Guest Posted December 21, 2006 Share #221 Posted December 21, 2006 Advertisement (gone after registration) Nocheinmal: Einer gleichsam linearen Verstärkung eines Sinneseindrucks kann eine exponentiale Steigerung im Auslöser zugrundeliegen. Bei größerer Intensität werden die Abstände der Werte für die Messung also immer größer, werden aber nur so begriffen, jedoch so nicht über die Sinneseindrücke wahrgenommen. Das macht sich die Technik zunutze, indem sie für schnellere Weiterleitung die Wurzel zieht. Merkliches muß damit nicht verloren gehen. Dazu kommt: Einem Kontinuum in der Wahrnehmung von Sinneseindrücken liegt immer eine Diskontinuität der physiologischen Rezeptoren zugrunde. (Wir haben nicht unendlich kleine und unendlich viele Sehzellen und können nicht bis ins Unendlichkleine auflösen.) Wiederum macht sich das die Technik in Film und Sensor zunutze, indem sie ebenfalls Diskontinuiäten setzt, aber so klein aufzeichnet, daß wir es - in sinnvollen Grenzen - nicht bemerken. Technische Verfahren können also Linearität und Kontinuität, wie sie die aus Sinneseindruck und Bewußtwerdung bestehende Sinneswahrnehmung erzeugt, in geeigneter Weise ebenfalls hervorrufen. Wir wissen, wenn wir rechnen, mehr als wir sehen. Entscheidend aber ist, was wir sehen. Was nützt jenes Wissen? Sehr viel, denn wir können verstehen, was wir an den Bildern sehen und wie wir mit dem Gerät umgehen müssen. Besonders chris_h, mjh und TJ besten Dank, daß sie dieses Verständis mit ihren Argumenten sehr gefördert haben! Dank auch den Kritikern, die das ausgelöst haben! Freundlichst str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted December 21, 2006 Posted December 21, 2006 Hi Guest, Take a look here Eine Frage der Kommunikation .... I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest nasenbaehr Posted December 21, 2006 Share #222 Posted December 21, 2006 >>Entscheidend aber ist, was wir sehen.<< Wohl wahr, verehrter Herr Doktor. Dabei kommt es nicht auf das technisch perfekte Bild an, sondern auf das Bild welches dem Betrachter etwas "sagt", sei es auch unscharf und schlecht belichtet. Alles Andere ist Beschäftigung mit "Nebenbaustellen" die zwar für den Techniker oder Informatiker durchaus ihren Reiz haben können, den Fotografen der etwas ausdrücken möchte aber nur am Rand interessiert. Ich persönlich habe in den letzten 50 Jahren noch keinen Fotoapparat gesehen mit dem ein guter Fotograf nicht "sein Bild" hätte machen können, mit der M 8 wird es wohl auch gelingen. Ein frohes Fest aus Buxtehude, versucht es mal mit Fotografieren, Fotographieren, Photographieren und was für Möglichkeiten es noch gibt diese schöne kreative Tätigkeit zu umschreiben. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 21, 2006 Share #223 Posted December 21, 2006 Ich habe mal diese Quadratwurzel-Reduktion von 14 Bit auf 8 Bit non-linear und die Re-Linearisierung zurück im 16 Bit-Raum für die ersten 255 Tonwerte in den Tiefen aufgetragen: Spaßeshalber könnte man das auch noch mal mit einer linearen 12-Bit-Auflösung vergleichen, denn üblicherweise werden ja nicht 14, sondern 12 Bit gespeichert. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted December 21, 2006 Share #224 Posted December 21, 2006 «Dabei kommt es nicht auf das technisch perfekte Bild an, sondern auf das Bild, das dem Betrachter etwas "sagt", sei es auch unscharf und schlecht belichtet.» So kann man es sehen. Freilich kann man auch die Technik als Ausdrucksmittel einsetzen, sie ist ohnedies nur die verlängerte Hand. Bei der Musik ist uns das selbstverständlich. Der Wohllaut ist Technik und nichts als Technik. Eine falsch gegriffene Taste stört nicht. Aber wir bewundern, wenn durch Technik der individuelle Ton entsteht. Technik ist nicht Selbstzweck, ihre Vernachlässigung aber keine höhere Weisheit. Freundlichst str. Link to post Share on other sites More sharing options...
