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Frage M8 + Circular Poolfilter


fotoschrott

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Bei einem Naturfoto-Worksho haben wir an der SLR ein Circular Poolfilter zur Elimination der Reflexionen (Berg spiegelt sich im See) und Verbesserung des Himmelsblau verwendet.

 

Ersetzt nun bei der M8 der IR/UV Filter so einen Circular Filter?

 

Da man ja nicht durch das Objektiv blickt wird die passende Stellung des drehbaren Filters

ohnehin nur schwer abschätzbar sein.

 

Hat da wer persönliche Erfahrung.

 

Beste Grüße

 

Hans.

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Ich kenne nur den normalen Polfilter zur M. Dessen Fassung kann man vor den Sucher klappen, die Filterwirkung einstellen und vor der Aufnahme zurück vor die Linse bewegen. Das funktioniert, weil die polarisiernde Wirkung alle 180 ° gleich ist.

Für die digitale M braucht man keinen Zirkularpolfilter.

Mit deinem Standardfilter geht das auch. Meistens hat die Fassung Zahlen.Du hältst das Ding vor die Augen und drehst es so lange, bis die Filterwirkung paßt. Dann liest du die Zahl oben auf der Fassung ab. Das Filter wird vor das Objektiv geschraubt und die Fassung so eingstellt, daß die vorher abgelesene Zahl wieder oben steht.

Fertig.

Ach ja, der UV/IR-Filter ersetzt den Polfilter nicht.

Gruß

Thomas

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Guest Horst Wittmann

Ersetzt nun bei der M8 der IR/UV Filter so einen Circular Filter?

 

Da man ja nicht durch das Objektiv blickt wird die passende Stellung des drehbaren Filters

ohnehin nur schwer abschätzbar sein.

 

Hans.

 

Hallo Hans,

IR/UV-Filter und Polfilter (circular oder liniar) sind zwei verschiedene Schuhe !

 

Ein IR/UV-Filter sperrt Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs, um es vom Film oder Sensor fernzuhalten. Die Polarisationsrichtung der Lichtwellen spielt dabei keine Rolle.

 

Licht, gleich welcher Wellenlänge, "schwingt" bei der Ausbreitung diffus in jeglicher Raumrichtung. Ein Liniarpolfilter zwingt das Licht bei der Ausbreitung nur in einer bestimmten Richtung, und zwar senkrecht zur Ausbreitungsrichtung zu schwingen.

Ein Circularpolfilter zwingt das Licht radial um die Achse der Lichtausbreitung zu schwingen.

 

Ein Circularpolfilter findet überwiegend Verwendung bei Spiegelreflex-Kameras, um eine exakte Lichtmessung innerhalb des Kamerasystems zu garantieren.

Die Pol-Wirkung eines liniaren Polfilters ist naturgemäß stärker als die eines circularen Polfilters.

 

Der Einsatz eines Polfilters an einer Meßsucherkamera ist etwas umständlicher als bei einer Spiegelreflex. Bei einer Meßsucherkamera muß der Durchmesser des Polfilters so groß sein, daß der Sucher ebenfalls abgedeckt wird. Eine andere Lösung bietet Mamiya für die 7 und 7 II an, dabei wird das Filter zu Beobachtung vor den Sucher geschwenkt, die Wirkung wird bestimmt, danach wird das Filter - ohne es zu verdrehen - vor das Objektiv geschwenkt.

 

Leica hat entsprechende Polfilter für die M-Serie im Angebot.

 

Gruß Horst.

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Hallo Thomas, hallo Horst,

 

herzlichen Dank für die umfassende Information. Hat mir sehr geholfen!

Jetzt kenne ich sowohl die Wirkungsweise näher wie auch die Möglichkeit

des Einsatzes ohne das teure Leica Set haben zu müssen. Auf den Berg

gehe ich gerne mit dem Tri-Elmar 28-35-50 und das hat ein 55mm Gewinde.

Ebenso auch mein Objektiv der SLR. Jetzt kann ich das Filter auch an

der Leica verwenden. Ich habe mir die Einstellung angezeichnet und mache

halt zusätzlich Probeaufnahmen. Da kann man es ohnedies ziemlich deutlich

sehen wie das Filter wirkt.

 

Beste Grüße

Hans.

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Für die digitale M braucht man keinen Zirkularpolfilter.

