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Wiederbelebung M3


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Hallo Leute,

 

ich hab vor ein paar Tagen von meiner Großmutter die M3 meines verstorbenen Großvaters geschenkt bekommen, inklusive Zubehör.

 

Hier ein Bild: Following Cartier-Bresson | Flickr - Photo Sharing!

 

Was ich damit machen möchte, ist natürlich klar. Fotografieren.

 

Allerdings hab ich dabei ein paar Fragen. Nicht die Bedienung, ich denke, dank Begleitliteratur bin ich ziemlich gut informiert.

 

Erst mal zu mir: Ich bin 24, Student, und hab gerade auf einer ebenfalls geerbten Pentax den ersten Film voll gemacht. Ist aber noch nicht entwickelt.

Denke, das entspricht "keine Ahnung vom analogen fotografieren."

Studententypisch bin ich ziemlich arm.

 

Also, es ist ne alte Kamera, ich kann über die Wartung nichts mehr erfragen, kann ich also sie direkt so benutzen, wie sie ist?

 

Erst mal ein paar Fakten.

 

902xxxer Seriennummer, also von 1958.

In originaler Kameratasche.

 

Dabei sind 4 Objektive.

 

 

  • Summaron 35mm 2.8, mit der typischen "Brille". Das Objektiv ist silbern, die Brille schwarz.
     
  • Summicron 50mm 1.2 in der Dual-Range Ausführung inklusive Aufsteckteil. Natürlich silbern.
     
  • Tele-Elmarit 90mm 2.8, schwarz
     
  • Tele-Elmar 135mm 4.0, schwarz

 

Dann sind da noch so Sachen wie ein Leicameter MC oder n Gelbfilter, Sonnenschutz, usw.

 

Frage meinerseits wäre nun: Kann ich, ohne die Kamera in Gefahr zu bringen, damit einfach so rausgehen?

 

Zustand der Kamera:

Gebraucht. Aber für eine Kamera diesen Alters in Ordnung, würde ich sagen.

An sich wollte ich die Kamera überhaupt nicht anfassen, ohne mehr zu wissen, aber ich konnte die Finger nicht davon lassen. Mechanisch scheint sie okay, und laut Ohr sind die Verschlusszeiten auch okay.

 

Wann die Kamera das letzte mal benutzt wurde, weiß ich nicht. Ich sage einfach mal, 5 bis 10 Jahre. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Kamera in ihrem Leben schon beim Service gewesen ist.

 

Also, was passiert, wenn ich damit rausgehe? Werden die gealterten Schleifmittel mir die Kamera zerstören, oder gibt es keine Probleme?

 

Das 35er, das 90er und das 135 schauen super aus.

Ich habe zwar bei meinen anderen, alten Objektiven bisher nie n Pilz oder verölte Blenden gesehen, aber ich denke, dass die Objektive in Ordnung sind.

 

Allerdings hab ich noch ein paar Fragen zu dem 50er.

Zum einen funktioniert die Nahfokussierung nicht. Ich gehe nach Anleitung vor. Fokussieren auf die kleinste mögliche Entfernung, Fokusring nach vorne ziehen, über die Nocke setzen.

"Brille aufsetzen". Aber noch immer lässt sich nicht näher fokussieren. Drückt man allerdings den Nippel oben auf dem Objektiv mit dem Finger ein, geht es. Was ist hier falsch gelaufen?

Ausserdem hat das Objektiv, sowie die Brille ein Art... Rautenförmige Gravur. Ich bin mir nicht sicher, ob die professionell angebracht ist. Davon habe ich kein Bild, weiß trotzdem jemand was darüber?

Und dann sehen die Blendenlamellen ziemlich verschlissen aus. Bei 16er Blende sieht das gar nicht mehr schön aus. Hier hab ich auch noch kein Bild.

 

Also, was ist mit dem 50er? Links liegen lassen, bis ich mir ne Revision leisten kann? Oder kein Problem? Oder braucht ihr n Bild?

