Jump to content

Technik von Ralph Gibson?


leic

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo Zusammen,

 

mir gefallen besonders die Bilder von Ralph Gibson, d.h. deren grafische Wirkung und Brillianz.

 

Seit einiger Zeit versuche ich im Internet, und über die Suchfunktion hier im Forum, Informationen zu seiner Methode und Technik zu finden.

 

Bisher, ich bitte um Korrekturen, komme ich auf den Punkt, dass er sehr viel mit

Tri-X in Rodinal 1+50 arbeitete. Seine Aufnahmen sind meistens bis 3 LV überbelichtet und lange in Rodinal entwickelt.

 

Sind, zusammenfassend folgende Rückschlüsse treffend:

 

- Opferung von Details in den Lichtern durch Überbelichtung.

- Ausgleich durch lange Entwicklung in hochverdünnten Rodinal.

- Steile Entwicklung der Filme?

- Ausgleich durch die Ausbelichtung auf Barytpapier?

- Harte Gradation dessen?

- Einsatz von Filtern. Hat er Rotfilter etc eingesetzt?

 

Was meint Ihr?. Was sonnst trägt dazu bei solche Bildwirkungen zu erreichen?

 

Viele Grüsse

 

Leicnik

Link to post
Share on other sites

Hallo Zusammen,

 

Bisher, ich bitte um Korrekturen, komme ich auf den Punkt, dass er sehr viel mit

Tri-X in Rodinal 1+50 arbeitete. Seine Aufnahmen sind meistens bis 3 LV überbelichtet und lange in Rodinal entwickelt.

 

Hallo!

 

3 LV überbelichtet würde bedeuten, dass Du so gut wie keine feinen Lichterdetails mehr auf das Papier bringst (weil nichts davon im Negativ mehr sichtbar ist).

 

]

Sind, zusammenfassend folgende Rückschlüsse treffend:

 

- Opferung von Details in den Lichtern durch Überbelichtung.

 

Was auch bedeuten würde, dass Du keine ordentlichen Schatten (Schwärzen) mehr hast!

 

- Ausgleich durch lange Entwicklung in hochverdünnten Rodinal.

 

Überbelichtung gleichst Du mit verkürzter Entwicklung aus ...

 

Steile Entwicklung der Filme?

 

Siehe oben.

 

]- Ausgleich durch die Ausbelichtung auf Barytpapier?

 

Die Verwendung von Barytpapier gleicht nix aus! Baryt besitzt die bessere Haptik und eine feinere / differenziertere Zeichnung in den Lichtern und Schatten (vorausgesetzt Du verwendest passende Papierentwickler).

 

- Harte Gradation dessen?

 

???

 

- Einsatz von Filtern. Hat er Rotfilter etc eingesetzt?

 

Vielleicht?

 

 

Was meint Ihr?. Was sonnst trägt dazu bei solche Bildwirkungen zu erreichen?

 

Saubere Laborarbeit :) Ja, ich habe mir einige seiner Bilder angesehen. Soweit am nicht kalibrierten Monitor überhaupt beurteilbar, schließe ich TRI-X in Rodinal aus (dazu hat er auf seinen Bildern zu wenig Kornwüsten), Eher harte Gradation beim Vergrößern und gekonntes Abwedeln ...

 

Viele Grüsse

 

Leicnik

 

Beste Grüße auch von mir,

 

Johannes

Link to post
Share on other sites

Danke für die Tips bisher,

..da lag ich wohl einigen Punkten falsch.

 

Werde auch versuchen das Buch zu bekommen. Danke für den Tipp

Scheint es aber in Deutschland leider nicht zu geben.

 

Hat jemand einige Film / Entwicklerkombinationen aus dem Buch?

 

Ralph Gibson

Demnach: "Rodinal since 1961", "Tri-X" "expose to the highlights"

Was bedeutet "expose to the highllights?

 

Ich glaube auch das er die Filme um bis zu 3 Stufen gepusht hat.

 

Da ich es geschaft hatte 20 Jahre abstinent :D zu sein, muss ich mir nach und

nach die Dunkelkammerausrüstung zusammenstellen.

 

Nun habe ich mir erst mal überlegt mich erst mal eifrig mit dem Fotografien an sich zu beschäftigen:

 

Als Ausrüstung habe ich eine M6 mit 2.8/50 Elmar (aus den 60ern) Für ein Cron hat es nicht mehr gereicht

 

Würden Kontaktabzüge zur Beurteilung der Negative reichen? Oder stünde ich nach einem Jahr harter Arbeit mit einem Ordner unbrauchbarer Negative dar? :D

 

(In Hinnblick auf kontrastreiche grafische Fotografie)

 

- Welche Filme?

- Welche Entwicklungskombinationen in Rodinal?

- Normal, Über oder Unterbelichtung?

- Filter? Oder nur die natürlichen Kontraste einfangen?

- Verdünnung Rodinal?

- Welches Papier für Kontaktabzüge (Adox, Foma...Gradation)

- Welchen Papierentwickler?