 

Gruß

Thomas

 

Hallo Thomas,

 

stimmt das wirklich?

Ich meine nämlich gelesen zu haben, dass man den Polfilter auch in der digitalen Fotografie braucht. Kann aber auch sein, dass ich mich hier falsch erinnere oder ich etwas falsch gelesen habe.

 

Gerade überlege ich nämlich, was als nächstes Zubehör gekauft wird und ich hatte da den Polfilter im Visier und es wäre ja äußerst ungeschickt, wenn ich mir was kaufe, was ich bei der M8 ja garnicht brauche ;)

 

Grüße und schon im Voraus beste Dank!

 

Sven

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Hi Sven,

ich denke Thomas mein "man braucht nicht unbedingt den Leica Filter". Der ist ja sehr teuer wegen der ausgeklügelten Konstruktion. Ein gewöhnlicher Filter leistet die selben Dienste zu viel geringeren Kosten. So verstehe ich das.

Gruß Hans.

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Für die digitale M braucht man kein Zirkularpolfilter.
Stimmt das wirklich? Ich meine nämlich gelesen zu haben, dass man den Polfilter auch in der digitalen Fotografie braucht.

Selbstverständlich braucht man Polfilter auch in der digitalen Fotografie. Thomas stellte auch gar nicht die Sinnhaftigkeit eines Polfilters generell in Frage, sondern die eines Zirkularpolfilters (im Gegensatz zum Linearpolfilter).

 

Leider irrt er aber, denn die digitalen Leica-M-Kameras brauchen sehr wohl ein Zirkularpolfilter – wie eben alle Kameras mit Innenmessung, bei denen polarisierende Elemente im Strahlengang der Belichtungsmessung liegen. Das polarisierende Element bei den digitalen Leica-M-Modellen ist der Metallamellen-Verschlußvorhang.

 

Allerdings liegt der zu erwartende Meßfehler bei der Verwendung eines Linearpolfilters typischerweise in der Größenordnug von rund einer halben Blende, und man kann sich auf den Standpunkt stellen, das sei vernachlässigbar – erst recht bei einer Digitalkamera, bei der man die Belichtung sofort nach der Aufnahme kontrollieren und ggf. wiederholen kann.

 

 

Licht, gleich welcher Wellenlänge, "schwingt" bei der Ausbreitung diffus in jeglicher Raumrichtung.

Das ist so allgemein gesprochen nicht richtig. Ob das Licht unpolarisiert (also in allen möglichen Raumebenen schwingend) oder polarisiert ist (also ausschließlich oder bevorzugt in einer bestimmten Raumebene schwingt), hängt sehr davon ab, wo das Licht herkommt.

 

 

Ein Linearpolfilter zwingt das Licht bei der Ausbreitung nur in einer bestimmten Richtung, und zwar senkrecht zur Ausbreitungsrichtung zu schwingen.

Diese Aussage ist gleich doppelt falsch.

 

Erstens gibt's unendliche viele Richtungen, die senkrecht zur Ausbreitungsrichtung eines Lichtstrahls verlaufen. "Senkrecht zur Ausbreitungsrichtung" ist also mitnichten eine bestimmte Richtung.

 

Zweitens "erzwingt" ein Polfilter keine Polarisation, sondern läßt Lichtstrahlen mit einer bestimmten Polarisationsrichtung durch und sperrt solche mit einer Polarisationsrichtung senkrecht dazu. Lichtstrahlen, deren Polarisationsrichtung weder mit der Polfilterstellung übereinstimmt noch senkrecht dazu verläuft, werden nur etwas gedämpft. Das heißt, hinter einem (Linear-)Polfilter ist das Licht zwar in einer bestimmten Richtung polarisiert – aber nicht, weil das Filter es in diese Richtung gezwungen hätte, sondern weil es nur dieses Licht durchgelassen hat.

 

 

Ein Zirkularpolfilter zwingt das Licht, radial um die Achse der Lichtausbreitung zu schwingen.

