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Visoflex justieren


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Hallo

 

ich habe heute mit meinem Visoflex II, Telyt 200 und einem daran adaptierten Telekonverter und der M9 experimentiert und dabei festgestellt, daß der Visoflex geringfügig dejustiert zu sein scheint. Auf der Mattscheibe ist die Schärfeebene in größerer Entfernung als auf dem Bild der M9. Bevor ich nun alles zerlege kurz die Frage : weiss jemand, wie man den Visoflex justiert ? Braucht man dafür Distanzscheiben unter der Mattscheibe oder wird mit der Schraube unten im Gehäuse am Anschlag des Spiegels justiet ?

 

Danke für eure Hilfe

 

Karl-Albert

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Hallo und guten Tag Karl Albert,

 

:) kurz: (1) ja; (2) ja; (3) besser nicht weil... (;-)

 

Das Thema und die Antworten finden Sie im Thema [thread=102244] M8 mit Visoflex: Schärfe-Problem[/thread] gut zusammengefasst.

 

Ab Post #9 wird kurz Backfokus/Frontfokus behandelt.

 

Der Betrag der notwendigen Änderung ergibt sich aus der Differenz zwischen Soll- und Istwert der Bildweite (Abbildungsgleichung, Linsengleichung) oder man nimmt direkt die Ableitung des Korrektur-Wert .

 

Die Veränderung der Spiegelposition oder Auflage verändert "alles" und insbesondere die Bildgeometrie auf der Mattscheibe - ist in der Auswirkung komplexer als eine reine Fokusjustierung an der Mattscheibe.

 

Ich hoffe die Hinweise sind hilfreich und nützlich.

Gruß Thorsten

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zu #3 :eek: - (PS - )

Selbstverständlich sollte man zunächst den Betrag der event. notwendigen Änderung zweifelsfrei feststellen und ausrechnen.

Für die Justierung des Fokus sind U-Scheiben mit den Stärken im duzend µm Bereich vorgesehen. Sieh u.a. Visoflex Parts - Ersatzteilliste , [thread=171569] VisoII .. [/thread] .

 

So wie ich es verstanden habe ist die Grundeinstellung Ihres Visoflex ansonsten schon gut. Ich würde an den 'Grobeinstellungen' /Montagepunkten' zunächst nichts ändern.

 

Gruß Thorsten ;)

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Danke für die Infos. Bei meinem Visoflex handelt es sich um einen Visoflex II, der Aufbau ist aber ähnlich. Also werde ich erst einmal den Frontfocus korrekt ermitteln, um dann zu entscheiden, um wieviel die Zwischenlage #6 geändert werden muss.

 

Eine erste Schätzung für die zusätzliche Zwischenlage unter Verwendung der Gleichungen zeigt, daß es keine hinreichend dünne Zwischenlage zum beilegen gibt (ca. 0,001 mm), um den geringfügigen Fehler zu korrigieren.

 

Interressant finde ich, daß man im Telebereich (ca. 800 mm) diese Ungenauigkeit leichter erkennt als im Makrobereich.

 

Dank an alle die geholfen haben

 

Karl-Albert

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Guest tadakuni
Eine erste Schätzung für die zusätzliche Zwischenlage unter Verwendung der Gleichungen zeigt, daß es keine hinreichend dünne Zwischenlage zum beilegen gibt (ca. 0,001 mm), um den geringfügigen Fehler zu korrigieren.

 

Karl-Albert, bist Du sicher, dass dieses Ergebnis (ca. 0,001mm) korrekt geschätzt/errechnet ist? Meine Zweifel daran basieren auf folgenden Überlegungen:

 

Wir reden ja über die Benutzung an einer M9, also dem vollen Kleinbildformat. Selbst wenn man nun anstatt des häufig für den Durchmesser des im KB-Format zulässigen Zerstreukreises angegebenen Maßes von 0,03mm ein konservativeres Maß von nur 0,01mm zugrunde legt, dann ergäbe sich meines Wissens also selbst bei der vollen Öffnung z. B. des 4/200 Telyt ein Bereich der bildseitigen Schärfentiefe (depth od focus) mit einer Ausdehnung von ca. 0,08mm (bildseitige Schärfentiefe = Zerstreukreisdurchmesser x Blendenzahl x 2).

