AnaKen Posted January 21, 2009 Share #1 Posted January 21, 2009 Advertisement (gone after registration) Hallo. Ich fotografiere am liebsten Menschen, traue mich aber oft nicht. Mich würden Eure Erfahrungen, Reaktionen, ?Tricks? interessieren, wie ihr es macht, dass Ihr Menschen, also Passanten einfach mal so fotografiert. Sagt Ihr vorher bescheid, nachher? Wie Reagieren die Menschen, wenn sie merken, dass sie im Begriff sind abgelichtet zu werden oder wie regieren sie, wenn sie merken, dass sie gerade abgelichtet wurden? Meist scheitert es bei mir daran, dass ich gerade zum Schuss ansetze und dann das Objekt der Begierde sich zu mir umdreht und mich teils verstört, teils empört ansieht Andere sehen nur eine Kamera und schreien schon los. Vielen Dank für die Antworten. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 21, 2009 Posted January 21, 2009 Hi AnaKen, Take a look here Grundsätzliche Frage zum Thema Menschen und Foto. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest Posted January 21, 2009 Share #2 Posted January 21, 2009 Warum sollte man die Leute nicht ansprechen? Eine hübsche offizielle Kopistin im Louvre hat wie ihre Kollegen ein Schild an der Staffelei, wonach das Photographieren ihrer Arbeit und ihrer selbst verboten sei. Ich habe sie angesprochen, und sie hat lächelnd eingewilligt, mitsamt ihrer Kopie und dem Original aufgenommen zu werden. Im Musée d'Orsay hat mich ein Photograph aus Prag gefragt, ob er mich aufnehmen dürfe. Warum nicht?Andererseits würde es mich auch wütend machen, so einfach und dazuhin hinterrücks abgeschossen zu werden.Wenn man aber bei irgend einem Rummel dabei ist, ist man immer irgendwo auf einem Bild. Was solls? Die andern nehmen einen schon nicht für so wichtig, wie man sich selbst hält.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
christoph_d Posted January 21, 2009 Share #3 Posted January 21, 2009 Hallo Anaken, Wie str. Dabei immer freundlich bleiben (auch wenns manchmal schwerfällt) scheint mir am Wichtigsten... Grüße, C. Link to post Share on other sites More sharing options...
artisan Posted January 21, 2009 Share #4 Posted January 21, 2009 Da diese Threads erfahrungsgemäß beim Thema Persönlichkeitsrechte landen: Law-Blog Fotorecht Link to post Share on other sites More sharing options...
adele3d Posted January 21, 2009 Share #5 Posted January 21, 2009 interessantes thema: wenn man sie fragt, ist der moment futsch und man macht ein portrait, das ist auf die dauer sehr langweilig. wenn man sie vor der aufnahme nicht fragt, erhält man den augenblick am leben. das ist aber nicht erlaubt und kann weh tun. ich habe mich für einen mittelweg entschieden, erst knipsen und dann fragen. wenn man vor dem knipsen sich schon alle möglichen gedanken über blende, zeit und bildausschnitt gemacht hat, geht das so schnell, dass man nicht in das geschehen eingreift. wenn man tiere, oder kinder von fremden knipst, dann vorher fragen. manches mal erkennt man an dem blickkontakt, ob eine aufnahme erlaubt ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest zebra Posted January 21, 2009 Share #6 Posted January 21, 2009 ... das Zauberwort heißt "Respekt". Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest JanWelm1 Posted January 21, 2009 Share #7 Posted January 21, 2009 Advertisement (gone after registration) ... das Zauberwort heißt "Respekt". In der Tat und Freundlichkeit und Offenheit/Ehrlichkeit. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 22, 2009 Share #8 Posted January 22, 2009 Meine Erfahrungen: Entweder direkt auf die Menschen zugehen und sie respektvoll fragen (oder sie auch dazu überreden): damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Konnte dann meist auch Serien belichten, mit ins Haus gehen, das Umfeld kennenlernen. In diesen Fällen lasse ich mir dann meist das o.k. zur Veröffentlichung geben (meist im Nachhinein schriftlich mit Fotos als Dankeschön). Das geht natürlich nicht en passant. In diesem Falle setze ich mich meist an eine Stelle, an der viele Menschen