Der entscheidende Punkt dabei ist aber der, daß ein Zirkularpolfilter erst einmal die gleiche Filterwirkung entfaltet wie ein Linearpolfilter – also eine Polarisationsrichtung durchläßt und die andere sperrt. Das mit der radialen Polarisation des durchgelassenen Lichtes kommt danach, und es läuft in der Praxis auf eine Depolarisation hinaus. Das Licht hinter dem Polfilter ist also praktisch so gut wie unpolarisiert und kann somit nicht mehr mit einem weiteren (Linear-)Polfilter überkreuz kommen – das ist nämlich der Sinn der Sache.

 

 

Die Pol-Wirkung eines linearen Polfilters ist naturgemäß stärker als die eines zirkularen Polfilters.

Diese Behauptung ist barer Unsinn. Gleiche Fertigungsqualität vorausgesetzt, sind die Filterwirkungen eines linearen und eines zirkularen Polfiters exakt identisch.

 

Horst, nach deinen Ausführungen über das Polfilter fürchte ich, du hast bisher weder seine Wirkungsweise noch seinen Sinn so richtig erfaßt. Es dient nicht dazu, Polarisierungen zu erzeugen, sondern verschiedene vorhandene Polarisierungen voneinander zu trennen.

 

 

Leica hat entsprechende Polfilter für die M-Serie im Angebot.

Na ja ... nicht wirklich. Oder nur zum Teil. Denn das 67-mm-Polfilter für den Filteradapter der Tri-Elmare ist zwar zirkular, aber das teure Universal-Polfilter-M ist immer noch linear, obwohl die digitalen M-Kameras ein zirkulares bräuchten. Zwar ist der Meßfehler bei einem linearen Filter – wie gesagt – nur gering, aber bei 450 Euro für ein Polfilter würde ich erwarten, daß es perfekt funktioniert und nicht nur so ungefähr.

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Es gibt übrigens durchlöcherte Filterringe für 77mm Durchmesser zu kaufen (kann man sich aber auch selber zu einem Bruchteil vom Preis aus einem entsprechenden Step Up-Ring oder einer Kombination davon zurechtsägen/-bohren). So kann man einen 77mm-Polfilter entsprechender Größe mit Messsucher-Kameras verwenden, indem man einen Teil des Polfilters durch den Sucher und den durchlöchterten Filterring erblickt und die Drehung einstellen kann, ohne das Auge vom Sucher zu nehmen. Ich habe mich bei meiner Leica und Mamiya7 für diese einfache Lösung entschieden, funktioniert perfekt. Ein 72mm-Filter würde eigentlich auch schon reichen.

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Guest Horst Wittmann

Hallo 01af,

danke für die Hinweise !

 

Mit Deinen Anmerkungen bin ich grundsätzlich einverstanden. Die Diskrepanz ist wohl dadurch zustande gekommen, daß ich bei meinen Ausführungen das Wort "zwingt" gebraucht habe. Die Sachverhalte sind mir durchaus klar. Meine alte Klassenlehrerin hätte mir vor 70 Jahren bei einer derartigen Formulierung am Rand eines Aufsatzes den Vermerk "AUSDRUCK" mit drei Ausrufezeichen geschrieben, und das mit gutem Recht !

 

Dennoch gestatte mir eine Korrektur: Eine digitale M-Kamera benötigt grundsätzlich KEINEN Zircularpolfilter. Die Lichtmessung erfolgt zwar über den "metallischen" Verschluß, der vielleicht doch doch aus einem Carbonmaterial gefertigt ist, jedoch ist die darauf aufgetragene weiße Farbe bestimmt nichtmetallischen Ursprungs.

Nur metallische Oberflächen aber auch Glas reflektieren polarisiertes Licht auch wieder polarisiert. Trifft dagegen polarisiertes Licht auf eine nichtmetallische Oberfläche, so wird das polarisierte Licht als depolarisiertes Licht reflektiert.

 

Es gibt durchaus starke Unterschiede in der Wirkung zwischen einem Liniar- und einem Zirkularpolfiltern. Schon allein die unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit beider Filterarten ist ein Hinweis darauf.

 

Gruß Horst.

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Die Diskrepanz ist wohl dadurch zustande gekommen, daß ich bei meinen Ausführungen das Wort "zwingt" gebraucht habe. Die Sachverhalte sind mir durchaus klar. Meine alte Klassenlehrerin hätte mir vor 70 Jahren bei einer derartigen Formulierung am Rand eines Aufsatzes den Vermerk "AUSDRUCK" mit drei Ausrufezeichen geschrieben, und das mit gutem Recht!

