Guest zebra Posted February 17, 2010 Share #41 Posted February 17, 2010 Advertisement (gone after registration) Oh, danke! Jetzt wird's interessant. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted February 17, 2010 Posted February 17, 2010 Hi Guest zebra, Take a look here Schärfentiefe Noctilux 50/0.95 – Widersprüche. I'm sure you'll find what you were looking for!
gerd_heuser Posted February 17, 2010 Share #42 Posted February 17, 2010 beruhen immer auf bestimmten willkürlichen Annahmen, insbesondere zur maximal noch akzeptablen Unschärfe – wenn uns nämlich nichts außer der maximalen Schärfe gut genug wäre, gäbe es überhaupt keine Schärfentiefe. . Ist das etwa falsch? Die Annahmen, die jahrzehntelang gültig waren, waren durchaus vernünftig. Daß sie auf Normalbedingungen hin aufgestellt waren, wußten die Kenner sowieso. Die Photokinaposter, die an den Hallendecken hängen, brauchen andere Parameter als Ausstellungsbilder, an denen sich die Besucher die Nasen plattdrücken. Die Annahme einer Mentalität wie in deinem letzten Satz führt nur zu sinnlosem Aufwand. Konsequenterweise müßte man die Optiken dann auch einbetonieren. Es ist immer sinnvoll das Optimum anzustreben und nicht das Maximalste (neue sprachliche Forumswendung). Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 17, 2010 Share #43 Posted February 17, 2010 Nachdem nun einige Jahrzehnte vergangen sind und sich die Kameratechnik weiterentwickelt hat, könnte es an der Zeit sein, diese Annahmen einmal zu hinterfragen, und die von allen anderen 50-mm-Objektiven im Leica-Sortiment abweichende Gravierung des Noctilux könnte darauf hinweisen, dass jemand bei Leica genau das getan hat. Warum es aufgrund von Weiterentwicklungen der Kameratechnik, wie zum Beispiel den digitalen Technologien, sinnvoll sein soll, neue Schärfentiefetabellen oder –gravuren einzuführen, ist mir aus folgenden Gründen unverständlich: Die Schärfetieftabellen sind abhängig vom als zulässig angenommenen Zerstreukreis. Dieser ist seinerseits abhängig von einer physiologischen Gegebenheit, und zwar dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Aufgrund dieser physiologischen Gegebenheit nimmt man ab einer bestimmten Betrachtungsentfernung zwei getrennte Punkte nicht mehr als zwei sondern als einen wahr. Welcher Zerstreukreis bei einer Fotografie zulässig ist, hängt also ausschließlich davon ab, aus welcher Entfernung diese betrachtet wird. Ist der Betrachtungsabstand bekannt, dann ergibt sich daraus der auf dem betrachteten Foto zulässige Zerstreukreis. Aus dem Vergrößerungsmaßstab zwischen dem jeweiligen Aufnahmemedium und der betrachteten Fotografie ergibt sich dann der für das jeweilige Aufnahmemedium zulässige Zerstreukreis. Die Entfernungen, aus denen man üblicherweise Fotografien betrachtet, haben sich in keiner Weise geändert. Man liest den Stern und Geo etc. auch heute immer noch aus derselben Entfernung wie vor 20 Jahren. Das gleiche gilt für Poster an der Wand, für Fotos in einem Album, für Fotos an den Wänden eines Ausstellungsraumes, für Plakate an einem Verteilerkasten etc.. Nichts an den hierfür jeweils üblichen Betrachtungsentfernungen hat sich geändert. Der KB-Standard für den Zerstreukreis (0,03mm) ergibt sich aus der Annahme, dass das resultierende Foto aus einer Entfernung betrachtet wird, die jeweils etwa dessen Diagonale entspricht. Auf der Grundlage dieses Standards lässt sich bei Benutzung der Schärfentiefeskalen unschwer der eigene Verstand gebrauchen. Geht man zum Beispiel davon aus, dass das Foto, das man gerade macht, aus einer Entfernung von zum Beispiel nur der Hälfte der Diagonalen betrachtet werden wird, also nur ein Zerstreukreis von 0,015mm zulässig ist, dann blendet man eben entsprechend zwei Stufen weiter ab, als von der Schärfentiefeskala angezeigt. Dass solche einfachen eigenen Überlegungen jederzeit und