vorbei kommen oder dort verweilen (Plätze). Mit der doch ehere unauffälligen M warte ich dann mit einem WW oder dem 90er auf interessante Motive. Wohlgemerkt: Warten - nicht Rumlaufen. Das Fotografieren bleibt dann meist unbemerkt vom Fotografierten. Dann spielen allerdings schon die Fotorechte eine Rolle, wenn man sie veröffentlichen will. Mit der digitalen M8 gibt es jetzt zudem die schöne Möglichkeit, nach dem unbemerkten Fotografieren auf die Person zuzugehen, das Bild zu zeigen und im Nachhinein das o.k. einholen, vorausgesetzt es ist kein kompromittierendes Foto. Bei alledem würde ich auch sagen, dass Respekt die wichtigste Regel ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
krabat Posted January 22, 2009 Share #9 Posted January 22, 2009 Mir fällt das auch schwer. In Heidelberg fragte ich mal zwei Herren beim Freiluftschach. Der eine hatte nichts dagegen, der andere schwieg. Also machte ich ein Bild. Plötzlich fing der bis dahin schweigende Herr an, sich fürchterlich über mich aufzuregen. Tja, da war ich etwas perplex... Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest mamiya7 Posted January 22, 2009 Share #10 Posted January 22, 2009 Tja, ein Thema, das mich auch weiterhin sehr beschäftigt. Viele der heimlichen Schüsse veröffentliche ich einfach nicht, und wenn vorher gefragt, dann ist es meistens verkrampft und kein interessantes Bild mehr. – Also auch nicht veröffentlichen. Wie sehen das die "Meister" hier im Forum, die öfters mit interessanten Personenfotos glänzen. Vorher gefragt? oder hinterher? oder doch heimlich? Und in Sachen Veröffentlichen auf die Bilderflut und anonymität des Internets hoffen? Bei Personen die in weiter Entfernung oder Übersee geschossen wurden, denke ich mir OK... das kratzt hier keinen. Aber Bilder aus hiesigen Gefilden? Der Blöde Zufall will es und ein ungefragter kriegt Wind… Alles wilde Szenarien, aber Die Meinung der Portraitcracks würde mich schon interessieren. P.S. @Adele, wieso hast Du Bedenken bei Tieren? Böse Erfahrungen mit stolzen Tierhaltern? Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Plaubel Posted January 22, 2009 Share #11 Posted January 22, 2009 Anaken - ein guter Rat: lass es! Man kann es nicht lernen. Es liegt in der eigenen Persönlichkeit. Link to post Share on other sites More sharing options...
adele3d Posted January 23, 2009 Share #12 Posted January 23, 2009 P.S. @Adele, wieso hast Du Bedenken bei Tieren? Böse Erfahrungen mit stolzen Tierhaltern? nö, die sagen immer ja. die frage ist gut fyr des knipsers ego, das ist alles Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted January 23, 2009 Share #13 Posted January 23, 2009 Anaken - ein guter Rat: lass es! Man kann es nicht lernen. Es liegt in der eigenen Persönlichkeit. Sehe ich auch so. Da die von mir fotografierten Personen zum Zeitpunkt der Aufnahmen schon ein gewisses Alter erreicht hatten, habe ich einfach etwas mehr als drei Jahrzehnte gewartet mit der Veröffentlichung. Aus hinreichend bekannten Gründen hat sich die Sache mit den Persönlichkeitsrechten erledigt. Etwaige Erben werden mit Erinnerungsfotos abgespeist, fertig:cool: Hier mal aus dem Nähkästchen: Meine erste Fremdpersonenaufnahme, geraubt trotz schwachem verbalen Protests des Opas: locked away on Flickr - Photo Sharing! Nach Tagen der Reue dann mein Besuch mit einer anständigen Vergrösserung und Entschuldigung, Resultat: Coffee & Cake on Flickr - Photo Sharing! Einladung zu Kaffee und Kuchen. Leider habe ich keine Serie draus gemacht, jaja, die Jugend...... Die bei flickr eingestellten Fotos haben im Hintergrund noch von jedem Foto meistens zwei bis drei Versionen aus anderen Perspektiven, nur das in meinen Augen beste Foto sieht man hier. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Plaubel Posted January 23, 2009 Share #14 Posted January 23, 2009 Prima Bild, Bernd! Und natürlich ist das erste besser. Das zweite ist auch gut, aber so kann halt jeder seinen Opa fotografieren. Link to post Share on other sites More sharing options...