- Anschaffung eines externen Belichtungsmessers zur Lichtmessung sinnvoll?

- Kondensorvergrösserer für deutliches Korn oder Farbmischkopf?

 

Danke euch für eure Hilfe das richtige Material und den richtigen Weg zu finden.

 

Leicnik

Link to post
Share on other sites

Verstehe ich das richtig?

 

Ich belichte auf die Lichter (also Unterbelichtung)

 

Also ich nehme z.B. einen Tri-X 400 und pushe ihn auf 1600, mit der entsprechenden Entwicklung genau nach Vorgabe?.

 

Stelle also an der Kamara 1600 ein.

 

Dann führe ich eine Lichtmessung am Objekt durch und belichte genau nach dem Wert.

Oder muss ich auch hier etwas unterbelichten?

 

Meint Gibson mit der Belichtung auf die Lichter im Interview evtl nur das pushen an sich und nicht die Belichtung?

 

Durch das Pushen verliere ich Zeichnung in den Schatten.

Ich muss im Film irgendwie möglichst viele Details in den Lichtern erhalten und seinen Charakter durch pushen veränden?

 

Würde eine Kontaktkopie ausreichen um die Qualität der Lichter und der Schwärzen zu beurteilen?

Link to post
Share on other sites

- Welche Filme? Vor allem nicht zu viele! HP5 ist doch für deine Zwecke sehr gut.

 

- Welche Entwicklungskombinationen in Rodinal? Ob 1+25 sechs Minuten oder 1+50 12 Minuten ist ziemlich egal. Die genauen Zeiten muss du allerdings selbst für dich festlegen.

 

- Normal, Über oder Unterbelichtung? Wenn Rodinal, dann höchstens eine Stufen unterbelichten.

 

- Filter? Oder nur die natürlichen Kontraste einfangen? Wenn Filter, dann nur Orange.

 

- Verdünnung Rodinal? s.o.

 

- Welches Papier für Kontaktabzüge (Adox, Foma...Gradation). Foma wg des Preises und weil qualitativ sehr gut. Kontrastvariable Papier haben viel Vorteile, nicht nur lagermässig.

 

- Welchen Papierentwickler? Einen stinknormalen den du dir leicht beschaffen kannst - und bei den bleiben. Eukobrom ist gut. Ich nehme einen haut- und umweltfreundlichen, den Rollei Vintage.

 

- Anschaffung eines externen Belichtungsmessers zur Lichtmessung sinnvoll? Für Filme oder Papiere?

Für Papier den Analyser von RH Design (googeln); spart Zeit, Frust und Geld (wenn schon gekauft).

 

- Kondensorvergrösserer für deutliches Korn oder Farbmischkopf? Das eine schliesst das andere nicht unbedingt aus. Ein Leitz/Leica V35 mit Schwarzweissmodul wäre das optimale.

 

Zur Frage ob Kontakte genügend sind um die Qualität der Negative zu beurteilen: Bildmässig evtl, sonst lieber die Negative mit einer 6x Lupe am Leuchtpult betrachten.

Link to post
Share on other sites

na ja, Ralph Gibsons Bilder haben diese Wirkung weil er ein sehr gutes Auge und Gestaltung hat...:rolleyes:....da hilft die Entwickler Kombi nicht viel...;)

 

einer seiner Sprüche: " ein Fotograf muß auch eine Ecke seiner Zimmerdecke so fotografieren können, das es ein gutes Foto ist...." :D

 

Grüße,

Jan

Link to post
Share on other sites

na ja, Ralph Gibsons Bilder haben diese Wirkung weil er ein sehr gutes Auge und Gestaltung hat...:rolleyes:....da hilft die Entwickler Kombi nicht viel...;)

 

einer seiner Sprüche: " ein Fotograf muß auch eine Ecke seiner Zimmerdecke so fotografieren können, das es ein gutes Foto ist...." :D

 

Grüße,

Jan

 

Stimme dir vollkommen zu.....aber ich möchte meine Versuche nicht von Anfang an mit dem falschem Film bzw. Entwicklung oder Belichtung vergurken

Link to post
Share on other sites

na ja, Ralph Gibsons Bilder haben diese Wirkung weil er ein sehr gutes Auge und Gestaltung hat...:rolleyes:....da hilft die Entwickler Kombi nicht viel...;)

 

einer seiner Sprüche: " ein Fotograf muß auch eine Ecke seiner Zimmerdecke so fotografieren können, das es ein gutes Foto ist...." :D

 

Grüße,

Jan

 

zimmerdecke kann nur einer:

The Red Ceiling - Wikipedia, the free encyclopedia

;)

Link to post
Share on other sites

Guest user67033

Hallo!

Ich beschäftige mich seit einem Jahr sehr ausführlich mit Ralph Gibson und habe viele Bücher von Lustrum Press.

