Jump to content

Industriekultur 13


schmierlinse

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Im südlichen Ruhrgebiet liegt die Kohle nicht so tief, aber dafür gibt's eben nur dünnere Flöze.

Hier, mit 1,25m Mächtigkeit und "nur" 135m tief ( es gab auch welche mit 10m Tiefe - sog. Kohlegräben) eine Kleinstzeche die von 1962 bis erstaunliche 1976 mit 4-10 Mann in Betrieb war. Nicht für den Hausbrand, sondern für Kohlekraftwerke förderte sie insgesamt 40.000T Kohle.

Die grösste Tagesleistung wurde 1968 mit 8t erreicht.

Die Bilder sind nicht auf einem Abenteuerspielplatz enstanden, sondern "auffe" Zeche Egbert in Witten. Wasserpumpen für die Wasserhaltung konnte diese Zeche wohl einsparen, da sie sehr hoch liegt, und das Grubenwasser durch alte Erbstollen in das Hammertal leitete.

 

Etwa 50m vorher

[ATTACH]172225[/ATTACH]

 

 

Gerüst mit Haspelbude

[ATTACH]172226[/ATTACH]

 

Die Schütte

[ATTACH]172227[/ATTACH]

 

Komressorhaus

[ATTACH]172228[/ATTACH]

 

[ATTACH]172229[/ATTACH]

Link to post
Share on other sites

So'n Mercedes L3500 aus den 50/60er Jahren konnte hier so 2x fahren und dann war die Schichtleistung mit 7-8t erreicht.

Es ist ja nicht alles erhalten, bestimmt haben die die Rampe für'n LKW abgerissen.

Der Weg dorthin, ein Waldweg, kann wohl von so einem LKW befahren werden. Die erste, kleine, einspurig befestigte Strasse liegt etwa 500m weiter weg.

Nur, es ist Tatsache, es gibt sie.

 

Aber, erstaunlich, in diesem Muttental waren bis zu 60 Zechen gleichzeitig in Betrieb.Die früheste Kohleabbauperiode reicht zurück bis zum 16.Jahrhundert.

Da aber oberirdisch, weil die Kohle damals eben noch oben lag. Gräben reichten.

Als die verbraucht war, ging's tiefer. Erst Stollen, dann Tiefbau.

 

Heute abend kommt noch so eine ähnliche, nur älter als Egbert, ins Forum.

Link to post
Share on other sites

Wie in einer Goldgräberstadt !

 

Zum Abbau kann ich sagen:

Bei uns im Dorf waren gleich zwei Gruben:

Tagebau (rote Bauxit) auf der Höhe und Eisenerz auf der anderen Lahnseite.

Der Tagebau hatte noch einen Stollen- vermutlich wurde dort, wie des öfteren in der Gegend- auch Silber abgebaut. Von dort ging eine Fahrtrasse für LKW zur Abraumhalde und eine kl. Seilbahn (!) quer durch das Dorf bis über eine kl. Anhöhe, den ganzen Hang hinunter bis zum Aufbereitungsgebäude.

Die andere Grube hatte eine Holzbrücke über die Lahn, wo eine Grubenbahn zur Aufbereitung fuhr.

Diese Aufbereitung ist ein fünfstöckiges, massives Gebäude mit Gleisanschluß,

wo die zerkleinerten Gesteine in Wagen abgefüllt und nach Wetzlar und Haiger/Sinn zum Verhütten gefahren wurden.

Erhalten ist heute nur noch die Aufbereitung, die heute das Gebäude des Campingplatzes ist, aber keine Brücke und auch keine Seilbahn mehr.

PS:

Interessant für Fotofreunde könnten die stillgelegten Marmorbrüche bei Villmar sein- mit der alten Marmorbrücke und dem dortigen Lahnufer.

http://www.lahn-marmor-museum.de/content/index.asp

 

Ebenso das Besucherbergwerk Grube Fortuna

http://www.grube-fortuna.de/

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Ja, land, das ist ja mal auch interessant...aber du solltest nicht verweisen sondern selbst Bilder machen:D

 

Zu den Erzen habe ich auch noch ein Bild. Aus einer reinen Kohlenstadt, Marl. Ich dachte auch immer es wäre eine "normale" Zeche gewesen, aber nein. Es war eine Erz-zeche. Mitten im tiefsten Kohlenpott. In den 1920er Jahren fand man im Vortrieb der Strecke von Auguste-Victoria Erze. Lohnend anscheinend. Da baute man eben einen Schacht drum herum.

