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Das Jahr 2009 ist noch nicht da-

so schreibe ich meine Beweggründe zu der Frage gerne noch detaillierter:

 

Die Summe der Umweltsünden ist gigantisch,

wenn der Hamburger bevorzugt Münchner Bier trinkt,

der Fotofreund lieber eine Cam aus Fernost haben mag- die Liste lässt sich beliebig verlängern.

Sicher werden die Rohstoffe transportiert, was aber in der Summe wieder andere Verschmutzungen sind,

als das beim Warentransfer der Fall ist.

Wir sind Exportweltmeister und unsere Produkte sind weltweit mit zu den allerbesten gehörig- aber:

Zuerst Nahkauf,- dann europaweit und zuletzt weltweit - könnte eine sinnige Devise sein,

die man vor jedem Kauf abklopfen mag, will man was für unsere EIGNE Zukunft tun,

für die Umwelt, damit auch unsere Kinder leben können.

Die Selbstverleugnung (die man im Tread schön sehen kann) nach dem Krieg sitzt so tief,

dass man brechen könnte:

Meine Generation und die meiner Kinder kann nix dafür und selbst mein Vater nicht,

der mit 15 eingezogen wurde!

Meine Mutter arbeitete bei Leiz in Wetzlar und konnte sich eine solche Kamera nie leisten,

sie träumt immer nur davon- das hat sie mir wohl vererbt -

für mich stand Leica deshalb immer für allerhöchste Präzision und war unbedingt erstrebenswert.

(Portugal steht bei mir nicht für Technik, sondern für Meeresfrüchte)

Fragt die Manager, die wohl schon korrupt waren- ob beim Militär oder in der Wirtschaft, schaut mal nach "Resourcenkriege", dann wisst ihr mehr.

Wer politisch nicht sonderlich involviert ist- wie ich- macht sich andere Gedanken und sucht nach den ANSÄTZEN der Denkfehler.

Meine Prognosen in Wirtschaftsforen waren richtig, leider !

So irrten die Professoren und die vielen Wirtschaftsstudenten, die mich wegen ähnlicher Bemerkungen heftig befehdeten- und nun haben wir den Salat in Form der Wirtschaftskrise, die in Wahrheit eine Systemkrise ist, welche die sogar die Plausibilität des Geldwertes zerstörte- und gewaltige dirigistische Eingriffe nötig machte.

Je mehr Akademiker, je doller die Irrtümer?

Ganz offenbar.

Die Geschichte von Leiz liest sich anders als die von Praktica, das war mir nicht klar:

 

Geschichte - Leica Geosystems - Corporate

www.dresdner-kameras.de - die private Homepage zur Geschichte der Dresdner Fotoindustrie

 

Die Leica Story war mir eher nicht bekannt- ich ging davon aus, dass der Firmen- und Gründungssitz in Wetzlar oder Solms gewesen war.

Für mich stand immer schon Präzision und handwerkliche Ausführung absolut im Vordergrund,

die eine gute Basis für meine puristisch-naturalistischen Fotografien waren.

Fernost hatte ich zuvor lange genug ausprobiert und - Elektronik - gehört für mich auf keinen Fall auch noch in die Kamera...

Ein Sakrileg, mit einer Plaste-Automatik-Kiste Massenbilder zu KNIPSEN und nicht sorgfältig vor ORT zu sortieren, zu rangieren, mit dem Turnschuhzoom zu arbeiten- damit ohne "Bildbearbeitung" oder Beschnitt ein zeigbares Ergebnis kommt...

("Umgelabelt" ist für mich ein unglaublicher Vorgang, eine Mogelpackung!)

 

Nicht aus 500 Bildern einer "Session" gerade mal 5 zeigen können- das kann ein Dreijähriger auch*- sondern es muss das gemachte und das zeigbare Bild 1:1 umgesetzt werden, sonst ist es für mich keine Fotografie.

Sag ich mal.

Jeder wie er mag- ich bitte um Löschung meines Account und verabschiede mich mit plaetzchenwolf

Bleibt gesund und kauft halt Plastik aus China.

(Meine C2- ich habe das zu spät auf dem Kameraboden gesehen- und liegt nun im Auto,

statt der M6 gab es deshalb die MTL, die nun in genügender Zahl in der Vitrine steht und reihum zum Einsatz kommt)

Wie?

Manuell rockt: Vorher denken- nicht nacher aussortieren!

