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Es bleibt ein schaler Geschmack


Guest

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nochmal dazu, daß der CS seinen kaffe auf dei displays verschüttet hat:

 

ich verstehe nicht, wenn die kaffedisplayy angeblich nur 1% der produktion waren, warum dann geschätzte 80% der ersatzteildisplays davon betroffen sein sollen, so daß kein austausch möglich ist???

 

in meiner vorstellung von 1% ist es so, daß, wenn nur 1% der gesamtproduktion davon betroffen ist, diese 1% doch spielend aus dem ersatzteillager ersetzt werden müßten können. (was für ein gruseliges deutsch, sorry...) also so richtig ist mir das jetzt nicht eingängig.

wie auch die reduzierung des verschlusses auf 1/4000 für mich im umkehrschluß heißt, das es schon massive probleme mit verschlüssen gegeben haben muß (bei m8 und m9).

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ich verstehe nicht, wenn die kaffedisplayy angeblich nur 1% der produktion waren, warum dann geschätzte 80% der ersatzteildisplays davon betroffen sein sollen, so daß kein austausch möglich ist???

 

Der Hang zum Kaffeefleck war der Defekt einer einzigen Charge. Das Ersatzteillager bestand offenbar zu einem verhältnismässig grossen Teil aus Teilen aus genau dieser Charge. Vermutlich hat Leica das Lager in etwa FIFO abgebaut.

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ich verstehe nicht, wenn die kaffedisplayy angeblich nur 1% der produktion waren, warum dann geschätzte 80% der ersatzteildisplays davon betroffen sein sollen, so daß kein austausch möglich ist???

 

in meiner vorstellung von 1% ist es so, daß, wenn nur 1% der gesamtproduktion davon betroffen ist, diese 1% doch spielend aus dem ersatzteillager ersetzt werden müßten können.

Dann stellst Du Dir die Bevorratung offenbar so vor, dass Leica sein Lager mit Samples aus der gesamten Produktion füllt. Das halte ich allerdings für unwahrscheinlich. Wenn die Masse der Austauschdisplay ins Lager kam, nachdem der Lieferant gerade Panels aus der Charge mit dem Serienfehler geliefert hatte, könnten auch 100 Prozent der Austausch-Panels defekt sein.

 

wie auch die reduzierung des verschlusses auf 1/4000 für mich im umkehrschluß heißt, das es schon massive probleme mit verschlüssen gegeben haben muß (bei m8 und m9).

Das „massive Problem“ bestand darin, dass vielen der Verschluss zu laut war. Wer damals aufmerksam im Forum mitgelesen hatte, müsste sich daran erinnern. Und nachdem ja manche bis heute nach einem Gummituchverschluss mit 1/1000 Sek. rufen, mussten 1/4000 Sek. ja sicherlich akzeptabel sein.

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Die von Möbi in 305 angegebenen Links sind Bastlerseiten, bei denen die Erfahrungen Einzelner mit Bauteilen ausgetauscht werden. Ich habe selbst eine ganze Sammlung von Bauteilen teilweise aus den 60er Jahren, die im Einzelfall "normal" funktionieren, wenn sie mit anderen Bauteilen zu "diskreten" Schaltungen auf Leiterplatten zusammengelötet werden.

Und damit fängt schon das Problem an. Die Lötbarkeit nimmt durch das Oxydieren der i.d.R. verzinnten Anschlußdrähte oder Pads ab. Früher gab es bleihaltiges Lötzinn, in einem Mischungsverhältnis des Eutektikums, dem niedrigstmöglichen Schmelzpunkt einer Legierung. Das Löten war auch bei oxydierten Lötflächen einigermaßen möglich.

Aber seit etwa 10 Jahren sind diese Lötmittel nicht mehr zugelassen, die Bauteile haben den RoHS-Richtlinien zu genügen.

