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Infrarot mit Digital Kameras?


kmgareis

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Bei IR-Aufnahmen müssen wir uns mit der Tatsache abfinden, daß grundsätzlich nicht die Schärfe erreicht wird, wie wir sie von normalen Leica-Aufnahmen gewohnt sind. Die Verwendung normal korregierter Objektive ist und bleibt ein Notbehelf. IR-Aufnahmen erfordern, sofern eine Top-Qualität erreicht werden soll, spezielle Objektive. Das soll keineswegs eine Entschuldigung für meine unscharf wirkenden Aufnahmen sein. So

schlecht wie hier in der Forumsdarstellung sind die Drucke nicht. Den Grund dafĂĽr kenne ich nicht.

 

Alle geposteten Fotos sind vom Stativ aufgenommen. Die eingestellte ASA-Zahl war 320 bzw. 640. Alles RAW/DNG Dateien, CaptureOne für die Konvertierung, restlicher Dunkelrot-Anteil wurde vor der Konvertierung entsättigt (bei nominellen 5200° K).

 

GruĂź Horst.

 

P.S: Die Schärfe der IR-Aufnahmen ist sehr abhängig vom Objektiv-System. Für den Hausgebrauch haben sich die einfachen Triplet-Systeme bewährt.

Vielen Dank!

 

Ich habe bislang mit sehr unterschiedlichen Systemen gearbeitet (analog mit 6x9 cm² und IR-Planfilmen und -Glasplatten von Kodak, Ferrania, etc., digital mit Leica-R, Minolta und Panasonic), aber nie unscharfe Fotos erhalten.

 

Bei den nicht für IR-korrigierten Objektiven habe ich mir durch Versuch und Irrtum mit winzigen Entfernungsveränderungen Markierungen auf den Objektiven für Unendlich angebracht, falls kein IR-Index vorhanden war.

 

Bei einigen Digitalkameras kann/konnte man durch das IR-Filter hindurch den Autofokus benutzen, der dadurch stets scharfe Bilder erzeugte (Minolta Dimage 7 und Panasonic Lumix GH1). Bei den APO-R-Linsen von Leica erĂĽbrigt sich ein Nachfokussieren im IR.

Hier noch ein paar Beispiele mit der Panasonic GH1 + Kit-Objektiv, Hoya R72, ISO 100 und Fokussierung nur über den Kontrast-Autofokus (starker Wind, daher Äste/Blätter verwischt!):

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wenn ich mich recht erinnere, soll das Apo Telyt R Made in Canada 1:3,4/180 mm Infrarot tauglich gewesen sein.

Warum auch nicht? Glas lässt IR praktisch ungehindert durch... Ich wüsste keinen Hinderungsgrund... Die R9 + DMR erzeugt ja nach meiner Erfahrung mit keinem der Objektive Elmarit 28, Summicron 50, Macro-Elmarit 60, APO-Elmarit 100, APO-Elmarit 180 Hotspots...

 

Ich hatte dieses Objekte zur Analogzeit viele Jahre, aber nie mehr einen IR-Film benutzt.

 

Die Rechnung war ursprĂĽnglich fĂĽr einen anderen Zweck entstanden.

Meines Wissens fĂĽr die US-Navy...

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Glas lässt IR praktisch ungehindert durch... Ich wüsste keinen Hinderungsgrund... .

 

Das ist aber nur die halbe Miete. Es wäre aus gestalterischen Gesichtspunkten vorteilhaft, wenn das infrarote Bild auf der Ebene des Films oder des Sensors stattfände und nicht davor oder dahinter. Das ist das Hauptthema bei der IR-Tauglichkeit von Objektiven, nämlich wie breit das Farbspektrum ist, welches in vernünftiger Nähe derselben Ebene scharf abgebildet wird.

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Es wäre aus gestalterischen Gesichtspunkten vorteilhaft, wenn das infrarote Bild auf der Ebene des Films oder des Sensors stattfände und nicht davor oder dahinter. Das ist das Hauptthema bei der IR-Tauglichkeit von Objektiven, nämlich wie breit das Farbspektrum ist, welches in vernünftiger Nähe derselben Ebene scharf abgebildet wird.

Ohne Objektiv keine IR-Fotografie... :) (AuĂźer Lochkamera mit IR-Film...)

 

Bis ins nahe IR durchgehend korrigierte APO-Objektive tun Ihnen ja den Gefallen, das ganze Farbspektrum in der Chipebene scharf abzubilden. Wo, bitte, soll es da eine Einschränkung geben?

