangen besser (mal abgesehen von Gewicht und Größe), an der NEX-7 gab es ein Kontrast-Problem (vielleicht irgendwelche Reflexion zwischen rückwärtigem Linsenelement und Sensor bzw. von Streulicht, das um den Sensor herum (wegen des größeren Bildkreises) in die Kamera kam. Ich konnte das aber später durch eine "Maskierung" lösen, die ich in den Adapter einsetzte. Solche Abschattungs-Maskierungen haben übrigens auch einige nativen NEX-Objektive. Wer genaueres sehen will: Fullsize comparison SLR Magic HyperPrime CINE 50mm T0.95 - Leica Noctilux 50/0.95 ASPH et al

 

International vorbestellbar ist weiterhin die (mit 2995 US$ deutlich günstigere) CINE-Version. Das Thema mit Fehlfokussierungen erledigt sich an der M 240 nun dank EVF und Lupe (aber eben leider nur mit mittiger Fokussierung...). Für Leute, die damit auch Filme drehen möchten, ist es schon wegen der stufenlosen und kreisrund schließenden Blende erste Wahl. Von denen werden sich die allerwenigsten am zusätzlichen Gewicht stören. Alle anderen müssen eben abwägen, ob das geringere Gewicht und die kompaktere Bauweise (und natürlich die sexyness eines roten Punktes) den Mehrpreis des Noctilux rechtfertigt. Auch das Nocti ist keine Linse, die man standardmäßig mit in der Fototasche mit sich herumträgt...

 

Übrigens ist das CINE tatsächlich vollkommen baugleich mit der LM-Version. Es enthält sogar den Mechanismus, der den Messsucher-Hebel in der Kamera betätigt (bei der M 240 springt dadurch auch automatisch die EVF-Lupe an, wenn man den Fokusring betätigt). Es ist nur eben nicht kalibriert.

 

Ich würde selbst gerne mal wieder einen neuen Vergleich (nun an der M 240) machen, kenne aber leider in Hamburg niemanden mit einem Noctilux 50/0.95 ASPH.

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Doch der gegenstandseitige Nodalpunkt (eigentlich: Hauptpunkt) ist vollkommen uninteressant. Der korrekte Drehpunkt ist hier selbstverständlich, wie sonst auch, der Eintrittspunkt, d. i. der Schnittpunkt von Eintrittspupille und optischer Achse.

Das gilt, wenn es einem darum geht, beim Schwenken nicht die Perspektive zu verändern, was für Panoramaaufnahmen relevant ist. Hier geht es aber nicht um die Perspektive, sondern um die Entfernung, und die Gegenstandsweite wird ja vom gegenstandsseitigen Nodalpunkt beziehungsweise der gegenstandsseitigen Hauptebene gemessen, und nicht von der Eintrittspupille.

 

Das heißt nun aber nicht, dass man die Kamera um den gegenstandsseitigen Nodalpunkt schwenken sollte – das hätte lediglich den Effekt, dass man dann den reinen Effekt des Focus-and-recompose-Fehlers beobachtet, ohne dass sich zusätzlich die Verschiebung des Nodalpunkts auswirken würde. So sollte man vorgehen, wenn man herausfinden will, ob sich verschiedene Objektive gleicher Brennweite in dieser Hinsicht wirklich unterscheiden, aber das ist ja eher von akademischem Interesse. Wenn man den Focus-and-recompose-Fehlers aber einfach nur minimieren will, müsste man die Entfernung der Drehachse zum Motiv maximieren. Wie Du ja auch schreibst, verringert sich der Fehler, wenn man die Kamera am ausgestreckten Arm hält und sich um die eigene Achse dreht. Theoretisch müsste man einen langen Ausleger auf das Stativ montieren, sodass der Drehpunkt weit hinter der Kamera liegt, was aber kaum praktikabel sein wird. Bei einem unendlich langen Ausleger (und damit einem unendlichen Drehradius) wäre der Fehler gleich Null, weil die Kamera dann nicht mehr gedreht, sondern nur noch linear verschoben würde.

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Hier geht es aber nicht um die Perspektive, sondern um die Entfernung, und die Gegenstandsweite wird ja vom gegenstandsseitigen Nodalpunkt beziehungsweise der gegenstandsseitigen Hauptebene gemessen, und nicht von der Eintrittspupille.

Natürlich geht's nicht um den Erhalt der Perspektive. Die ist hier wurstegal. Aber es geht eben auch nicht um die Entfernung – sondern um die Entfernungsänderung. Also um den Fehler, den man sich durch das Verschwenken einhandelt. Und immer, wenn um einen anderen Punkt als den Eintrittspunkt geschwenkt wird, kommt zur Verschwenkung noch eine laterale Verschiebung hinzu, welche die Berechnung/Abschätzung des Fehlers beliebig kompliziert macht. Je größer die laterale Verschiebung, desto kleiner die Verschwenkung und damit auch der Fokusfehler. Wir wollen aber den Effekt der Verschwenkung ermitteln; da können wir keine Verschiebung gebrauchen.