Richtlinie 2002/95/EG (RoHS) – Wikipedia

Daran muß sich die Industrie halten. Und dann helfen die Erfahrungen mit einzelnen Bauteilen nicht mehr weiter, da müssen die Langzeitbeständigkeit von Baugruppen berücksichtigt werden, die nahezu immer einen Cocktail von Bauelementen tragen, die unterschiedliches Verhalten in Zeit- und Temperaturdriften haben.

Im übrigen werden solche Baugruppen in Bestückungs- und Lötautomaten hergestellt, die modernen flexiblen Leiter-"Platten" in Miniatur-SMD-Techniken sind von Hand praktisch nicht mehr herstellbar. Wenn in eine solche Bauteileträgerfertigung unerkannt ein schlechtes Bauteil einfließt, mit dem Handhabungsautomat bestückt wird und dann den Reflow-Ofen bei vielleicht 450°C durchlaufen hat (dabei womöglich eine Serie schlechter Lötungen entsteht), wird diese ganze Charge nach dem negativen Test verworfen, eine Reparatur ist praktisch nicht mehr möglich, wenn z.B. ein Baustein in Finepitch-Abmessungen manuell ausgelötet und durch einen anderen ersetzt werden soll. Ein nochmaliges Nachlötem Im Reflow darf nicht mehr geschehen, die Bauteile halten diesen Hitzeschock nur einmal aus.

Es ist leicht nachvollziehbar, daß ein Wiederauflegen solcher Baugruppen nach 10 oder 15 Jahren, wenn mal ein Ersatzvorrat zur Neige gegangen ist, keinesfall wieder so ohne weiteres möglich ist. Die Bauteile gibt es zum großen Teil nicht mehr, die Fertigungsverfahren haben sich geändert, die Leute sind nicht mehr die gleichen, der Unterlieferant wurde verkauft oder eingestellt.

Ich möchte hier bei einigen keine Panik verbreiten, aber so einfach, wie mit einer Feinmechanikerdrehbank mal eben ein einzelnes zölliges Gewinde zu drehen, ist es in der Elektronik nicht mehr.

 

Besonderen Dank,Erich. Der Bericht ist für mich sehr lehrreich. Gruß herbert

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Guest reiver
...Und nachdem ja manche bis heute nach einem Gummituchverschluss ....

Hätte die R6 einen Gummituchverschluss, dann ließe sich ein R6 Verschluß heute noch reparieren. Da, obwohl gerne anderes behauptete wird, meist nicht die elektronischen, sondern die mechanischen Bauteile kaputt gehen (Verschleiß) ist der Wunsch nach einem Gummituchverschluss verständlich. Die weniger ekxakte Belichtungszeit würde allerdings niemand akzeptieren.

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Guest user23877
Die Kunst ist es nicht, dafür zu sorgen, dass in 10 oder 15 Jahren Ersatzteile (hier Elektroniken) neu aufgelegt werden können. Die Kunst ist zu verhindern, dass es in dieser Zeit oder länger zu Ausfällen kommt.

 

Gruß M öbi

 

Na ja, ich bin ja ein unverbesserlicher Schönredner, aber...

 

...mir fehlt eben die Vorstellung, dass ein Investor irgendein Interesse daran haben könnte, z.B. in ein Display zu investieren, dass es nach kurzer Zeit nicht mehr gibt und dass er daraus irgendeine höhere Investitionsrendite zieht.

 

Es geht ja nicht um eine bewusst geplante Minderqualität, obwohl dies ja auch zum wirtschaftlichen Agieren mittlerweile gehören soll, um Produktersatzzyklen so kurzfristig wie möglich zu machen.

 

Es geht darum, bei nachträglichen Erkenntnissen, wie anschaulich von dir beschrieben, die Lösung des Problems nicht beim Kunden zu belassen.

 

Das ganze wäre natürlich alles gar kein Problem, wenn diese Investoren nicht immer nur Geld verdienen wollten. Vom Nicht-Investieren und Nicht-Verdienen entstehen ja viel dauerhaftere Werte.