isaac Posted December 21, 2006 Share #225 Posted December 21, 2006 Hallo! Ich habe die Datei. Ist das denn eine DNG-Datei mit 12,14 oder 16 Bit / Kanal? Alleine diese Frage gibt mir zu denken, ob die nächste Frage nicht ein gewaltiges Eigentor darstellt... Oder hast Du am Ende gar nicht verstanden, worüber hier geredet wird? Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem DNG: Processing M8 LEISTUNGSBEWEIS - SEEADLER KOPF_DE.DNG Byte order : I, Version : 2A IFD1 : 0000:0008, Entries : 40 ... 7 10F Make ASCIIZ 16 * 0000:03FC Leica Camera AG 8 110 Model ASCIIZ 18 * 0000:0424 M8 Digital Camera ... 18 131 Software ASCIIZ 5 * 0000:045C 1.05 ... DNG-IFD1 : 0000:01EE, Entries : 22 1 FE NewSubfileTyp uLong 1 v 0000:0000 0 2 100 Imagewidth uLong 1 v 0000:0F50 3920 3 101 Imagelength uLong 1 v 0000:0A4E 2638 4 102 BitsPerSample uShort 1 v 0000:0008 8 5 103 Compression uShort 1 v 0000:0001 1 6 106 PhotometricInt. uShort 1 v 0000:8023 32803 ... 15 828D CFARepeatPatternDim uShort 2 v 0002:0002 2 2 16 828E CFAPattern uByte 4 v 0201:0100 0 1 1 2 17 C618 LinearizationTable uShort 256 * 0000:06B4 0 0 1 2 4 6 9 12 16 20 25 30 36 42 49 56 64 72 81 90 100 110 121 132 144 156 169 182 196 210 225 240 256 272 289 306 324 342 361 380 400 420 441 462 484 506 529 552 576 600 625 650 676 702 729 756 784 812 841 870 900 930 961 992 1024 1056 1089 1122 1156 1190 1225 1260 1296 1332 1369 1406 1444 1482 1521 1560 1600 1640 1681 1722 1764 1806 1849 1892 1936 1980 2025 2070 2116 2162 2209 2256 2304 2352 2401 2450 2500 2550 2601 2652 2704 2756 2809 2862 2916 2970 3025 3080 3136 3192 3249 3306 3364 3422 3481 3540 3600 3660 3721 3782 3844 3906 3969 4032 4096 4160 4225 4290 4356 4422 4489 4556 4624 4692 4761 4830 4900 4970 5041 5112 5184 5256 5329 5402 5476 5550 5625 5700 5776 5852 5929 6006 6084 6162 6241 6320 6400 6480 6561 6642 6724 6806 6889 6972 7056 7140 7225 7310 7396 7482 7569 7656 7744 7832 7921 8010 8100 8190 8281 8372 8464 8556 8649 8742 8836 8930 9025 9120 9216 9312 9409 9506 9604 9702 9801 9900 10000 10100 10201 10302 10404 10506 10609 10712 10816 10920 11025 11130 11236 11342 11449 11556 11664 11772 11881 11990 12100 12210 12321 12432 12544 12656 12769 12882 12996 13110 13225 13340 13456 13572 13689 13806 13924 14042 14161 14280 14400 14520 14641 14762 14884 15006 15129 15252 15376 15500 15625 15750 15876 16002 16129 16256 ... Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 21, 2006 Share #226 Posted December 21, 2006 Dynamik - definiert als Verhältnis zwischen dem kleinsten und dem größten abbildbaren Wert - geht nicht verloren!Alles was verloren geht, ist Auflösung. So weit stimme ich Dir zu, aber: Und bei jedem noch so kleinsten Folgeschritt der Bildbearbeitung steigt dieser Verlust noch merkbar (!) an. Hier berücksichtigst Du nicht, daß die 8 Bit der DNG-Datei im Raw-Konverter wieder in den linearen 14-Bit-Raum (aus praktischen Gründen vermutlich 16 Bit) übersetzt werden. Die Vergröberung der Tonwerte bleibt natürlich bestehen, aber diese Tonwerte haben nun so viel Luft um sich herum, daß weitere Bearbeitungsschritte durchweg keinen weiteren Verlust mehr bringen. Die Bildbearbeitung geschieht ja nicht in einem 8-Bit-Raum, in dem eine kleine Änderung von Kontrast oder Farben die 256 Tonwerte schon mal auf weniger als 200 schrumpfen lassen kann. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nasenbaehr Posted December 21, 2006 Share #227 Posted December 21, 2006 Advertisement (gone after registration) >>Bei der Musik ist uns das selbstverständlich. Der Wohllaut ist Technik und nichts als Technik.<< Sehr wohl, aber ein gutes, mitreißendes Stück in einer Spelunke mit richtiger Stimmung auf einem verstimmten, schlechten Klavier kann mehr "rüberbringen" als ein technisch perfektes Konzert auf einem BÖSENDORFER Computerflügel CEUS in einer sterilen Umgebung. Link to post Share on other sites More sharing options...