 

Selbst bei einem derart konservativen Durchmesser des zulässigen Zerstreukreisdurchmessers von nur 0,01mm ergäbe sich also schon bei Blende 4 ein Bereich der bildseitigen Schärfentiefe (depth of focus), der etwa um den Faktor 80 größer ist als die von Dir geschätzte/errechnete Fehlpositionierung der Mattscheibe.

 

Bei einer Betrachtung eines Ausdrucks aus zum Beispiel ca. 40cm Entfernung sollten die Auswirkungen einer Fehlpositionierung der Mattscheibenebene gegenüber der Sensorebene von nur 0,001mm also nach meiner Kenntnis frühestens ab einem Ausdruck mit einer Diagonale von etwa 30m sichtbar werden. Bist Du trotzdem sicher, dass Du Dich bezüglich des Ausmaßes der Fehlpositionierung nicht verschätzt/verrechnet hast?

 

Grüße

 

Achim

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Ich muss erst mal sehen wo genau der Schärfepunkt liegt und wie groß der Unterschied zu dem Objekt ist auf das ich scharf gestellt hatte. Aktuell sehen die Schätzwerte so aus,

 

Scharf gestellt hatte ich auf einen Turm in ca 2 km Entfernung. Dieser war ein bisschen unscharf im Photo. Ein Kabel das in ca. 300 m quer durchs Bild ging, war deutlich schärfer als der Turm aber selbst auch ausserhalb des Schärfetiefenbereichs.

 

Also muss der Frontfokus irgendwo in der Größenordnung von 1000 m Entfernung zu suchen sein.

 

Leider kenne ich bei der Kombination von Telyt 1/4 200 mit dem Telekonverter nicht genau den Schärfetiefenbereich. Eine erste Schätzung ergab eine effektive Brennweite von 800 mm. Mal sehen, ob ich vergleichbare Objektive finde und wie dort der Schärfetiefenbereich ist. Durch Zwischenringe zwischen dem Telekonverter und dem Visoflex kann man den Vergrößerungsmaßstab einstellen, das funktioniert dann ähnlich bei man das auch bei Zooms macht.. Die Lichtstärke der "Bastelkonstruktion" ist eher bescheiden, reicht aber bei Tag zum scharfstellen.

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(...)

Also muss der Frontfokus irgendwo in der Größenordnung von 1000 m Entfernung zu suchen sein.

 

Leider kenne ich bei der Kombination von Telyt 1/4 200 mit dem Telekonverter nicht genau den Schärfetiefenbereich. Eine erste Schätzung ergab eine effektive Brennweite von 800 mm. Mal sehen, ob ich vergleichbare Objektive finde und wie dort der Schärfetiefenbereich ist. Durch Zwischenringe zwischen dem Telekonverter und dem Visoflex kann man den Vergrößerungsmaßstab einstellen, das funktioniert dann ähnlich bei man das auch bei Zooms macht.. Die Lichtstärke der "Bastelkonstruktion" ist eher bescheiden, reicht aber bei Tag zum scharfstellen.

 

Hallo Karl-Albert,

ich fürchte, zu Deinen Fragen kann ich unmittelbar nicht viel sagen ... eine solch starke Abweichung des Fokus :( hatte ich, auch auf grosse Entfernungen, noch nie!

 

Andererseits hätte ich ein paar Fragen an Dich, weil ich ja selbst gern mit Visoflex-Telyten und (notwendigerweise Fremd-) Extendern solange "bastle" (inzwischen allerdings sehr systematisch) bis diese system-übergreifenden Kombinationen (auch) auf unendlich fokussierbar sind (oder zumindest ein interessantes Fernmakro ergeben).

Diesen Beitrag von mir (Telyt 200/4,5 mit 1,4x Apo-Extender-R) kennst Du ja,

auch diesen hier gesehen ? (Visoflex-Telyte mit Apo-Extendern-R an Visoflex2/3 und uneingeschränktem Fokusbereich)

 

Ich verwende selbst auch gern die beiden relativ kompakten 200 mm Telyte für Visoflex1 für die Kombination mit (1,4x) Extendern (und nur selten mit 2x Extendern).