 

*Sogar der Fokus geht automatisch- wie traurig:

Muss sogar bei der Fotografie alles "automatisch" gehen- wo bleibt da das Hobby und die Persönlichkeit des Bildes?

Sowas trieb mich aus allen Fotoforen, einfach eklig.

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Nachtrag:

Mir geht es nicht darum, hauptsächlich "deutsche" Produkte, als vielmehr solche zu kaufen, die hier in der Region hergestellt werden oder worden sind- nur so ist eine stabile Binnenwirtschaft denkbar- wie die jüngsten Wirtschaftsdesaster eindrucksvoll belegen.

Unser Wirtschaftsstandort muss freilich auch von uns selbst so plausibel befürwortet werden, dass die Qualität der Produkte bereits im "Vorfeld" logisch und glaubwürdig erscheint.

Wenn wir nicht aufpassen, wandert die Autoindustrie ebenfalls nach Fernost ab!

(Ausser ein paar echten Luxusfahrzeugen wird dann alles in Billiglohnländern produziert und soll dann -dreisterweise- bei uns zu hohen Preisen verkauft werden. Die Frage ist nur, wie die Millionen an Arbeitslosen -echte und weggerechnete- das bezahlen sollen)

Diese Dinge scheinen heute kaum mehr vermittelbar- hoffentlich pennt man nicht zu lange...

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Sorry, aber das is a Schmarrn! Erstens habe ich das nicht behauptet und außerdem müssen sich aktuelle Produkte und hohe Qualität ja nicht ausschließen, wie man z.B. gut an der von Nikon konsequent weiterentwickelten F-Serie sieht. Eine F war schon immer was feines mit hoher Qualität und trotzdem immer auf dem neuesten Stand der Kameratechnik...

 

 

Gerade die F-Reihe war immer sehr konservativ konzipiert, die F2 war eine

weiterentwickelte F, die F3 1980 bewusst ein Zeitautomat statt der zu dieser

Zeit gehypten Mehrfachautomatik und auch die F4 behielt ein klassisches

Bedienkonzept entgegen dem mit der Canon T90 initiierten Trend mit Scroll-

rad und Mäusekino. High-Tech und Featuritis kam erst mit der F5. Als die F3

auf den Markt kam stiegen die Verkaufszahlen der F2, und die F4 konnte die

F3 nicht ablösen. Diese blieb so populär dass sie fast die F5 überlebt hätte.

 

 

Wenn ich ein gutes Foto sehe, dann interessieren mich neben dem Motiv rein technisch gesehen meist noch folgende Tatsachen:

 

- welche Brennweite wurde verwendet?

- welche Zeit/Blendenkombination wurde gewählt?

- bei analogen Bildern, welcher Film wurde gewählt?

 

ob auf der Linse dann Summicron, Nikkor, Planar, Takumar usw. draufstand ist dann doch vollkommen sekundär!

 

 

Auch die Abbildungscharakteristik eines Objektivs trägt einen Teil zum

Bildergebnis bei, ob Summicron oder Canon FD, speziell das 1,8/50 hat

mangels MultiCoating seine Eigenheiten die sich auch sinnvoll nutzen lassen,

macht eben doch einen Unterschied in Bildqualität und Bildwirkung.

Für einem passiven Betrachter sind technische Details unwichtig aber für

mich als aktiver Fotograf ist es durchaus interessant wie und womit

eine Aufnahme entstand.

 

 

 

Fotografie an sich hat, wie bereits oben erläutert, zumindest für mich wenig mit dem verwenden irgendeiner besonderen Kamera zu tun, denn es ist für ein gutes Foto doch total egal ob es nun mit einer Leica oder einer Lomo gemacht wurde.....das wusste schon Andreas Feiniger, auch eine berühmter Leica-Fotograf:"Leica... Schmeica! Die Kamera macht überhaupt keinen Unterschied. Jede kann das aufzeichnen, was Ihr seht - aber Ihr müßt sehen!!!", und weiter "Fotografen-Idioten, von denen es sehr viele gibt, sagen: 'Ach hätte ich doch nur eine Nikon oder Leica, dann könnte ich tolle Fotos machen.' Das ist das Dämlichste, was ich in meinem Leben je gehört habe".....:cool:

 

 

Das Zitat stammt aber nicht von Feininger sondern von Ernst Haas mit der

Intention 2 seiner Kursteilnehmern verständlich zu machen dass sie nur wegen

ihrer Leicas keineswegs automatisch Spitzenfotografen sind und man auch

mit anderen Kameras gute Bilder machen kann. Eine bessere Bildqualität

macht kein besseres Foto. Damit war aber nicht gemeint jedes Billigobjektiv

hätte die Qualität eines Summicron. Haas war übrigens selber Leica-Fotograf.

