Guest Posted June 24, 2012 Share #1 Posted June 24, 2012 Advertisement (gone after registration) Vor eingier Zeit haben wir uns hier unterhalten über das Summicron 90mm bzw. 9cm der ersten Rechnung und seiner beiden optischen Varianten. (Leider finde ich das thread gerade nicht.)In der neuen LIF 5/2012 erscheint von dem Kenner der Leitz-Geschichte Bahman Bawendi ein Artikel zu den Varianten dieses Objektvs. Auf unsere Erörterung, wann eine Neurechnung wahrscheinlich sei, wird selbstredend nicht eingegangen. Es werden zwei (!) Neurechnungen für die erste Art der Optik des Objektiv, den später aufgegebenen Gauss-Typ, angegeben. Erstens sei das SOOZI aus Wetzlar von 1951 - nur in einer kleinen Vorserie erschienen und nirgends in den Katalogen dokumentiert - von 1957 an in Canada als neugerechnetes Objektiv herausgekommen. Es fänden sich kleinere Unterschiede auch in der Fassung. (Daß der Blendenring gleich herum zu drehen ist, nicht andersherum, wie die Legende zu Abb. 5 und 6 vermuten läßt, ist offenkundig.)Zweitens sei dann im Übergang zur neuen Fassung und Bezeichnung SEEOF und SEEOM (SEOOF-M wird nicht erwähnt) nochmals neu gerechnet worden.Dem sei nun, wie ihm wolle, feszuhalten ist, daß wir damals zu einer andern Vermutung kamen, nämlich, daß die Neurechnung mit dem Übergang von einer Blendenreihe bis 16 zu einer mit 22 erfolgt sei, weil dies mit den Jahresangaben von Puts übereinstimmen könnte.Bawendi nun erwähnt die neue kleinste Blende mit 22 überhaupt nicht, setzt den Übergang der Rechnung früher an und spricht von insgesamt drei statt zwei Rechnungen wie bei Puts. Auf Belege verweist er leider nicht.Nun wird einiges bei Bawendi, das offenkundig ist, nicht erwähnt:Erstens ist ein Objektiv mit Vorwahlblende gezeigt. Das ist doppelt auffälllig. Denn im Katalog etwa von 1960 ist nur der Objektivkopf für Visoflex mit Vorwahlblende erwähnt, nicht aber ein ganzes Objektiv. Es scheint solche Objektive aber gegeben zu haben, vielleicht indem ein Stutzen nachträglich erworben und auf den Kopf abgestimmt worden ist. Zweitens ist es ein Objektiv, dessen Fassung bis Blende 22 geht. Bislang habe ich solche Köpfe nur bis Blende 16 gesehen. Leider ist nicht zu erkennen, wie weit die Blende am abgebildeten Objektiv zu schließen ist. Auffällig ist allerdings, daß die Art der Riffelung des Blendeneinstellrings genau zu der gänderten Art des Rings für die Entfernungseinstellung paßt, wie sie Bawendi auch genau beschreibt. Das heißt, daß das in der LFI gezeigte Objektiv mit Vorwahblende wohl bis 22 geht und vermutlich in seiner Art recht selten ist.(Einmal habe ich in den Anzeigen des Leicashop in Wien ein 2/90 gesehen, das den neuen Stutzen hatte, dessen Tiefenschärfenskala bis Blende 22 bezeichnet war, dessen Blende auf dem abschraubbaren Kopf aber tatsächlich nur bis 16 ging.)Zweitens ist das Objektiv mit Stutzen als SEOOM gegenüber dem SEOOF von Bawendi differenziert. Die Differenzen, die genannt sind, gelten aber nicht nur gegen das SEOOF, sondern auch gegen das SEOOF-M. Es ist insbesondere der andere Stutzen. SEOOF und SEOOF-M hatten den gleichen Stutzen, nur eben, daß bei SEOOF-M der Bajonettring aufgeklebt war, den Bawendi ja auch erwähnt:Nun aber hat der SEOOF-Stutzen und der SEOOF-M-Stutzen eine Eigenheit, die Bawendi so beschreibt: »Der Entfernungsring beim SEOOf überdeckt beim Fokussieren die Schärfenstiefenskala und besitzt an seinem abgeschrägten Ende Strichgravierungen, die den Entfernungszifferen entsprechen.