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Nochmals zur Digilux 3 und Panasonic Lumix L 1


halmsen

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Hallo,

 

ich hatte Jens-Michael Schuh, der die Lumix L 1 von Panasonic (Pendant zur Digilux 3 von Leica) besitzt, gebeten, mir seine Erfahrungen mitzuteilen, da ich mich intensiv damit beschäftige, mir eine der neuen Leica-Kameras als Ersatz für die Digilux 1 zu kaufen. Er hat mir erlaubt, seine Erfahrungen im Leica-Forum zu veröffentlichen, allerdings mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß es rein subjektive Erfahrungen sind und er keinen Anspruch auf Neutralität und ausgewogene Testkriterien erhebt.

 

Ich finde die Aussagen von Jens-Michael recht detailliert und informativ. Deshalb danke ich ihm auch hier für seine Bereitschaft, uns daran teilhaben zu lassen.

 

Gruß

Alex

 

Hier nun sein Erfahrungsbericht:

 

"Zunächst erstmal was zur L1 im Vergleich zur Digilux 3. Das schwarze

Gehäuse gefällt mir auch besser, Leica verwendet für seine Version

Magnesium für die Deckkappe. Leider hat lackiertes Magnesium die

Haptik von Plastik und kommt daher für mich nicht in Frage. Die

Panasonic-Variante wirkt da ein wenig stabiler (vom Gefühl, in der

Praxis macht es wohl keinen Unterschied).

 

Nun zur Kamera selbst. Was mir nicht gefällt:

 

Ich habe mehrmals die Erfahrung machen müssen, dass der Hebel für die

Messart (Mittenbetont, Mehrfeld, Spot) sich regelmäßig verstellt und

man jedes mal darauf achten muss, dass er in der gewünschten Position

bleibt. Die beiden Funktionsknöpfe sind eine nette Idee, leider erlaubt

die Software eigentlich nur Funktionen auf diese Knöpfe zu legen, die

zumindestens ich niemals verstelle. Wünschenswerte Funktionen, die

man öfters braucht, lassen sich leider nicht auf die Knöpfe legen.

 

Bei gutem Licht ist der Autofokus ausreichend schnell und präzise.

Präzise ist er eigentlich immer, nur bei wenig Licht hat er schon

erhebliche Probleme um überhaupt scharf zu stellen.

 

Was ich persönlich als sehr unangenehm empfinde, ist, dass die

Sucheranzeigen rechts neben dem Sucher angezeigt werden, statt darunter.

Zumindestens bin ich es so gewohnt. Für Brillenträger kann es störend

sein, weil man immer weit nach rechts "schielen" muss, um etwas

zu erkennen. Das Objektiv scheint tadellos zu sein, allein die

Blendeneinstellung dürfte etwas schwergängiger sein, damit sie sich

nicht so leicht verstellt. Der Fokusmotor im Objektiv ist nicht der schnellste (auch

nicht der leiseste), was man aber erst im Makromodus merkt, wenn er

einen weiten Fokussierweg zurücklegen muss.

 

Die Kamera an sich ist recht groß, bei meinen großen Händen

sicherlich kein Problem, aber ansonsten Geschmacksache. Ich kann nur

empfehlen, dass die Kamera jeder beim Händler mal in die Hand nimmt

und ein wenig damit rumprobiert.

 

Zum Thema 4/3: Prinzipbedingt halte ich das Bajonett gemessen an der

Chipgröße und damit die Objektivgröße für gewaltig. Das und auch

die anderen Olympusobjektive, die ich getestet habe, sind nicht

kleiner oder leichter als Objektive für APS-C oder Vollformat.

 

Das Rauschen hält sich bei 100,200 und 400 ASA in Grenzen, darüber hinaus halte

ich es nicht mehr für zeitgemäß. Bei allen Empfindlichkeiten finde ich

das Rauschverhalten aber für deutlich schlechter als bei Nikon-/ oder

Canon-SLRs, vor allem in dieser Preisklasse (bis 2000/2500 Euro)

aber auch darunter. Etwas störend finde ich die Bedienung mit

Olympusobjektiven, da die Blendeneinstellung dann auf einer der beiden

Funktionstasten liegt. In Kombination mit einer Zeit, die nicht mehr

auf dem Zeitenrad liegt (das enthält nämlich nicht alle Zeiten), ist

die Bedienung alles andere als klassisch, nämlich unschön umständlich.

