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Infrarot mit Digital Kameras?


kmgareis

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Hallo,

 

ich bin mir nicht sicher, ob ich mit meiner Frage in diesem Teil des Forum richtig bin - aber ich probiere es mal.

 

Im Moment photographiere ich analog. Aber falls ich mal auf Digital umsteige, wuerde ich gerne wissen, ob man mit einer M8/M9 auch infrarot photographieren kann?

 

Vermutlich eine bloede Frage - ich gehe mal davon aus, dass der Sensor mit einem Rot- oder Schwarzfilter am Objektiv nicht viel anfangen kann, richtig?

 

Bleibt dann nur die Moeglichkeit das Bildmaterial in Photoshop entsprechend zu bearbeiten, oder gibt es vielleicht doch andere Moeglichkeiten?

 

Vielen Dank,

Klaus-Martin

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Im Moment photographiere ich analog. Aber falls ich mal auf Digital umsteige, wuerde ich gerne wissen, ob man mit einer M8/M9 auch infrarot photographieren kann?

 

Vermutlich eine bloede Frage - ich gehe mal davon aus, dass der Sensor mit einem Rot- oder Schwarzfilter am Objektiv nicht viel anfangen kann, richtig?

 

Bleibt dann nur die Moeglichkeit das Bildmaterial in Photoshop entsprechend zu bearbeiten, oder gibt es vielleicht doch andere Moeglichkeiten?

1) Zur M8/M9 kann ich mangels Besitz nichts sagen.

 

2) Infrarotaufnahmen mit unveränderten Digitalkameras funktioniert normalerweise gut, da die Sensoren IR-empfindlich sind und die eingebauten IR-Sperrfilter vor dem Sensor noch ein kleines Wellenlängenfenster im nahen IR offen lassen. Manche Kameras + Objektive erzeugen allerdings einen HotSpot, der sich auch mit Software nicht ausbügeln lässt. Entweder muss man das ausprobieren, oder in Foren nach Ergebnissen nachforschen.

 

3) Das Leica DMR und sehr viele R-Objektive erzeugen keinen Hotspot.

 

4) Darüberhinaus ist bei den APO-Tele-Objektiven der R-Serie keine IR-Fokuskorrektur nötig, da sie bis ins nahe IR durchkorrigiert sind. Dort stimmen die Fokuseinstellungen für das sichtbare Licht mit denen im nahen IR überein.

 

5) Bei Nicht-APO-Objektiven ergibt sich eine Fokusdifferenz! Der Fokus im IR liegt etwas näher als im sichtbaren Licht. Ältere Objektive haben hierfür eine (rote) IR-Markierung auf der Entfernungsskala für die Unendlichkeitseinstellung bei IR. Korrekter Fokus nur durch Probieren oder starke Abblendung...

 

6) Als IR-Durchlassfilter empfehlen sich

- Hoya R72: Sperrt 50% des sichbaren Lichts bis 720 nm, darüber Durchlass

- B&W 092 = Hoya R72

- Kodak Wratten 89b = Hoya R72

- Heliopan 780: Sperrt 50% bei 800 nm

- B&W 093: Sperrt 50% bei 850 nm

- Kodak Wratten 87c = B&W 093

 

Ich habe alle drei Filter für 720 nm, 800 nm und 850 nm, verwende aber nur noch Hoya R72, da mir die dichteren Filter keinen stärkeren Effekt bringen und nur noch die Belichtungszeit extrem erhöhen.

 

7) Den IR-Wood-Effekt kann keine Software der Welt vollständig simulieren, da sie ja keine Informationen über das IR-reflektierende Material erhält!

 

8) Bei IR-Fotos (im DNG-Format) mache ich zunächst einen manuellen Weißabgleich mit aufgesetztem IR-Durchlassfilter (ergibt grünliche Fotos) in Lichtmessung der Lichtquelle (Sonne) mit der ExpoDisc. Erst in Photoshop konvertiere ich diese Bilder über den Kanalmixer. Schon im DNG-Konverter des ACR in Graustufen umzuwandeln, kostet nach meinen Erfahrungen bereits Kontrast und Details.

 

9) Eine ausführliche Seite findet man in www.cliffshade.com/dpfwiw/ir.htm

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Hier noch zwei Beispiel der R9 + DMR ohne und mit Hoya R72 (letztes IR-Bild ohne vollständige Grau-Konvertierung). Beide Bilder mit APO-Telyt-R 2.8/100, Fokussierung bei sichtbarem Licht, im IR keine Nachfokussierung!

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Guest Horst Wittmann

Die LEICA M8 ist für IR-Aufnahmen w.g. der höhere IR-Empfindlichkeit gegenüber anderen digitalen Kameras besonders geeignet, da die Leica M8 werksseitig mit einem schwach absorbierenden IR-Sperrfilter ausgerüstet ist.