« Richtig! Nur, welchen Ziffern entsprechen sie? Den unteren, also der Feetteilung, oder den oberen, also der Meterteilung? Sie entsprechen sowohl der unteren (feet) als auch der oberen (Meter) Teilung in den Skalen. Doch der ganze Ring mit Feet und Meterskala wirkt nachträglich aufgesetzt, so als ob darunter die Skale andersherum ausgeführt gewesen wäre. Soll das heißen, daß in Canada durch mehrere Serien hindurch ein vorgefertigter Stutzen aus Solms verwendet worden ist? Wie gesagt, bei den späteren SEOOM mit der Blendentiefenskala bis 22 ist das anders, da fehlen die nachträglich aufgesetzt wirkenden Ringe und ist die feet-Skala wie bei fast allen Objektiven aus Canada unten im Stutzen graviert. (Es gab noch ein SOOF-M bis Blende 16, bei welcher der doppelte Ring mit den Skalen fehlt, und die Skalen direkt auf den Stutzen graviert sind wie dann später bei den Objektiven bis Blende 22 üblich.)Erst die neue Fassung des Stutzens (mit Blende bis 22) gibt es nicht mehr in Schraubfassung, und hier ist der Bajonettring nicht mehr aufgeschraubt, sondern angeschraubt. Beide Fassungen übrigens gab es in silber verchromt, die erste daneben in Schwarzlack, die zweite dann später nur in schwarz eloxiertWeitere Varianten im Stutzen, die Bawendi für den Übergang von SEEOF zu SEOOM beschreibt, ließen sich für das SEEOFund SEOOF-M bis Blende 16 und dann wieder für das SOOM bzw. 11 123 bis Blende 22 vermehren: Riffelung des Stutzen bei denen bis Blende 16, Ausführung der Einstellringe bei denen bis Blende 22, wie man das alles bei Lager zusammen sieht und auf Börsen succesive.Die kurzen Stutzen für den Visoflex haben ebenfalls einige Varianten, insbesondere ist die fast barocke Fülle zurückgenommen, ganz wie bei dem Übergang an den langen Stutzen von Blende 16 auf 22.Das 2.0/9cm oder 2.0/90mm der ersten beiden oder drei unter einander sehr verwandten Rechnungen ist sicherlich das variantenreichste Objektiv, das Leitz herausgebracht hat. Auch finden sich hier zahlreiche unterschiedliche Brennweitengruppen, so daß Köpfe und Stutzen selten getauscht werden können, selbst die kurzen Stuzen für den Visflex haben die kleinen Ziffern für die Brennweitengruppen. Es ist noch immer erfreulich in seiner Abbildungscharakteristik. Am Visoflex II und III ist es ideal.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted June 24, 2012 Posted June 24, 2012 Hi Guest, Take a look here Summicron 9cm. I'm sure you'll find what you were looking for!
UliWer Posted June 24, 2012 Share #2 Posted June 24, 2012 Vor eingier Zeit haben wir uns hier unterhalten über das Summicron 90mm bzw. 9cm der ersten Rechnung und seiner beiden optischen Varianten. (Leider finde ich das thread gerade nicht.)... Das ist der damalige Thread: http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-sammler-historica/159044-summicron-2-90mm-m-1963-neu.html#post1566549 Die Zusammenfassung des Ergebnisses dann in #137: http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-sammler-historica/159044-summicron-2-90mm-m-1963-neu-7.html#post1576484 Link to post Share on other sites More sharing options...