 

Gestern habe ich ein paar Testaufnahmen mit 100 ASA gemacht, und als

Vergleich eine D-LUX3 genommen. Erstaunlich war, dass ich bei 100

ASA nur anhand der Dateigröße die L1 von der D-LUX 3 unterscheiden

konnte. Jenseits von 100 ASA war die L1 natürlich überlegen, da

die D-LUX3 das Rauschen softwaretechnisch wegbügelt und das geht

extrem auf Kosten der Auflösung. Was ich im Augenblick nicht recht

zu bewerten vermag ist die fast identische Bildqualität der beiden

Kameras bei 100 ASA. Entweder ist die D-LUX3 bei 100 ASA besonders

gut (für diesen kleinen Chip) oder die L1 nicht gut genug. Ich weiss

es nicht wirklich.

 

Alles in allem sicherlich eine gute Kamera, aber sowohl in der Panasonic- als auch

in der Leica-Variante zu teuer. Wenn man bedenkt, was man bei

Nikon/Canon/Pentax in der Preisklasse bis 1000 Euro bekommt,

muss man schon arger 4/3 oder Leicafan sein, um die Mehrkosten zu rechtfertigen.

 

Ungeschlagen ist natürlich die klassische Bedienung. Wenn man dieser

Bedienung den Vorrang gibt, dann ist es sicherlich eine nette Kamera,

viele Alternativen gibt es ja auch nicht. Total klasse finde ich den

BW-Dynamisch (SW mit hoher Gradation) Modus. Der ist so gut, dass

man sich überlegen sollte, ob, wenn man die Fotos in SW haben möchte,

tatsächlich in Farbe aufnimmt und in Photoshop o.ä. entsättigt.

 

Die klassische Bedienung ist zwar sehr schön, die Sucheranzeigen

verleiden mir aber ein wenig die Freude an der klassischen Bedienung.

 

Das sind meine subjektiven Eindrücke, Maßstab ist

sicherlich meine jahrelange Erfahrung mit Canon.

Jeder sollte die Kamera beim Händler in die Hand nehmen und selbst

experimentieren, wie er mit der Bedienung und den Sucheranzeigen

zurecht kommt."

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Guest chris_h

Danke, Alex, daß du's als "Hilfsmoderator" neutralisiert hast ... wenn Jens das selbst gepostet hätte, würd's wohl ein elendslanger Thread - bei dem am Ende das Elend übrig bliebe. :D

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  • 2 years later...
Hallo,

 

ich hatte Jens-Michael Schuh, der die Lumix L 1 von Panasonic (Pendant zur Digilux 3 von Leica) besitzt, gebeten, mir seine Erfahrungen mitzuteilen, da ich mich intensiv damit beschäftige, mir eine der neuen Leica-Kameras als Ersatz für die Digilux 1 zu kaufen. Er hat mir erlaubt, seine Erfahrungen im Leica-Forum zu veröffentlichen, allerdings mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß es rein subjektive Erfahrungen sind und er keinen Anspruch auf Neutralität und ausgewogene Testkriterien erhebt.

 

Ich finde die Aussagen von Jens-Michael recht detailliert und informativ. Deshalb danke ich ihm auch hier für seine Bereitschaft, uns daran teilhaben zu lassen.

 

Gruß

Alex

 

Hallo Alex,

grundsätzlich kann ich die "Testergebnisse" von Jens Michael Schuh bestätigen! Seine Vermutung, daß das Objektiv (ich denke, es handelt sich um das sog. "Kit-Objektiv" D Vario Elmarit 1:2.8-3.5/14-50 mm) exzellent ist geht in die richtige Richtung. Ich habe nun schon einiges mit meiner Digilux 3 phtographiert und muß sagen, daß das Objektiv hinsichtlich Schärfe, Farbwiedergabe und Fehlerkompensation vorbildlich ist. Die Bilder sehen richtig nach Leica aus! Die ersten Tests mit Leica R-Objektiven waren sehr vielversprechend, weitere werden folgen. Aufs angenehmste überrascht war ich von den Ergebnissen, die ein Olympus Zuiko Auto 1:1.5/50 mm an die Digi 3 adaptiert liefert. Hier bekommt man für kleines Geld (die manuellen Zuikos bekommt man in der Bucht förmlich nachgeschmissen) eine herausragende optische Qualität. Ich warte auf ein Zuiko Macro 1:3.5/50 mm, bin gespannt, wie sich das schlägt. Natürlich ist dann arbeiten bei Arbeitsblende und manuelle Scharfstellung angesagt, was sich allerdings dank der besonderen Eigenschaften der Digilux 3 sehr komfortabel gestaltet: Das Live View der Kamera funktioniert bestens, die Lupe ist eine unschätzbare Hilfe, um die Schärfe wirklich ganz leicht auf den Punkt zu bringen. Da sich im Live View Modus das Display hinsichtlich der Helligkeit immer anpasst, kann man auch bei kleinen Blenden noch gut arbeiten.

