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M6 - Erste Eindrücke und Erfahrungen


Summi Cron

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Hallo,

 

habe nun einige Filme mit meiner neuen M6 wegfotografiert und ziehe mal ein erstes Resumé:

 

 

Das Anschneiden der Filme geht mit der Schablone zwar problemlos, erscheint mir bei der M6 aber gar nicht erforderlich zu sein.

 

Irgendein Scherzbold unter den Vorbesitzern hat auf mitten das Verschlusstuch einen weißen Punkt gekleckst. Er ließ sich nur schlecht entfernen, so dass ich mir letzten Endes nur durch übermalen mit schwarzer Farbe zu helfen wusste.

Anscheinend bin ich dabei aber an irgendeine empfindliche Stelle im Gehäuse gestoßen, jedenfalls arbeitet der Belichtungsmesser nun nicht mehr ordentlich. Das finde ich aber nicht sehr schlimm, bei M3 und M4 ging es schließlich auch ohne.

 

Ganz besonders hervorheben möchte ich, wie klar und hell der Sucher bei Verwendung des Noctilux ist, aber das ist bei dem Objektiv wohl auch kein Wunder.

 

Beeindruckend fand ich die drei hübschen Goldkontakte, die innen auf der Rückwand liegen. Ich halte es aber für einen schweren gestalterischen Mangel, dass man sie gar nicht richtig zu sehen bekommt. Ich habe sie deshalb gelöst und rings um den roten Knopf auf das Objektiv geklebt.

 

Wie jeder Kenner weiß, zeigen die Sucherrahmen ja bei Unendlicheinstellung immer etwas zu wenig vom Bild an, nur bei Naheinstellung stimmt dieser Rahmen. Da ich aber meist auf längere Entfernungen fokussiere, wollte ich Abhilfe schaffen. Nach Abnehmen des Objektivs und mehrmaligem kräftigem Aufschlagen der ganzen Kamera auf eine mit einem Tuch abgedeckte Holzplatte (damit keine Kratzer entstehen) waren die Rahmen für 50/ 75 und 28/ 90mm schon ein Stückchen nach hinten gerutscht und scheinen nun den Bildrahmen bei Unendlicheinstellung besser wiederzugeben. Allerdings ist nun eine optimale Scharfstellung des Motivs immer dann erreicht, wenn die beiden Bilder im Messfeld etwa nur um ein Drittel übereinanderliegen. Geht aber ganz gut, durch Abblenden auf Blende 11 und kleiner hat man ja ohnehin Schärfetiefereserven. Gerade das Noctilux nutze ich ohnehin nur weit abgeblendet, denn dann zeigt es eine großartige Schärfentiefe, für die es ja wohl auch berühmt ist.

 

Einen kleinen Mangel wies meine M6 dann aber doch noch auf: Die Andruckplatte auf der Rückwand war nicht richtig fest, sondern gab bei Druck leicht nach. So kann sie natürlich den Film nicht wirklich in die richtige Planlage pressen. Durch Eindrehen von vier Metallschrauben von hinten durch die Rückwand bis zum leichten Anschlag an die Andruckplatte sitzt sie nun aber bombenfest.

 

Fazit: Für Kenner, die sich auch nicht scheuen, mal selbst Hand anzulegen, ist die M eine großartige Kamera, die man auch sehr gut den eigenen Wünschen nachträglich anpassen kann. Ich bereue die Anschaffung jedenfalls nicht. :):):)

 

Gruß

s.c.

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Irgendein Scherzbold unter den Vorbesitzern hat auf mitten das Verschlusstuch einen weißen Punkt gekleckst. Er ließ sich nur schlecht entfernen, so dass ich mir letzten Endes nur durch übermalen mit schwarzer Farbe zu helfen wusste.

Anscheinend bin ich dabei aber an irgendeine empfindliche Stelle im Gehäuse gestoßen, jedenfalls arbeitet der Belichtungsmesser nun nicht mehr ordentlich. Das finde ich aber nicht sehr schlimm, bei M3 und M4 ging es schließlich auch ohne.

 

.

 

entschuldige bitte,

du willst uns jetzt aber nicht veräppeln?