viooh Posted June 26, 2012 Share #3 Posted June 26, 2012 Hallo, noch was, wenn hier gerade der geballte Sachverstand des Forums zu Wort kommt: Bawendi spricht von einer Gesamtzahl von 470 (oder so ähnlich, ich habe den Artikel gerade nicht da) SEEOF in Schraubfassung, danach wären die SEEOM mit Bajonettfassung gekommen. Für mich liest sich das in der LFI so, als wären alle SEEOF in Schraubfasung und alle SEEOM mit Bajonett entstanden. Da er die SEEOF mit werksseitig angeklebtem Punkt und aufgeschraubtem/geklebtem M-Adapter (sind das die SEEOF-M - in Abgrenzung zu SEEOM?) gar nicht so genau erwähnt, frage ich mich, ob die Zahl stimmt; ich habe die Literatur bisher immer so interpretiert, dass die kleine Zahl (~470) von "echten" Schraub-SEEOF (die ohne roten Punkt und ohne Klebespuren am Gewinde) immer ohne die werksseitig auf M umgerüsteten Objektive gerechnet wurde, oder bezieht sich diese Größe ~470 auf sämtliche Objektive dieser früheren Bauform mit Gewinde (ggf. unter Bajonett)? Gibt es überhaupt zuverlässige Angaben, wieviele von den 90ern des SEEOF-Typs im Werk auf Bajonett umgerüstet wurden? Viele Grüße Peter Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted June 26, 2012 Share #4 Posted June 26, 2012 Die Thiele-Liste gibt für 9cm ein Los mit 100 Stück und die Nummern 1.477.001 bis 1.477.100 an (1957) und für ein Los für 90mm (!) Summicronen die Nummern 1.58.001 bis 1.581.000, also 1000 Stück an (1958). Unter beiden Serien seien welche mit Schraubfassung. Leider gibt er den Bestellcode nicht an. Von den Abbildungen bei Lager her muß auch das zweite Los das SOOZI-M bzw. SOOZI sein, zumindest teilweise.Das nächste Los für ein Summicron 90mm mit 2500 Stück scheint die Schiebeblende zu haben. Es beginnt mit 1.651.000, wieder sind einige Schraubobjektive dabei. Es dürfte sich also um das SEOOF und SEOOF-M handeln. Es folgen noch drei Lose mit 2000 (1959), 3500 und 2000 (1960) Stück, bevor dann 1963 die neue Variante kommt.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
ph. Posted July 2, 2012 Share #5 Posted July 2, 2012 "...Nummern 1.58.001 bis 1.581.000, also 1000 Stück an (1958). Unter beiden Serien seien welche mit Schraubfassung. Leider gibt er den Bestellcode nicht an. Von den Abbildungen bei Lager her muß auch das zweite Los das SOOZI-M bzw. SOOZI sein, zumindest teilweise. Das nächste Los für ein Summicron 90mm mit 2500 Stück scheint die Schiebeblende zu haben. Es beginnt mit 1.651.000, wieder sind einige Schraubobjektive dabei. Es dürfte sich also um das SEOOF und SEOOF-M handeln. Es folgen noch drei Lose mit 2000 (1959), 3500 und 2000 (1960) Stück, bevor dann 1963 die neue Variante kommt..." ---------------- Vor 10 jahren nützte ich ein S90 nummer 17541297. Der hatte schraubfassung + bajonett.. Tele Elmarit war hândlicher, so ich habe es nicht mehr. p. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted July 3, 2012 Share #6 Posted July 3, 2012 Ph, die Zuordnung der Nummern zu den codes dürfte zutreffen. Schade, aber verständlich, daß Sie das Summicron gegen das Elmarit ausgetauscht haben. Das Elmarit ist zwar sehr gut, aber das Summicron hat seinen eigenen Schmelz in der Wiedergabe bei offener Blende.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted July 6, 2012 Share #7 Posted July 6, 2012 Advertisement (gone after registration) Nochmal zu den Nummern und codes (aufgrund der Angaben bei Lager, Laney und Thiele):9cm und Aufsteckblende: 1.119.001 - 1.119.100 (Code? Schraub und M) 1953 1.477.001 - 1.477.100 (SOOZI und SOOZI-M) 1957* 1.580.001 - 1.581.000 (SOOZI und SOOZI-M) 1959** [*]90mm, Schiebeblende (bis Blende 16, erste Fassung) 1.651.001 - 1.653.000 SEEOF und SEEOF-M (oder SEEOM?) 1959*** 1.680.001 - 1.653.500 SEEOF und SEEOF-M (oder SEEOM?) 1959 1.740.001 - 1.743.500 SEEOF und SEEOM (oder SEEOF-M?) 1960 1.817.001 - 1.819.000 SEEOF und SEEOM (oder SEEOF-M?) 1960 [*]90mm, Schiebeblende (bis Blende 22, neue Fassung) 1.983.001 - 1.983.000 11123 1963 ... 2.791.801 - 1.792.700 11123 1976 Sollte jemand das mithilfe von Abbildungen oder eigenen Exemplaren anders sehen, bäte ich Mitteilung hier im thread.* Entweder diese Serie oder die nächste unterscheidet sich von der ersten in der Baulänge (vgl. Bawendi). ** Die effektive Brennweite kann e.g. 87mm sein. Das ist näher bei 8,5cm des Summarex als als 89, 90 oder 91mm etc. der Serien mit Schiebeblende.*** Diese erste Serie hat noch die Riffelung unten am Tubus wie das Summarex und die vorangehenden 9cm Summicrone.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
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