ohne jede Mühe möglich sind, setzt gerade voraus, dass es einen Standard für diese Skalen gibt. Dieser behindert die Benutzer, die ihn kennen, also in keiner Weise. Wird jetzt ein neuer Standard eingeführt, dann darf man sich in Zukunft für jedes seiner Objektive merken, welcher Zerstreukreis der jeweils eingravierten Skala zugrunde liegt. Ich bin begeistert. Außerdem wage ich generell zu bezweifeln, dass eine Leica M eine wirklich empfehlenswerte Kamera für jemanden ist, der beim Fotografieren keinesfalls nachdenken möchte. Wen es aber nicht stört, ab und zu beim Fotografieren etwas nachzudenken, was soll den an dem derzeit üblichen Standard und den von diesem abgeleiteten Gravuren stören? Noch eine Bemerkung am Rande in Sachen „Freistellen“: Eine Schärfentiefeskala gibt nicht nur Auskunft darüber, wie weit man bei Zugrundlegung einer bestimmten späteren Betrachtungsentfernung abblenden muss, damit dies und jenes dem späteren Betrachter noch als scharf erscheint, sondern auch darüber, wie weit man jeweils aufblenden muss, damit dies und jenes dem späteren Betrachter zuverlässig nicht mehr als scharf erscheint. Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
holgerf Posted February 17, 2010 Author Share #44 Posted February 17, 2010 Ich gehöre zwar zu der "schweigender Mehrheit" aber vielleicht kann ich was zu dem Thema beitragen. Irgend etwas stimmt mit dem "Beweisfoto" nicht .… Gruss Rajko Danke für diesen Hinweis! Tja – man sollte bei einem „Beweisfoto“ immer seine Quellen angeben, sei hiemit nachgeholt. Der Unterschied war mir durch die Abbildungen in der LFI aufgefallen. Die im Forum eingestellten Fotos stammen aus den Datenblättern, die auf Leicas Homepage liegen (aktuelles Nocti) bzw. lagen (früheres Nocti). Mein eigenes Nocti 1.0 stimmt mit den Datenblättern überein. Resultat: das in der LFI und dem Datenblatt abgebildete neue Nocti stimmt offenbar nicht mit der Serie überein; vorausgesetzt Rajko hat keine Spezialanfertigung Vielleicht hat die Auslieferung der Noctis deshalb solange gedauert, weil Leica die fehlerhaften Skalen austauschen musste… Best Holger Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted February 17, 2010 Share #45 Posted February 17, 2010 Es ist immer sinnvoll das Optimum anzustreben und nicht das Maximalste (neue sprachliche Forumswendung). Aber wo liegt das Optimum? Isoliert betrachtet könnte bei der Schärfe nur das Maximum das Optimum sein; es sei denn, man strebte einen Weichzeichnereffekt an. Betrachtet man die Sache aber in einem weiteren Kontext und berücksichtigt Faktoren wie Praktikabilität und die Schärfeanforderungen des Betrachters, ist man wieder mitten drin in der Debatte. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted February 17, 2010 Share #46 Posted February 17, 2010 Resultat: das in der LFI und dem Datenblatt abgebildete neue Nocti stimmt offenbar nicht mit der Serie überein; vorausgesetzt Rajko hat keine Spezialanfertigung Vielleicht hat die Auslieferung der Noctis deshalb solange gedauert, weil Leica die fehlerhaften Skalen austauschen musste… Die Diskrepanz zeigt sich schon bei den Produktfotos auf Leicas Website. Wenn es sich um ein Versehen bei Leica handelt, wird sich das wohl bald klären. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted February 17, 2010 Share #47 Posted February 17, 2010 Advertisement (gone after registration) räschpäkt...... anscheinend hat leica in weiser vorraussicht diese diskussion hier voruasgesehen (ups-tatologie, oder wie nennt man das ? (voraussehende voraussicht?) und hat -damit keine beschwerden und unnötigen einsendungen beim cs ankommen -die skala wieder wie beim alten gemacht;) die kennen ihre kunden. ;-) btw: falls jemand jetzt so ein falsches nocti mit der komischen skala hat-ich würde die entsorgung übernehmen. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted February 17, 2010 Share #48 Posted February 17, 2010 Die Schärfetieftabellen sind abhängig vom als zulässig angenommenen Zerstreukreis. Dieser ist seinerseits abhängig von einer physiologischen Gegebenheit, und zwar dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Aufgrund dieser physiologischen Gegebenheit nimmt man ab einer bestimmten Betrachtungsentfernung zwei getrennte Punkte nicht mehr als zwei sondern als einen wahr. Welcher Zerstreukreis bei einer Fotografie zulässig ist, hängt also ausschließlich davon ab, aus welcher Entfernung diese betrachtet wird. Ist der Betrachtungsabstand bekannt, dann ergibt sich daraus der auf dem betrachteten Foto zulässige Zerstreukreis. Aus dem Vergrößerungsmaßstab zwischen dem jeweiligen Aufnahmemedium und der betrachteten Fotografie ergibt sich dann der für das jeweilige Aufnahmemedium zulässige Zerstreukreis. Die Entfernungen, aus denen man üblicherweise Fotografien betrachtet, haben sich in keiner Weise geändert. Man liest den Stern und Geo etc. auch heute immer noch aus derselben Entfernung wie vor 20 Jahren. Das gleiche gilt für Poster an der Wand, für Fotos in einem Album, für Fotos an den Wänden eines Ausstellungsraumes, für Plakate an einem Verteilerkasten etc.. Nichts an den hierfür jeweils üblichen Betrachtungsentfernungen hat sich geändert. Na ja, das haben sie eben doch, das ist ja der Punkt. Es war ja noch nie so, dass man Fotos nur aus dem normalen Betrachtungsabstand angeschaut hat, und die Gewohnheit, Digitalbilder am Bildschirm zu betrachten, hat ganz neue Standards geschaffen. Das kann man beklagen, aber es ist halt so. Und man kann (erst recht angesichts von Schärfentiefetabellen mit drei Nachkommastellen) gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass Motive nicht innerhalb der Schärfentiefe scharf und außerhalb davon unscharf abgebildet werden, sondern die Schärfentiefe lediglich eine Zone akzeptabler Unschärfe beschreibt, wobei der Maßstab für die akzeptable Unschärfe variabel ist. Dass solche einfachen eigenen Überlegungen jederzeit und ohne jede Mühe möglich sind, setzt gerade voraus, dass es einen Standard für diese Skalen gibt. Schon richtig, aber ist diese idealistische Sicht begründet? Wie viele Debatten hatte es hier zu der Frage gegeben, ob und in wieweit der kleinere Sensor der M8 zu einer Neuinterpretation der gravierten Skalen zwingt! Wobei Leica selbst zur Verwirrung beigetragen hatte, weil sie die Skalen für allgemeingültig erklärten. Die Schärfentiefenskalen werden viel zu oft absolut genommen, und gerade nicht als Anhaltspunkt, um sie entsprechend besonderer Gegebenheiten oder den eigenen Bedürfnissen umzuinterpretieren. Mein Ansatz wäre eher, erst einmal den Standard der Aufklärung zu schaffen, den Du als schon verwirklicht annimmst. Noch eine Bemerkung am Rande in Sachen „Freistellen“: Eine Schärfentiefeskala gibt nicht nur Auskunft darüber, wie weit man bei Zugrundlegung einer bestimmten späteren Betrachtungsentfernung abblenden muss, damit dies und jenes dem späteren Betrachter noch als scharf erscheint, sondern auch darüber, wie weit man jeweils aufblenden muss, damit dies und jenes dem späteren Betrachter zuverlässig nicht mehr als scharf erscheint. Dazu ist sie meiner Meinung nach weniger geeignet. Ich halte die Methode nach Merklinger für praktikabler, mit der man sehr einfach herausfinden kann, bei welcher Blende bestimmte Details verschwinden werden. Link to post Share on other sites More sharing options...