 

Generell will ich die Objektive an meiner Sony NEX-5 mit Adapter verwenden, und an der Kamera selbst. Da wäre ein 50er für Portraits schon sehr nett.

 

Ach ja. Leicameter. Es funktioniert, aber kann ich dem Gerät nach so langer Zeit vertrauen, oder muss ich mich nach ner anderen Messmethode umsehen? Im Netz gibt es hier zu sehr viele verschiedene Aussagen.

 

So. Ich denke, das war es vorerst.

Sorry für den langen Text und die vielen Fragen. ;)

 

Gruß

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Frage meinerseits wäre nun: Kann ich, ohne die Kamera in Gefahr zu bringen, damit einfach so rausgehen?

 

Pass auf, dass die Kamera nicht mit offener Blende längere Zeit in Richtung Sonne schaut. Kann u.U. Brandflecken (=Löcher) auf dem Verschlusstuch geben. Bei meiner M6TTL, die ich bei einem Händler gebraucht gekauft habe, waren auch 2 kleine Löcher. War aber kein Problem die über die Gewährleistung "flicken" zu lassen.

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Hört sich doch alles super an, Glückwunsch zu der schönen Ausrüstung. Schleifmittel sollten übrigens in der Kamera nicht sein, höchstens Schmiermittel, aber die sollen ja gerade nicht schleifen ... :). Wenn die 1s gut abläuft, dann würde ich meinen, dass der Verschluss in Ordnung ist und derzeit keiner Wartung bedarf, dann kannst Du einfach mal loslegen.

 

Nah-Summicron: Wer braucht schon Blende 16? Auf mehr als 8 wirst Du doch hoffentlich eh' nicht abblenden. Die Nahbrille musst Du vollständig aufschieben, bis an die Kamera ran, dann sollte sie den Nippel runterdrücken und die Naheinstellung ermöglichen. Oder es ist die falsche Brille (es gab verschiedene Versionen, die nicht kompatibel sind), aber das glaube ich nicht so recht.

 

Die Objektive sind alle selbst nach heutigen Maßstäben noch sehr gut, zumindest von daher sollte dem fotografischen Erfolg nichts im Wege stehen.

 

Grüße und viel Spaß,

 

Andreas

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Guest srheker

Frag Dich einfach mal, was Du machen würdest, wenn Dein Opa Dir ein Auto von 1958 vererbt hätte:

 

Würdest Du den Wagen in die Werkstatt geben und mal einen Ölwechsel machen lassen oder würdest Du einfach losfahren und mal schauen, wie lange das gut geht?

 

 

 

 

 

 

P.S.: Auch die Objektive kann/sollte man mal neu schmieren und durchsehen

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Jungs, nu nehmt ihm doch nicht gleich die Freude. Er ist STUDENT, da kann man sich in der Regel nicht so ohne weiteres einen M3-Generalcheck plus durchschmieren von 4 Objektiven leisten. Und das muss doch eventuell auch gar nicht sein, die Kamera ist vielleicht schon mal gewartet worden und bei den Objektiven kann man doch nix kaputt machen, solange sie sich noch einigermaßen geschmeidig drehen. Wenn zudem bei der Kamera die 1s unterbrechungsfrei und exakt abläuft, dann ist auch das Hemmwerk nicht verharzt, was soll da groß fehlen?

 

Service kann man immer noch machen lassen, und klar, besser ist alles danach allemal, aber manchmal reicht ja auch gut.

 

Grüße,

 

Andreas

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Schöne Analogie mit dem Ölwechsel, der Vergleich hakt nur leider daran, dass der Ölwechsel nicht die Hälfte von dem kostet, was der Opel Rekord von 1958 wert ist, und man ihn notfalls auch noch selbst machen kann.