 

Auch an Lösungen für 800 mm-Objektive probiere ich herum. Ich verwende dazu allerdings nicht die 200 mm Telyte, sondern 400 und 560 mm Telyte mit Extendern

(z.B. hier 800 mm f/8-Optionen für Visoflex2/3,

und wieder hier Telyt 560 mm mit 1,4x Apo-Extender-R an Visoflex2/3)

 

Folgende Fragen drängen sich mir deshalb auf:

- Wie kommt man bitte mit einem solchen 200 mm-Objektiv unter Verwendung eines Extenders auf "eine effektive Brennweite von 800 mm" ?

- Welche(n) Extender benutzt Du (dafür) bitte ?

- Und wie bitte erfolgte die Adaptation des Extenders an das Visoflex-Telyt bzw. den Visoflex ?

- Sind Kürzungen des optischen Systems (zum Ausgleich von zusätzlicher Länge durch die Adaptationen) im Spiel, so wie bei meinen "Basteleien". Oder welche anderen Lösungen kommen zum Einsatz?

 

Mit freundlichen Grüssen, in der Hoffnung dazu zu lernen! :)

Telyt2003

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Guest tadakuni

Karl-Albert, wenn ich keinen Denkfehler mache, dann wäre es alleine für die Justage der Mattscheibe und des Schwingspiegels des Visoflex doch vielleicht einfacher, ein Objektiv mit größtmöglicher Lichtstärke und dabei bestmöglicher optischer Leistung zu benutzen, bei welchem man eine größtmögliche Sicherheit hat, das Mattscheibenbild korrekt zu beurteilen. Warum benutzt Du also zum Beispiel nur zur Justage der Mattscheibe auf die Lage der Sensorebene nicht einfach das Objektiv ohne einen Konverter, was ja auch vielleicht den Vorteil hätte, dass Du dann Brennweite und Blende genau kennen würdest?

 

Grüße

 

Achim

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Karl-Albert, wenn ich keinen Denkfehler mache, dann wäre es alleine für die Justage der Mattscheibe und des Schwingspiegels des Visoflex doch vielleicht einfacher, ein Objektiv mit größtmöglicher Lichtstärke und dabei bestmöglicher optischer Leistung zu benutzen, bei welchem man eine größtmögliche Sicherheit hat, das Mattscheibenbild korrekt zu beurteilen. Warum benutzt Du also zum Beispiel nur zur Justage der Mattscheibe auf die Lage der Sensorebene nicht einfach das Objektiv ohne einen Konverter, was ja auch vielleicht den Vorteil hätte, dass Du dann Brennweite und Blende genau kennen würdest?

 

Grüße

 

Achim

 

Zum einen hat mir niemand ein Objektiv mit einer Brennweite jenseits der 500 mm angeboten und dann gibt es da auch gewisse finanzielle Hürden bei diesen Teilen zu nehmen. Bei kürzeren Brennweiten tritt der Effekt nicht so stark hervor. Ich spiele auch mit dem Gedanken den Visoflex zu lassen, wie er ist und bis auf weiteres den Fokus einfach etwas hinter das Objekt zu legen.

 

Den Verdacht, daß der Fokus des Mattscheibenbilds nicht exakt mit dem der Kamera übereinstimmt hege ich schon seit Zeiten in denen ich mit M2 und M4 photographiert habe, durch abblenden kann man da viel kompensieren . Der Effekt tritt auch beim Elmar 65, beim Telyt 200 und beim Telyt 280 auf. Allein bei der extremen Konstruktion war es mir erstmals so stark aufgefallen und auch reproduzierbar, daß ich mich ernsthaft mit der Fokusierung des Visoflex zu beschäftigen begann.

 

Ich habe auch für die M9 mit Visoflex einen Adapter an ein astronomisches Fernrohr konstruiert (rein mechanische Adaption ohne Linsen) nur leider sind auch die Saturnbilder alles andere als scharf geworden, obwohl das Teleskop der Erdrotation kontinuierlich nachgeführt wird. Wie groß der Back- oder Frontfokus und ob es das bei den Saturnbildern überhaupt war, weiss ich leider nicht, es war kein anderes sichtbares Objekt in kürzerer Distanz auf dem Bild. Da kann es auch andere Gründe für Unschärfen geben, wie zum Beispiel unterschiedliche Brechung in den verschiedenen Luftschichten, die sich auch noch gegeneinander bewegen. Da werde ich im Winter weiter dran arbeiten, wenn die athmosphärischen Störungen geringer sind.