balun Posted February 17, 2010 Share #49 Posted February 17, 2010 Resultat: das in der LFI und dem Datenblatt abgebildete neue Nocti stimmt offenbar nicht mit der Serie überein; vorausgesetzt Rajko hat keine Spezialanfertigung Ne ne, ich hab keine Spezialanfertigung Wenn man aber über die Google Bildersuche nach Noctilux sucht, bekommt man jede menge dieser "offiziellen" Fotos. Bei Händlern die selber fotografiert haben findet man immer Abbildungen mit der Skala die genau so aussieht wie bei meinem Objektiv. Meine Vermutung ist, dass das "offizielle" Foto einen Prototyp bzw. einen Dummy zeigt und kein Objektiv aus der Serie. Endgültig klären kann es aber wahrscheinlich nur Leica selber. Gruss Rajko Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 17, 2010 Share #50 Posted February 17, 2010 Die Schärfentiefenskalen werden viel zu oft absolut genommen, und gerade nicht als Anhaltspunkt, um sie entsprechend besonderer Gegebenheiten oder den eigenen Bedürfnissen umzuinterpretieren. Mein Ansatz wäre eher, erst einmal den Standard der Aufklärung zu schaffen, den Du als schon verwirklicht annimmst. Ich bin im Wesentlichen Deiner Meinung, finde aber eine andere Schlussfolgerung als neue Skalen naheliegender: Wer die den bisherigen Skalen zugrundeliegenden Annahmen und Überlegungen kennt, der braucht meines Erachtens keine neuen Skalen. Wenn diese Kenntnisse hingegen fehlen, dann werden daran auch überarbeitete Skalen nichts ändern. Mit den neuen weiß man dann genauso wenig anzufangen, wie mit den alten. Zudem ist es doch vielleicht auch wirklich nicht so sonderlich praktisch, wenn man sich in einigen Jahren bei einem Interesse an der Nutzung dieser Skalen erst fragen muss: "Wie war das noch gleich bei diesem Objektiv, hatte das schon die neue?" Auch in Sachen "Aufklärung" bin ich völlig bei Dir. Leica könnte in dieser Hinsicht ja vielleicht mit einem leuchtenden Beispiel vorangehen, und zum Beispiel den Tabellen in den "Technischen Daten" eine kurze "Gebrauchsanleitung" an die Seite stellen - möglicherweise ähnlich derjenigen, wie sie die MTF begleitet. Irgendetwas in folgender Art vielleicht: "Diesen Tabellen liegt ein Zerstreukreisdurchmesser von 0,03mm bezogen auf das Kleinbildformat (24mm x 36mm) zugrunde. Das entspricht der Annahme eines späteren Betrachtungsabstandes von etwa der Bilddiagonale. Bei kürzeren Betrachtungsabständen sollte die Blende abweichend von den Tabellenwerten entsprechend weiter geschlossen werden. Bei einem angenommenen Betrachtungsabstand von nur der Hälfte der Bilddiagonale zum Beispiel um den Faktor 2, also zum Beispiel von Blende 4 auf Blende 8." Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted February 17, 2010 Share #51 Posted February 17, 2010 Auch in Sachen "Aufklärung" bin ich völlig bei Dir. Leica könnte in dieser Hinsicht ja vielleicht mit einem leuchtenden Beispiel vorangehen, und zum Beispiel den Tabellen in den "Technischen Daten" eine kurze "Gebrauchsanleitung" an die Seite stellen - möglicherweise ähnlich derjenigen, wie sie die MTF begleitet. Irgendetwas in folgender Art vielleicht: "Diesen Tabellen liegt ein Zerstreukreisdurchmesser von 0,03mm bezogen auf das Kleinbildformat (24mm x 36mm) zugrunde. Das entspricht der Annahme eines späteren Betrachtungsabstandes von etwa der Bilddiagonale. Bei kürzeren Betrachtungsabständen sollte die Blende abweichend von den Tabellenwerten entsprechend weiter geschlossen werden. Bei einem angenommenen Betrachtungsabstand von nur der Hälfte der Bilddiagonale zum Beispiel um den Faktor 2, also zum Beispiel von Blende 4 auf Blende 8." Das wäre schon mal kein schlechter Ansatz. Übrigens wird im internationalen Forum gerade ein verwandtes Thema diskutiert: http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-m8-forum/115870-dof-calculators-m8.html. Ich habe mich dort nicht beteiligt, aber Howard Cornelsen spricht mir aus der Seele. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 18, 2010 Share #52 Posted February 18, 2010 Das wäre schon mal kein schlechter Ansatz. Übrigens wird im internationalen Forum gerade ein verwandtes Thema diskutiert: http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-m8-forum/115870-dof-calculators-m8.html. Ich habe mich dort nicht beteiligt, aber Howard Cornelsen spricht mir aus der Seele. Danke für den Hinweis auf diese Beiträge im internationalen Forum, die das Thema aus verschiedenen bedenkenswerten Blickwinkeln beleuchten. Was mir in dieser ganzen Debatte um Vor- und Nachteile des Konzepts Schärfentiefe etwas fehlt, insbesondere auch von Seiten derer, die ja durchaus zurecht auf das Faktum der nur einen und zwar ausschließlich zweidimensionalen Schärfeebene hinweisen, ist Folgendes: Die Betrachtung einer Fotografie geschieht gerade heute im Zeitalter digitaler Medien üblicherweise mittels eines gerasterten Mediums. Dass man bei der Betrachtung eines Druckes, eines projizierten Beamerbildes oder einer Darstellung auf einem Bildschirm überhaupt etwas als "scharf" wahrnimmt, hat daher seinen Grund ganz ausschließlich und allein im begrenzten Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Daher scheint es mir für alle diejenigen, die Fotos fertigen, die für die Wiedergabe auf derartigen Medien bestimmt sind, sogar ganz insbesondere von höchstem Interesse zu sein, zu wissen, wie diese physiologische Gegebenheit jeweils den subjektiven Seheindruck beeinflusst. Nur so kann sich aus meiner Sicht ein wirkliches Verständnis dafür bilden, warum es zum Beispiel die unterschiedlichsten Zielauflösungen für die modernen Wiedergabemedien gibt und was genau bei der Fertigung einer Fotografie und ihrer späteren Bearbeitung zu beachten ist, damit das Endergebnis den jeweiligen Anforderungen (seien es die eigenen, oder die eines Auftraggebers) entspricht. Dabei ist die Frage, aus welchen Entfernungen löst das Auge "dots" noch als getrennte Punkte auf, durchaus auch für die bei Blende 1 freigestellte Ebene der maximalen Schärfe von Belang, denn auch diese Ebene existiert auf einer Kunstbuchseite und einem Bildschirm etc. nur aus "dots", die bei Unterschreiten eines bestimmten Betrachtungsabstandes auch hübsche bunte "dots" bleiben und keine "knackscharfe" Äderchen in der Iris von XYZ werden. Daher finde ich die Befassung mit dem Thema des bei einer bestimmten Betrachtungsentfernung zulässigen "Zerstreukreises" sogar ganz insbesondere für die digitale Fotografie von Belang, da in ihr "maximale Schärfe" prinzipbedingt nur aufgrund einer "optischen Täuschung" vorliegt (in der analogen natürlich letztlich auch) und zwar aufgrund genau derselben, auf der im Grundsatz auch das Konstrukt "Schärfentiefe" beruht. Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted February 18, 2010 Share #53 Posted February 18, 2010 Dass man bei der Betrachtung eines Druckes, eines projizierten Beamerbildes oder einer Darstellung auf einem Bildschirm überhaupt etwas als "scharf" wahrnimmt, hat daher seinen Grund ganz ausschließlich und allein im begrenzten Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Das war noch niemals anders. Mit digital hat das gar nichts zu tun. Daher scheint es mir für alle diejenigen, die Fotos fertigen, die für die Wiedergabe auf derartigen Medien bestimmt sind, sogar ganz insbesondere von höchstem Interesse zu sein, zu wissen, wie diese physiologische Gegebenheit jeweils den subjektiven Seheindruck beeinflusst. Quatsch. Nur so kann sich aus meiner Sicht ein wirkliches Verständnis dafür bilden, warum es zum Beispiel die unterschiedlichsten Zielauflösungen für die modernen Wiedergabemedien gibt und was genau bei der Fertigung einer Fotografie und ihrer späteren Bearbeitung zu beachten ist, damit das Endergebnis den jeweiligen Anforderungen (seien es die eigenen oder die eines Auftraggebers) entspricht. Blödsinn! Der Grund, warum die "Zielauflösungen" immer feiner werden, besteht schlicht und einfach darin, daß das Auflösungsvermögen von Objektiven sowie Filmen und Sensoren im Laufe der Zeit immer besser wurde und wird (damit steigen allgemein die Schärfeansprüche) ... und in allerjüngster Zeit außerdem darin, daß