Bei der Überholung der M3 dürften aber leicht 200-300 Euro zusammenkommen, viel Geld für einen "armen Studenten" und angesichts einer Kamera, die vielleicht 500 Euro wert ist. Diese Investition ist m.E. nur sinnvoll, wenn man sicher ist, dass man die Kamera behalten und intensiv nutzen will. Meine Meinung: Wenn die lange Zeiten stimmen und der Filmtransport geschmeidig läuft, belichte erst mal ein paar Filme damit und schau, ob die M3 überhaupt was für dich ist. Vielleicht findest du ja raus, dass es gar nicht dein Ding ist. Wenn du dir deiner Sache sicher bist, kannst du ja anfangen, für einen Überholung Geld zurückzulegen oder überlegen, ob du vielleicht eine der Brennweiten gar nicht brauchst und sie versilberst, um die Überholung zu finanzieren.

 

Zu den Objektiven: Klar kann man auch die mal einfach so überholen lassen, das kostet dann auch billigstens 120 Euro brutto pro Stück (das DR vermutlich teurer), da ist man bei vier Objektiven schnell bei über 500 Euro. Also: Rausfinden, mit welchen Brennweiten man überhaupt arbeiten mag und falls es fuktionale Probleme mit dem Schneckengang oder der Blende des betreffenden Objektivs gibt, überholen lassen. Ansonsten eine solche Überholung mittelfristig einplanen.

 

Um das Problem mit der Brille des DR zu lösen, müsstest du mal Fotos davon einstellen. Es kann sein, dass die Brille die falsche ist.

 

Ich würde vorläufig nur eine Investition tätigen: einen einfachen Handbelichtungsmesser (z.B. Gossen Digisix, Sekonic) kaufen. Mit dem MR oder notfalls auch mit einem funktionierenden MC kann man zwar arbeiten, aber für einen Anfänger ist ein Handbelichtungsmesser sinnvoller.

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Moin!

 

Danke für eure Meinungen!

 

Vielleicht hab ich mich etwas in den Details verloren, mich etwas unklar ausgedrückt

 

joeswe hat es recht genau erfasst. Ich würde an sich natürlich gern alles sofort überholen lassen, nur fehlt mir das Geld.

 

Gut zu wissen, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass ohne Überholung die Kamera bald den Geist aufgibt.

 

Was das DR angeht, ist der Blendenverschleiss denn kritisch? Könnte das Objektiv da einfach aufgeben, oder verschleisst es halt "nur" mehr? Ob ich davon ein brauchbares Bild hinbekomme, weiß ich nicht.

 

Was die Brille angeht: Ich mache euch gern n Bild. Was genau von der Brille müsst ihr denn sehen?

 

Verkaufen kommt eigentlich nicht in Frage. Schliesslich ist es ein Erbstück. Da kommen eher die beiden Robots weg, die ich auch noch dazu bekommen habe. ;)

 

Gruß

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Guest ksmart

FreXxX,

 

setze Dich doch mal ins Benehmen mit Herrn Reinhardt aus Hemmingen bei Hannover, wie 'becker' schon meinte. Wirklicher 'Hexer' ist der auch nicht, aber ein überaus honoriger Mann mit unendlich viel Ahnung von Schraubleicas und M-Leicas bis M6 (und SLs, aber das ist andere Liga), und wohl auch mit Verständnis für klamme finanzielle Situationen. Beste Grüße an ihn von mir und paar Anderen hier vor Ort. Ich find's gut, wenn Du das Erbe vom 'Oppa' (so nennen mich meine drei Enkel NIE!) nicht verschleuderst, sondern benutzt. Die Objektiv-Auswahl hat der 'Oppa' ziemlich gut hingekriegt, mehr braucht man echt nicht!

 

L.

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FreXxX,

 

setze Dich doch mal ins Benehmen mit Herrn Reinhardt aus Hemmingen bei Hannover, wie 'becker' schon meinte. Wirklicher 'Hexer' ist der auch nicht, aber ein überaus honoriger Mann mit unendlich viel Ahnung von Schraubleicas und M-Leicas bis M6 (und SLs, aber das ist andere Liga), und wohl auch mit Verständnis für klamme finanzielle Situationen. Beste Grüße an ihn von mir und paar Anderen hier vor Ort. Ich find's gut, wenn Du das Erbe vom 'Oppa' (so nennen mich meine drei Enkel NIE!) nicht verschleuderst, sondern benutzt. Die Objektiv-Auswahl hat der 'Oppa' ziemlich gut hingekriegt, mehr braucht man echt nicht!