isaac Posted December 21, 2006 Share #228 Posted December 21, 2006 Hallo! >>Bei der Musik ist uns das selbstverständlich. Der Wohllaut ist Technik und nichts als Technik.<< Sehr wohl, aber ein gutes, mitreißendes Stück in einer Spelunke mit richtiger Stimmung auf einem verstimmten, schlechten Klavier kann mehr "rüberbringen" als ein technisch perfektes Konzert auf einem BÖSENDORFER Computerflügel CEUS in einer sterilen Umgebung. Der Vergleicht hinkt aber gewaltig (in beiden Fällen volle Dynamik und Auflösung). Der Vergleich wäre passend, wenn du bei einigen Tasten auch die dazugehörigen Saiten aus dem Klavier entfernen würdest (oder nebeneinander liegende Tasten dieselbe Saite anschlagen würden). Link to post Share on other sites More sharing options...
isaac Posted December 21, 2006 Share #229 Posted December 21, 2006 Hallo! ... Die Vergröberung der Tonwerte bleibt natürlich bestehen, aber diese Tonwerte haben nun so viel Luft um sich herum, daß weitere Bearbeitungsschritte durchweg keinen weiteren Verlust mehr bringen. Doch, weil aus der Kombination von fehlerbehafteten Werten auch wieder nur solche entstehen können. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar sehr hoch, daß die veränderten Werte mit einem grösseren Summenfehler behaftet sind als die unveränderten. Rein zufällig kann aber auch der Fehler unverändert bleiben. Die Bildbearbeitung geschieht ja nicht in einem 8-Bit-Raum, in dem eine kleine Änderung von Kontrast oder Farben die 256 Tonwerte schon mal auf weniger als 200 schrumpfen lassen kann. Wie schon erwähnt, es ist weniger ein Problem der Dynamik der Werte, als deren Auflösung. Die Granularität kann sich also nie verbessern, sie kann - im besten Fall - gleich bleiben oder nur noch schlechter werden. Bei der Bearbeitung von 3x 8-Bit JPG Dateien ist das für alle einsichtig, und bei den 8-Bit DNGs aus der M8 ist das exakt dasselbe (Rechenexempel). Es ist belanglos, wie die maximal 256 diskreten Werte dargestellt werden (einmal mit Zahlen von 0 - 255 oder eben mit einer auf 256 beschränkten Auswahl an Zahlen aus der Menge von 0 - 16256). Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest chris_h Posted December 21, 2006 Share #230 Posted December 21, 2006 Zum Vergleich mit Musik im Allgemeinen und dem Klavier im Besonderen, sollte man aber schon noch gewärtigen, daß auch dort eine Oktave "nur" aus maximal 12 Halbtönen besteht - somit das Wesen der Quantifizierung in der Musik ein nicht minder ausgeprägt STUFIGES ist. Allenfalls könnte in diesem Zusammenhang die (Be)Deutung der Obertöne eine interessante Perspektive eröffnen ... Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 21, 2006 Share #231 Posted December 21, 2006 Wie schon erwähnt, es ist weniger ein Problem der Dynamik der Werte, als deren Auflösung. Die Granularität kann sich also nie verbessern, sie kann - im besten Fall - gleich bleiben oder nur noch schlechter werden.Bei der Bearbeitung von 3x 8-Bit JPG Dateien ist das für alle einsichtig, und bei den 8-Bit DNGs aus der M8 ist das exakt dasselbe (Rechenexempel). Nein, eigentlich nicht. Es ist schon bei einem 8-Bit-JPEG so, daß ich es in Photoshop öffnen und auf 16 Bit erweitern kann – damit gewinne ich natürlich keine neuen Tonwerte hinzu, aber