Jump to content

Bajonettadapter für Schraubobjektive - Anpassung erforderlich?


UliWer

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

InNr. 13/1954 der "Leitz Informationen für den Photofachhandel" werden auf S. 6 die zum Erscheinen der M3 verfügbaren Objektive mit Bajonettfassung aufgezählt.

 

Dann heißt es:

 

"Alle diese Objektive sind auch in der
bisherigen
Ausführung (Wechselgewinde) durch
Bajonettring
an der Leica M3 verwendbar. Eine Abstimmung, die
nur in unserem Werk
vorgenommen werden kann, ist dazu notwendig. Erfragen Sie bitte bei Bedarf den Einsendetermin."

 

Dieser Hinweis auf die Notwendigkeit einer Anpassung wird in späteren Ausgaben der "Informationen für den Photofachhandel" wiederholt. So in Nr. 14/1954, S. 5:

 

"Die wechselweise Verwendung von LEICA-Objektiven mit Schraubgewinde an den Modellen der f-Serie und mittels eines Bajonettrings an der LEICA M3 ist ohne Schwierigkeiten möglich. Die hierfür vorgesehenen Objektive müssen zur Anpassung, die innerhalb weniger Tage erfolgen kann, an uns eingeschickt werden. Objektive der gleichen Brennweite können auf Wunsch auf einen Übergangsring abgestimmt werden."

 

In der Ausgabe Nr. 15/1956 (S. 5) wird das dann etwas eingeschränkt:

 

"Die Bajonett-Zwischenringe werden zukünftig über unsere Landesvertreter geliefert. Im Interesse der Besitzer der LEITZ-Objektive empfehlen wir jedoch, die Objektive nach wie vor bei uns überprüfen zu lassen, damit eine einwandfreie Funktion gewährleistet ist."

 

Mich erstaunt das. Denn alle Objektive mit Schraubanschluss in Brennweiten zwischen 28 und 105mm, die ich bisher mit ganz unterschiedlichen Leitz-Adaptern an der M8 und M9 verwendet habe, haben tadellos fokussiert. Nur das jüngste - ein 4/135 Elmar mit Schraubfassung aus den Sechzigern - zeigt deutlichen Fehlfokus. Ich zweifle daran, dass alle meine korrekt fokussierenden Objektive nachträglich angepasst wurden, denn offenbar war eine Anpassung an den jeweiligen Adapter erforderlich (siehe die Hinweis in 14/1954 auf die Anpassung von Ojektiven gleicher Brennweite auf einen Bajonettring).

 

Hat jemand weitere Informationen, ob die Anpassung von Schraubobjektiven bei der Verwendung der bekannten Adpater tatsächlich erforderlich war? Gab es in der Anfangszeit vielleicht "schlechtere" Adapter, die den Abstand nicht präzise einhielten?

 

P.S:: Die "Informationen für den Photofachhandel", die ich zufällig auf einer Börse gefunden habe, sind auch zu vielen anderen Themen eine wahre Fundgrube teilweise mit überraschenden Informationen, die ich zum ersten Mal lese. Kennt die jemand? Mich wundert auch, dass ich sie hier noch nie erwähnt gefunden habe.

Link to post
Share on other sites

Diese Empfehlung klingt indertat rätselhaft, klärt sich aber vielleicht auf, wenn man bedenkt, daß 1953 noch Objektive ohne Nullabstimmung im alltäglichen Gebrauch gewesen sind. Leitz hat übrigens die Objektivnummer in den dazu bestimmten Zwischenring graviert.

Die effektive Meßbasis war an der M3 größer als an der IIIf; für manchen jedoch wird das Scharfstellen an der IIIf einfacher gewesen sein, da es einen Dioptrienausgleich für Nah und Fern oder Fehlsichtigkeit gab und insbesondere weil die Vergrößerung im Meßsucherfenster höher war. Möglicherweise ergaba sich dadurch die Sorge eines Erfordernisses höherer Präsision, also einer neuen Justierung der Objektive.

str.