 

L.

 

Das wäre aber doch eigentlich erst der zweite Schritt. Ich würde raten erst mal zu fotografieren.... einige Filme "durchziehen" ein wenig systematisch vorgehen... sodass man, wenn die Bilder in der Hand hat... weiß wie wie man belichtet hat, welche Blende benutzt wurde.

Also für die ersten Filme etwas Buch führen......und erst dann sich ggf. Sorgen machen und Fragen stellen an Werkstätten Service usw. :) wird schon klappen... eine so gut erhaltene, also gepflegte Kamera funktioniert aller Wahrscheinlichkeit für den Erstgebrauch und kaptt geht da m.E. gar nichts. Ein fehlbelichteter Film oder 3 davon wären Dein Riskio.

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Moin!

 

Danke für eure Meinungen!

 

Vielleicht hab ich mich etwas in den Details verloren, mich etwas unklar ausgedrückt

 

joeswe hat es recht genau erfasst. Ich würde an sich natürlich gern alles sofort überholen lassen, nur fehlt mir das Geld.

 

Gut zu wissen, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass ohne Überholung die Kamera bald den Geist aufgibt.

 

Was das DR angeht, ist der Blendenverschleiss denn kritisch? Könnte das Objektiv da einfach aufgeben, oder verschleisst es halt "nur" mehr? Ob ich davon ein brauchbares Bild hinbekomme, weiß ich nicht.

 

Was die Brille angeht: Ich mache euch gern n Bild. Was genau von der Brille müsst ihr denn sehen?

 

Verkaufen kommt eigentlich nicht in Frage. Schliesslich ist es ein Erbstück. Da kommen eher die beiden Robots weg, die ich auch noch dazu bekommen habe. ;)

 

Gruß

 

 

FreXxX,

ich bin voraussichtlich Freitag Nachmittag oder Samstag in Frankfurt, um mal bei Rahn vorbeizuschauen, da ist die Vorbesichtigung zur Photographica-Auktion am Sonntag. Wenn du Zeit und Lust hast, können wir uns irgendwo in der Innenstadt Nähe Goethe-Platz auf einen Kaffee treffen, und ich schau mir die M3 und das Summicron mit der Brille mal an. Ich kann zwecks Fehlerdiagnose auch noch eine von meinen Brillen und zum Vergleich eine frisch gewartete M2 zum "Begrabbeln" mitbringen. Vielleicht sind dann die größten Bedenken schon mal ausgeräumt. Wegen der Spuren an den Blendenlamellen würde ich mich nicht verrückt machen. Es ist ja keine Springblende, und solange die Verstellung leicht und korrekt funktioniert, sehe ich da kein Problem. Ich schreibe dir zwecks Kontaktaufnahme eine private Nachricht!

Gruß,

Jo

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Wow, ich danke euch!

 

Jetzt weiß ich mehr!

 

In spätestens zwei Tagen dann sollte ohnehin alles geklärt sein. ;)

 

Ah, eins noch: Gehe ich richtig in der Annahme, dass, neben Staub, Feuchtigkeit das gefährlichste ist für unsere Kameras und Objektive?

 

Lohnen da so ein paar Kieselgelsäckchen für die Kamerataschen?

 

Gruß

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Guest srheker

Ah, eins noch: Gehe ich richtig in der Annahme, dass, neben Staub, Feuchtigkeit das gefährlichste ist für unsere Kameras und Objektive?

 

 

Staub ist kein großes Problem, solange man nicht an in der Hinsicht extreme Orte geht.

 

Feuchtigkeit ist auch kein wirklich schlimmes Problem in unseren Breitengraden.

 

 

Lohnen da so ein paar Kieselgelsäckchen für die Kamerataschen?

 

Nein, das bringt in einer Tasche nichts, da die Tasche selbst mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als jedes Säckchen und Taschen halt nicht luftdicht sind und da permanent neue feuchte Luft von außen dazu kommt. Dann lieber gut durchlüften.