ich verhindere, daß eine weitere Bearbeitung – extreme Fälle einmal ausgenommen – die Auflösung der Tonwerte weiter schrumpfen läßt. Alle jetzt noch durch die Ganzzahlarithmetik entstehenden minimalen Fehler wären genauso aufgetreten, wenn man die volle 14- oder 16-Bit-Auflösung beibehalten hätte. Bei einer 8-Bit-Verarbeitung läßt jede kleine Veränderung bereits Tonwerte wegfallen, was in einem größeren Tonwertraum nicht passiert. Bei der M8 werden die Tonwerte zwar in 8 Bit gespeichert, womit nur 256 Tonwerte unterschieden werden können, aber es findet an keiner Stelle eine 8-Bit-Bildverarbeitung statt. Alle Bildverarbeitungsschritte in der Kamera und im Raw-Konverter benutzen mindestens 14 Bit. Nebenbeibemerkt: Ein Raw-Konverter könnte die Tonwerte in jeder beliebigen Genauigkeit verarbeiten; er ist nicht einmal auf 16 Bit beschränkt, könnte Gleitkommaarithmetik verwenden etc. – was immer nötig wäre, um Folgefehler zu vermeiden, falls denn jemand ein Problem damit hätte. Bei der Reduktion auf 256 Tonwerte erleidet man einen Verlust, aber dies bleibt der einzige Verlust; es gibt keine weiteren Tonwertverluste. Link to post Share on other sites More sharing options...
augenschmaus Posted December 21, 2006 Share #232 Posted December 21, 2006 ja und die Gesamtkurve sieht immer mehr einer kontiniutiven Kurve ähnlich.Ganz nett, diese Darstellung und soweit richtig (nach meinem Verständnis), aber - jede Digitalisierung erzeugt Sprünge, man muß nur genau hinsehen - wenn die Sprünge klein genug sind, gehen sie im "Rauschen" der eigenen Wahrnehmung verloren - und die Darstellung im fertigen Endprodukt ist von der Darstellungsmöglichkeit noch weit entfernt. Merke: kein Mensch kann Ultraschall hören, aber mit technischen Hilsfmitteln erfahrbar machen. Und dies machen wir hier im gleichen Sinne doch auch, oder? Aber ist das für die Praxis sinnvoll? "Man werfe die Kamera, auf Dauerfeuer gestellt, in die Luft. Kümmere sich weder um AWB, Belichtung, noch Brennweite und ziehe anschliessend aus den Daten das Bild welches ich schon immer haben wollte" Ich vermisse hier auch Beispiele, die NICHT abgedreht und praxisfremd sind. Bei allem Respekt, Binsenweisheiten à la "alles Digitale ist ja sowieso getreppt" sind ja wohl kein adäquater Beitrag zur Diskussion. So weit im komfortablen Bereich sind wir in der Digitaltechnik noch nicht, dass der Sprung von 8 zu 16 Bit ein verzichtbarer Luxus oder Esoterik wäre. Hier geht es um die Frage, ob man bei einer Premium-Kamera wirklich von 16.384 Tonwerten nur 256 an den Nutzer weitergeben soll, wenn die Leute extra deshalb sich solche Kameras kaufen und in RAW arbeiten, um diesen Tonwertreichtum zur Verfügung zu haben. Dass in den Schatten einiges verloren geht (wenn auch relativ weniger als in den Lichtern) haben wir an dem Diagramm sehen können. Über die Lichter muss man sich nochmal Gedanken machen, weil da die Einbußen ja wirklich drastisch sind - das kann man nicht pauschal als akzeptabel abtun, weil das Auge da weniger empfindlich sei. Man muss genau schauen, ob man am Ende nicht noch weniger Tonwerte da oben hat als bei einem normalen 8 Bit-Bild. Nochmal: 256 Tonwerte kommen beim Nutzer an, von 16.384. Link to post Share on other sites More sharing options...