 

 

 

Ich bleibe dabei: Man kauft sich eine Leica, weil man eine Leica will! Ich hätte mir statt meinen R-System mit R4 und R5 sicher auch jedes andere vielleicht sogar noch bessere Kamerasystem (ich sag nur Contax-SLR) zulegen können und auch damit dann schöne Fotos machen können, aber hey', ich WOLLTE UNBEDINGT so eine Leica-R4!!!;)

 

 

Contax besser? Wie kommst Du auf das schmale Brett? Meine 4 Contaxen,

RTS bis zur S2, benutze ich kaum noch, werder Gehäuse noch Objektive

erreichen die Qualitäten des R-Systems. Mit einer Ausnahme, das Planar

1,4/50 würde ich dem Summilux vorziehen.

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Wir sind Exportweltmeister und unsere Produkte sind weltweit mit zu den allerbesten gehörig- aber:

 

Ja, das sind wir in der Tat: 2007 lag die Exportquote des deutschen BIP bei 45%

Zum Vergleich: USA: 10%, Japan 15%, Frankreich + England 27%, China 35%.

 

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau, die Autoindustrie und die Chemie sind - wenn ich mich richtig erinnere - hier die "Hauptverusacher".

 

Warum sind wir u.a. Exportweltmeister?

Weil ANDERE unsere Produkte kaufen!

Würden die Italiener nur italienische, die Chinesen nur chinesische, die Engländer nur englische und die Japaner nur japanische Produkte kaufen (und auch nur die Rohstoffe aus ihrem eigenen Land verwenden), dann gäbe es keinen globalen Handel und Deutschland wäre meilenweit von dem Wohlstand entfernt, den es sich als Exportnation erwirtschaftet hat.

Außerdem: Die Welt wäre wesentlich unfriedlicher! Der Welthandel hatte auch immer den Sinn: Wer miteinander handelt, bekriegt sich nicht unbedingt!

 

Wir können also froh sein, dass nicht jeder nur Produkte aus seinem Land kauft, sondern es einen globalen Handel gibt. Gerade durch die Globalisierung kommt es auch zu einem anwachsenden Wohlstand in den BRIC Staaten oder Osteuropa, was gerade uns als Exportland auch neue Absatzmärkte erschließt.

 

Außerdem...Stichwort Handelsbilanz:

Ein Land "sollte" eine ausgeglichene Handelbilanz haben. Dies ist einer der Punkte des magischen Vierecks von Karl Schiller. Geht aber nicht, wenn man nur exportiert und nix importiert.

 

Es ist ja nicht falsch, regionale Produkte zu kaufen.

Ich kaufe gerne bei einem richtigen Bäcker und Metzger und nicht bei einer Kette.

Bioobst aus Neuseeland oder sonst wo her ist für mich nicht unbedingt bio.

Es wurde ja schon geschrieben:

Die Qualität und der Preis und die Termintreue müssen passen. EBEN

Nur weil Made in Germany drauf steht ist das nicht garantiert und wenn diese Punkte eben nicht erfüllt werden oder nicht geliefert werden kann, was ich will kaufe ich eben woanders. Ich bin schließlich nicht die Heilsarmee für die deutsche Wirtschaft.

 

Grüße,

 

Sven

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Nachtrag:

Wenn wir nicht aufpassen, wandert die Autoindustrie ebenfalls nach Fernost ab!

(Ausser ein paar echten Luxusfahrzeugen wird dann alles in Billiglohnländern produziert und soll dann -dreisterweise- bei uns zu hohen Preisen verkauft werden. Die Frage ist nur, wie die Millionen an Arbeitslosen -echte und weggerechnete- das bezahlen sollen)

Diese Dinge scheinen heute kaum mehr vermittelbar- hoffentlich pennt man nicht zu lange...

 

Aha, dann rate doch mal den Pennern, was die machen sollen?