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Hallo FreXxX,

 

es gibt ein paar ganz einfache Methoden, um festzustellen, ob die Kamera und die Objektive unbedingt eine Wartung brauchen und auch welche.

 

Bei der M3 ist der Sucher das Wichtigste - und Beste:

 

Duchgucken. Ist er gelblich trüb? Ganz, ganz schlecht, weil nicht reparierbar, die Kamera ist dann schrottreif. Ist er klar und hell. Gut. Einen besseren Sucher wirst Du nie wieder finden - allerdings gibt es doch noch eine Steigerung: ihn bei Leica in Solms reinigen zu lassen! (Aber die Preise sind dort eben leicamäßig).

 

Entfernungsmesser: Gibt es beim Fokussieren auf den Schärfepunkt ein exaktes Bild, oder gibt es einen Knick mit einem Versatz nach oben oder unten? Beste Methode: auf ein kleines LED-Licht fokussieren: ist der Punkt exakt oder verdoppelt? Wenn Letzteres der Fall sein sollte, ist das nicht tragisch, sondern kann bei einer M3 ohne großen Aufwand selbst eingestellt werden. Wenn es das Problem gibt, hier fragen: es gibt hier im Forum gute Beschreibungen, wie man das repariert.

 

Verschluss: 1 Sekunde einstellen und beim Auslösen ans Ohr halten: es muss ein leise surrendes und gleichmäßig schwächer werdendes Geräusch nach dem Ablauf des Verschlusses geben. Wenn das schön gleichmäßig ist: wunderbar! Der Verschluss müsste gut laufen. Auch mit den längeren Zeiten bis 1/15 probieren. Alles schön gleichmäßig? Bei den kürzeren Zeiten wird das leise nachsurrende Geräusch kürzer, ab 1/30 hört man das Nachsurren nicht mehr. Wenn das Geräusch ungleichmäßig hakelt, muss das noch nicht zwingend ein Problem sein, ist aber wahrscheinlich eines. Wenn das Nachsurren ganz ausbleibt: Problem - der Verschluss muss repariert werden.

 

Verschlusstücher: Kamerrückwand öffnen und Verschlusssblauf beobachten. Fällt irgend etwas auf? Mit oder ohne Objektiv - aber jedenfalls ohne Schutzdeckel - auf eine helle Lichtquelle richten: sieht man Licht durch das Verschlusstuch? Großes Problem, weil neue Verschlusstücher her müssen, was teuer ist.

 

Objektive: läuft die Blendeneinstellung leise knackend? Gut. Wie die Blendenlamellen aussehen, ist ziemlich unwichtig, solange nichts verbogen ist, was aber sehr selten ist.

 

Ist die Fokussierung über den ganzen Bereich gleichmäßig leichtgängig, oder geht es im Nahbereich oder gar durchgängig schwer? Wenn letzteres der Falll ist, muss das Objektiv neu gefettet werden. Es gibt da "Heimwerkermethoden", die bei sehr alten Objektiven vielleicht gut wirken, bei einem Summicron habe ich es damit aber auch schon geschafft, das Objektiv völlig unbeweglich zu machen. Also besser nur den Fachmann dran lassen.

 

Mit einer Taschenlampe das Objektiv von beiden Seiten anleuchten und auf die Front- bzw Hinterlinse draufschauen: wenn alles klar ist, ist alles klar. Wenn es alle möglichen Kratzer, Staub und Schlieren gibt, ist das noch kein Grund zu erschrecken. Beim 35mm Summaron ist es sogar wahrscheinlich, das die Hinterlinse ziemlich schlimm aussieht. Macht normalerweise nichts. Nur feine netzförmige weiße Strukturen oder wirklich sehr deutliche Trübungen können Probleme sein und ihre Behebung ist teuer, oder lohnt sich gar nicht. Bei den Teleobjektiven kann man den Kopf wahrscheinlich abschrauben, so dass Du auch die Hinterlinse gut betrachten kannst. Die sind aber normalerweise sehr unempfindlich gegen Trübungen etc.

