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Die digitalen Engel spielen Zukunftsmusik


Guest maxmurx

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Ich habe gerade überlegt, ob so ein "perfekter" Bildwandler mit der Heisenbergschen Unschärferelation in Konflikt geraten würde. Aber eigentlich nicht, denn den Impuls des punktgenau detektierten Photons müßten wir ja gar nicht wissen, Hauptsache, es würde gezählt werden. ;):rolleyes:

Sonst wären wir auch schon auf halbem Weg zum Maxwellschen Dämon. Wobei sich der ja bei den aktuellen Energiekosten sehr nützlich machen könnte.

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Guest maxmurx
denn den Impuls des punktgenau detektierten Photons müßten wir ja gar nicht wissen, Hauptsache, es würde gezählt werden.

 

Hallo Peter

 

Beim Übergang von analog erzeugter Schallplatte zu digitalisierter CD als Tonträger gab es etliche Leute, die die Nase rümpften und sagten, vor allem die Dynamik der Instrumente in klassischen Konzerten käme nicht mehr so herüber. Ich habe nie verstanden, was die mit "Dynamik" meinten. Die laienhafte Beschreibung war, dass es so etwas mit der Lebendigkeit von Tönen mittlerer Frequenzen zu tun hat.

 

Nun ist die Abtastfrequenz einer Musik CD einiges höher als die von von uns hörbaren Frequenzen. Und die meisten von uns könnten den Unterschied von nicht mehr bemerken. In der Bilderwelt sind wir von Artefakten umgeben, die innige Diskussionen auslösen. Einige sind vergleichbar mit den Diskussionen bei der Übertragung und Verabeitung von Musik und von den verwendeten besseren oder schlechteren Geräten abhängig.

 

Welche dieser Kompromisse kommen nun direkt von der technologischen Grundlage? Mir kommen in den Sinn Grösse und Handlichkeit der Aufnahmegeräte, Abhängigkeit von Batteriestrom, Bildrauschen, der aufgenommene Kontrastumfang in Blendenstufen. Welche weiteren habe ich vergessen?

 

Und für viele Fotografen besonders belastend wirkt sich aus, dass die bestehenden weit verbreiteten analogen Kameras von der digitalen Welt abgekoppelt sind. Bei uns sind das die Leica Liebhaber mit ihren Nöten. Aber es gibt sehr viele Orte auf der Welt, wo die Leute auch gerne gute Fotos machen und nicht die neuesten Nikon und Canon anschaffen.

 

Ein CCD speichert in jedem Pixel diskrete Elektronen, die natürlich abzählbar sind. Dennoch ist ein CCD ein analoges Bauelement, denn die gesammelte Ladung ist der Lichtenergie analog. Dann wird die Ladung in eine dazu analoge Spannung gewandelt und diese im A/D-Wandler quantisiert und durch eine Zahl beschrieben.

 

Hallo mjh

 

Ich fände es sehr schön, wenn es einmal Möglichkeiten gäbe, in ein Kleinbild-Filmfach einen Bildempfänger einzusetzen, der direkt an die digitale Bildverarbeitung angeschlossen werden kann.Also habe ich mich gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, die Lichtquantenfalle und Ladungssammlung zu trennen von der Digitalisierung.

 

Und dabei ist mir in den Sinn gekommen, dass es in der Photosynthese eine Unterteilung gibt zwischen Lichtreaktion und Dunkelreaktion. Bei der Lichtreaktion wird an einem Komplex aus Farbpigmenten die Quantenenergie eingefangen und als elektrochemischer Anregungszustand gespeichert. Erst in der Dunkelreaktion wird diese gespeicherte Energie zur Erzeugung von organischer Masse (Zucker) genutzt.

 

Grüsse von Juerg

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Ich fände es sehr schön, wenn es einmal Möglichkeiten gäbe, in ein Kleinbild-Filmfach einen Bildempfänger einzusetzen, der direkt an die digitale Bildverarbeitung angeschlossen werden kann.Also habe ich mich gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, die Lichtquantenfalle und Ladungssammlung zu trennen von der Digitalisierung.

Diese Trennung wird ja schon in den aktuell verbauten Sensoren verwirklicht, denn in einem CCD findet keinerlei digitale Datenverarbeitung statt. Allerdings sind elektrische Ladungen schlecht dazu geeignet, ein Bild für längere Zeit zu speichern, so wie es der Silberhalogenidfilm in Gestalt des latenten Bildes schafft. Chemische Verfahren sind dafür wohl generell besser geeignet.

 

Auf der anderen Seite lieben wir ja die Digitalfotografie dafür, daß sie uns nicht auf das Bild warten läßt; da müssen die Elektronen nie lange darauf warten, bis sie aus dem CCD ’rausgelassen werden.

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Guest maxmurx
Diese Trennung wird ja schon in den aktuell verbauten Sensoren verwirklicht, denn in einem CCD findet keinerlei digitale Datenverarbeitung statt. Allerdings sind elektrische Ladungen schlecht dazu geeignet, ein Bild für längere Zeit zu speichern

 

Hallo mjh

 

Wer würde einen CCD zusammen mit der digitalen Verarbeitung und Speicherung so weit integrieren, dass im Filmfach einer Kleinbildkamera wenigstens Rohdaten-Formate gespeichert werden könnten? Bei dem Tempo wie heutzutage Elektronik miniaturisiert wird, ginge das wohl schneller als eine organische-chemische Bildaufnahme.