 

Neulich hatte ich bei Leistenschneider im Krabbelkorb am Eingang einen "Kenko 2x CFE Teleplus MC4" für ein Taschengeld erworben. Die Appertur der Optik ist mit 24 mm recht gut und man kann auch auf den Bildern weder eine Vignettierung noch farbige Ränder sehen. Die Optik habe ich ausgebaut und in ein neues Gehäuse mit M39 Gewinde an beiden Seiten eingebaut. Somit passt jetzt der Telekonverter an das Telyt 200 mm, das auch ein M39 Gewinde hat. Die Wahl ist auf M39 statt M-Bajonett gefallen, weil ich dazu passend ein Balgengerät und Zwischenringe habe und man diese Gewinde ohne große Anstrengungen auf einer Drehbank schneiden kann und das M39 Gewinde kann in alle Richtungen an M-Bajonett aber auch M42 adaptiert werden.

 

Ich denke ich warte mal das Wochenende ab, um mich mehr mit dem Telekonverter zu beschäftigen, ich werde dann die Berechnung der Beilagscheiben mit exakteren Werten wiederholen. Mir geht es nicht darum dies in Eile zu erledigen, die Tierphotos die ich damit machen will, können noch warten. Und wenn die Bilder nichts werden, dann schmeisse ich diese ohne Gram weg.

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Hallo Karl-Albert,

ich fürchte, zu Deinen Fragen kann ich unmittelbar nicht viel sagen ... eine solch starke Abweichung des Fokus :( hatte ich, auch auf grosse Entfernungen, noch nie!

 

Andererseits hätte ich ein paar Fragen an Dich, weil ich ja selbst gern mit Visoflex-Telyten und (notwendigerweise Fremd-) Extendern solange "bastle" (inzwischen allerdings sehr systematisch) bis diese system-übergreifenden Kombinationen (auch) auf unendlich fokussierbar sind (oder zumindest ein interessantes Fernmakro ergeben).

Diesen Beitrag von mir (Telyt 200/4,5 mit 1,4x Apo-Extender-R) kennst Du ja,

auch diesen hier gesehen ? (Visoflex-Telyte mit Apo-Extendern-R an Visoflex2/3 und uneingeschränktem Fokusbereich)

 

Danke für die Links, ja ein Teil der Bilder habe ich schon gesehen und diese Ergebnisse spornen an !

 

Ich verwende selbst auch gern die beiden relativ kompakten 200 mm Telyte für Visoflex1 für die Kombination mit (1,4x) Extendern (und nur selten mit 2x Extendern).

 

Auch an Lösungen für 800 mm-Objektive probiere ich herum. Ich verwende dazu allerdings nicht die 200 mm Telyte, sondern 400 und 560 mm Telyte mit Extendern

(z.B. hier 800 mm f/8-Optionen für Visoflex2/3,

und wieder hier Telyt 560 mm mit 1,4x Apo-Extender-R an Visoflex2/3)

 

Folgende Fragen drängen sich mir deshalb auf:

- Wie kommt man bitte mit einem solchen 200 mm-Objektiv unter Verwendung eines Extenders auf "eine effektive Brennweite von 800 mm" ?

Ich hatte anfangs experimentiert mit einer provisorischen optischen Bank auf der ich den Visoflex, den Telekonverter und verschiedene Objektive montiert / aufgelegt hatte. Je größer der Abstand zwischen Visoflex und Telekonverter, desto größer wird das Bild. entsprechend muss dann auch der Abstand zwischen Telekonverter und Objektiv angepasst werden. Mein Sortiment an Zwischenringen hat dann sehr gute Dienste geleistet, ich habe durch probieren und nachmessen der Abstände ein Setup gefunden in dem ich mir das Balgengerät sparen kann. Bei 80 m Objektentfernung habe ich ein Abbildungverhältnis von 3,6 m auf 36 mm das entspricht 1:100 .

 

- Welche(n) Extender benutzt Du (dafür) bitte ?