merkbefreite Digitalfotografen ihre Aufnahmen heutzutage gern bei absurden Vergrößerungen betrachten, ohne zu wissen, was sie tun. ... denn auch diese Ebene existiert auf einer Kunstbuchseite und einem Bildschirm etc. nur aus "dots", die bei Unterschreiten eines bestimmten Betrachtungsabstandes auch hübsche bunte "dots" bleiben und keine "knackscharfe" Äderchen in der Iris von XYZ werden. Deine Auffassung vom Unterschied zwischen digital und analog scheint eine sehr naive zu sein. Daher finde ich die Befassung mit dem Thema des bei einer bestimmten Betrachtungsentfernung zulässigen "Zerstreukreises" sogar ganz insbesondere für die digitale Fotografie von Belang, da in ihr "maximale Schärfe" prinzipbedingt nur aufgrund einer "optischen Täuschung" vorliegt (in der analogen natürlich letztlich auch) und zwar aufgrund genau derselben, auf der im Grundsatz auch das Konstrukt "Schärfentiefe" beruht. Richtig ist, daß dies von Belang ist. Falsch ist, daß es für Digitalfotografen in irgend einer Weise von irgend einem andern Belang sei als für Analogfotografen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 18, 2010 Share #54 Posted February 18, 2010 Das war noch niemals anders. Mit digital hat das gar nichts zu tun. Stimmt. Das schreibe ich aber auch gar nicht in dem von Dir kommentierten Zitat. Blödsinn! Der Grund, warum die "Zielauflösungen" immer feiner werden, besteht schlicht und einfach darin, daß das Auflösungsvermögen von Objektiven sowie Filmen und Sensoren im Laufe der Zeit immer besser wurde und wird (damit steigen allgemein die Schärfeansprüche) ... und in allerjüngster Zeit außerdem darin, daß merkbefreite Digitalfotografen ihre Aufnahmen heutzutage gern bei absurden Vergrößerungen betrachten, ohne zu wissen, was sie tun. Dass die Auflösungen zum Beispiel der Druckraster von Plakaten, Katalogen, Kalendern, Kunstbüchern, Zeitungen und Zeitschriften "immer feiner werden", ist meiner Kenntnis nach unzutreffend. Und davon, dass die "Schärfeansprüche" der Leserinnen der Vogue gestiegen sein sollen, weil "das Auflösungsvermögen von Objektiven sowie Filmen und Sensoren im Laufe der Zeit immer besser wurde", ist mir bislang auch nichts bekannt geworden. Deine Auffassung vom Unterschied zwischen digital und analog scheint eine sehr naive zu sein. Das mag durchaus sein. Der "Unterschied zwischen digital und analog" ist allerdings gar nicht das Thema des von Dir kommentierten Zitates. Falsch ist, daß es für Digitalfotografen in irgend einer Weise von irgend einem andern Belang sei als für Analogfotografen. Für einen digitalen Fotografen, insbesondere wenn er auch die Bildbearbeitung selbst vornimmt (4. Absatz: "...was genau bei der Fertigung einer Fotografie und ihrer späteren Bearbeitung zu beachten ist,"), ist zum Beispiel die Adressierauflösung durchaus von einem anderen Interesse, als für seinen analogen Kollegen in den 80ern. Dieses andere Interesse kann meines Erachtens auch durchaus ein "(ins)besonderes" sein. Desweiteren schreibe ich ausdrücklich: "(in der analogen natürlich letztlich auch)". Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted February 18, 2010 Share #55 Posted February 18, 2010 ...davon, dass die "Schärfeansprüche" der Leserinnen der Vogue gestiegen sein sollen, weil "das Auflösungsvermögen von Objektiven sowie Filmen und Sensoren im Laufe der Zeit immer besser wurde", Die Kausalität ist ein bisschen schwer zu beweisen. Tatsache ist, dass die Bilder in den illustrierten Zeitschriften seit - sagen wir 1947 - im Durchschnit immer schärfer geworden sind, auch wenn es Dir nicht aufgefallen ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