 

Die deutsche Autoindustrie produziert ja schon im Ausland. Zum einen, weil in bestimmten Ländern sonst nichts verkauft werden darf (Stichwort CKD - E Klasse in Indien) oder weil man Währungsschwankungen ausgleichen will (Stichwort Tuscaloosa - R Klasse).

 

Was aber bleibt, sind Qualitätsprobleme bei Fertigung in Fernost.

Steiff hat bspw. die Fertigung zum großen Teil wieder zurückverlagert (andere Firmen auch).

In Fernost kann noch lange nicht die Qualität geliefert werden die man für deutsche Autos braucht (will man sich nicht den Ruf ruinieren).

Außerdem wollen viele Kunden (auch in Fernost) ein Auto das Made in Germany ist und eben nicht aus Fernost kommt.

Japaner werden sicher nicht deutsche Autos aus China kaufen.

 

Das ein TT in Ungarn gebaut wird (zum größten Teil) kann man realtiv entspannt sehen. Die Ungarn müssen ja auch irgendwie Geld verdienen. Mit dem gehen Sie dann in einen Supermarkt von Metro oder Aldi oder Lidl einkaufen. Vielleicht kaufen Sie auch ein deutsches Auto (wenn sie viel Geld haben).

 

Gerade Deutschland als Exportnation sollte sich der "Globalisierung" nicht verweigern. Wir können (wenn wir es geschickt machen) davon profitieren:

 

Die Zukunft dieses Lande hängt nicht davon ab ob wir jetzt inlandische Produkte kaufen, sondern. Das wir in Zukunft investieren!

 

Diese Zukunft ist die Bildung und Ausbildung der Jugendlichen in Deutschland.

Zu guten Ingenieuren, zu guten Handwerken, zu guten BWLern und Volkswirten, zu anständigen Lehrern und vielleicht fallen ja dann auch ein paar gute Politiker ab.

 

Daran wird sich die Zukunft dieses Landes entscheiden! Nicht daran ob wir deutsche Bananen kaufen.

 

Grüße,

 

Sven

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@Land:

 

Einige wenige Deiner Beschreibungen kann ich nachvolltziehen, fast alle Deiner Schlussfolgerungen aber nicht. Sei´s drum. Denn was hat das alles mit Fotografie zu tun? Wenn Dir Leica so vertraut ist, wie Du schreibst, wirst Du wissen, dass eine Leica MP Deinem Ideal am nächsten kommt, sowohl, was die Entstehung als auch was die Arbeitsweise damit angeht. Was also hindert Dich, sie zu kaufen? Du tust Dir, Leica, vielleicht sogar Deutschland ein gutes Werk. Wo willst Du mehr Glück für Dein Geld bekommen?

 

Aber erwarte nicht, dass wir alle froh in Deine Missionschoräle einstimmen. Noch Dein Jammern bestärken. Es gibt viele gute Gründe, mit Leica zu fotografieren. Wer wüsste das besser als die hier im Forum versammelten? Bleib Du bei Deinen, ich habe andere.

 

Restweihnachtlichen Gruß

Friedhelm

 

PS: Eins versteh ich nicht. Wieso willst Du Dich schon wieder abmelden? Könnte es sein, dass Du mit Deinem Erstposting mehr provozieren als disputieren wolltest? Und jetzt, nachdem Du vermeintlich siehst, dass die self fullfilling prophecy aufgegangen ist, bleibt Dir nichts mehr zu sagen? Aber dann erzähle bitte keinem, du seist auch hier "eklig" aus dem Forum "vertrieben" worden.

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Es ist die Diskrepanz von erbrachter Leistung und Vergütung, deren Zusammenhang sich durch die riesigen, trägen globalen Märkte verschleiert. Senke ich die Löhne durch Billiglohnfertigung und baue dennoch auf hohe Verkaufserlöse in Hochlohnländern (und der kleinen Oberschichten in Billiglohnländern), dann kann ich über viele Jahre meine Gewinne in nie geahnte Sphären steigern. Irgendwann bricht dieser Irrsinn natürlich zusammen, warum dies passierte, bleibt dem Verständnis einer auf kurzfristige Tagespolitik/nachrichten gierenden Gesellschaft und quartalsorientierte Aktiengesellschaften dann natürlich verschlossen.

 

Insofern ist die derzeitige Krise auch als Chance zu sehen, die gewisse Missstände offenlegt. Alles wird man nicht bereinigen, aber man wird sich bis zum nächsten Crash wieder ein Stückchen weiterentwickelt haben...