 

Richtig ist natürlich, daß die Gegenstandsweite ab der vorderen Hauptebene gemessen wird – theoretisch. In der Praxis aber ist die Lage der vorderen Hauptebene – und damit die exakte Gegenstandsweite – gar nicht bekannt. Bekannt sind stattdessen u. a. die Position des Sensors, der hinteren Hauptebene und – der Eintrittspupille. Also wird man ab der Eintrittspupille rechnen und somit den schlimmsten Fall, also reine Verschwenkung ohne Lateralverschiebung, ermitteln. In der Praxis kann's von da aus nur besser werden ... ähm, außer wenn die Bildfeldwölbung negativ (d. h. von der Kamera aus gesehen konvex) wäre.

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Natürlich geht's nicht um den Erhalt der Perspektive. Die ist hier wurstegal. Aber es geht eben auch nicht um die Entfernung – sondern um die Entfernungsänderung.

Genau. Und die Entfernung ändert sich, wenn sich die gegenstandsseitige Hauptebene bewegt. Ob nun als Verschiebung oder Drehung, ist egal; entscheidend ist, wie sich die Entfernung zwischen gegenstandsseitiger Hauptebene und Motiv ändert. Wenn man die Kamera-Objektiv-Kombination um den gegenstandsseitigen Nodalpunkt dreht, bleibt als einzige Quelle der Entfernungsänderung die bekannte Formel für den Focus-and-recompose-Fehler, also Entfernung * (1 – cos Schwenkwinkel). Wenn die Drehachse nicht durch den gegenstandsseitigen Nodalpunkt geht, kommt dessen Bewegung hinzu und verkompliziert die Sache.

 

In der Praxis aber ist die Lage der vorderen Hauptebene – und damit die exakte Gegenstandsweite – gar nicht bekannt. Bekannt sind stattdessen u. a. die Position des Sensors, der hinteren Hauptebene und – der Eintrittspupille. Also wird man ab der Eintrittspupille rechnen und somit den schlimmsten Fall, also reine Verschwenkung ohne Lateralverschiebung, ermitteln.

Das erinnert dann aber doch ein wenig an den Witz von dem Betrunkenen, der unter der Straßenlaterne nach seinem Haustürschlüssel sucht – verloren hat er ihn zwar woanders, aber unter der Lampe ist es heller.

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Das erinnert dann aber doch ein wenig an den Witz von dem Betrunkenen, der ...

Ääh ... ja. Die Tatsache, daß die Lage des Eintrittspunktes bekannt ist und die des vorderen Hauptpunktes nicht, ist natürlich nicht der tiefere Grund, warum man um den ersteren schwenken sollte und nicht um den letzteren. Da habe ich mich in der Argumentation vergaloppiert.

 

Trotzdem bin ich weiterhin der Ansicht, für einen geometrisch neutralen Schwenk ohne relevante Lateralverschiebung müsse man um die Eintrittspupille schwenken. Leider habe ich keine zündende Idee für eine zwingende Begründung dafür; es ist mehr eine Art Bauchgefühl. Richtig ist natürlich, daß sich beim Schwenk um den Eintrittspunkt die Entfernung zwischen Hauptpunkt und ursprünglich anvisiertem Motivpunkt verändert (wenn Haupt- und Eintrittspunkt nicht zusammenfallen). Doch das halte ich für irrelevant, denn Entfernung wird entlang der optischen Achse gemessen. Und außerdem verändert sich umgekehrt beim Schwenk um den Hauptpunkt die Entfernung zwischen Eintrittspunkt und ursprünglich anvisiertem Motivpunkt ... wenn überhaupt, dann ist das eher relevant als der andere Fall.

 

Letztlich kann man natürlich um jeden beliebigen Punkt drehen. Daß einige Drehpunkte mehr, andere weniger Lateralverschiebung mit sich bringen, spielt eigentlich gar keine Rolle. Damit die Formel Entfernung * (1 – cos Schwenkwinkel) gültig ist, muß man in jedem Falle die Entfernung zum tatsächlichen Drehpunkt einsetzen, ganz einfach. Das muß keineswegs die Gegenstandsweite sein. Und der Schwenkwinkel wiederum hängt nicht allein von Brennweite und gewünschter Verschiebung des anvisierten Motivpunktes im Bildfeld ab, sondern auch von der Entfernung des Drehpunktes (und nicht von der Gegenstandsweite). Im übrigen ist die an der Fokusskala des Objektives angezeigte Entfernung sowieso nicht die Gegenstandsweite, sondern die Entfernung Motiv-Bildebene – also Gegenstandsweite + Bildweite + Hauptebenenabstand. Wollte man die als Berechnungsgrundlage heranziehen, so müßte man tatsächlich um die Sensormitte drehen.

 

Hmm ... somit haben wir uns, passend zum Thema ;), quasi einmal im Kreise gedreht. Aber ich denke, wir sind (oder zumindest: ich bin) jetzt ein wenig schlauer als vorher. Somit war's nicht vergebens.

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