 

In der Lichtreaktion der Photosynthese wird die Energie als ATP Molekül gespeichert. Ich weiss nicht, wie lange das stabil bleibt, ob man das auf Tage oder Wochen konservieren könnte wie bei einem Silberhalogenid basierten Film. Sicher bleibt es länger als die akkumulierte elektrische Ladung im CCD.

 

Also angenommen, es möchte wirklich jemand lichtempfindliche organische Pigmente auf einem Filmträger auftragen, dann wären dann ganz andere Fragen im Vordergrund: Wie zum Beispiel kann die Diffusion des ATP oder eines anderen energiereichen Moleküls verhindert werden? Sonst würde nämlich das Bild ganz verschwommen und unscharf.

 

Wenigstens kann ich mit diesem thread ein wenig von der leidigen Diskussion ablenken von wegen was kommt an der photokina und wann wird es lieferbar und können wir dann noch R-Objektive, ....?

 

Grüsse von Juerg

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Hallo Juerg,

 

nicht schlecht, Deine ATP-Idee, aber letztendlich würde ich mich dann fragen, warum überhaupt die ganze Mühe, wenn es dieses im Prinzip schon gibt - nämlich mit den latenten Bildern auf dem Silberhalogenid-Film. Einverstanden, dieses latente Bild können wir nicht elektronsich auslesen, jedenfalls nicht direkt.

Ich habe neulich, da meine DL 2 ertrunken ist, wieder mal seit längerem einen Film mit meiner alten X-700 von Mi... vollgeknipst und gestern die Photos abgeholt. Und siehe, die sind auch nicht schlecht... :rolleyes:;):)

 

Gruß, Peter.

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Nun ist die Abtastfrequenz einer Musik CD einiges höher als die von von uns hörbaren Frequenzen. Und die meisten von uns könnten den Unterschied von nicht mehr bemerken. In der Bilderwelt sind wir von Artefakten umgeben, die innige Diskussionen auslösen.

Das CD-Format ist theoretisch zwar vollkommen ausreichend, die entsprechende Technik zum Mastern und auch Abspielen (A/D- bzw. D/A-Wandlung) hatte aber lange Zeit Schwächen, die viele ältere Schallplatten tatsächlich deutlich besser als die CD-Version klingen lassen - z.B. zu geringe Auflösung beim Abmischen oder Probleme mit der durch das Format vorgegebenen steilflankigen Tiefpassfilterung.

Da HiFi-Esoteriker gerne technisch völlig abstruse Erklärungen für nichtexistente Effekte geben, litt natürlich die Glaubwürdigkeit berechtigter Einwände.

 

Im Endeffekt wird die Digitaltechnik aber gerne eingeführt, sobald sie für den Massenmarkt gut genug ist, anstatt wirklich gut.

 

Ähnliches sehen wir aktuell in der Fototechnik. Da können jahrzehntealte Fotomagazine und sogar alte Usenet-Posts noch so viel von Endresultaten im Bereich 80-100 lp/mm bei hohem Kontrast mit handelsüblichem Farbfilm schreiben und die 1DsMk3 kann bei gemessenen 56 liegen: digital löst höher auf, weil zahlreiche Internet-Fotogurus das sagen. Ein ähnliches Spiel bei Dynamiktests.

 

Wie bei der Schallplatte: erstmal muss die Digitaltechnik qualitativ überhaupt mal die Vergangenheit einholen, bevor man in die Zukunft blickt. Irgendwie scheint man die "moderne Technik" zwanghaft als überlegen ansehen zu müssen.

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Guest maxmurx
letztendlich würde ich mich dann fragen, warum überhaupt die ganze Mühe, wenn es dieses im Prinzip schon gibt - nämlich mit den latenten Bildern auf dem Silberhalogenid-Film.

Ich habe neulich, da meine DL 2 ertrunken ist, wieder mal seit längerem einen Film mit meiner alten X-700 von Mi...

 

 

Hallo Peter

 

Ich habe ein wenig phantasiert über die Möglichkeiten, chemische Bilderfassung mit digitaler Verarbeitung zu integrieren. Ausser an den (digitalen) Quantencomputern wird zur Zeit an Möglichkeiten geforscht, mit Hilfe von synthetischen Stoffen, die von ähnlichem aus dem Pflanzen- und Tierreich abgekupfert wurden, Rechenoperationen auszuführen. Wenn ich das richtig verstehe, werden da wieder analoge Computer entwickelt.

 

Warum also nicht Bildempfänger mit organischen Pigmenten? Das gäbe die Möglichkeit, die digitale Verarbeitung von der Bildaufzeichnung zu trennen. Vielleicht würde man handlichere, leichter Kameras unabhängig von Stromversorgungen bauen. Schnelle und saubere Integration mit der digitalen Verarbeitung wäre lustig, unabhängig von der Entwicklung im Photolabor, einfach zuhause in einem kleinen Abtastgerät.

 

Ich schrieb ja, es sei Zukunftsmusik. Mir gefallen meine Bilder die ich vor Jahren mit der XD-7 und der XG-2 machte auch heute noch.

 

Grüsse von Juerg

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