 

Die Linsen stammen aus einem "Kenko 2x CFE Teleplus MC4" (siehe oben)

 

- Und wie bitte erfolgte die Adaptation des Extenders an das Visoflex-Telyt bzw. den Visoflex ?

Ich habe einen teilbaren Zwischenring konstruiert, in dessen einer Hälfte die Büchse in der die Linsen stecken eingeschraubt wird. Die Teilbarkeit und gegenseitige Verdrehbarkeit war von Nöten, weil bei den Gewinden die Ausrichtung der angeschraubten Teile nicht gut ist. Wenn die Betätigunselemente des Balgengerät irgendwo oben links hängen ist das lästig. Im Grunde geht es auch ohne, daß man den Zwischenring mit dem Telekonverter teilbar/drehbar macht.

- Sind Kürzungen des optischen Systems (zum Ausgleich von zusätzlicher Länge durch die Adaptationen) im Spiel, so wie bei meinen "Basteleien". Oder welche anderen Lösungen kommen zum Einsatz?

Die Gesamlänge des optischen Systems M9 [27,8 mm], Visoflex [41 mm], Zwischenring [60 mm], Telekonverter [24 mm], Zwischenringe [zusammen 38 mm] + Telyt 200 mm [108,8 mm] bei geschätzter 800 mm Brennweite ist somit 299,6 mm. Damit baut es auch deutlich kompakter als ein entsprechendes Objektiv ohne Telekonverter.

 

Wenn man den Zwischenring mit 60 mm weglässt ist es in etwa ein 2-3 fach Konverter.

 

Auflagemasse in [ mm].

 

Mit freundlichen Grüssen, in der Hoffnung dazu zu lernen! :)

Telyt2003

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(...) Ich spiele auch mit dem Gedanken den Visoflex zu lassen, wie er ist und bis auf weiteres den Fokus einfach etwas hinter das Objekt zu legen. (...)

 

Karl-Albert,

genauso fokussiere ich mit meinen Visoflexen, d.h., praktisch nie ohne Fokuskompensation!

Je nach Paarung von Visoflex und M-Kamera muss ich Backfokus oder Frontfokus ausgleichen. Mit jedem neuen Visoflex musste ich bisher das Fokussieren "neu lernen" (an der jeweiligen M8). Bisher habe ich das mit zwei Visoflex3-Gehäusen und zwei Visoflex2-Gehäusen intensiv durchexerziert.

Derzeit benutze ich an meiner aktuellen M8 eine "glückliche Paarung" eines bestimmten Visoflex2-Gehäuses mit einer bestimmten Visoflex3-4fach-Lupe. Damit muss ich bei kritischen Objektiven (sehr lange Brennweiten oder hoch öffenend) etwas Frontfokus ausgleichen.

 

Im Prinzip mache ich mit dem Visoflex2/3 an der M8/9 nicht viel anders, als wenn ich M-Objektive direkt an der M8/9 verwende: Ich korrigiere in bestimmten Situationen obligat die Fokussierung um die größte Schärfe nach Erfahrungswerten möglichst gut (oder überhaupt) zu treffen.

 

(...) Den Verdacht, daß der Fokus des Mattscheibenbilds nicht exakt mit dem der Kamera übereinstimmt hege ich schon seit Zeiten in denen ich mit M2 und M4 photographiert habe, durch abblenden kann man da viel kompensieren . (...)

Kann ich ebenfalls bestätigen:

Mit meiner ersten M6 und meinem ersten Visoflex3 musste ich bereits mit meinem ersten Telyt, einem Telyt 400/6,8, Fokus-Kompensation betreiben. Diese bekam ich erst in den Griff, nachdem ich damit begonnen hatte, bewusstes Abweichen vom schärfsten Mattscheibenbild systematisch zu protokollieren.

 

(...) Der Effekt tritt auch beim Elmar 65, beim Telyt 200 und beim Telyt 280 auf. Allein bei der extremen Konstruktion war es mir erstmals so stark aufgefallen und auch reproduzierbar, daß ich mich ernsthaft mit der Fokusierung des Visoflex zu beschäftigen begann.

(...)