 

Zunächst gilt es das für normale Aufnahmen empfohlene UV/IR-Cut Filter zu entfernen. Für IR-Fotos setzt man dann ein spezielles IR-Filter vor das Objektiv. Dieses Filter soll das sichtbare Licht ausfiltern und nur den infraroten Anteil des Lichtes durchlassen. Die Filter werden von verschiedenen Firmen angeboten. Die Zahlen zur Filterkennzeichnung bedeuten, daß ab den genannten Wert die IR-Strahlen durchgelassen werden. Da Infrarot einen anderen Brechungswert als das sichtbare Licht hat, muß durch Proben die richtigen Entfernungseinstellung ermittelt werden. Mit der Empfindlichkeitseinstellung von 320 ASA habe ich im Automatik-Belichtungs-Modus bei der M8 gute Erfahrungen gemacht. Stativ ist eine Grundvoraussetzung und die eingestellte Blende sollte den Wert von 8,0 nicht überschreiten. Alles natürlich im RAW Modus aufgenommen.

 

Die Weiterbearbeitung der RAW-Aufnahmen erfolgt im RAW-Konverter, z.B. CaptureOne. Die IR-Fotos erscheinen dunkelrot. (Reste des nicht ausgefilterten sichtbaren Rotanteils). Durch Zurücksetzen der Sättigung auf NULL erhält man so ein IR-Bild. Mit PhotoShop können danach Kontrast und Helligkeit eingestellt werden.

 

Horst.

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Also, ich mag immer noch lieber den analogen Look... liegt wohl an frühkindlicher Prägung durch Kodak HIE... Warum sehen Bilder nach dem Hochladen eigentlich leicht unscharf aus?

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Guest Horst Wittmann

@WinSoft

Die Unschärfe beim 1. Bild habe ich nach dem Hochladen auch gesehen. Ich weiß nicht den Grund. Ich muß noch einmal bei der Scalierung probieren (Pixel/Auflösung dpi).

 

Erfahrungen mit Leica-Apo bzgl. der Focusverschiebung habe ich nicht. Wenn es draußen wärmer ist, die Sonne kräftig scheint und ich ein geeignetes Heliopan-Filter für 780nm habe, dann werde ich einen Test machen.

 

Bei dem Zeiss-Apo 350mm für die Hasselblad (ca. 32.000,00 Euro) kann ich eine Focusverschiebung definitiv verneinen.

 

Übrigens: beide IR-Fotos wurden mit dem selben Summicron 1:2/35mm (Referenzobjektiv der 1. Serie) mit gleichen Einstellwerten gemacht.

 

Horst.

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Warum sehen Bilder nach dem Hochladen eigentlich leicht unscharf aus?

 

Das Bild ist nicht einmal 60 kB gross. Erlaubt wären 293 kB. Grösser ist in der Regel schärfer. Wenn Du ein Bild hoch lädst, das grösser ist als die angegebene Limite, schrumpft das Forum das Bild für Dich.

 

Lösung: vor dem Hochladen selbst komprimieren, und zwar auf die grösste erreichbare Dateigrösse, die noch unter 293 kB liegt.

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Hallo

 

hab' gerade vorige Woche ein Infrarotbild im landschaftsforum geposted:

 

http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/landschaft-reise/109220-infrarot.html

 

M8 2,8/28 mit B&W 092 Infrarotfilter und man. Weißabgleich auf Weißkarte.

Nachbearbeitung nur in Lightroom.

 

IRfotografie mit der M8 macht Spaß, solange man es nicht übertreibt und man sich an dem Effekt sattsieht.

 

Hat schon jemand praktische Erfahrungen, ob es mit der M9 überhaupt noch funktioniert?

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Guest Horst Wittmann

Hier noch schnell zwei Beispiele:

 

LEICA M8, Summicron 2/35mm, A-Modus, Heliopanfilter RG 780nm

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@Horst Wittmann

Wie kommt es nur, dass auch die beiden letzten Fotos so unscharf wirken? Liegt es am Fokus oder an der Foren-Komprimierung? Wurden die Fotos in RAW/DNG gemacht? Mit Stativ? Wie die Graukonvertierung?

 

Mich würden mal die Originale sehr interessieren.

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Emswehr im Frühling

 

Meine Fotos mit der M8 (Filter Hoya R72) entstehen alle bei 640 ISO aus der Hand. Es gibt nur wenige Kameras, mit denen man IF-Aufnahmen ohne Stativ aufnehmen kann.

 

Grüße

Klaus

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Guest Horst Wittmann

@WinSoft

 

Den eigentlichen Grund kann ich z. Zt. nicht nennen .......

 

Bei IR-Aufnahmen müssen wir uns mit der Tatsache abfinden, daß grundsätzlich nicht die Schärfe erreicht wird, wie wir sie von normalen Leica-Aufnahmen gewohnt sind. Die Verwendung normal korregierter Objektive ist und bleibt ein Notbehelf. IR-Aufnahmen erfordern, sofern eine Top-Qualität erreicht werden soll, spezielle Objektive. Das soll keineswegs eine Entschuldigung für meine unscharf wirkenden Aufnahmen sein. So

schlecht wie hier in der Forumsdarstellung sind die Drucke nicht. Den Grund dafür kenne ich nicht.

 

Alle geposteten Fotos sind vom Stativ aufgenommen. Die eingestellte ASA-Zahl war 320 bzw. 640. Alles RAW/DNG Dateien, CaptureOne für die Konvertierung, restlicher Dunkelrot-Anteil wurde vor der Konvertierung entsättigt (bei nominellen 5200° K).

 

Gruß Horst.

 

P.S: Die Schärfe der IR-Aufnahmen ist sehr abhängig vom Objektiv-System. Für den Hausgebrauch haben sich die einfachen Triplet-Systeme bewährt.

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