 

NatĂĽrlich kann man auch das interne IR-Sperrfilter ausbauen, wie es einige Canoniker und Nikonianer machen. Aber dann ist umsomehr eine IR-Korrektion des Objektivs gefragt. Und dann muss man sich die Frage gefallen lassen, wer solche Objektive in welcher Brennweitenbreite anbietet.

 

Wobei hier noch immer nicht geklärt wäre, wie man das dann störende sichtbare Licht auf der Chipebene ohne IR-Durchlassfilter sperrt.

 

Insofern kann ich Ihren Eingangssatz nicht so richtig verstehen. Denn das erst auf der Chipebene erzeugte Bild muss ich ja "aus gestalterischen Gesichtspunkten" irgendwie sehen können. Das jedoch kann ich mit meinen nicht-IR-tauglichen Augen weder im Sucher noch im Display (ohne LiveView) sehen... :)

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Insofern kann ich Ihren Eingangssatz nicht so richtig verstehen.

 

Es war ein einfacher Hinweis darauf, dass die Durchlässigkeit von Glas für IR notwendig aber nicht hinreichend für die IR-Tauglichkeit eines Objektivs ist. Aber nachdem ich den Thread nochmals von ganz Vorn angesehen habe, sehe ich, dass Sie das bereits wissen.

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Auf Grund dieses threads habe ich mir mal meine Objektive angeschaut und war ehrlich erstaunt.

Keines meiner Leica-Objektive* (weder R noch M) weisst einen IR-Index auf, jedoch alle meine noch verbleibenen Linsen von Carlchen Z (Jena, Oberkochen, Tokyo) - ebenfalls mein einziges (eindeutig nicht von Carlchen Z stammende) Hassi Objektiv.

 

 

* die von V (m) ĂĽbrigens auch nicht.

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Bei einer Zeiss-Publikation Willkommen bei Photoobjektiven von Carl Zeiss

findet man den Text:

 

"Welches Objektiv eignet sich am besten?

Objektive sind normalerweise mit einer Vergütung versehen, die den größten Teil des Infrarot-Lichts herausfiltert. Bei den meisten ZEISS Objektiven verhindert die T* Anti-Reflex-Beschichtung Lichtreflexe und Streulicht und lässt nur sehr wenig langwellige Strahlung hindurch. Für die Infrarot-Fotografie hat Carl Zeiss die Objektive Distagon T* 2,8/25 ZF IR, Planar T* 1,4/50 ZF IR und 1,4/85 ZF IR im Sortiment. Ursprünglich für industrielle und wissenschaftliche Anwendungen entwickelt, haben die Linsen dieser Objektive eine Vergütungsschicht, die deutlich mehr Strahlung im Infrarotbereich durchlässt. "

 

Weiß jemand, ob die Vergütung der Zeiss-Objektive tatsächlich so ausgelegt ist, dass Infrarot weitgehend gesperrt wird? Dann müssten ja die aufgedampften Schichten genau für IR berechnet sein und diese IR-Wellenlängen durch Interferenz ausgelöscht werden. Ich kann das nicht so recht glauben... Bei derartigen Objektiven könnten ja dann die internen IR-Sperrfilter der Digitalkameras entfallen...

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Guest Horst Wittmann
Bei einer Zeiss-Publikation Willkommen bei Photoobjektiven von Carl Zeiss

 

Weiß jemand, ob die Vergütung der Zeiss-Objektive tatsächlich so ausgelegt ist, dass Infrarot weitgehend gesperrt wird? Dann müssten ja die aufgedampften Schichten genau für IR berechnet sein und diese IR-Wellenlängen durch Interferenz ausgelöscht werden. Ich kann das nicht so recht glauben... Bei derartigen Objektiven könnten ja dann die internen IR-Sperrfilter der Digitalkameras entfallen...

 

Hallo......

 

Grundsätzlich funktioniert die "infrarotsperrende T* Vergütung von Zeiss ebenso wie die IR-Sperrfilter für die M8.

Ich kann mich erinnern, daĂź in diesem Forum diskutiert wurde, welches IR-Cut-Filter besser ist: das Original LEICA oder die Cut-Filter anderer Hersteller. Damit wurde schon die Wirkungsweise der IR-Cut-Filter angesprochen.

