Martin K Posted October 8, 2006 Share #1 Posted October 8, 2006 Advertisement (gone after registration) Günter Osterloh schreibt in seinem Buch Leica M – Hohe Schule der Kleinbildfotografie dass “das Reprovit IIa mit dem Objektiv Focotar-2 1:4,5/50mm ausgerüstet [wurde]. Dieses Spezialobjektiv ist für den Nahbereich bis zum Abb.-Verh. 2:1 optimal korrigiert.” Handelte es sich um das normale Vergrösserungsobjektiv, oder hat man dieses spezial optimiert als Aufnahmeobjektiv für den besagten Bereich? Hat jemand Erfahrung ob das Focotar 2 vom Reprovit IIa dem Photar 1:4/50mm ebenbürtig sei im Bereich um 1:2 bis 2:1? Freundlichen Gruss aus Südafrika Martin Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted October 8, 2006 Posted October 8, 2006 Hi Martin K, Take a look here Focotar-2 1:4,5/50mm. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest BaldHeadLightning Posted October 8, 2006 Share #2 Posted October 8, 2006 Die Formulierung bis 2:1 optimal korrigiert, ist überzogen. LEITZ hat 50 mm Focotare am Reprovit IIa bis zu einem Maßstab von 2:1 empfohlen - und das ist etwas ganz anderes. Das Focotar-2 4,5/50 ist ein Vergößerungsobjektiv. Es ist vermutlich auf etwas 1:8 optimiert, und läßt gute Eigenschaften über einen weiten Bereich erwarten, bis hinunter von 1:3 problemlos zu verwenden, ab 1:2 wirds es bei fast allen Objektiven problematisch, die für Kleinbild-Macro geeignet sind. Da muß man wohl so auf 11 abblenden. Das Photar ist ein Objektiv in dem anderen Bereich von 1:1, es ist für vergrößernde Fotografie gerechnet. Welches Objektiv hast Du? Bevor weiteres zu sagen ist - weshalb stellt sich für Dich die Frage speziell für diesen Bereich 1:2 bis 2:1? Dieser Bereich gilt generell für "normal" gerechnete Objektive als problematisch. Link to post Share on other sites More sharing options...
Martin K Posted October 8, 2006 Author Share #3 Posted October 8, 2006 Fotografiere gerne Spinnen und Insekten, da muss ich schon in den Bereich um 1:1. Benutze 60mm Makro-Elamrit und 100mm Apo-Makro Elmarit. Benutze auch 50mm und 35mm Vergrösserungsobjektive in retro-Stellung am Balgengerät wenn die Spinnen zu klein werden für das 60er. Kann ein Focotar-2 hier bekommen, aber wenn es nichts besser als das normale Vergrösserungsobjektiv ist, dann wird es nicht besser sein als ich jetzt schon benutze. Gruss, Martin Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest BaldHeadLightning Posted October 8, 2006 Share #4 Posted October 8, 2006 Kann ein Focotar-2 hier bekommen, aber wenn es nichts besser als das normale Vergrösserungsobjektiv ist, dann wird es nicht besser sein als ich jetzt schon benutze.Gruss, Martin Klare Antwort - klar gesagt: Bei einem Kauf wirst Du vermutlich nur ein weiteres Objektiv haben, und kein Problem besser lösen:D Du kennst alle Tricks, da muß man Dir nicht weiter raten:D Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted October 8, 2006 Share #5 Posted October 8, 2006 Günter Osterloh schreibt in seinem Buch Leica M – Hohe Schule der Kleinbildfotografie dass “das Reprovit IIa mit dem Objektiv Focotar-2 1:4,5/50mm ausgerüstet [wurde]. Dieses Spezialobjektiv ist für den Nahbereich bis zum Abb.-Verh. 2:1 optimal korrigiert.” Handelte es sich um das normale Vergrösserungsobjektiv, oder hat man dieses spezial optimiert als Aufnahmeobjektiv für den besagten Bereich? Hat jemand Erfahrung ob das Focotar 2 vom Reprovit IIa dem Photar 1:4/50mm ebenbürtig sei im Bereich um 1:2 bis 2:1? Freundlichen Gruss aus Südafrika Martin Hallo Martin, ich arbeite seit Jahren mit den Focotar Objektiven ( 50er und 100er ) am Balgengerät R im Macrobereich. Wie Du schon vermutest sind diese Objektive auf Vergrößerung optimiert und so ganz hervorragend für Vergrößerung ( Macro ) geeignet. Ich bin mit den Ergebnissen auch immer sehr zufrieden, arbeite i.d.R. mit Blende ab 8 bis 16. Im alten Forum hatte ich schon mal ein Bild eingestellt, wie ich das ganze zusammengebaut verwende. Ich bin in der glücklichen Lage mir Zwischenringe selber anfertigen zu können, insofern ich mit der Anpassung keine Probleme habe. Als Ausgangsbasis verwende ich die Ringkombination R 14158 hier habe ich ein R Bajonett mit einem Ausgangsgewinde zum weiterbasteln. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