Die Formulierung mit dem unglücklichen Wörtchen "zwingt" könnte man in der Tat als mißlungenen Ausdruck gelten lassen ... doch in Verbindung mit der Behauptung, die Polfilterwirkung eines linearen Polfilters sei naturgemäß stärker als die eines zirkularen (Hervorhebung von mir), schien mir das nicht bloß ein Mangel im Ausdruck zu sein.

 

 

Dennoch gestatte mir eine Korrektur ...

Nein, tut mir leid, ich gestatte nicht. Denn deine "Korrektur" ist falsch.

 

 

Eine digitale M-Kamera benötigt grundsätzlich KEIN Zirkularpolfilter.

Doch, das tut sie. Es sei denn, man betrachtete systematische Belichtungsfehler von etwa einer halben Blende als vernachlässigbar. Eine halbe Blende ist nicht viel, und unter vielerlei praktischen Umständen und Bedingungen kann man mit einem Fehler in dieser Größenordnung ohne weiteres leben. Aber wenn man die Sache grundsätzlich betrachtet, ist ein Zirkularpolfilter genau genommen sehr wohl erforderlich. Wenn du's nicht glaubst, dann probiere es doch einfach selber einmal aus.

 

 

Die Lichtmessung erfolgt zwar über den "metallischen" Verschluß, der vielleicht doch doch aus einem Carbonmaterial gefertigt ist, jedoch ist die darauf aufgetragene weiße Farbe bestimmt nichtmetallischen Ursprungs. Nur metallische Oberflächen [...] reflektieren polarisiertes Licht auch wieder polarisiert. Trifft dagegen polarisiertes Licht auf eine nichtmetallische Oberfläche, so wird das polarisierte Licht als depolarisiertes Licht reflektiert.

Eben. Genau das ist es ja. Wären die Oberflächen der Verschlußlamellen metallisch, so gäbe es kein Problem. Da sie aber mit einer nichtmetallischen Substanz (weiße, graue und schwarze Farbe) beschichtet sind, polarisieren sie das Licht bei der Reflexion, so wie jede andere nichtmetallische Oberfläche (inklusive Glas) auch. Und deshalb ist ein zirkulares Polfilter erforderlich.

 

Der Grund, warum der Metallamellen-Verschluß der digitalen M-Kameras beim Polfiltereinsatz ein Problem darstellt (und der Tuchschlitzverschluß der analogen M-Kameras nicht ... jedenfalls nicht, daß ich wüßte), liegt nicht ursächlich am Material, sondern an der Oberflächenbeschaffenheit. Die Metallamellen sind glatt und erzeugen damit eine vergleichsweise streng gerichtete Reflexion, während die Reflexion am Tuch diffuser ist.

 

 

Es gibt durchaus starke Unterschiede in der Wirkung zwischen einem Linear- und einem Zirkularpolfiltern. Schon allein die unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit beider Filterarten ist ein Hinweis darauf.

Die unterschiedliche Transmission – verursacht durch die zusätzliche Viertelwellen-Verzögerungsfolie beim Zirkularpolfilter – ist mitnichten ein Hinweis auf einen wie auch immer gearteten Unterschied in der Polfilterwirkung. Denn erstens ist dieser Unterschied in der Praxis unmerklich klein, und zweitens ist er unabhängig von der Polfilterwirkung. Tatsache ist, daß die Wirkung, um derer willen man ein Polfilter vor ein Fotoobjektiv setzt, bei linearen und zirkularen Polfiltern im Prinzip gleich ist (gleiche Fertigungsqualität vorausgesetzt). Natürlich kann es in der Praxis zwischen zwei Polfiltern Unterschiede in der Filterwirkung geben – doch dann beruhen diese auf unterschiedlichen Qualitäten der verwendeten Polfilterfolien und nicht auf dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der Viertelwellen-Verzögerungsfolie.

 

Horst, kann es sein, daß du ein hochwertiges und ein billiges Polfilter besitzt, die beide unterschiedliche Transmissionen und Polfilterwirkungen aufweisen, und daß du die Ursache dieser Unterschiede deshalb irrtümlich dem Polfilterprinzip zuschreibst, weil eines zufällig linear und das andere zufällig zirkular ist? Und laß mich raten – das zirkulare ist das Billigteil, stimmt's?

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