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Welches 50er behält man, welche 50er nimmt man?


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Hallo Forenten,

 

ich muß wieder einmal entscheiden, ob ich soviel behalten und herumschleppen sollte wie ich habe ...:

 

Schraubleica, dazu

1) Elmar Bl. 3,5, unvergütet von 1938, leichte Frontkratzerchen, samt NOOKY und ZOOXY

2) Summarit Bl. 1,5, vergütet von 1954, leichter Nebel in vorderer Linsengruppe, leichte Frontkratzerchen

3) neuerdings Summicron Bl. 2, vergütete Klappversion von 1953, gewisser Nebel vorne, etwas auch hinten.

 

Motive: Vorwiegend Landschaft und Kunstwerke, auch in Museen und Kirchen.

Elmar bislang für Außenaufnahmen ab Bl. 6,3 abwärts und Nahaufnahmen sowie ggf. Blitz,

Summarit für Innenräume oder Gelegenheiten, wo die Helligkeitsverhältnisse schnell wechseln können, also Bl. 1,5-5,6.

Summicron mal gedacht als Universalgerät, ggf. unter Nachbeschaffung von passendem Aufnahmezubehör.

 

Das Elmar würde ich als Erbstück auf jeden Fall behalten,

das Summarit scheint für Innenraumfotos ohne Blitz und Stativ (wie in Museen kaum zu umgehen) auch unabdingbar. Ich weiß, die meisten hier mögen das Ding prinzipiell nicht, aber meist gerät man in Innenräumen wirklich an die Grenze. Lieber ein weiches Bild als gar keins; zudem stellt es unglaublich radikal den Hintergrund frei.

 

Bleibt das Summicron, das ich mir mit großen Hoffnungen besorgte. Bei Bl. 2 werden die Bilder jedoch ganz außerordentlich weich - weicher als beim Summarit mit gleicher Blende. Drehe ich aber das Summicron weiter zu, habe ich den Eindruck, daß die Leistung von der des alten Elmars nicht sonderlich verschieden wäre. Starke Gegenlichtaufnahmen habe ich freilich nicht getestet.

 

Habe ich völlig falsch gesehen bzw. ein entscheidendes Plus übersehen, was die Leistung des Summicrons angeht; wäre ggf. eine Beseitigung des Nebels ein Wundermittel?

Oder könnte man sagen, bei Elmar + Summarit könnte ich das Summicron auch gleich wieder verkaufen?

 

---

 

Ach ja, meine letzten alten Velvias 50 gehen zu Neige. Ist die neue Serie der alten eigentlich gleichwertig oder gar besser - oder sollte man zu anderen Fujis wechseln?

(Nein, Kodachrome habe ich schon vor Jahren beerdigt, weil ich den Eindruck hatte, daß das alles leicht grünstichig geriet.)

 

Vielen Dank!

Pascal.

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Guest liesevolvo

Ganz ehrlich??? Wirklich optimal zum Fotografieren erscheint mir keines der Objektive....

 

Ich verstehe, wenn das 3.5/50 aus Pietätsgründen gehalten werden soll. Zu den beiden Anderen: Es wird immer etwas schwierig sein, mit leicht vernebelten Objektiven sehr scharfe Bilder zu machen.

 

Bevor ich jetzt hier weise Ratschläge gebe, sage ich einfach, was ich an der Schraubleica benutze (eine IIIf in erstklassigen technischen Zustand nach Voll-Überholung mit neuen Verschlusstüchern, neuem Spiegelteiler und Ähnlichem), die aber ein reines Spaß-Gerät ist, das ich nicht so oft benutze wie M6 oder SL2.

 

Ein 'rätselhaftes' nicht nummeriertes 3.5/50, vermutlich ein sehr früher Linsensatz, der nach dem Krieg vergütet und in eine komplett neue Fassung eingebaut wurde.

 

Ein sehr spätes 'red-scale' Elmar 3.5/50, dessen Qualität bestechend ist.

 

Was jetzt kommt, könnte an Deine Toleranz-Grenze stoßen: ein Cosina-Voigtländer Nokton 1,5/50. Es sieht, zugegeben, merkwürdig aus an der Schraubleica (aber nicht schlecht), die Bildqualität ist hervorragend, das radikale Freistellen geht natürlich auch. Stilecht ist natürlich anders :o

 

Meine Erfahrungen mit dem versenkbaren Summicron (ich hatte es vor etwa 30 Jahren an der M3 und M2) waren nicht sehr gut.