Nur zufällig erfuhr ich davon, weil ein Arbeitskollege mir davon erzählte, während wir uns über die Zechen im Umkreis unterhielten. Sein Vater arbeitete nämlich dort.

Bild dauert etwas- ist schon auf ext. Festplatte - bis gleich......

 

@gugnie - Tja, Gerd du hast recht. Das sieht verdammt nach Neukonstruktion mit altem Vorbild aus. Die verzinkten, noch glänzenden Schlossschrauben täuschen nicht. :)Und auch JA, gehört zur RIK, aber man muss schon deutlich fragen und suchen um diese Zeche -nicht direkt finden- aber im Netz zu finden.

Schlaumeier geben jetzt "Zeche Egbert" ein- issklar, und sagen dann : wieso, ist doch popeleinfach.

ja,ja,ja.:D

Link to post
Share on other sites

So, die versprochenen Bilder der Zeche Auguste Victoria, Schacht 4/5 - ein Erzbergwerk. In den 1960er Jahren aufgegeben.

Die Ortsgruppe spendierte dem Turm vor nicht allzu langer Zeit sogar ein neues Seil, damit der Förderturm betriebsfähig aussieht. Das Gewicht dieses Seiles war 2.000kg.

Insgesamt sind da nun so nah Häuser drum herum, die sicher bei jedem Sturm die "Dächer einziehen". Wenn dieser Turm fällt, fällt er auf ein Haus. Das ist fact.

Auf den Gleisen von/nach dieser Zeche spielte ich noch mit meinem Cousin; heute ein Radweg.

 

So sieht man ihn bei der Anfahrt

[ATTACH]172395[/ATTACH]

 

 

[ATTACH]172396[/ATTACH]

 

 

[ATTACH]172397[/ATTACH]

Link to post
Share on other sites

Das wird von mir nicht mehr fotografiert, weil ich mir abgewöhnt habe, auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen: So kann man sich unvoreingenommen und mit reiner Freude die Motive ansehen, die ausserhalb der eigenen liegen.

Link to post
Share on other sites

Hallo Horst,

..........Sehr interessant. Kaum zu glauben, das da mal 8t an einem Tag gefördert wurden.

VG,

Björn

........

 

Das ist doch sicher ein Tippfehler? für 8 Tonnen Erz am Tag eine solche Anlage?

Link to post
Share on other sites

Hömma, datt iss nu eine Verwächslung.:D

Björn erzählte ich schon Freitag von der Kleinzeche beim Treffen. Diese Kleinzeche ist EGBERT. Übrigens ist die Mannleistung/Schicht bei dieser Kleinzeche ähnlich der von Grosszechen: bei 4 Mann 8T = 2T/Mann. Das war die normale Bergmannsleistung.

 

 

Die Erzzeche Auguste Victoria kam nur zufällig hier rein.

Link to post
Share on other sites

Hömma, datt iss nu eine Verwächslung.:D

Björn erzählte ich schon Freitag von der Kleinzeche beim Treffen. Diese Kleinzeche ist EGBERT. Übrigens ist die Mannleistung/Schicht bei dieser Kleinzeche ähnlich der von Grosszechen: bei 4 Mann 8T = 2T/Mann. Das war die normale Bergmannsleistung.

 

 

Die Erzzeche Auguste Victoria kam nur zufällig hier rein.

 

Da gab es ja manchmal Probleme, weil gelegentlich vermutet wurde, dass der Steiger die Messlatte ein wenig länger geschnitten hatte!?

Obwohl die"Kumpel" doch sehr zusammenhielten und oft unter fast Lebenseinsatz arbeiteten... der Ton konnte schon rauh werden unten. "Der darf nich im Dunkeln kommen".... und Besuch allgemein war auch nicht sonderlich beliebt im Streb. (Ich bin jedenfalls ganz schön gehetzt worden...obwohl ich eigentlich ja nur gucken sollte/wollte).

Link to post
Share on other sites

Nun, ich glaube schlimmer waren die Wagennullungen. Ich meine bis weit in die 50er Jahre üblich.

Ein Wagen der nur halbvoll war( oder wie der Steiger meinte was voll und leer ist) wurde nicht angerechnet.

Rein theoretisch konnte ein Hauer die ganze Schicht geknüppelt haben, und ihm wurde nichts angerechnet, Null Leistung. Weil die Wagen nur halbvoll waren.

Da gab es auch Haue Übertage, in der Kneipe beim Wochenlohnball. Denn erst da kam es raus, was man verdiente, bzw. was angerechnet wurde.

 

Besuch ist glaube ich heute auf jeder Arbeit nicht beliebt. Stört den Ablauf.;)

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...