Wiederum bei mir ähnlich: Bei allen von mir oft mit Visoflex2/3 genutzten Brennweiten (135, 200, 280 und 400 mm) empfiehlt sich, zumindest bei weit offener Blende, eine Fokus-Kompensation. Dies gilt insbesondere bei den längsten Objektiven.

 

Bei meinen neueren Versuchen der Kombination von 400 und 560 mm 'Teleskop'-Telyten mit verschiedenen 1,4x und 2x-Extendern ("800 mm f/8"), ist die Fokussierung selbst meiner gutmütigsten M8-Visoflex2/3-Paarung störrischer als gewöhnt.

 

Mit freundlichen Grüssen, und Dank für den offenen Bericht!

Telyt2003

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Hallo und guten Tag,

ich habe bislang zur Kontrolle der Schärfeebene im Nahbereich mit den 'üblichen' Stillleben, Fokustestchart und Metermaßstab (Stichwort Bücherregal... ;-) gearbeitet.

 

Ich ergänze in diesem Zusammenhang mal folgende allgemeine Frage:

 

Gibt es grundsätzliche Vorteile und Unterschiede bei der Kontrolle der Mattscheibe im Fern- oder im Nahbereich?

 

Vielen Dank für die Infos - Gruß Thorsten

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Hallo

 

heute hatte ich beim experimentieren wesentlich besseres Licht und siehe da, es gab noch ganz andere Effekte. Ich habe z.B. festgestellt, daß die Kombination aus Telyt 200 mm und Telekonverter auf ca. 2 km Distanz generell weniger scharf zeichnet als auf 100 m. Ferner gelange es auf große Distanz purple fringing aufzudecken, was auf kurze Distanz nicht erkennbar ist.

 

Dann habe ich noch mit Zwischenring - Kombinationen gespielt und es gelang die Brennweite auf ca. 1m zu verlängern.

 

Fazit, die Kombination aus Telyt 200mm und Telekonverter ist nicht für alle Entfernungen tauglich, der Visoflex bleibt erst mal wie er ist, zum generellen Nachbau kann ich diese Kombination nicht empfehlen. Summa summarum, der Telekonverter ist ein nettes Spielzeug.

 

Gruss Karl-Albert

 

PS : ich füge mal ein paar Bilder bei :

 

Blick auf die Szenerie

Bild 1 : 50 mm

Bild 2 : 200 mm

Kamerasetup

Bild 3 : mit Telyt 200 mm

Bild 4 : Telekonverter + Tely ca. 800 mm

Bild 5 : Telekonverter + Tely ca. 1000 mm

Teleaufnahmen

Bild 6 : 800 mm Blende offen, ca. 2 km

Bild 7 : 800 mm Blende 11 Entfernugn ca. 2 km

Bild 8 : 1000 mm Blende 11 Entfernung ca. 20 m

Bild 9 : 1000 mm Blende 11 Entfernung ca. 2 km

 

PS2 : ich sollte mal gelegentlich den Sensor nass reinigen.

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Danke für die Links, ja ein Teil der Bilder habe ich schon gesehen und diese Ergebnisse spornen an ! (...)

 

Danke!

Nun, die von mir dargestellten Beispiele von "glücklichen Paarungen" sind bisher die besten, die ich intensiv erprobt habe.

Und v.a. sind sie deutlich weniger ambitioniert als die von Dir beschriebene "effektive 800 mm" Brennweite (die ich auch gern als möglichst kompakte und modulare Option für unterwegs hätte, und das auch noch bei akzeptabler Lichstärke, etwa f/8 :eek:).

 

Ein wichtiger Unterschied scheint zu sein, dass bei mir bisher alle optisch vertretbaren Kombinationen von Visoflex-Telyten mit dem 1,4x Apo-Extender-R solche waren, bei denen die Linsenelemente von Objektiv und Extender nahe beieinander sind (im Fall des Telyt 200/4,5 sogar sehr nah!).

Die gleichen Kombinationen waren jedoch mit dem 2x Apo-Extender-R bisher ausnahmslos deutlich limitierender (farbsäumiger), und wurden deshalb bisher nicht von mir empfohlen (Der 2x Apo-Extender-R ist sicher sehr gut, aber die Visoflex-Telyte vertragen eine derart starke Nachvergrößerung offenbar nicht).