 

 

Film rein (vielleicht am besten Diafilm) und loslegen Alle Verschlusszeite durchprobieren, vor allem auch 1/1000 und die langen Zeiten. Beim Testfilm die jeweiligen Verschlusszeiten und Blenden notieren. Gibt es Auffälligkeiten auf den Bildern? Ist die Belichtung bei entsprechenden Verschluss/Blenden-Kombinationen gleichmäßig, oder gibt es - vor allem bei 1/1000 und den langen Zeiten - deutliche Abweichungen?

 

Die Chance, dass alles gut ist, ist bei dem Alter der Ausrüstung nicht sehr groß aber doch vorhanden.

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Guest srheker

Verschluss: 1 Sekunde einstellen und beim Auslösen ans Ohr halten: es muss ein leise surrendes und gleichmäßig schwächer werdendes Geräusch nach dem Ablauf des Verschlusses geben. Wenn das schön gleichmäßig ist: wunderbar! Der Verschluss müsste gut laufen. Auch mit den längeren Zeiten bis 1/15 probieren. Alles schön gleichmäßig? Bei den kürzeren Zeiten wird das leise nachsurrende Geräusch kürzer, ab 1/30 hört man das Nachsurren nicht mehr. Wenn das Geräusch ungleichmäßig hakelt, muss das noch nicht zwingend ein Problem sein, ist aber wahrscheinlich eines. Wenn das Nachsurren ganz ausbleibt: Problem - der Verschluss muss repariert werden.

 

 

Was man auch tun kann, ist die Kamera "auf den Kopf stellen". Geht es ihr gut, dann klingt sie da nicht anders als ohne Kopfstand.

 

 

Ach ja und noch was, denn im Moment ist ja langsam Sommer:

 

Wenn man wissen will, ob sie verharzt ist, dann kann man sie mal in den Kühlschrank stellen und schauen was dann passiert, denn im Gegenzug wird eine verharzte Kamera nach vier Stunden im Kofferraum in der Sonne "besser" :o)

 

Was blöd ist, ist wenn eine Kamera einen im Stich läßt, ohne daß man es erstmal merkt und man dabei Bilder versaut/verliert. Und die mechanische Kamera die im Sommer Spaß macht, kann einem schnell im Herbst/Winter den Spaß versauen, wenn die Schmiermittel schon vor dem Gefrierpunkt die Grätsche machen.

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Duchgucken. Ist er gelblich trüb? Ganz, ganz schlecht, weil nicht reparierbar, die Kamera ist dann schrottreif.

 

UliWer hat es gut zusammengefasst, nur in diesem einen Punkt möchte ich widersprechen: Ich würde eine solche Kamera vielleicht nicht kaufen, aber wer sie schon besitzt, muss sie deshalb nicht in die Tonne kloppen. Der Sucher kann entweder komplett durch einen neueren ersetzt werden (in Solms, teuer) oder (deutlich günstiger und eigentlich auch sinnvoller) in England von der Firma CRR komplett restauriert werden.

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...Bei der M3 ist der Sucher das Wichtigste - und Beste:

 

Duchgucken. Ist er gelblich trüb? Ganz, ganz schlecht, weil nicht reparierbar, die Kamera ist dann schrottreif. Ist er klar und hell. Gut..

 

Einspruch euer Ehren!

 

Ein bekannter hatte einen solchen gelben Sucher mit separierten Prismen in seiner M3.

 

Die Firma CCR hatte es sehr gut gemacht mit dem M3 Sucher.

300 euro incl CLR

 

Sorry ich hatte den post vor mir nicht gesehen.

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Danke für euer Wissen!

 

joeswe hat sich meine Sachen mal angeschaut. Ist alles in nem benutzbaren Zustand. Kein Top-Zustand, was ja ohnehin klar war, aber trotzdem auch kein Katastrophenzustand.

 

Erst mal nen riesen Dank dafür!