antoine_spautz Posted January 23, 2009 Share #15 Posted January 23, 2009 Hallo, ich häng mich auch mal an das Thema ram. Das Fotographieren von fremden Menschen ist ein Zweischneidiges-Schwert, entwerder fragt man ob man sie abbilden darf und er Moment ist kaput, oder man knips und kassiert Beschimpfungen. Ich hatte die Situation eimal bei einem älteren Pärchen auf einer Parkbank, als ich sie fragte ob ich ein Foto von Ihnen machen dürfe, erhob sich der Mann und wollte meine M6 nehmen um ein Foto von mir und meiner Freundin zu machen. Der entscheidender Moment war damit flöten. Oft lichte ich die Menschen ab ohne zu fragen, sollte es Probleme geben, bin ich auch gern gewollt den Film aus meiner Camera herzunehmen. Meiner Meihnung nach gehört etwas Menschenkentniss dazu um zu sehen wen ich ablichten kann ohne auf Probleme zustossen. Was das Veröffentlichen angeht, da sollte man sich die Zustimmung der abgebildeten Personen einnehmen. Die Variante von Bernd finde ich auch sehr interessant. Bis jetzt hatte ich noch keine grösseren Schwierigkeiten bei ablichten von Fremden, das lieg aber auch daran, dass ich mit meinen 24 Jahren nicht immer ernst genommen werde, resp. die Leute das fotographieren mit Film heute nur noch (leider) als Rumspielerei angesehen. Hier mein erstes Fremdenfoto, en passant aufgenommen, der Kellner schmunzelt, weil ich beim ersten Foto noch den Deckel auf meiner Scherbe hatte, jaja die gute alter messsucherkamera:rolleyes: Photogen.lu - Online Fotografie Letzebuerg Dieser guter Mann kuckt zwar nicht gerade nett, aber im Nachhinein war er einverstanden dass ich ihn abgelichtet habe. Photogen.lu - Online Fotografie Letzebuerg Wichtig ist der Respekt den man Anderen zeugt, mein Frieden beginnt dort wo deiner aufhört. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 23, 2009 Share #16 Posted January 23, 2009 Ich möchte doch noch etwas zum Thema beisteuern: Als ich noch mit der großen 6x6 Rollei 6008 fotografiert habe machte ich mehrmals die Erfahrung, dass mich die Leute, die ich fotografieren wollten, ernster nahmen und bereitwilliger waren. Vielleicht auch deshalb, weil ich die Kamera in Bauchhöhe hielt und von oben in den Lichtschachtsucher schaute, d.h. mein Gesicht/Augen nicht durch eine Kamera verdeckte. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Menschen eher abgeneigt sind, wenn man mit einer globigen und jaulenden SLR womöglich noch mit großem Objektiv auf sie draufhält und der Fotograf dahinter versteckt ist. Das hat was von "abgeschossen" werden. Das denke ich auch oft über die großen DSLR mit ihren riesigen Zooms. Ich bin mir sicher, dass dies ehen einen Abwehrreflex bei den Menschen erzeugt. Was meint ihr? Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted January 23, 2009 Share #17 Posted January 23, 2009 Meine "Technik" mit SLR ist die, dass ich mit dem ersten Foto und dem daraus resultierenden "Spiegelgeklapper" anklopfe. Der Fotografierte bemerkt mich (hin&wieder) und dann erkenne ich durch Augenkontakt die Stimmung. Nur ein einziges Mal in Amsterdam wurde es brenzlich, da zwei Gestalten, die ich überhaupt nicht beachtete, mich in die Mangel nehmen wollten. Scheinbar dachten sie, ich würde den Einzelhandel mit bestimmten Stoffen dokumentieren. Nach einer gemeinsamen Zigarette konnte ich sie davon überzeugen, nur ein deutscher Knipser zu sein...... Auf der letzten Photokina bin ich selbst, hundemüde mit Plastiktaschen beschwert, von einem Jungspund mit Tele abgeschossen worden. Tat garnicht weh, echt. Dem Knaben habe ich dann aber verdeutlicht, dass alles über 50mm Brennweite unsportlich ist und in diesem Falle dem Motiv nicht gerecht wird..... Er verstand nur die Hälfte, da aus dem Baltikum........aber ne Nikon..... Link to post Share on other sites More sharing options...
hodimeyer Posted January 23, 2009 Share #18 Posted January 23, 2009 Für mich ist das Thema situationsabhängig. Im "Normalfall" knipse ich erst (voreingestellt, so schnell wie möglich), nehme die M6 ´runter und gucke/lächle das "Opfer" an, wobei ich situationsabhängig noch eine Geste hinterherschicke, bspw. ein "Top hochgereckter Daumen", wenn ich irgendwas "Top" gefunden habe. In 99,9 % der Fälle wurde irgendwie zurückgelächelt. Im 0,1 % der negativ gelaufenen Fälle gehe ich zum "Opfer" hin und erläutere mit 3-7 Worten, dass ich Amateur bin, die Aufnahmen nur für mich verwende usw.. Ich habe noch nie den Film herausnehmen müssen, würde es dann aber im Zweifel tun. Es gibt auch den Fall z.B. des Strassenmalers in der City, der ausgesprochen fotogen seiner Kunst nachgeht. In solcher Situation gehe ich zu der Person, spreche sie an, erzähle ein bischen über meine Beweggründe, frage zu seiner Arbeit usw., usw. Am Ende darf ich im Regelfall dann "richtige Modelfotos" machen. Wenn ich wieder Zeit zum scannen finde, werde ich einmal 1-3 typische Beispiele für das o.g. posten. Mit den besten Grüssen und - viel Spass beim eigenen Ausprobieren - Horst Dieter Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest wls.shanghai Posted January 23, 2009 Share #19 Posted January 23, 2009 meine persönliche Meinung. Menschenkentniss - Respekt und die eigene Persönlichkeit ich vermute - das kann man nicht lernen! MfG wls ..kleine Beispiele Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/74792-grunds%C3%A4tzliche-frage-zum-thema-menschen-und-foto/?do=findComment&comment=787507'>More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted January 23, 2009 Share #20 Posted January 23, 2009 Sehr schön! Link to post Share on other sites More sharing options...
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