reprobit Posted October 8, 2006 Share #6 Posted October 8, 2006 (BHL es gibt nicht ein Photar, sondern mehrere für unterschiedliche Abbildungsmasstäbe.) Bis vor kurzem verfügbar waren die Brennweiten 12,5 mm, 25 mm und 50 mm. In der Literatur taucht gelegentlich auch ein Photar 80 mm auf. Sie sind jeweils für unterschiedliche Abbildungsmasstäbe geeignet. Für die Fotografie von Spinnen eignet sich besonders das 25 mm eben weil man keine grossen Auszüge braucht. Mit einem Adapterring direkt an das Bajonett geschraubt erfasst es etwa ein Feld von 10x15mm. Der Vorteil ist die grosse Helligkeit durch geringe Auszugsverlängerung und die relativ grosse Schärfentiefe, sowie die extrem kompakte Lösung (weil kein Balgengerät oder Auszug benötigt wird). Der Nachteil sind die sehr geringen Abstände zum Objekt. Die Focotare eignen sich nur sehr bedingt für die Macrofotografie, wären eher optimert um eine A4 Seite zu reproduzieren. Für den Massstab 1:1 gibt es ein spezielles Objektiv von Rodenstock mit etwa 75mm Brennweite und Lichtstärke 4 welches in der Leistung nur noch duch einen nicht mehr verfügbaren Zeiss Prototypen mit etwa 63 mm Brennweite übertroffen wird. Ich bin sehr zufrieden mit allen drei Objektivkategorien wenn sie entsprechend ihrer Berechnung quasi als Spezialisten für den geplanten Zweck eingesetzt werden. Bernd Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest BaldHeadLightning Posted October 9, 2006 Share #7 Posted October 9, 2006 Advertisement (gone after registration) (BHL es gibt nicht ein Photar, sondern mehrere für unterschiedliche Abbildungsmasstäbe.) Danke für Deinen freundlichen Hinweis - es wurde nach einem speziellen Photar gefragt - dem 4/50er. Das Photar 4,5/80 taucht auch in der Realität auf - es ist nur nicht aus dem "Fotoprogramm", sondern dem "Mikroskopprogramm." Der Vollständigkeit halber sei noch das Photar 5,6/120 genannt. Diese Objektive nennt man Lupenobjektive, da sie für Maßstäbe jenseits von 1:1 konstruiert sind. Was Du zum Rodenstock-Objektiv für 1:1 berichtest, ist verkürzt - tatsächlich ist das 75er(?) auf 1:1 optimiert, als Grenzen werden allerdings genannt "beidseitig" 1,4 und decken somit nicht optimal den geforderten Bereich ab 1:2 2:1 ab. Es ist ein Spezialobjektiv für die Dia-Reproduktion, optimiert auf plane Durchlichtobjekte ... Außerdem - die alten Lupenobjektive von LEITZ - Summar und Milar sind nicht so leistungsfähig wie die Photare. Nach wie vor gilt für die Insektenfotografie der etwa 50 Jahre alte Objektivkopf vom Hektor 135 mm 1:1,4,5 als Tipp. Seine Blende ist bis 32 graviert und läßt sich bis 45 zuziehen. Es ist in Deutschland recht preisgünstig zu haben. Der Vorteil ist die große Helligkeit durch geringe Auszugsverlängerung und die relativ große Schärfentiefe Was Du dann über das (Repro-)Photar 25mm berichtest - das ist so nicht korrekt. Die Tiefenschärfe im Bereich über 1:1, also im „Lupen“-Bereich richtet sich nach dem Abbildungsmaßstab und der Blende. Hier eine Ausschnitt-Kopie des Merkblatts 12 - 33 (Erstauflage August 1961) in der Version 160 - 6 vom August 1966 und eine Abbildung aus dem LEIZ Prospekt vom Dezember 1983 "Die LEICA R im Nahbereich" Die Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht. Sie sind ins offiziellen LEICA-Forum eingestellt und dürfen nur für private und wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Kopien, insbesondere fürs www-Internet nur mit Zustimmung der Rechteinhaber. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/6820-focotar-2-14550mm/?do=findComment&comment=66852'>More sharing options...
reprobit Posted October 9, 2006 Share #8 Posted October 9, 2006 Ich kann mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen und bin Dankbar für diese ausführliche Antwort. Dir Martin wollte ich eigentlich nur die Brennweite 25mm nahelegen und das was ich mit "relativ grosser Schärfentiefe" meinte war nicht der errechnete theoretische Wert, sondern der Bildeindruck, der durch die Kurze Brennweite bei dreidimensionalen Objekten entsteht. Bernd Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest BaldHeadLightning Posted October 9, 2006 Share #9 Posted October 9, 2006 Ich kann mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen und bin Dankbar für diese ausführliche Antwort. wie schön daß Du schmunzelst - Sonne zu Mittag allerseits. Dein Beitrag zeigt einen ganz wichtigen Punkt - in der Makro-Fotografie - und besonders auch in der Lupenfotografie - entzieht sich vieles der Logik der Tabellen. Ausprobieren ... NS Die Abbildungen habe ich in erster Linie eingestellt, damit auch "unglücklich Verirrte" eine Chance haben, zu begreifen, worum es hier unten in der Diskussion geht. Link to post Share on other sites More sharing options...
Martin K Posted October 10, 2006 Author Share #10 Posted October 10, 2006 Vielen Dank allesamt. Apropos Photare: In alten Tabellen werden aufgeführt 1,9/12,5mm, 2,5/25mm, 4,0/50mm (mit Mikroskopgewinde) und 2,8/50mm, 4,5/80mm und 5,6/120mm (mit 40mm Gewinde). Später erscheinen die Mikroskopgewinde Photare als 2,4/12,5mm, 2,0/25mm und 4,0/50mm wie im Beitrag von BHL. Ich habe auch ein Buch "Photomacrography" von William White (Focal Press, 1987) in dem ein Bild von fünf Photaren ist mit 2,0/12,5mm, 2,0/26mm, 4,0/50mm, 5,6/80mm und 6,3/130mm – Courtecy of Ernst Leitz Wetzlar! Von der letzteren Serie habe ich aber bisher noch nirgendwo anders etwas lesen können. Freundlichen Gruss, Martin Link to post Share on other sites More sharing options...
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