willy Posted February 18, 2010 Share #56 Posted February 18, 2010 01af, auch wenn Du offensichtlich nicht verstanden hast was tadakuni schreibt, ist das noch lange kein Grund dermaßen die Kontenance zu verlieren, dass Du Forumsmitglieder mit Ausdrücken wie „Quatsch“, „Blödsinn“, „naiv“ abkanzelst. Gruss Willy Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 18, 2010 Share #57 Posted February 18, 2010 Die Kausalität ist ein bisschen schwer zu beweisen. Sehe ich auch so. Ich bezweifle entsprechende Beschwerdebriefe der Leserinnen. Tatsache ist, dass die Bilder in den illustrierten Zeitschriften seit - sagen wir 1947 - im Durchschnit immer schärfer geworden sind, auch wenn es Dir nicht aufgefallen ist. Wenn ich zum Beispiel hochwertige Kunstbücher identischer Verlage aus den 70ern und 80ern mit heutigen vergleiche, kommt mir das subjektiv tatsächlich nicht so vor. Aber das läßt sich ja sicher objektivieren. In welchem Maße genau haben sich denn die Druckraster z. B. der Zeit, des Stern, der Vogue oder der angesehenen Kunstbuch- und Kalenderverlage zwischen 1990 und 2010 "verfeinert"? Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted February 18, 2010 Share #58 Posted February 18, 2010 Das mag durchaus sein. Der "Unterschied zwischen digital und analog" ist allerdings gar nicht das Thema des von Dir kommentierten Zitates. So? Und warum behauptest du dann mehrfach, daß "gerade im Zeitalter digitaler Medien" alles anders sei? Für einen digitalen Fotografen [...] ist zum Beispiel die Adressierauflösung durchaus von einem anderen Interesse als für seinen analogen Kollegen in den '80ern. Aber nicht im geringsten. Jedenfalls nicht, was das Thema Schärfentiefe angeht. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted February 18, 2010 Share #59 Posted February 18, 2010 So? Und warum behauptest du dann mehrfach, daß "gerade im Zeitalter digitaler Medien" alles anders sei? Versuch’s doch mal mit einem weniger aggressiven Stil, dann diskutiert es sich gleich viel angenehmer. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted February 19, 2010 Share #60 Posted February 19, 2010 So? Und warum behauptest du dann mehrfach, daß "gerade im Zeitalter digitaler Medien" alles anders sei? Derzeit kann ich gar nicht erkennen, inwieweit Deine Kommentare zu meinem Beitrag #52 übehaupt welche zu meinen zentralen Argumenten in diesem Beitrag sind. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich mich zu missverständlich ausgedrückt habe. Mir ging es schwerpunktmäßig eigentlich nur um folgenden Hinweis: Dem Konzept "Schärfentiefe" entgegenzuhalten, es gäbe bei naturwissenschaftlicher Betrachtung nur eine Ebene der Schärfe, alles davor oder dahinter sei mehr oder weniger unscharf, halte ich für einen unzutreffenden Einwand gegen dieses Konzept der "Schärfentiefe". Es gibt nämlich im aufgenommenen oder betrachteten Ergebnis auf gar keinem mir bekannten Aufnahme- oder Wiedergabemedium im naturwissenschaftlichen Sinne eine definierte "Schärfeebene", sondern immer nur eine der minimalen wahrgenommenen Unschärfe. Einzelne Silberhalogenide und Pixel etc. werden auch in dieser angeblich vorhandenen "Ebene maximaler Schärfe" nur deshalb überhaupt als kohärentes "Bild", und dieses dann zu jeweils mehr oder weniger großen Anteilen als "scharf" wahrgenommen, weil das Auflösungsvermögen unserer Augen begrenzt ist. Wenn es nun aber so ist, dass naturwissenschaftlich betrachtet im strengen Sinne alles auf einem Foto unscharf ist, dann empfinde ich es nicht als unvernünftig, sich damit zu befassen, in welchem genauen Maße diese generell vorherrschende Unschärfe von der Unzulänglichkeit unseres Sehapparates derart kompensiert werden kann, dass einem subjektiv bestimmte Bereiche eines Fotos trotzdem als scharf erscheinen. Genau diese Befassung geschieht nun meines Erachtens in all den Überlegungen zur Schärfentiefe, die ich daher für sinnvoll halte, und das ausdrücklich auch nach Einführung der digitalen Fotografie. Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
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