Was den von J.M. Schuh angesprochenen BW/SW-Modus betrifft, der ist tatsächlich exzellent. Ich hänge mal ein Bild an, über Ostern in Holland, in Middelburg enstanden. Ist zwar ein JPEG (aus RAW mit Apples Aperture exportiert), aber ansonsten völlig unbearbeitet. Ich finde die Farben beeindruckend, den Kontrast sehr gut und die Schärfe hervorragend. Wie viele Profikameras von Canon und insbesondere Nikon wird die Schärfung bewußt etwas schwächer gehalten, um eine möglichst weiten Spielraum für das anschließende Nachschärfen per Software zu erhalten. Das Rauschen (hier bei ISO 100 eh kein Thema, sonstige Werte - f 8 und 1/250 sec, Brennweite 17 mm) ist bei ISO 100 sehr gering, auch bei ISO 200 noch völlig okay, selbst bei 400 ISO sehe ich es nicht als störend, da es vornehmlich Helligkeitsrauschen und wenig extrem lästiges Farbrauschen ist), bei ISO 800 wird es deutlicher, ist m.E. aber noch immer akzeptabel. Ich habe gute Erfolge mit der Entrauschung von Nikons Capture NX, das ich nach einigen Tests mittlerweile fast nur für diese Aufgabe verwende. Es gehen sehr wenig Details verloren, die Entrauschungsparameter lassen sich komfortabel einstellen. Es lohnt sich, mit den JEPG-Einstellungen der Kamera zu experimentieren. Die kamerainterne Entrauschungssoftware macht einen erstaunlich guten Job. Bei der Digilux 3 (für die Panasonic-Schwester kann ich das nicht beurteilen) sind die Unterschiede zwischen RAW und JEPG in höchster Auflösung im Vergleich zu anderen Kameras gering. Wer die im JEPG-Modus höhere Serienbildgeschwindigkeit nutzen will braucht sich also nicht den Kopf zu zerbrechen. Was mich etwas nervt, ist, daß immer nur RAW und JEPG parallel oder JEPG allein aufgezeichnet werden, nie nur RAW. In den Schwarzweißmodi erhält man farbige RAWs und sw-JEPGs (diese natürlich auch in höchstmöglicher Auflösung, was mir wiederum ganz gut gefällt, eben beides zu haben. Toll ist, daß das SW-Sehen im Live-View-Modus bestens unterstützt wird, da die Kamera (zumindest di Digilux) dann auch sw anzeigt!

Auch im Fazit gebe ich Jens Michael Schuh recht: Sowohl die Panasonic als auch die Leica sind sehr gute Kameras mit ein paar Schwächen. Solide sind beide, ob man nun die schwarze Optik der Panasonic vorzieht oder das Retro-Design der Digilux (das mir persönlich sehr zusagt, die Haptik des Magnesiums ist allerdings wirklich etwas eigen, entspricht aber der meiner Digi 1, bei der Digi 2 soll es nicht anders sein), man erhält in jedem Falle ein tolles Werkzeug. Ich mag sie gerade wg. ihrer Eigenheiten und ihres Bedienkonzeptes, brauche so gut wie nie das Handbuch. Klar: Teuer ist sie und bei Canon und Nikon bekommt man mehr fürs Geld. Aber da ich ein Leica Fan bin (und im Vorfeld meine riesige Nikon-Sammlung -analog und digital- verkauft habe) habe ich bislang keine Minute mit dieser diskreten Schönheit bereut. Was ich allerdings gern mal vergelichen würde - die Abstimmung der beiden Cams soll ja sehr unterschiedlich sein.

Herzlichst

Andreas Brenneke

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  • 1 year later...

Hallo, ich bin neu im Forum und habe unzählige Beiträge zur Digilux 3 gelesen. Bis vor einiger Zeit habe ich mit einer alten Kodak Spiegelreflex Kamera (von 1965 oder so) fotografiert. Echt eine feine und reizvolle Sache diese alte Technik. So schön das betagte Gerät und die Arbeit damit auch ist, wollte ich mir eine DSLR kaufen.

 

Die Bedinung und Haptik der heutigen DSLR Kameras mag ich nicht wirklich, auch wenn sie für weniger Geld viel mehr können. In Wahrheit brauche ich viele der Vorteile sowieso nicht. Somit habe ich mir also eine gebrauchte Digilux 3 in sehr gutem Zustand zugelegt. Die Bedienung ist ein Traum. Ich liebe den Blendenring am Objektiv. Ja, der Sucher könnte besser sein. Aber alles in allem eine sehr charmante Kamera mit der das Fotografiern wirklich sehr viel Spaß macht und die Bedienung erinnert mich stark an die alte SLR. Zudem funktioniert der Auto-Weißabgleich sehr gut, wie ich finde und selbst unter nicht perfekten Lichtbedingungen kann man sehr gute Aufnehmen machen.