 

 

 

 

Nun ja, die rhetorische Strategie des „entweder Moral- oder Geld verdienen“ ist nicht minder ein Weg, der nach meiner Meinung aus anderem Sichtwinkel zu kurz denkt. Versuche zu einer „Ethik für die technologische Zivilisation“ lassen an den sogenannten „ökologischen Imperativ“ von Hans Jonas denken.

 

Kurz gesagt: Die Grenzen unseres Verantwortungsraumes sind über die Grenzen unseres Wissens hinausgewachsen, es besteht eine „Kluft zwischen Kraft des Vorherwissens und der Macht des Tuns“.(Jonas)

 

Alles Wirtschaften ist bezogen auf eine Zeitdifferenz zwischen Aufwand und Ertrag.

 

 

 

Um den Begriff Zeitdifferenz ist ein Wechsel im Verständnis der Beteiligten feststellbar. (Bedingt einerseits durch die neue Qualität des Verfalldatums elektronischer Bauteile (ist es in der Tat so?), wenn man diesem Argument folgt, andererseits durch den gewünschten Kurztakt, das Alte durch das Neue zu ersetzen, um Umsatzwachstum zu gewährleisten.)

 

 

 

Hinzu kommt noch die inhaltliche Füllung der Erwartungen, die sehr wohl unterschiedlich sind bei den Beteiligten im Wirtschaftsgeschehen (einerseits der Kunde / andererseits der Hersteller/Lieferant).

 

 

 

Wird ersterer in seiner vorhergegangenen Erfahrung mit einem Produkt des Unternehmers (Leica-Langlebigkeit) auch durch die Unternehmensaussagen bestärkt (Werterhalt durch Upgrade bei der M8!), ist dies ein Vertrauensvorschuss, der nicht nur eine ethische Dimension enthält, sondern gerade Bestandteil eines wirtschaftsethischen Vorgehens ist, der in Cent und Euro für den Unternehmer sich niederschlägt. Denn was kann mir als Verkäufer eine bessere Grundlage für den Abschluss bringen, als das Vertrauen des Kunden zu haben. Auch und gerade in gemachte Aussagen.

 

 

 

Dagegen ist die beobachtbare, neoliberale Erwartung und Handlungsweise des Unternehmers beim Entweder-oder-Verständnis von Ökonomie (entweder Moral und Gedanken in die Möglichkeiten anderer wirtschaftsethischer Normen investieren, oder keinen Gewinn machen) zwangsläufig zu Lasten des Käufers gehend! Denn erkenne ich als Unternehmer, dass die Reparatur bald oder sofort nicht mehr möglich sein wird, weil eine von vielen Begründungen dafür in meiner unternehmerischen Verantwortung steht, dann habe ich 2 Möglichkeiten zu reagieren:

ich nehme die Verantwortung an und muss zusätzlich Geld investieren oder ich schütze meine Investitionen und Gewinne und dann hat der Kunde eben Pech gehabt.

 

 

 

 

Daraus folgt das unternehmerische Verhalten: Es geht, solange es geht und meine Verantwortung für Fehlkäufe / Fehlentwicklungen / Lagerprobleme / Nachschubschwierigkeiten / unsichere Verträge etc. und der damit verbundene zusätzliche Aufwand nicht meinen Gewinn schmälert.

 

 

 

Ein Produkt, welches mit „Werterhalt“ beworben wurde, nach 4 Jahren nicht mehr reparieren zu können, liegt außerhalb der Akzeptanz und kostet Vertrauen! Bei wiederholten Aussagen und Verhalten (adäquate R-Lösung etc), die nach kurzer Zeit wieder revidiert werden nach dem Motto: Da haben wir uns jetzt dagegen entschieden, basta; oder: wir hatten zwar das Ziel, aber das haben wir leider verfehlt, ist allerhöchste Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. Einem solchen Unternehmen ist der Vertrauensvorschuss erst mal zu nehmen.