Zusammenfassend kann man sagen:

-er belichtet Tri X auf ISO 100, also zwei Stufen über

-früher entwickelte er diesen überbelichteten Film wie folgt:

Rodinal bei 20°C 1+25 für 11min (!). Bewegung: am Anfang weiß ich nicht, wohl standard, dann 10s Rollen des Tanks auf der Seite alle 90s. Außerdem befüllt er erst den Tank mit Wasser und gibt dann sein Rodinal hinzu, und vermischt das ("i pour the rodinal in and stir"- ich weiß nicht wie man es am besten übersetzt in dem Zusammenhang).

 

Durch dieses Überbelichten UND Überentwickeln kommt höherer Kontrast sowie Korn ins Negativ. Er schreibt, dass er viele Jahre alles probierte, und feststellte, dass ihn nur diese wirklich extrem dichten Negative (sie sind fast schwarz) zufriedenstellen. Ich selbst habe viel mit dieser ungewöhnlichen, Filmquälenden Methode experiment und interessante Ergebnisse bekommen.

Anbei ein schrecklicher Scan, das wesentlich schönere Ergebnis hängt an der Wand :)

Aber vielleicht bekommst du eine Idee von der Art...

 

Früher nutzte er Brovia Papier der Gradation 5, heute ist es festgraduiertes Ilford Papier.

Seine Dunkelkammertechnik ist aber letztlich das alles Entscheidende, weil er dort einfach ein wahnsinns Künstler ist, wie ich finde...

Z.b. Benutzt(e) [aus einem Buch aus den 80ern] er bei Aktfotos immer ein "dodging tool", welches er während der Grundbelichtung über die Hautpartien bewegte, ob dies aber Zauberei ist weiß er selbst nicht, auf jeden Fall bekommt er dadurch eine besondere "luminosity". Früher entwickelte er seine Abzüge auf jeden Fall in Dektol 1:1, wobei er dass Papier unterentwickelte, es aber sehr viel bewegte, was, wie er schreibt, bis zu 1/2 Gradation mehr Kontrast bringt. Seine Aktfotos entwickelte er für die Hauttöne immer mit wenig bis gar keiner Bewegung sehr lange- für die Hauttöne.

Was ein Bild von Ralph Gibson für mich ausmacht, ist das Licht, daran erkennt man ihn sofort. Diese spezielle Licht kommt aber eben nicht (nur) vom Film, der Leica, dem Objektiv, dem Papier, dem Entwickler, etc. , sondern von seiner Kunst des Nachbelichten und Abwedelns. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann solltest du dir unbedingt die Bücher "Darkroom. Lustrum Press" (das wurde oben schonmal erwähnt) sowie "Nude. Theory." auch von Lustrum kaufen. Man findet sie nach einingem Stöbern im Internet bei kleinen Antiquariaten o.ä. Es lohnt sich auf jeden Fall, in den Büchern sind nämlich noch mehr Fotografen welche erzählen, und es sind viel starke Fotografien darin. Ansonsten: viel probieren.

Viele Grüße,

Horst

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Link to post
Share on other sites

Hallo Horst

 

vielen, vielen Dank für deine Beschreibung, fast hätte ich alles falsch gemacht und einen

Tri-X auf 3200 gepusht und wäre nie zum Ziel gekommen.

 

Ich werde auf jeden Fall versuchen irgendwie an die Bücher heranzukommen. Ist in "Nude Theory" auch so ausführlich Film und Entwicklung beschrieben?

Was mich an der ganzen Sache reizt, ist der ganze Aufwand und Können, um diese spezielle Bildwirkung aus dem Material herauszubekommen.

 

Die Wirkung finde ich grandios! Auch die deines Bildes! Trotz Scan kann ich mir gut vorstellen wie es wirkt.

 

Hast du auch eigene abweichende Experimente mit dem Tri-X oder auch anderen Filmen in diese Richtung gemacht? Kannst Du mir einige zum Experimentieren empfehlen?

 

Beste Grüsse

 

Leicnik

Link to post
Share on other sites

Guest nafpie

Ist nicht das 'Entwickeln' eines eigenen Stils viel interessanter als den eines anderen eins zu eins zu übernehmen?

 

Stefan

Link to post
Share on other sites

Ist nicht das 'Entwickeln' eines eigenen Stils viel interessanter als den eines anderen eins zu eins zu übernehmen?

 

Stefan

 

Mir geht es nicht darum einen Stil zu kopieren, sondern tiefstes Schwarz, starke Kontraste und trotzdem Details einzufangen. Das Spiel mit Licht und Schatten.

Link to post
Share on other sites

(...) Durch das Pushen verliere ich Zeichnung in den Schatten.

(...)

Irgendwie merkwürdig. Du möchtest wissen wie dieser Gibson seine Bildergebnisse erzielt weil Dir der Stil gefällt. Dann sagt man es Dir und prompt bist Du erstaunt über die daraus resultierenden Ergebnisse wie den Verlust der Zeichnung in den Schatten. Das aber ist doch das was als erstes ins Auge sticht bei seinen Bildern: Der nahezu völlige Verzicht auf Zeichnung in den Schatten.
Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...