 

Es ist zu hoffen, dass nicht weiter massiv Know-How vernichtet wird und erbrachte Leistungen auch anerkannt werden.

In den letzten 30 Jahren (beginnend mit der Kamera/Unterhaltungselektronik-Industrie) wurden hunderttausende Facharbeitsplätze vernichtet bzw. durch quantitativ überlegene aber qualitativ unterlegene Billigarbeitsplätze substituiert. Diese Fachleute hatten/haben eine bessere Ausbildung, vollbringen langfristig betrachtet eine höhere Leistung und wurden dennoch durch kurzsichtige Gier im Namen der Globalisierung weggespart...

 

Der Arbeiter in Györ (Audi-Motoren und TT/A3 Cabrio-Montage) verdient ungefähr ein Sechstel von dem was der Arbeiter in Neckarsulm bekommt, vor wenigen Jahren beschäftigte man in Györ 6000 Menschen, in Ungarn wurden aber nur 1200 Audis pro Jahr verkauft! Kann man es denn deutlicher ausdrücken?

 

Das ist keine Globalisierung oder notwendiger Fortschritt, es ist Schwachsinn!

 

Aber auch wir als Konsumenten tragen Verantwortung, eine Leica M8 ist schon eine sehr exotische Kamera, die man wirklich auch als solche zu Nutzen wissen sollte, ansonsten wird einem die Herkunft allein nicht glücklich machen.

 

Aber ist es denn so schwer, auch bei der Kompaktkamera zwischen "Made in Japan" und "Made in China" zu differenzieren?

Muss es denn die chinesische Sandisk sein, warum nicht die japanische Panasonic-SD-Karte?

Golf Variant aus Mexiko oder Golf aus Wolfsburg?

 

Das hat mit Nationalismus nichts zu tun, es geht darum, Facharbeit und langfristige Unternehmensstrategien zu unterstützen! Wir leben in einer Konsumgesellschaft, wir sind politisch aktiv jeden Tag und nicht nur alle vier Jahre beim Gang zur Wahlurne!

 

Wer sein Hochlohn-Gehalt unreflektiert für Billiglohn-Produkte ausgibt, ist ein dummer Konsument.

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Der Arbeiter in Györ (Audi-Motoren und TT/A3 Cabrio-Montage) verdient ungefähr ein Sechstel von dem was der Arbeiter in Neckarsulm bekommt, vor wenigen Jahren beschäftigte man in Györ 6000 Menschen, in Ungarn wurden aber nur 1200 Audis pro Jahr verkauft! Kann man es denn deutlicher ausdrücken?

 

Das ist keine Globalisierung oder notwendiger Fortschritt, es ist Schwachsinn!

 

 

Man kann aber nicht die absolute Höhe eines Gehaltes vergleichen!

Die Lebenshaltungskosten in Györ sind auch andere als in Neckarsulm oder Ingolstadt.

Daher lohnt hier ein Blick:

Purchasing power parity - Wikipedia, the free encyclopedia

 

Außerdem: Auch in Deutschland sind am Anfang nicht alle Mercedes gefahren. Wohlstand muss sich entwickeln und das braucht Zeit.

 

Aber ist es denn so schwer, auch bei der Kompaktkamera zwischen "Made in Japan" und "Made in China" zu differenzieren?

Muss es denn die chinesische Sandisk sein, warum nicht die japanische Panasonic-SD-Karte?

Golf Variant aus Mexiko oder Golf aus Wolfsburg?

 

Was ist, wenn der Chinese aber deutsche Maschinen kauft um seine Kompaktkameras oder SD Speicherkarten etc. zu produzieren?

Soll der deutsche Hersteller der Produktionsmaschinen dann die Leute entlassen, weil einige meinen die Chinesen bestrafen zu müssen (aus welchen Gründen auch immer)?

Hat der Chinese den Wohlstand den er aus seiner Produktion schafft nicht verdient?

Darf er nicht am Weltmarkt partizipieren?

 

Soll ich nix mehr designed in, California Assembled in China kaufen?

 

Achja und vor Jahrzehnten war die Frage:

Muss es unbedingt der Toyota aus Japan sein? Warum nicht der Daimler aus Stuttgart?

Muss es unbedingt die Canon/Nikon sein? Warum nicht die Leica oder Zeiss?