 

Das wäre sonst der Messpunkt für die Belichtungmessung der M6 und stammt original von Leica.

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Hallo,

 

habe nun einige Filme mit meiner neuen M6 wegfotografiert und ziehe mal ein erstes Resumé:

 

 

Das Anschneiden der Filme geht mit der Schablone zwar problemlos, erscheint mir bei der M6 aber gar nicht erforderlich zu sein.

 

Irgendein Scherzbold unter den Vorbesitzern hat auf mitten das Verschlusstuch einen weißen Punkt gekleckst. Er ließ sich nur schlecht entfernen, so dass ich mir letzten Endes nur durch übermalen mit schwarzer Farbe zu helfen wusste.

Anscheinend bin ich dabei aber an irgendeine empfindliche Stelle im Gehäuse gestoßen, jedenfalls arbeitet der Belichtungsmesser nun nicht mehr ordentlich. Das finde ich aber nicht sehr schlimm, bei M3 und M4 ging es schließlich auch ohne.

 

Ganz besonders hervorheben möchte ich, wie klar und hell der Sucher bei Verwendung des Noctilux ist, aber das ist bei dem Objektiv wohl auch kein Wunder.

 

Beeindruckend fand ich die drei hübschen Goldkontakte, die innen auf der Rückwand liegen. Ich halte es aber für einen schweren gestalterischen Mangel, dass man sie gar nicht richtig zu sehen bekommt. Ich habe sie deshalb gelöst und rings um den roten Knopf auf das Objektiv geklebt.

 

Wie jeder Kenner weiß, zeigen die Sucherrahmen ja bei Unendlicheinstellung immer etwas zu wenig vom Bild an, nur bei Naheinstellung stimmt dieser Rahmen. Da ich aber meist auf längere Entfernungen fokussiere, wollte ich Abhilfe schaffen. Nach Abnehmen des Objektivs und mehrmaligem kräftigem Aufschlagen der ganzen Kamera auf eine mit einem Tuch abgedeckte Holzplatte (damit keine Kratzer entstehen) waren die Rahmen für 50/ 75 und 28/ 90mm schon ein Stückchen nach hinten gerutscht und scheinen nun den Bildrahmen bei Unendlicheinstellung besser wiederzugeben. Allerdings ist nun eine optimale Scharfstellung des Motivs immer dann erreicht, wenn die beiden Bilder im Messfeld etwa nur um ein Drittel übereinanderliegen. Geht aber ganz gut, durch Abblenden auf Blende 11 und kleiner hat man ja ohnehin Schärfetiefereserven. Gerade das Noctilux nutze ich ohnehin nur weit abgeblendet, denn dann zeigt es eine großartige Schärfentiefe, für die es ja wohl auch berühmt ist.

 

Einen kleinen Mangel wies meine M6 dann aber doch noch auf: Die Andruckplatte auf der Rückwand war nicht richtig fest, sondern gab bei Druck leicht nach. So kann sie natürlich den Film nicht wirklich in die richtige Planlage pressen. Durch Eindrehen von vier Metallschrauben von hinten durch die Rückwand bis zum leichten Anschlag an die Andruckplatte sitzt sie nun aber bombenfest.

 

Fazit: Für Kenner, die sich auch nicht scheuen, mal selbst Hand anzulegen, ist die M eine großartige Kamera, die man auch sehr gut den eigenen Wünschen nachträglich anpassen kann. Ich bereue die Anschaffung jedenfalls nicht. :):):)

 

Gruß

s.c.

 

Man erkennt sofort den Experten am Werk... ;)

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Einen kongenialeren Msechsler findet man im ganzen LUF nicht so schnell wieder. Man sieht wieder, wie das Naturtalent im Verzicht auf die zivilisatorischen Pseudoerrungenschaften von Anleitungen und Sekundärstlitatur sich machtvoll durchsetzen kann.

Vielleicht darf ich aber doch noch einen Ratschlag geben. Die Sucherfenster vorne und hinten spiegeln bei Gegenlicht zu sehr. Man kann sie ausbauen und hat dann einen freien und luftigen Blick auf die Objekte des Begehrens. Sollte man das dazwischenliegende Prisma ebenso als störend empfinden, kann man es ebenfalls ausbauen und wird bei Aufnahmen nicht mehr durch die Entfernungseinstellung vom eigentlichen Ziel des Blicks abgelenkt.

str.