Link to post
Share on other sites

in dem Katalog "Leica Objektive" vom März 1954 ist kein besonderer Hinweis zu finden.

 

LEICA-Objektive mit Wechselgewinde können bei Verwendung eines Bajonettzwischenrings auch an die LEICA M 3 angesetzt werden:

 

Zwischenring für 3,5 und 5cm Brennweite IRZOO DM 16,--

9cm Brennweite ISBOO DM 16,--

13,5cm Brennweite ISOOZ DM 16,--

 

Grüße,

Jan

Link to post
Share on other sites

...

 

Die effektive Meßbasis war an der M3 größer als an der IIIf; für manchen jedoch wird das Scharfstellen an der IIIf einfacher gewesen sein, da es einen Dioptrienausgleich für Nah und Fern oder Fehlsichtigkeit gab und insbesondere weil die Vergrößerung im Meßsucherfenster höher war. Möglicherweise ergaba sich dadurch die Sorge eines Erfordernisses höherer Präsision, also einer neuen Justierung der Objektive.

 

...

 

 

Das war auch meine erste Vermutung, als ich das las - ein ähnliches Phänomen wie bei der Einführung der digitalen M: die Kunden merken plötzlich, dass ihre Objektive nicht richtig fokussieren.

 

Allerdings passt das nicht recht zu den uneingeschränkten Hinweisen in den Ausgaben 14 und 15, die ja nur dazu führen konnte, dass die Händler ihre Kunden geradezu aufforderten, die Objektive einzusenden. Zunächst gab es anscheinend auch eine Terminplanung bei Leitz für die Anpassung. Hätte man lediglich damit gerechnet, dass in Einzelfällen ein Fehlfokus festgestellt wird, hätte man die Anpassung nur anzubieten brauchen, aber nicht sagen müssen, sie sei in allen Fällen notwendig. Erst in Nr. 16 klingt es so, als wolle man nur auf die Übersensiblen reagieren.

Link to post
Share on other sites

Mit ist klar, daß meine Antwort nicht zwingend ist. Doch wird es kaum eine Erklärung geben können, die zwingend ist, weil das Auflagemaß jeder M um eine definierte Größe geringer sein muß als das jeder Schraubleica (von den frühen abgesehen), wenn alle M-Objektive an alle M passen und alle Schraubobjektive (von den frühen abgesehen) an alle Schraubleicas passen. Wenn das aber so ist, müssen alle Schraubobjektive (von den frühen abgesehen) an alle M passen. Und wenn Leitz die Anpassung später aufgegeben hat und stattdessen die Adapterringe verkauft, muß die Anpassung auch früher nicht notwendig gewesen sein, meine ich.

str.

Link to post
Share on other sites

Ja - zumal eine Veränderung der Fokussierung für die M3 mit Adapter dazu führen musste, dass die Objektive an den Schraubleicas nicht mehr richtig fokussierten. Das würde der Aussage widersprechen, dass die Objektive mit Schraubfassung "ohne Schwierigkeiten" an den Schraubleicas wie an der M3 eingesetzt werden konnten. Bleibt noch die Möglichkeit, dass man sich anfangs nicht sicher war, ob die Adapter die erforderliche Präzision aufwiesen.

 

Oder es war eine versteckte Marktanalyse, um sich bei Einführung der M3 einen Überblick darüber zu verschaffen, wie viele Kunden mit welchen bereits vorhandenen Objektiven denn auf das neue Modell umsteigen.

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Vielleicht wollte man das patentierte M-Bajonett nicht über einen frei verfügbaren Adapter für das ganze Heer der Fremdobjektive mit M39 öffnen: Steinheil, Rodenstock, Zeiss, Schneider, Schacht, Old Delft, Taylor and Hobson, Nikkor, Canon...

str.

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...