 

 

 

Es wird aber niemandem abgenommen, selber zu denken. Und eine Entscheidung für den Kauf eines elektronisch gesteuerten Produkts (M9M etc.) ist unter Berücksichtigung dessen zu tätigen, dass alle möglichen Imponderabilien meine Erwartungen nicht sich erfüllen lassen, sondern im Zweifelsfalle immer ich als Kunde der Dumme sein werde. Im Gegensatz zu einer teuren Rückrufaktion von KFZ-Modellen, welche das Leben gefährden können, erfolgt keine Rückrufaktion von M8en, weil Teile der Elektronik ausfallen. Denn die Nutzung einer digitalen M, egal welches Modell, gefährdet nicht das Leben, lediglich die Geldbörse des Betroffenen.

 

 

 

Vielleicht gab es ja nie einen „Mythos-Leica“, die neuen Begebenheiten lassen erst gar nicht einen solchen entstehen.

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erich: zuhause löte ich noch mit dem guten alten bleilot....;-))

 

Ich auch, die Reste von SnPb 60/40 wollen nicht alle werden :). Und beim Colophonium-Duft (wie beim Zigarettenrauch des Zuschauers auch) kurz die Luft angehalten.

Übrigens, Vorbeugung gegen Bleidämpfe beim Löten von Bleimuffen (für das Verbinden von Telefonkabeln), das ich mal ein paar Monate als junger Hupfer gemacht habe: 1/2 Liter Milch pro Tag kostenlos gestellt.:rolleyes:

 

Und Reiver, die Ungenauigkeit bei den Gummituch-Verschlußzeiten von M-Leicas wurde uns eindrücklich beim Schraubertreff in Bad Hersfeld demonstriert. Beim Einstellen der alten M2 und M3 mußte man sehr großzügige Toleranzen hinnehmen, weil es einfach nicht besser ging.

 

Ergänzung zu Digitans philosophischen Betrachtungen: Es gibt kein festes "Verfallsdatum" (ein Begriff aus dem Lebensmittel- und Medizinbereich, wo er ziemlich beliebig festgelegt ist) elektronischer BE, es wird eine Ausfallquote einer Stichprobe festgelegt, bei industriellen Bauteilen (militärische und Space-Anwendungen haben andere Grenzwerte) gilt das Unterschreiten von 0,65% als bestanden. Wird nach einer Zeit von z.B. 5 Jahren eine gleiche Probe der gleichen Fertigung überprüft, liegt die Quote höher. Damit wird die Zeitdrift ermittelt, entsprechendes gilt bei einer Erwärmung innerhalb des gültigen Temperaturbereichs für die Temperaturdrift.

Wesentlich einfacher als bei den unbeweglichen elektronischen ist die Lebensdauervorhersage bei mechanischen Bauelementen (obwohl immer noch mit einer Bandbreite von +/-50% und mehr möglich).

 

Was den "Mythos Leica" betrifft, der wird wesentlich von den Langzeitbesitzern geprägt. Ich weiß nicht, ob es für andere Kameras eine ähnliche Einrichtung wie "Leica Historica" gibt.

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Mensch Ronald, ist nicht das ganze Knipsen eine Illusion?

:)

Jedenfalls hast Du meine Illusion, die M3 als Stammkamera für die nächsten Jahre zu halten, einem Realitätstest unterzogen.

:(:D

Hab bitte besten Dank dafür, einfach weil es stimmt, was Du schreibst.

Auch mein Coolscan betreffend: Firewire z. B. ist nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ob ich da so konsequent sein werde, mir wieder eine Dunkelkammer zuzulegen? Schon der Gedanke an die Diskussionen mit den Lieben...

 

Aber so ne ... Oma (geflügelte Worte!) mit in der Leica Familie zu haben, das macht mir doch Spass :cool: !

 

Schönen Feiertag!

 

PS: Sobald mein 135 Apo die 6 Bit Code erhalten hat im nächsten Jahr, und auch dessen Steuerkurvenjustierung für den Meßsucher wieder stimmt, werd ich mir mal die neue M anschauen. Das 35mm FLE reizt mich eigentlich viel mehr als ein neues Gehäuse.

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