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Guest kalokeri

Alsooo, ich sach´ dann ´mal: Reeschpeckt. Eine pfundige, kaum einen wichtigen Aspekt unberührt lassende Einschätzung. Ich denke, Sie haben die große Begeisterung erfasst, mit der die M6 von vielen verehrt wird, lieber Summi Cron.

 

Einen Mangel haben Sie allerdings nicht bemerkt ...

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...

 

Ich bereue die Anschaffung jedenfalls nicht. :):):)

 

 

 

Endlich mal einer, der es ausspricht.

 

Aber: hast Du dich wenigstens schon mal mit einem Bein drauf gestellt? Und nach der Entfernung des Farbflecks - so was hätte es zu Zeiten der M3 sicherlich nicht gegeben! wo bleibt da die Qualitätskontrolle?- das Verschlusstuch auch wieder gebügelt?

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Endlich mal einer, der es ausspricht.

 

Aber: hast Du dich wenigstens schon mal mit einem Bein drauf gestellt? Und nach der Entfernung des Farbflecks - so was hätte es zu Zeiten der M3 sicherlich nicht gegeben! wo bleibt da die Qualitätskontrolle?- das Verschlusstuch auch wieder gebügelt?

 

 

Hallo,

 

ja, das Verschlusstuch war in der Tat etwas ausgebeult, nachdem der Fleck weggekratzt und übermalt war. (Der kann ja wohl kaum ein Belichtungsmesser gewesen sein, war ja nur ein heller Fleck) "Bügeln" käme mir aber sehr unfachmännisch vor.

Ich fotografiere jetzt meist mit den langen Zeiten, die gehen noch ganz gut und sind ohnehin besser geeignet, um Bewegung und Dynamik fotografisch darzustellen. Und das leichte "Schlappgeräusch", dass der Verschluss jetzt macht, ist eigentlich nicht unangenehm, es individualisert den Apparat ganz enorm.

Gruß

s.c.

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Da ist was dran.

 

Außerdem: Wenn die Zeiten lang genug sind, kommt es auch nicht mehr so darauf an, ob man das Zeitenrad nun richtig oder falsch herum gedreht hat.

 

 

Richtig. Ich sehe schon, ich bin nicht der einzige, der sein Fotografieren ganzheitlich betrachtet. Das Zeitenrad ist mir aber leider weggefallen, als ich die Deckplatte abgenommen habe und ich konnte es noch nicht wiederfinden. Eine aufgesteckte Korkscheibe tut hier aber auch ihren Dienst.

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... habe nun einige Filme mit meiner neuen M6 wegfotografiert und ziehe mal ein erstes Resumé: ...


Klasse! :D

(Und immer dran denken: Was hätte Barnack an Deiner Stelle getan?)



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Kork kann zu Problemen führen, wenn er mit Trollinger kontaminiert ist.

 

Es wird verschiedentlich über Fälle von Korkfraß berichtet. Soll aber nur bei der ersten Serie der M6 ein Problem sein - bei der rollen die abfallenden Zeitenräder dann auch richtig herum in irgendeine Ecke.

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Beulen, die nach der Tilgung des unschönen weißen Flecks auf dem Verschlusstuch zurück geblieben sind, bekommt man ganz hervorragend mit "Hoffmann´s Stärke" (hier steht der/das Deppen-Apostroph tatsächlich im Original) in den Griff, die man vor dem Bügeln aufträgt. Notfalls genügt auch Kartoffelstärke, die man am einfachsten aufbringt, indem man eine rohe Kartoffel etwa 20 Minuten lang mit dem frischen Anschnitt auf das defotmierte Verschlusstuch legt. Sollte die Kartoffel zu groß geraten sein, kann man das Verschlusstuch auch sauber aus der Kamera heraustrennen und nach der Behandlung mit Uhu-hart oder Pattex wieder einkleben.

