M_N Posted August 4, 2008 Share #1 Posted August 4, 2008 Advertisement (gone after registration) Hallo Foristen. Ich lese hier schon seit Jahren mit. Immer wieder habe ich dadurch neue Einblicke, Anregungen und hilfreiche Tips erhalten. Heute habe ich mich nun zur Registrierung entschlossen und möchte mich vorstellen. Wen das folgende Gejammere nervt kann gerne zum Ende vorspringen. Ich hab in Kindheitstagen viel mit einer Agfa ISO-Rapid I geknipst, die hat mir meine Mutter geschenkt. Filme gab es im Schreibwarenladen und sie wurden dort auch gern in die Kamera eingelegt. Papa liess mich ab und an ein Bild mit seiner Canon Spiegelreflex (manuell, Modell weiss ich nicht mehr) machen. Er zeigte mir scharfstellen und richtig belichten - Belichtungszeiger muss im Ring der Blende stehen ;-) Mit 12 meine erste eigene Kamera, selbst ausgesucht. Rollei 35 FM. Klasse Bilder hat die gemacht! Mit knapp 16 dann die abgelegte Canon meines Vaters. Filme hab ich entwickeln lassen, Abzüge im Fotolabor der Schule gemacht. Schwarzweiss. Dann lange nur in Farbe geknipst mit einer Pentax. Wow, die hatte eine Automatik. Blende einstellen, Kamera macht die Belichtungszeit. Irgendwann bin ich wieder auf den Geschmack gekommen, mehr aus der Fotografie zu machen und hab mir eine Canon AE-1 gekauft. Dazu gesellten sich A-1 und eine breite Objektivpalette. Ich weiss nicht, welcher Teufel mich dann ritt. Ich hab die komplette Canon Ausrüstung verkauft um mir eine Nikon F90 mit einem Nikon Zoom zu kaufen. Ich war u.a. fasziniert von den verschiedenen Belichtungsmessungen und - autofocus! Wow, welcher Geschwindigkeitsvorteil! Leider eine totale Enttäuschung. Nichts gegen die Kamera, die Bilder waren gut. Nur kam ich damit nicht zurecht. Der Autofocus traf bei meinen Motiven erst beim zweiten oder dritten anmessen. Automatik schön und gut, aber mehr als Zeitautomatik, wenn es mal schnell gehen sollte, brauchte ich nicht. Das ging dann knapp ein Jahr, dann verkaufte ich sie wieder. Dann kam der Wendepunkt: Mein Schwiegervater stieg beruflich von Leica auf digitale Nikon um und schenkte mir mit einem Augenzwinkern seine Leica R4s mit 3 Objektiven (er wusste wohl, wie sehr die zu mir passen würde). Als ich sie mit meinen Händen erforschte und nebenbei die Bedienungsanleitung las konnte ich mein Glück kaum fassen. Heavy metal, alles sass wo es hingehörte, Bedienelemente präzise, alles benötigte an Bord. Schnell den ersten Film eingelegt (schwarzweiss) und mit dem 50mm f2.0 in 2 Tagen unter allen möglichen Bedingungen getestet. Der entwickelte Film hat mich umgehauen! Die Schärfe, Plastizität, dieser seidenweiche Übergang in die Unschärfe, der Kontrast. Wir wuchsen schnell zusammen. Nach einigen Filmen ging dann kein Weg mehr zurück. Nach knapp zwei Jahren efüllte ich mir dann den Traum zu meiner Wunsch Leica: R6.2. Diese Kamera ist für mich das Nonplusultra. Wir passen perfekt zueinender. Ein weiterer echter Höhepunkt war dann vor knapp 3 Jahren die Anschaffung des neuen 50mm f1.4 Objektivs. Die Bilder packen mich, einfach schön. Die Bilder wirken teilweise schon dreidimensional. Dieses Objektiv mit der R6.2 ist für mich zum Festhalten eines Blicks/ Motivs/ Situation einfach perfekt. Jetzt komme ich endlich zum Schluss und zur "Produktion für die Festplatte". Über die letzten drei Jahre entwickelte sich ein Zustand, den ich mit "Produktion für die Festplatte" bezeichne. Ich sehe meine Bilder - wenn überhaupt - nur noch am Montior. -Ich habe mittlerweile keinen Platz und keine Zeit mehr für eine Dunkelkammer -Das Fachlabor, welches mir meine Filme für relativ kleines Geld und mit viel Mühe entwickelte, hat Pleite gemacht (Kunden waren Pressefotografen, Ihr könnt Euch den Rest vorstellen) Ich musste anfangen die Filme selbst zu entwickeln. Ergebnisse sind meiner Meinung nach noch besser als im Fachlabor, nur der Zeitaufwand! Dementsprechend stapeln sich mittlerweile die belichteten Filme im Kühlschrank. Die entwickelten Filme scanne ich ein. Abzüge von den digitalen Daten kann man hier in den ortsansässigen Labors vergessen. Ich hab auch einen Anbieter aus dem Internet probiert, haut mich nicht vom Hocker. Vom Bild bleibt nicht mehr viel übrig - da brauche ich keine analoge Leica. Bin mittlerweile echt gefrustet. Statt einfach nur zu fotografieren muss ich heutzutage Filme entickeln, scannen und sehe die Ergebnisse nur auf dem Monitor. Ich komme mir dann ziemlich veraltet vor. Gestern hatte ich die Faxen endgültig dicke. Ich hab mich an den Rechner gesetzt um meine Ausrüstung zu verkaufen und mir eine digitale Kamera zu kaufen. Das Ergebnis der Recherche war für mich ernüchternd. Eine M8 wäre wohl das richtige, aber den Preis kann ich vor mir nicht rechtfertigen. Eine Diglux 3 scheint zu passen. Aber ein Objektiv welches erst bei 2.8 aufmacht? Dann das kleine Sucherbild der Digitalen? Und die diversen digitalen Spiegelreflex Nikons meines Schwiegervaters reizen mich auch nicht. Ich hab dann noch mal den Schrank mit den Negativen aufgemacht, Scanner neu installiert, 5 6 Bilder gescannt, und da hat es mich wieder gepackt: solch ergreifende Bilder bekomme ich nur mit der R6.2 und dem 50 1.4. Ich will nicht weg von der R6.2. Sie passt perfekt zu mir. Kennt nicht jemand ein Labor, welches mir die Filme, die ich nicht selbst schaffe, zu einem angemessenen Preis hochwertig entwickelt? Gibt es ein Labor, welches mir erschwinglich und hochwertig meine digitalisierten Fotos ausdruckt? Oder koennte ich es hinbekommen, meinen Apple Mac, den Monitor und z.B. einen Epson R2400 so zu kalibrieren, dass ich bei den Ausdrucken nicht wehmütig an meinen Focomat V35 denken muss? Ich bin leicht farbenblind (einen bestimmten Rosaton verwechsle ich manchmal mit einem Hellblauton, ebenso einen bestimmten Violetton), gibt es da ein erschwingliches Gerät zur Kalibierung? Hoffe, das war jetzt nicht zu lang. Marco. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted August 4, 2008 Posted August 4, 2008 Hi M_N, Take a look here Vorstellung & Produktion für die Festplatte :-| (lang). I'm sure you'll find what you were looking for!
andrlik_mischa Posted August 4, 2008 Share #2 Posted August 4, 2008 Zuerst einmal ein herzliches Willkommen im Klub! Habe Dein Erstposting schmunzelnd gelesen, weil anscheinend jeder Fotograf eine ähnliche Entwicklung durchmacht. Da ich ein "alter analoger" bin - allerdings mit Dias - gleich vorerst meine Warnung: verkauf´ um Gottes Willen Deine analoge Leica nicht!. Die wird noch in vielen Jahren funktionieren, und irgendwann willst Du sowieso darauf zurück kommen. Ich sehe da große Parallelen in der Uhrenindustrie ... Bei SW-Ausarbeitung kann ich Dir leider keine Tipps geben, aber da hoffe ich auf kompetenten Forenten, die es in genügender Anzahl hier gibt. Alles Gute und immer Gut´ Licht! Schönen Gruß aus Graz - Mischa Link to post Share on other sites More sharing options...