 

Eine Alternative zum Nokton ist, wenn die Lichtstärke reicht, das sehr kompakte 2,5/50 Color-Skopar. Wird nicht mehr gebaut, ist aber über USA zu bekommen für 289 Dollar. Es ist bereits bei Offenblende ausgezeichnet, ich hatte es, aber der Fuhrpark wurde zu groß.

 

Muss es 50 sein? Eine ganz feine Kombination: Schraubleica mit Ultron 1,7/35. Auch das ist ausgelaufen, Reste gibt es (silbern) für 379 Dollar. In jeder Hinsicht stimmig.

 

Ja, ich schlage hier ungewöhnliche Sachen vor, aber die Benutzung einer Schraubleica ist mittlerweile auch ungewöhnlich. Ich bin kein Sammler, deshalb geht mir auch die Benutzung von Crossover-Lösungen nicht gegen den Strich. Es gab ja auch früher interessante Crossover-Lösungen (Steinheil, Schacht, Schneider).

 

Zurück zum Ausgangspunkt: Vom Fotografen-Standpunkt ist Deine Auswahl an 50ern etwas verquer. Unbestritten, dass immer noch der Fotograf die Bilder macht, und nicht das Objektiv. Aber ich glaube, mit der derzeitigen Kombination machst Du Dir das Leben unnötig schwer.

 

Freundlichen Gruß! Lenn

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Ein versenkbares Summicron im Topzustand, d.h. ohne Nebel und mit unverkratzten Linsen, ist nach meiner Erfahrung auch heute noch ein sehr, sehr gutes Objektiv. Ich verwende so eines an einer Leica IIIg und auch an einer Bessa R mit Velvia 50. Richtig ist allerdings, dass es wie fast alle älteren Objektive bei Offenblende nicht besonders ist. Spätestens ab Blende 4 ist es aber hervorragend und auch besser, insbesondere kontrastreicher als das "red scale" Elmar, von dem ich ebenfalls ein optisch sehr gutes Exemplar besitze.

 

Mein Rat daher: Suche nach einem einwandfreien Elmar 3,5/50 mit roter Skalierung oder, wenn Dir die Lichtstärke nicht ausreicht, nach einem einwandfreien versenkbaren Summicron (da muss man aber manchmal etwas Geduld haben).

 

Grüße,

 

Andreas

 

P.S.: Das empfohlene Elmar kann man übrigens bedenkenlos bei Offenblende verwenden, es ist auch da überraschend gut. Es neigt auch weniger zu Reflexen als das Summicron, das da bei Gegenlicht schon mal Probleme bereiten kann (hat halt 7 Linsen gegenüber nur 4 beim Elmar)

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Guest liesevolvo

Entschuldigung, ich wollte hier echt keine schlechte Laune machen. Mir schienen nur die drei geschilderten Objektive in ihrer Kombintion nicht wirklich gut geeignet für Bilder.

 

Zur Pietät bezüglich Alt-Elmar habe ich gesagt, was ich denke. Aber: Wenn denn Elmar 3.5/50 ausreicht (und das sitzt ja nun perfekt), dann das Beste, was man kriegen kann.

 

Versenkbares Summicron? 1977 gekauft im Zustand hormoneller Überflutung, der ja auch brandneue Väter treffen soll. Mechanisch gut, Frontlinse kaputt geputzt (nicht ich, der vor mir). Damals konnte man es zur hiesigen Werksvertretung (!) bringen und nach vier Wochen abholen mit neuer Frontlinse und um einen Preis, den man der jungen Mutter besser verschwieg. Kann gut sein, dass es abgeblendet auf 4 (somit per Lichtstärke auf Elmar-Niveau) richtig gut war, aber ich wurde nicht mehr so warm mit ihm.

 

Die anderen Vorschläge, die ich gemacht habe, waren extrem. Ich verstehe, wenn man da nicht drauf einsteigen mag. Also schließe ich mich Andreas an, wenn er sagt, die wesentliche Tugend im Erwerb eines lichtstarken und guten 50ers für Schraubleica besteht in Geduld, VIEL Geduld. Es müsste sie geben!

 

Freundlichen Gruß! Lenn

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Entschuldigung, ich wollte hier echt keine schlechte Laune machen.