augenschmaus Posted December 21, 2006 Share #233 Posted December 21, 2006 Darum hab' ich ja meine "Milchmädchenrechnung" angestellt - quasi als Gegenentwurf zum Leica-Verfahren. Wenn ich dort nur auf die Zahlen schau, dann gewinne ich den Eindruck, daß bei dieser Art der Umwandlung genau das passiert, was idealer Weise zu passieren hat: Daß nämlich der Wert ganz oben praktisch konstant bleibt, während den darunterliegenden Stufen kontinuierlich eine größere Basis zukommt ... Und darum meine Frage, ob es sich dabei halt nur um eine Milchmädchenrechnung handelt, oder ob da auch was dran wäre !? Christian, ich verstehe Deinen Ansatz nicht - was ändert das an der Linearität des Sensors und dem Problem, dass er genau da sehr empfindlich ist, wo das Auge unempfindlich ist und umgekehrt? Was ist bei der "Milchmädchenrechnung" überhaupt anders oder besser als bei dem Leica-Verfahren? Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted December 21, 2006 Share #234 Posted December 21, 2006 Schön Chris, daß Du die Diskussion von etwa 1720 wieder aufgreifst, als sie mit dem Wohltemperierten Klavier schon fast beantwortet war... Recht hast Du mit dem Hinweis natürlich. Freundlichst Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted December 21, 2006 Share #235 Posted December 21, 2006 chris: fordert mich nicht mit den musikbeispielen heraus... da bin ich der profi :-) eine oktave hat mitnichten nur 12 töne. dies ist eine bis heute reine theoretische abstraktion, die allen musikern und komponisten zwar die arbeit erleichtert, aber aufgrund ihrer falschheit auch heute noch sänger, geiger, klavierstimmer, orgelbauer, tontechniker immer wieder zur verzweiflung bringt, bzw. im begreifen dessen, was wirklich passiert unterscheidet sich auch heute noch, der künstler und könner vom theoretiker...... und wers nicht glaubt kann sich ja diese wunderbare "zwölftonmusik" anhören, die dieses theorem zur grundlage hat. eigentlich hört jedes unverbildete ohr, daß das mitnichten "sphärenharmonien" sind. ausgenommen die guten werke aus der anfangszeit (a. berg, schönberg etc.) wo die komponisten das aus dem ohr schrieben und damit schon andere "gesetze" einfließen ließen. das kneipenklavierbeispiel würde ich fotografisch auch eher mit "holga-bildern" vergleichen, das ist eine frage des ausdrucks. wohlklang im sinne ästhetisch maximaler "schönheit" des klanges ist sehr wohl eine technikfrage außerhalb von modeerscheinungen und das haben zu allen zeiten große instrumentenbauer (stradivari, guarneri, silbermann, bösendorfer) z.b. gewußt, sich damit beschäftigt und da gültige ergebnisse abgeliefert. bis auf die heutigen schrecklichen keyboards gibt es auch keine instrumente, die wirklich mathematisch genau gleichschwebend (oktave in 12 gleiche teile geteilt) gestimmt sind, bzw. wo so musiziert wird. wenn wir schon musik hier einwerfen, dann vielleicht so, daß oversampling z.b. über den hörbereich hinaus u.ä. schon teilweise standard ist um niquistfrequenzen und ähnlichem aus dem wege zu gehen, letztendlich aber das absolut qualitätsentscheidende nach wie vor die mikrofone, ihre aufstellung (!!!!!!!) und der ordentliche analoge aufbau der verstärkertechnik ist! auch heute kann man sagen, daß in der tontechnik die ganze digitaltechnik am meisten zum trtagen kommt um analoge fehler und schwächen auszubüglen und "scheinqualität" vorzuspielen. wenn die analoge vorstufe (mikrofone, vorverstärker, schaltungsaufbau, akustik) und die beherrschung der akustischen aufnahmebedingungen ordentlich ist, erzielt man nach wie vor die besten ergebnisse bzw. DA entscheidet sich am meisten die qualität einer aufnahme. in der digitalen nachbearbeitung entscheiden dann auch nicht unbedingt die papierwerte, sondern ob die algorhythmen einfach gut genug sind und wie "menschengerecht" die programmierer alles programmiert haben. auf die optik übertragen heißt das, das nachwievor beste linsen, exakte belichtung und wissen um fototechnik die beste grundlage darstellen qualitativ gutes material zu bekommen. die nachverarbeitung draf sich dann gerne stetig entwickeln, aber jedes informationsquent mehr am anaolgen anfang der signalkette bringt letztlich mehr. Link to post Share on other sites More sharing options...