 

Und die Engländer fragten sich lange davor: Müssen es deutsche Produkte sein?

Damit die Engländer die schlechten Waren aus Deutschland auch erkennen konnten erfanden sie dann das (auch hier vielzitierte) Made in Germany.

Nur war es damals kein Qualitätskennzeichen, aber die deutschen Produkte eben billiger!

Wir waren also auch mal "Billigproduzent".

 

Alle haben mal klein angefangen!

Deutschland ist nicht als postindustrielle Industriegesellschaft gestartet!

Genau das können wir also nicht von den Chinesen oder Indern erwarten, denn diese Gesellschaften müssen auch erst verschiedenen Entwicklungsstadien durchlaufen.

 

Das hat mit Nationalismus nichts zu tun, es geht darum, Facharbeit und langfristige Unternehmensstrategien zu unterstützen! Wir leben in einer Konsumgesellschaft, wir sind politisch aktiv jeden Tag und nicht nur alle vier Jahre beim Gang zur Wahlurne!

 

Wer sein Hochlohn-Gehalt unreflektiert für Billiglohn-Produkte ausgibt, ist ein dummer Konsument.

 

Nationalismus unterstelle ich hier nicht.

Auch ich sehen den gezielten Kauf von heimischen Produkten (wenn sie auch qualitativ ok sind) als ok an.

Meine Schuhe (die ich noch beim Schuster machen lasse) sind aus Deutschland, aber nicht jeder kann eben einen solchen dann doch teuren Schuhe bezahlen (auch wenn so ein Paar Schuhe eine Lebensdauer von 15 Jahren hat).

Nicht jeder kann sich also die Miele Waschmaschine, die Leica, das WMF Equipment, die Montblanc Produkte leisten. Aber diese Menschen wollen und müssen auch konsumieren, Sie allerdings aufgrund ihrer Zwangslage in die Nähe von dummen Menschen zu stellen halte ich dann doch für nicht ganz gerecht.

 

Grüße,

 

Sven

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Sorry, aber das is a Schmarrn! Erstens habe ich das nicht behauptet

 

Du hast gesagt, daß es schon ab den Zwanzigern keinen rationalen Grund mehr gab, eine Leica zu kaufen, und hast als Beleg unter anderem angeführt, daß Zeiss schon sehr früh "moderner" war und daß spätestens ab den Sechzigern Leica den anderen Herstellern höchstens noch in punkto Qualität voraus war. Daraus schließe ich, daß Qualität kein rationaler Grund für den Kauf einer Kamera ist, Modernität aber schon. Wenn Du das nicht so gemeint hast, hast Du Dich jedenfalls nicht sehr klar ausgedrückt. IMHO.

 

Eine F war schon immer was feines mit hoher Qualität und trotzdem immer auf dem neuesten Stand der Kameratechnik...

 

Eine F ist definitiv eine feine Kamera mit hoher Qualität. Wie andere aber schon bemerkten, geht das auch mit einer gewissen Konservativität einher. Ob die Profi-Produkte von Nikon immer "auf dem neuesten Stand der Kameratechnik" sind? Frag mal Canon... :p

 

(Damit es hier nicht zu Mißverständnissen kommt: Ich würde jederzeit eher eine Nikon als eine Canon nehmen.)

 

An diesem "Fotoknipserdurchschnitt" muss sich aber halt leider jede Firma orientieren um ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen und dieser Durchschnittskunde schreit eben zur Zeit nicht nacht klassischen Messsucherkameras sondern nach DSLRs wie die EOS 450D!

 

Es können nicht alle Firmen für den gleichen Markt produzieren, das klappt nicht. Wenn Leica versucht, in diesem Segment mit den Platzhirschen zu konkurrieren, dann sind sie bald völlig weg vom Fenster. Man kann auch in "Nischenmärkten" sehr erfolgreich sein, dafür gibt es viele Beispiele.

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Danke für die angenehme Diskussion!

Ich hatte auf keinen Fall vor nur mal eben aufzumischen und dann wieder zu verduften- mir

ging es um den Austausch, der sich mehr auf das Resultat, aber auch um das Prozedere im Hobbysektor dreht, das mit der "Sonntagscam" manuelle Bilder bauen will- NEBEN der Digitalen. "Nationalismus" gibts in fast allen Ländern ist weitaus ausgeprägterem Maße als hier bei uns. Die leidigen 12 Jahre (unter einem "Migranten") sind nur ein kritzekleiner Ausschnitt unserer langen Geschichte, auf die ich diesen Begriff nicht reduziert haben möchte, zumal das Glück der späten Geburt war..