 

Die Kamera hat trotz aller Kritik viele Freunde, wie ich herausgefunden habe - mich nun eingeschlossen. Ich habe den Kauf zu keinem Zeitpunkt bereut und mir gleich noch das Summilux D 1:1.4/25 bestellt, auf das isch schon verdammt gespannt bin.

 

Viele Leute haben neben Meinungen und Tipps etc. verschiedenste Fotos gepostet, die mich bei der Kaufentscheidung unterstützt haben. Nachdem ich sicher nicht der letzte sein werde, der sich den Kauf einer Digilux 3 überlegt haben wird, möchte ich auch einige Fotos posten die ich mit dem Set-Objektiv D-Vario Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 gemacht habe und somit ebenso etwas beirtagen.

 

LG, Max

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Hallo, ich bin neu im Forum und habe unzählige Beiträge zur Digilux 3 gelesen. Bis vor einiger Zeit habe ich mit einer alten Kodak Spiegelreflex Kamera (von 1965 oder so) fotografiert. Echt eine feine und reizvolle Sache diese alte Technik. So schön das betagte Gerät und die Arbeit damit auch ist, wollte ich mir eine DSLR kaufen.

 

Die Bedinung und Haptik der heutigen DSLR Kameras mag ich nicht wirklich, auch wenn sie für weniger Geld viel mehr können. In Wahrheit brauche ich viele der Vorteile sowieso nicht. Somit habe ich mir also eine gebrauchte Digilux 3 in sehr gutem Zustand zugelegt. Die Bedienung ist ein Traum. Ich liebe den Blendenring am Objektiv. Ja, der Sucher könnte besser sein. Aber alles in allem eine sehr charmante Kamera mit der das Fotografiern wirklich sehr viel Spaß macht und die Bedienung erinnert mich stark an die alte SLR. Zudem funktioniert der Auto-Weißabgleich sehr gut, wie ich finde und selbst unter nicht perfekten Lichtbedingungen kann man sehr gute Aufnehmen machen.

 

Die Kamera hat trotz aller Kritik viele Freunde, wie ich herausgefunden habe - mich nun eingeschlossen. Ich habe den Kauf zu keinem Zeitpunkt bereut und mir gleich noch das Summilux D 1:1.4/25 bestellt, auf das isch schon verdammt gespannt bin.

 

Viele Leute haben neben Meinungen und Tipps etc. verschiedenste Fotos gepostet, die mich bei der Kaufentscheidung unterstützt haben. Nachdem ich sicher nicht der letzte sein werde, der sich den Kauf einer Digilux 3 überlegt haben wird, möchte ich auch einige Fotos posten die ich mit dem Set-Objektiv D-Vario Elmarit 1:2,8-3,5/14-50 gemacht habe und somit ebenso etwas beirtagen.

 

LG, Max

 

Hallo Max,

schön, daß du mit der Digi 3 so viel Spaß hast, es ist auch eine sehr gute Kamera und Kameras ohne Nachteile gibt es ohnehin nicht. Ich bin mittlerweile auf die M8 umgestiegen und damit sehr glücklich. Ich hatte vor einigen Monaten tatsächlich kurzfristig den Kauf einer gerauchten Digi 3 erwogen, weil ich seinerzeit auch sehr viel Freude an der Kamera hatte, mich aber wegen des Four-Third-Systems dagegen entschieden. Das sagt aber nichts über die - hohe - Qualität dieses Systems, es hat sich halt gegenüber Micro-Four-Third nicht durchgesetzt. Wenn du dir aktuell eine Digi 3 gekauft hast, wirst du damit sicher noch eine ganze Weile viel Spaß haben, das 25iger, daß du dir dazu gekauft hast ist ein absolut hervorragendes Objektiv, hatte ich seinerzeit auch. Ich werde sicher im Laufe des nächsten Jahres zur Ergänzung meiner M8 noch eine Panasonic m4/3 kaufen, um auch ml etwas längere Brennweiten zur Verfügung zu haben. auch eine M6 muß her. Wenn dann noch Geld übrig ist, schiele ich sicher noch auf eine X1, falls Leica bis dahin nicht schon die X2 auf dem Markt hat, mal sehen. Also allzeit gut Licht mit deiner Digi 3.

Herzliche Grüße

Andreas

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