augenschmaus Posted December 21, 2006 Share #236 Posted December 21, 2006 ... Wir wissen, wennwir rechnen, mehr als wir sehen. Entscheidend aber ist, was wir sehen. Was nützt jenes Wissen? Sehr viel, denn wir können verstehen, was wir an den Bildern sehen und wie wir mit dem Gerät umgehen müssen. Besonders chris_h, mjh und TJ besten Dank, daß sie dieses Verständis mit ihren Argumenten sehr gefördert haben! Dank auch den Kritikern, die das ausgelöst haben! Freundlichst str. Ich freue mich über die Aussagen. Denn Technik-Huber als Leute zu verunglimpfen (wie es manche andere hier zuletzt unterschwellig versucht haben), die ein tendenziell geringeres Interesse an oder Verständnis für die eigentliche Fotografie haben, ist das letzte, was man sich gefallen lassen muss. Viele große Fotografen haben sich bis zum Exzess mit den technischen Details der analogen Verarbeitungskette befasst, und jetzt ist es an der Zeit, sich bis zum Exzess mit dem Digitalen auseinanderzusetzen - zumindest, solange bei einer erschreckenden Mehrheit noch nicht mal ein rudimentäres Basiswissen gegeben ist (nicht überheblich gemeint). Link to post Share on other sites More sharing options...
krabat Posted December 21, 2006 Share #237 Posted December 21, 2006 ...mal ins Unreine gedacht und geschrieben... wenn der RAW-Konverter aus einer 8-Bit-DNG-Datei wieder das Bild zurückrechnet und dann ein 16-Bit-Bild entsteht mit den bereits geschilderten Abstufungen und Löchern, wäre es denkbar, daß der Konverter je nach Lage, Breite und Stufenhöhe dieser Abstufungen dann Zwischenwerte interpoliert? Indem z.B. eine Splinefunktion hindurchgelegt wird oder so? Das resultierende Bild wäre zwar etwas anders als das Original, das vor dem Herunterrechnen auf 8 Bit vorhanden war, aber wenigstens hätte man keine Treppen und Farbabrisse und so etwas... Gruß, Peter. Link to post Share on other sites More sharing options...
olaff Posted December 21, 2006 Share #238 Posted December 21, 2006 Zum Vergleich mit Musik im Allgemeinen und dem Klavier im Besonderen, sollte man aber schon noch gewärtigen, daß auch dort eine Oktave "nur" aus maximal 12 Halbtönen besteht - somit das Wesen der Quantifizierung in der Musik ein nicht minder ausgeprägt STUFIGES ist. Allenfalls könnte in diesem Zusammenhang die (Be)Deutung der Obertöne eine interessante Perspektive eröffnen ... wenn ich kurz mal auf frank zappa/arnolds schönbergs 12-ton-musik verweisen darf, richtig populär war es ja eigentlich nie, aber... Link to post Share on other sites More sharing options...