Bei Kaufentscheidungen gibt "Made in Germany" oder das Bewusstsein, dass jenes Produkt in der Region hergestellt worden ist- den Ausschlag:

Das kann ein Ford sein, kann ein Electrolux sein- Hauptsache hier sind Arbeitsplätze gesichert.

Bei jedem Post, das auch nur andeutungsweise in diese Richtung geht, wird man sofort in Erklärungsnöte kommen- das ist wohl einzig in der Welt, das gibts nur bei uns.

Ich gönne dem Nachbaren sein Einkommen!

 

Der Tread läuft gut, als ehemaliger "Forenmotor" ist mir dieses Phänomän nicht unbekannt, weil diese Themen immer zusammenhängen:

Hobby, Konsum und Umwelt- schon sind wir beim regionalen Kauf...

Bei diesem eigentlichen Nebenthema sind wir fix offtopic :

 

Gibt's überhaupt neue deutsche SRL's?

 

Trecker:

 

Google-Ergebnis für http://www.kyphoto.com/classics/forum/messages/2/12321.jpg

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Gut, vermutlich sind keine Kameras auf dem Markt, die hier bei uns produziert werden- ausser kleine Digicams und kleine Analoge Sucherkameras bei Praktica in Dresden- die vermutlich auch aus Fernost kommen.

Wie weit wird das Lohnniveau noch runtergehen "müssen", bis wieder die Firmen die Transportwege scheuen? Noch unter die 400-Euro-Jobs? Evtl. auf 360 Euro, damit nicht mal mehr die Sozialabgaben bezahlt werden brauchen?

Fragen über Fragen.

Bei den Kameras handelt es sich ja "nur" um ein Hobby, ist also nicht so unbedingt lebenswichtig- dumpf ist die Entwicklung jedoch schon.

Wer mitliest, darf sich gerne seine Gedanken darum machen und verstehen lernen,

warum der eine so und so entscheidet...

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Evtl. auf 360 Euro, damit nicht mal mehr die Sozialabgaben bezahlt werden brauchen?.

 

warum sollten bei 360 euro gehalt keine sozialabgaben gezahlt werden müssen? mann mann mann, deine wirtschaftlichen kenntnisse möchte ich haben...

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Noch ein Link zum (hoffentlich abgeschlossenen) off-topic:

 

Mein Geschäftserfolg : Win-win-Situation: So funktioniert die abgabenfreie Minijob-Rente

 

Friedrich-Ebert-Stiftung: SPD-nahe Manager fordern abgabenfreie Niedriglöhne - WirtschaftsWoche

 

So ganz richtig lag ich wohl auch nicht damit, weil mir die Arbeitgebersituation nicht bekannt ist.

 

Wie auch immer- das OnTopic kommt irgendwie nicht weiter- oder?

(Welche Kamera wird hier im Land gebaut?)

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Soweit mir bekannt ist, hat eine 360 Euro Kraft keine Krankenkassenbeiträge....

 

das heisst aber nicht, dass der ARBEITGEBER für einen solchen job keine sozialabgaben zahlt.... was du sicherlich wüsstest, wenn du in diesem land wirklich arbeitsplätze schaffen würdest...

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Allein in Deutschland haben wir bereits signifikante Unterschiede zwischen Ost und West...

Ach wirklich ? Wohl auf dem Papier...

 

Ich pendle wöchtentlich zwischen Ost und West und bin auf keine signifikanten Preisunterschiede gestossen. Ich bin auch öfters in Westungarn - das Preisniveau ist - mit Aussnahme von Dienstleistungen- etwa wie bei uns.

Nicht umsonst wird recht gern in Österreich eingekauft da es dort preiswerter ist.

 

 

@Land:

die in D produzierten Kameras

_ die von mir aufgezählten Leicas (KB + Mittelformat)

_ Mittelformatkameras von Franke&Heiddecke (nicht die Rolleis)

_ die Panaoramakameras von Noblex (KWD)

_ Grossformat von Linhof etc.

 

(Forenten mögen die Liste ggf. verlängern)

 

In Solms steht sozusagen der grosste Kamerahersteller Deutschlands ;)

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