srabu Posted August 8, 2008 Share #3 Posted August 8, 2008 Hallo Marco, deinen Frust kann ich gut verstehen. Das Zeit-Problem habe ich leider auch, will aber von der analogen Leica nicht lassen Meine Lösung sieht seit über einem Jahr so aus: Mac mit Cinema Display 23", kalibriert mit "Pantone Huey Pro", das ist ganz einfach und schnell gemacht. Seit ich dieses Teil habe sehe ich am Bildschirm, was später gedruckt wird. Als Film nutze ich den Ilford XP2 (auf 250 ASA belichtet) und lasse ihn beim Labor um die Ecke im C41-Prozess entwickeln. Der Film wird nicht geschnitten und kommt als Rolle zurück. Nach einigen Anläufen hat mein Labor verstanden, dass meine Filme nur mit Handschuhen angefasst werden Die komplette Rolle kommt dann in einen Nikon 5000 Scanner mit SR-30 Adapter. Etwas mehr als 30 Minuten später hat mir Vuescan (sehr viel besser als die Nikon-Software, finde ich) 37 Bilder auf die Festpatte gelegt. Wenn die Rolle durch ist, wird sie geschnitten und archiviert, während die nächste Rolle in den Scanner geschoben wird. Also alle 30-40 Minuten 5 Minuten Aufwand - kein Problem. Später sichte ich die Scans und suche mir die Bilder raus, die gefallen. Der Rest kommt in die Tonne. Die ausgesuchten Bilder werden in Photoshop beschnitten und die Kurve kurz angepasst. Manchmal noch etwas Detail-Arbeit, dann gedruckt und fertig. Demnächst will ich auf "echten" SW Film umsteigen und die Filme wieder selbst entwickeln. Dazu habe ich mir schon einen Jobo-Tank zugelegt, der 4 Filme fasst. Beste Grüsse aus Dortmund, Stefan. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest liesevolvo Posted August 8, 2008 Share #4 Posted August 8, 2008 ----- Klasse Bilder hat die gemacht! ------ Nee, Du! Willkommen! Analoges zu verkaufen ist ein Garant für schlechte Laune. Die Sachen werden ja so schnell nicht schlecht, die aktuellen Trostpreise, na ja! M8? Ich habe keine, deshalb mache ich sie trotzdem nicht schlecht (wie beliebt das Spielchen auch sein mag). Es könnte der Satz gelten von Charles Rolls oder Henry Royce (ich kriege es genauer nicht hin): "The quality remains, when the price is forgotten." Welche Erfahrungen haben wir? Eine mechanische Leica funktioniert zwei Jahrzehnte, wird dann mal gewartet, funktioniert dann wieder zwei Jahrzehnte, und bis vor etwa zehn Jahren war der Wertverlust recht gering. Welche Erfahrung haben wir? Elektronisches Gerät (auch Mac) kann veralten auf dem Weg vom Händler zum heimischen Schreibtisch. Mein Dritt-Mac, ein iMac 'Indigo', funktioniert tadellos und würde einen Großteil der anfallenden Aufgaben locker bewältigen. Trotzdem ist er keine Handelsware, sondern eine sperrige Form des Sondermülls. Wie passt die M8 da rein? Können wir noch nicht wissen. Wenn ich so eine kleine Panasonic, die ich als Notizbuch benutze, acht Monate nach Markteinführung beim Händler fabrikfrisch mit 40 Prozent Nachlass gehandelt wird, ist mir ganz anders. Zumindest dieser Teil des Spielchens ist der M8 bisher erspart geblieben.... Ich habe meinen Weg gefunden, analoge Kameras, einen vernünftigen Fotoladen in meinem Viertel, digitale Verarbeitung am Mac, Ausdruck. Ob das was taugt, müssen Andere sagen. Wichtig für mich ist ausschließlich meine völlig subjektive Zufriedenheit mit dem Ergebnis, ob nun Festplatte oder Ausdruck. Ich bin kein Profi, daher kann ich nach Spaßfaktor entscheiden. Freundlichen Gruß und alles Gute! Lenn Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted August 8, 2008 Share #5 Posted August 8, 2008 Hi, so im Großen und Ganzen beschreibst Du auch meinen Werdegang, der V35 mit allem was dazugehört ( absolute Luxusausstattung ) steh ungenutzt herum, das Problem hast Du ja beschrieben. Hunderte von Dia-Negativ-S/W Filmen aller Art selbst entwickelt und Farbvergrößerungen bis 50x60 selbst gemacht, in Farbe und S/W. Zur digital Ausarbeitung kann ich Dir nur sagen, es geht............... aber nicht ohne relativ großen finanziellen Aufwand. Es muss der gesamte Workflow vom Monitor über den Drucker die Kalibrierung das Papier die ICC Profile usw. alles abgestimmt sein, willst Du die Bildqualität aus dem analog Labor erreichen. Ach ja, Software brauchst Du auch noch................ Also auch kein ganz leichter Weg. Allerdings, wenn der Workflow mal stimmt, gibt es keinen Ausschuss mehr, hinsichtlich Farbe Kontrast und Helligkeit der Bilder, das heißt, 3-4 Minuten nach Fertigstellung der Druckdatei, liegt das fertige Bild vor, beim 3800er bis A2. Noch zum Drucker, der Epson 2400 ist ein Auslaufgerät, würde ich nicht mehr kaufen, auch sogar überlegen ob ich nicht den 3800er nehme, da von dem Tintenverbrauch ökonomischer, und kein Patronenwechsel zwischen Color und S/W. Ansonsten den Nachfolger. Auch wenn´s nicht unbedingt weiterhilft, mitfühlende Grüsse Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
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