ennjott Posted December 21, 2006 Share #239 Posted December 21, 2006 Dynamik - definiert als Verhältnis zwischen dem kleinsten und dem größten abbildbaren Wert - geht nicht verloren! Tolle Definition, dann kann ich also auch 12 Blendenstufen in einem einzigen Bit abbilden (Stufe 1-6 Schwarz, Stufe 7-12 Weiß). Natürlich braucht man für eine gewisse Dynamik auch eine gewisse Auflösung pro Sample. Merke: kein Mensch kann Ultraschall hören, aber mit technischen Hilsfmitteln erfahrbar machen. Und dies machen wir hier im gleichen Sinne doch auch, oder? Umgekehrt wird ein Schuh draus, man kann die Interferenzprodukte verschiedener Ultraschallwellen hören und deshalb hat CD-Audio auch in dieser Hinsicht einen Nachteil zu Vinyl (die Instrumente werden ja normalerweise einzeln aufgenommen, also finden die hörbaren Anteile nicht ihren Weg in die Aufnahme). Das schweift jetzt aber alles schon wieder ab. Ihr habt hier wirklich eine bemerkenswerte Ausdauer, sowas kleinzureden anstatt zu akzeptieren, daß es einfach suboptimal ist. Ich habe jetzt mit freundlicher Unterstützung des Autors dcraw so abgeändert, daß man damit eine 1:1-Transformation ohne Benutzung der Ausgleichskurve ausgeben kann. Ich weiß nicht, ob irgendwelche kommerziellen Konverter so eine Ansicht bieten, aber das letzte Bild zeigt die "echte" Ausgabe der M8. Man sieht, daß so ein Bild durchaus noch Bearbeitung (Kontrasterhöhung) braucht. M8 Linearisierungskurve M8 raw im linearen 16-Bit-Farbraum M8 raw im linearen 16-Bit-Farbraum, aufgehellt M8 raw 1:1-transformiert von 8 nach 16 Bits p.s. @feuervogel69: was du beschreibst, wäre vielleicht relevant bei der Frage "16 bits oder 32 pro Kanal", aber 8 ist eben knapp. @den, der hier fragte, warum die 1DsMk2-Raws unterschiedliche Größe haben: bitte einmal den Thread durchlesen, genau das hatte ich schon erklärt. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 21, 2006 Share #240 Posted December 21, 2006 wenn der RAW-Konverter aus einer 8-Bit-DNG-Datei wieder das Bild zurückrechnet und dann ein 16-Bit-Bild entsteht mit den bereits geschilderten Abstufungen und Löchern, wäre es denkbar, daß der Konverter je nach Lage, Breite und Stufenhöhe dieser Abstufungen dann Zwischenwerte interpoliert? Indem z.B. eine Splinefunktion hindurchgelegt wird oder so? Das resultierende Bild wäre zwar etwas anders als das Original, das vor dem Herunterrechnen auf 8 Bit vorhanden war, aber wenigstens hätte man keine Treppen und Farbabrisse und so etwas... Das wäre durchaus möglich. Beim Demosaicing geschieht das sowieso, denn schließlich sind 50 Prozent aller Grün-Werte und 75 Prozent aller Rot- und Blau-Werte aus den Nachbarpixeln interpoliert; dabei entstehen zwangsläufig Zwischenwerte, so daß ein M8-Bild am Ende mehr als 256 Tonwerte pro Farbkanal hat. Wie Du schon sagst, bekommt man so nicht die Originalwerte zurück, aber dem gefürchteten Tontrennungseffekt wird damit schon mal entgegengearbeitet. Theoretisch könnte man auch die vorhandenen Werte noch ein bißchen gerade biegen, aber damit verschwimmen die Grenzen zwischen Fotografie und freier Rekonstruktion. Binuscans PhotoRetouch Pro verwendet solche (auf Statistik beruhenden) Techniken und kommt zu ganz guten Ergebnissen, wenn es beispielsweise um Skalierungen geht. Link to post Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts
Archived
This topic is now archived and is closed to further replies.