 

Die T* Vergütung und die Beschichtung der Cut-Filter beruhen auf dem gleichen Prinzip: Löschung ungewollter Lichtstrahlung durch Interferenz.

 

Aber: dieses Prinzip wirkt nur 100%ig für eine einzige Wellenlänge ! Benachbarte Wellenlängen werden dagegen nicht vollständig ausgelöscht. Ein zweiter IR-Schutz vor dem Sensor, der in einem anderen IR-Bereich sperrt, kann deshalb nicht entfallen, es sei denn, daß man ausschließlich IR-Fotos (z. B. Astronomie) machen will.

 

Horst.

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Grundsätzlich funktioniert die "infrarotsperrende T* Vergütung von Zeiss ebenso wie die IR-Sperrfilter für die M8.

Die T* Vergütung und die Beschichtung der Cut-Filter beruhen auf dem gleichen Prinzip: Löschung ungewollter Lichtstrahlung durch Interferenz.

Aber: dieses Prinzip wirkt nur 100%ig für eine einzige Wellenlänge ! Benachbarte Wellenlängen werden dagegen nicht vollständig ausgelöscht.

Schon klar, aber gab es denn bei Zeiss zur Analogzeit einen trifftigen Grund, die T*-VergĂĽtung auch zum Sperren von IR heranzuziehen? Filme waren ja nicht sonderlich IR-empfindlich, UV-empfindlich dagegen schon.

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Ich könnte mir drei Gründe für eine solche Vergütung vorstellen:

 

  • Auch wenn die Filme fĂĽr IR wenig empfindlich sind, könnten Objekte mit hohem IR-Anteil (Feuer, geschmolzene Substanzen, Sonnen) die Schärfe oder die Farbwiedergabe eines Bilds stören.
  • Der Hersteller wollte kein Risiko eingehen, dass diese Störung bei eventuellen zukĂĽnftigen Filmen auftreten, solange nicht bekannt war, wie sich Verlauf der Farbempfindlichkeit ändern wĂĽrde.
  • Es handelt sich um einen "Beifang", also um eine Nebenwirkung, die wegen einer anderen Eigenschaft der VergĂĽtung in Kauf genommen wurde.

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Guest Horst Wittmann

Ich wĂĽrde es auch so sehen, daĂź die genannte IR-Sperrwirkung bei Zeiss T*-VergĂĽtungen ein "Beifang" ist.

 

@ gerd

Eine Mehrschichtvergütung kann nicht unendlich wiederholt werden um sicher zu sein, alle Bereiche von 700nm aufwärts abzudecken.

 

Zum Glück ist das Interferenzprinzip nicht nur auf eine einzige Wellenlänge beschränkt, sondern wiederholt sich, wenn auch in immer abgeschwächter Wirkung, mit der verdoppelten Wellenlänge.

 

Horst

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Ich wĂĽrde es auch so sehen, daĂź die genannte IR-Sperrwirkung bei Zeiss T*-VergĂĽtungen ein "Beifang" ist.

 

@ gerd

Eine Mehrschichtvergütung kann nicht unendlich wiederholt werden um sicher zu sein, alle Bereiche von 700nm aufwärts abzudecken.

 

Zum Glück ist das Interferenzprinzip nicht nur auf eine einzige Wellenlänge beschränkt, sondern wiederholt sich, wenn auch in immer abgeschwächter Wirkung, mit der verdoppelten Wellenlänge.

 

Horst

 

Es ist aber das Prinzip der MehrschichtenvergĂĽtung.

Und zum Glück gibt es auch keinen unendlich steilen Auslöschungseffekt bei einer einzigen Wellenlänge.

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Guest Horst Wittmann

Und zum Glück gibt es auch keinen unendlich steilen Auslöschungseffekt bei einer einzigen Wellenlänge.

 

Das Interferenzprinzip ist auf eine einzige Wellenlänge beschränkt, und besitzt doch so einen steilen Kantenabfall. Wie sonst könnte man aus einem Spektrum eine bestimmte Wellenlänge herausfiltern.

 

Horst

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Horst, UNENDLICH steil gibt es in der Natur nicht.

 

Die Interferenzbedingung (nicht das Interferenzprinzip) gilt natürlich streng nur für die Auslöschung für eine einzige Wellenlänge. Aber du kannst Dir ja nochmal überlegen wie das mit den benachbarten Frequenzen aussieht und wie dort die Phasenbeziehungen sind. :-)

Zur Not schicke ich dir noch eine Kurve. :-)

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