 

Die Kombinationen desselben 1,4x Apo-Extenders-R mit den sehr langen 'Teleskop'-Telyten (also mit sehr großem Abstand zwischen den Linsenelementen von Objektiv und Extender) sind, nach meiner Erfahrung, bisher deutlich weniger überzeugend.

 

(...) Ich hatte anfangs experimentiert mit einer provisorischen optischen Bank auf der ich den Visoflex, den Telekonverter und verschiedene Objektive montiert / aufgelegt hatte. (...) ich habe durch probieren und nachmessen der Abstände ein Setup gefunden in dem ich mir das Balgengerät sparen kann. Bei 80 m Objektentfernung habe ich ein Abbildungverhältnis von 3,6 m auf 36 mm das entspricht 1:100 . (...)

 

Dank für die großzügige Antwort, und die Zahlen!

Eine ähnliche Konstruktion ("provisorische optische Bank") benutze ich zum Eingrenzen der Kombinationsmöglichkeiten von Spektiven und Okularen verschiedener (Leica-) Modelle.

 

(...) Ich habe einen teilbaren Zwischenring konstruiert, in dessen einer Hälfte die Büchse in der die Linsen stecken eingeschraubt wird. Die Teilbarkeit und gegenseitige Verdrehbarkeit war von Nöten, weil bei den Gewinden die Ausrichtung der angeschraubten Teile nicht gut ist. Wenn die Betätigunselemente des Balgengerät irgendwo oben links hängen ist das lästig. (...)

Sehr interessant! Sowas (einen teilbaren Zwischenring mit gegeneinander verdrehbaren Teilringen) sollte ich auch haben.

Ich benutze ja bisher nur relativ wenige Standardringe und -adapter (des M- und R-Systems) um die resultierenden Kombinationen flexibel, leicht transportabel, und möglichst redundant modular zu erhalten.

 

Die Kombination von M- und R-Ringen führt (meist) zu keinem Versatz entlang der optischen Achse (wahrscheinlich weil Visoflex-Objektive immer schon auch an R-Kameras verwendbar waren - und R-Objektive (Weitwinkel) an M-Kameras).

Viele ältere (?) Makro-Ringe für Leitz-Spiegelreflexkameras (Leicaflex?, SL?) resultieren, bei Kombination mit M-Bajonetten, hingegen in meist erheblichem Versatz, was die Bedienelemente von manuellen Fokussiereinrichtungen / Stativgewinde einerseits und die Visoflex-Kamera-Kombination andererseits in unmögliche Stellung zueinander bringt.

Insbesondere die 2,5 cm Makro-Ringe 14134 und die 2,5 cm Schraub-Zwischenringe 14135 (mit "Leitz"- statt "Leica"-Gravur) sind deshalb weitgehend unbrauchbar (gut kombinierbar sind hingegen der Makro-Ringe 14158 und der "Leica"-Zwischenring 14135).

 

Mit freundlichen Grüssen,

Telyt2003

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.... das alles macht man doch sicherlich nur 'aus Spaß an der Freud' :eek: .... ansonsten sehe ich wenig Sinn darin ;)

 

Genau, und auch nur dann, wenn man weiss was man macht und was geht. Wenn ich die Linsen nicht so günstig bekommen hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen das zu probieren.

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.... das alles macht man doch sicherlich nur 'aus Spaß an der Freud' (8-0) .... ansonsten sehe ich wenig Sinn darin ;-)

 

Genau, und auch nur dann, wenn man weiss was man macht und was geht. Wenn ich die Linsen nicht so günstig bekommen hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen das zu probieren.

 

Anfangs war es sicher NUR 'Spaß an der Freud' !

Wenn man die möglichen Langzeitfolgen für 'wenig sinnvoll' hält, sollte man besser von Anfang an die Finger davon lassen... (dringende Warnung) :D

 

Einen der hervorragenden Apo-Extender-R darf man durchaus haben ;) (eignet sich auch für Makro mit Visoflex, mit und ohne R-Objektiven).

 

'Spass' und 'Freud' nehmen andauernd und in bedenklichem Ausmass zu ;), umso mehr, je mehr Erfahrung und positive Bestätigung sich einstellt (unerwartete Bilder, v.a. aus Fernmakro-Anwendungen).