 

Weiterhin lässt sich die Haptik des Finger brechenden Verschlusszeitenrades deutlich verbessern, indem man es abschraubt oder wegflext und durch den Einstellknopf eines Wasserhahns ersetzt, den man bei jedem Sanitärinstallateur günstig erstehen kann.

Mit einem solchen Knopf gerät die Zeiteneinstellung zur reinen Freude, v. a. deswegen, weil man sich als schwachsichtiger Brillenträger nicht mehr mit den winzigen Verschlusszeitenzahlen herumplagen muss, sondern sich an den roten bzw. blauen Richtungspfeilen orientieren kann. Vorsicht aber bei Importen aus den Mittelmeerländern: Hier sind Blau und Rot gelegentlich gegeneinander vertauscht - es kann zu Fehlbelichtungen kommen!

Vor allem aber wird die Kamera durch einen Knopf für Warmwasser (rot= Red Scale!!) deutlich aufgewertet.

 

Für den begnadeten Grobmotoriker empfiehlt sich die Modifikation der Rückspulkurbel: Je nach Handgröße kann man sie gegen die Kurbel einer Kaffeemühle (bei jedem Trödler billig zu erwerben!), gegen eine Markisen- oder eine Wagenheberkurbel (evtl. sogar mit dem "guten Stern"!!!) austauschen: Das wäre dannn eine wahrhaft geniale Lösung, von der selbst Barnak enthusiasmiert wäre!

 

In der Hoffnung, mit meinen wohlmeinenden Anregungen nicht auf gänzlich taube Ohren gestoßen zu sein, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen - bitte wie immer auch an Dr. Hagenbach!

 

Gerd

 

P.S.: Den Hinweis auf das Anschneiden des Films mit Hilfe der Schablone musst Du missverstanden haben: Nicht der Filmanfang, sondern das Filmende soll beschnitten werden. Das ist wichtig für das Fachlabor-Personal; denn so kann der Entwickler in der Dunkelheit erkennen, wann der Film endet und dann rechtzeitig mit der Entwicklung aufhören.

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Beulen, .....

 

In der Hoffnung, mit meinen wohlmeinenden Anregungen nicht auf gänzlich taube Ohren gestoßen zu sein, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen - bitte wie immer auch an Dr. Hagenbach!

 

Gerd

.

 

Hallo und vielen Dank. Da ist ja eine Menge an Know How zusammen gekommen. Wir müssen dies noch alles ins Wiki transferieren. Zudem biete ich natürlich an, solche Arbeiten auch an Euren M-Leicas durchzuführen, für Freunde sogar kostenlos!

Gruß

s.c.

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Guest liesevolvo

Ich widerspreche hiermit öffentlich 'str'!

 

Gegen spiegelnde Suchergläser hilft definitiv nur Stahlwolle. Das Herausdrücken der Suchergläser mag ja einer Voigtländer oder Zeiss angemessen sein, ABER WO SIND WIR DENN HIER????

 

Herr Cron, haben Sie die 48 Schmiernippel schon entdeckt? Alles Firlefanz! Eine M6 sollte alle drei Monate eine Nacht verbringen im Ballistol-Bad. Der Topf sollte groß genug sein, leicht erhitzt, das Ballistol lässt sich mehrfach verwenden. Der Ablauf des Verschlusses ist nachher seidenweich, der Ablauf des Ballistols dagegen eine Mords-Schweinerei.

 

Die Fixage der Andruckplatte ist laienhaft (aber sie schreiben ja, dass sie keine Erfahrung haben). Ohne Dübel wird das nichts! Herr Hagenbach wird passendes in seinem Werkzeugkasten haben.

 

In der Hoffnung, dass Sie die Kamera (pardon, Camera) doch noch in den Griff bekommen,

 

Ihr

 

Leonard Liese

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Ich hätte auch noch einen Tipp: anstelle des schwarzen Flecks auf dem Vorhang hätte ich einen "neutralgrauen" Fleck aufgemalt: damit kann man dann mit einem Leicameter (natürlich nur von vorne und bei entferntem Objektiv) die Belichtung messen! Ideal soll ja 19% grau sein, d.h. eine Mischung aus 81% weißer und 19% schwarzer Farbe.

 

Gruß

 

Hans-Jürgen

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