 

Der Sucher scheint etwas verschmutzt, ist aber nicht gelblich.

Entfernungsmesser und Verschluss scheinen auch okay. Haben die Zeiten zwischen joeswes Kamera und meiner angehört. Läuft bei ihm zwar alles glatter und angenehmer, ist aber auch kein Wunder.

Verschlusstücher hab ich auch überprüft, sind scheinbar in Ordnung.

Blende rastet. :)

Fokussierung ist bei allen Objektiven okay, wenn auch teilweise nen kleinen Tick locker oder etwas schwergängig. Besonders das DR ist im Nahbereich deutlich schwergängiger. Nicht oft benutzt... merkt man.

 

Was das DR angeht: Mit der Brille von joeswe geht es. Okay, also kein Problem innerhalb des Objektives. Da ich den Nahbereich nicht zwingend nutzen muss, werde ich da vorerst nicht weiter nachforschen. Ich nehme an, dass es eine Justierungsgeschichte ist, wieviel mm oder 10tel-mm die Kugel eingedrückt sein muss, bis die Naheinstellung freigegeben wird.

 

Da joeswe mir gleich noch nen Diafilm in die Hand gedrückt hat, bin ich gestern schon rausgegangen, und hab brav alles notiert dabei. :)

 

Ergeben hat sich übrigens folgendes: Meine Eltern haben mir erzählt, dass mein Großvater die Kamera nicht neu kaufte, sondern vermutlich in den 80ern bei einem Händler. Wissen sie aber nicht mehr so genau. joeswe und ich haben festgestellt, dass da Leica-Siegel am Bajonett allerdings nicht mehr das Original ist, sondern ersetzt wurde.

Ich denke daher, dass die Kamera durchaus schon beim Service war, und eingestellt sowie gereinigt wurde. Denke, wenn das Mitte oder Ende der 80er geschah, würde das den heutigen Zustand erklären, oder, was denkt ihr?

 

Festgestellt habe ich gestern übrigens, dass beim Unendlichkeitsfokus bei der Landschaftsfotografie Objekte scheinbar nicht 100% im Fokus sind, sogar, wenn sie weit weg sind. Das war sowohl beim 35er, als auch bei 50er und 90er so. Das 135er hatte ich nicht dabei. Ist das konstruktiv bedingt, oder denkt ihr, dass die Kamera nach einer Justage verlangt?

 

Kamera auf den Kopf stellen? Mh. Ich mach mal n Foto auf dem Kopf. :)

Und ja, bestimmt hast du recht, mit der Kälte. Aber selbst in einer verschlossenen Tüte die Kamera in den Kühlschrank zu legen kommt mir etwas komisch vor, wegen der Feuchtigkeit. Oder?

 

Und danke, wegen der Sucher-Geschichte. Da er aber "nur" ein bisschen trüb ist, wird er noch ein paar Jahre halten, nehme ich an. Irgendwann bin ich ja hoffentlich so solvent, dass Kamera und Objektive einen Service erfahren, der ihnen würdig ist. Ist zumindest mein langfristiger Plan.

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...

Festgestellt habe ich gestern übrigens, dass beim Unendlichkeitsfokus bei der Landschaftsfotografie Objekte scheinbar nicht 100% im Fokus sind, sogar, wenn sie weit weg sind. Das war sowohl beim 35er, als auch bei 50er und 90er so. Das 135er hatte ich nicht dabei. Ist das konstruktiv bedingt, oder denkt ihr, dass die Kamera nach einer Justage verlangt?

....

 

Wenn es bei drei Objektiven auftritt, dann ist vermutlich der Entfernungsmesser der Kamera minimal dejustiert. Ich würde es nur machen lassen, wenn die Schärfe im Nahbereich und im mittleren Bereich nicht dort liegt, wo sie laut E-messer sein sollte. Bei Landschaftsaufnahmen drehst Du eh am Objektiv auf Unendlich, da stört die kleine Abweichung im E-messerfenster nicht. Vermutlich ist die Abweichung nicht so groß dass es auffällt.

 

Grüße,

 

Andreas

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