 

Irgendwann versucht man sich fatalerweise an "ernsthaften" Anwendungen (über ernsthafte Makroaufnahmen vom Stativ hinaus). Spätestens dann ist die Gefahr groß, mit dem Visoflex dem gleichen antiquierten Fotografierstil zu verfallen, den man mit der M ohnehin (und ebenfalls scheinbar unnötigerweise) betreibt.

Spätestens dann - also wenn man sich bei manueller Bedienung aufs Wesentliche (Fokus und Komposition) konzentriert - ist der Visoflex2/3 nicht mehr kompliziert.

 

Allerdings sollte man bei der Freihand-Draussen-Fotografie von folgenden scheinbaren Notwendigkeiten des Visoflex absehen :cool::

 

- Belichtungsmessung mit Spiegelgeklapper und Sucher-Suchspiel (Spiegel hoch, Belichtungsmessung im M-Sucher, Spiegel wieder runter, (erneutes) Fokussieren mit Visoflex-Sucher).

Stattdessen: Belichtung schätzen (oder extern messen), Probeschuss und Histogramm grenzen Belichtung ein (bei wechselndem Licht evtl. mehrere Belichtungszeiten merken).

- Fokussierung mit Blendengeklapper (Blende auf, Fokussierung auf Mattscheibe, Blende zu (auf vorgewählten Wert), (Bildausschnitt korrigieren), Auslösen).

Stattdessen: Blende bleibt unverändert, offen oder weitgehend offen (daher Konzentration aufs Wesentliche - das Fokussieren). (Weitgehend) offene Blende ist für realistische Belichtungszeiten ohnehin kaum vermeidbar.

- "Vollformat" nutzen (trotz der bei Visoflex-Telyten schwächeren Ränder, und der oft erheblichen Bildfeldkrümmung?).

Stattdessen: Bildformat beschneiden (mit Visoflex-Telyten wie immer schon/auch analog sehr empfehlenswert: M8-Format statt M9-Format verwenden).

- In die (extreme) Ferne schweifen (Bidlfeldschrumpfung nicht nutzen).

Stattdessen (ernsthafte Einschränkung der Nutzbarkeit vieler Visoflex-Telyte): Nahbereich (Fernmakro) und höchstens mittlere Entfernungen bevorzugen (wegen schwächerer Ränder, Bildfeldkrümmung, Bildfeldschrumpfung im Nahbereich - mit insbesondere den 'Teleskop'-Telyten ("Schmetterlings-Objektive" ;-)) ohnehin sehr empfehlenswert).

- Optionale Nutzung von (starken) Extendern (obwohl Visoflex-Telyte betagt und kaum für (stärkere) Nachvergrößerung ausgelegt/geeignet sind).

Stattdessen: Beschränkung auf höchstens 1,4x und hohe Extender-Qualität nutzen (z.B. Apo-Extender-R). Kleinschrittig vorgehen und möglichst nah an vorgesehener Anwendung des Extenders bleiben (Abstand der Linsensysteme!). Mit (kleineren, leicht zu korrigierenden) Farbsäumen sollte man rechnen. Vor (positiven) Überraschungen wird trotzdem gewarnt.

 

Mit freundlichen Grüssen,

Visoflex2(00)3

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  • 2 months later...

Hallo Karl-Albert, Telyt2003 und Ferdinand,

 

als Nachtrag - vielen Dank für die 'hier OT' Berichte und Stellungnahme :rolleyes:.

 

Ihr habt mich in meinem Plänen bestärkt einen Extender 2x für Leica-M / Visoflex Bajonett zu modifizieren.

.... das alles macht man doch sicherlich nur 'aus Spaß an der Freud' .... ansonsten sehe ich wenig Sinn darin

Der leichte M-Extender macht 'ernsthaft' Freude und erweitert mit nur 155g die Möglichkeiten 'einzelner' Objektive sinnvoll. Direkt am Visoflex mit einem Faktor 3x ist für mich die Leistungsreserve der 135er Objektivköpfe bemerkenswert, am Telyt 400mm/560mm eröffnen sich neue Perspektiven.

 

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Extender-M

 

 

Telyt-M 5,6/560 - Bildwirkung mit /ohne Extender-M

 

Gruß Thorsten ;)

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