 

So habe ich das auch keineswegs verstanden, Lenn. Deine Tipps sind ja praxisgerecht, keine Frage. Ich wollte nur den aus der Zeit stammenden (so ungefähr wenigstens) Leica-Objekiven ein klein wenig die Stange halten und meine, man tut ihnen unrecht, wenn man Exemplare benutzt, an denen der Zahn der Zeit (oder der Putzteufel) schon zu sehr genagt hat. Bewußt habe ich deshalb auch das über jeden Zweifel erhabene aktuelle Summicron 50 in Schraubversion nicht empfohlen.

 

Mich hat vor nunmehr auch schon bald 10 Jahren das vom Vater ererbte red scale Elmar wieder zu Leica zurückgebracht, denn dessen Leistung war auf modernem Diafilm so hervorragend wie ich es nie für möglich gehalten hätte, fotografierte ich damals doch mit einer vermeintlich optisch besseren, weil viel jüngeren Objektivpalette eines japanischen Herstellers. M7Chris fotografiert auf unseren Müncher Treffen oft mit einer M3 und einem alten versenkbaren Summicron auf SW, und auch da bin immer wieder überrascht, was er da - zumal bei Offenblende - aus dem Objektiv herausholt. Vielleicht gibt es Schwankungen in der Qualität oder, was nach so langer Zeit wahrscheinlicher ist, Vorbesitzer haben an so manchem Objektiv herumgepfuscht oder herumpfuschen lassen, aber wenn man ein einwandfreies Exemplar sein Eigen nennt, dann ist dessen Leistung selbst heute noch beachtenswert.

 

Grüße,

 

Andreas

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Guest liesevolvo

Danke, Andreas. Natürlich ist der Vergleich verpfuschter (wer immer es auch war....) alter Leitz-Objektive mit neuen Voigtländers 'out of the box' nicht fair. Aber wenn es nicht Überangebots-Objektive sind, wird die Beschaffung schwieriger. Wir sind uns wohl im Prinzip völlig einig ;)

 

Lenn

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Hallo, das ist ja richtig ausführlich, vielen Dank!

 

@ liesevolvo Nr. 1:

1) Nein, Markenfetischist aus Selbstzweck bin ich nicht. Es stellen sich mir aber zwei Fragen: a) ist dieses Nokton auch mit dem Leica-Entfernungsmesser synchronisiert? B) Ich kenne es bei anderen Fällen von Fremdobjektiven, daß diese eine doch minimal andere Farbabstimmung haben, so daß man in einer Diaserie schon farblich erkennt, wenn das Objektiv gewechselt wurde, was natürlich unschön ist. Wie sieht es bei dem Nokton aus?

2) Blende 2,5 ist zu wenig; da könnte ich dann ja fast gleich beim Elmar bleiben.

3) Ja, muß 50 sein, wegen sonst gegebener perspektivischer Verzerrungen etwa bei Skulpturen. Keine Sorge, ich schleppe sowieso noch mehr antikes Glas mit mir herum. :-)

 

@ wizard:

Ich werde nochmals Vergleichsbilder etwa bei Bl. 5,6/6,3 machen. Und zwar auch mal bei Gegenlicht. Der Nebel beim Summicron ist am Rand, sollte dann also sich nicht mehr auswirken. Aber wie gesagt, zunächst sah ich keinen großen Unterschied zwischen Elmar und Summicron bei diesem Blendenbereich.

Ein zweites Elmar wird es sicher nicht werden (sind die roten mit 3,5 auch optisch anders als die anderen??).

 

@ liesevolvo Nr. 2: Nein, war schon ok.

 

So zernagt sind die Objektive übrigens nicht, es bedarf schon einer 60W-Lampe direkt dahinter, damit man fündig wird.

 

Zu den Unterschieden zwischen altem und neuem Velvia 50 noch Meinungen?

 

Pascal.

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Guest liesevolvo

Hallo, Pascal!

 

1. Generell keine Befürchtungen bezüglich E-Messer-Kupplung der Voigtländers. Das klappt, einwandfrei. Dafür sind die Dinger ja gemacht.

 

2. Farbunterschiede vermute ich bereits dann, wenn Du in einer Serie auch nur unvergütete und vergütete Objektive aus dem Hause Leitz/Leica verwendest. Bei mir kein Problem, da Farbnegativ mit digitaler Weiterverarbeitung. In der Tendenz ist es durchaus möglich, dass ein aktuelles Voigtländer im Farbcharakter näher an einem alten Leitz-Objektiv liegt als ein aktuelles Leica-Objektiv :eek:

 

Freundlichen Gruß! Lenn

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