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Recht am eigenen Bild?


Guest mamiya7

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Guest mamiya7

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Tach,

es gibt hier ja wirklich eine Menge Schnappschüsse und Portraits von Menschen, die oftmals wohl gar nicht gemerkt haben, dass sie fotografiert worden sind.

Darf man die Bilder einfach hier ins Forum stellen?

Oder hat man ein juristisches (und evtl. finanzielles!?) Problem am Hals wenn jemand davon Wind bekommt, sich teilweise auch verständlicherweise, darüber ärgert und zu dem Anwalt seines Vertrauen rennt?

Beim googeln zu dem Thema bin ich eher konfuser als schlauer geworden.

Was wisst Ihr darüber?

Mich würden schon eher fundierte juristische Aussagen interessieren als vage Vermutungen.

 

Oder halten es hier alle nach dem Motto:

…wo kein Kläger, da auch kein Richter?

 

bin gespannt

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Hallo,

ich finde dieses Thema, auch wenn es hier immer wieder zu unsachlichen Auseinandersetzungen führt, für alle street- und people-Fotografen ebenso wichtig wie interessant. Allerdings gibt es auch sowohl hier im Forum als auch im anderswo im WWW eine ganze Menge darüber zu finden.

 

Ich mache mal den Anfang, wie ich damit umgehe.

 

Man hat dann kein Problem mit dem Recht am Bild, wenn man:

 

1.

auf öffentlichen Veranstaltungen Menschen fotografiert, die sich an der Veranstaltung aktiv beteiligen, denn diese exponieren sich ja selbst der Öffentlichkeit, da gehört das fotografiert werden dazu.

Beispiele:

- Grölende und geschmückte Fans in einer Fanmeile / beim public -Viewing

- Mitmacher und Besucher von Karnevals- und Faschingsumzügen

- Teilnehmer von Demos

- meine Teilnehmer am Mittelaltermarkt, die in Kostümen in ihren Zelten auf Kundschaft warten

 

2.

Personen des öffentlichen Lebens abbildet

(Bürgermeister, Schauspieler, Stars)

wobei es hier (zum Glück) Beschränkungen gibt, wenn diese sich in einer eindeutig privaten Situation befinden. Aber selbst die arme Heide Simonis, Ex-Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, hat jüngst erfolglos dagegen geklagt, dass man sie im Supermarkt beim Einkaufen geknipst und in die Zeitung gesetzt hat.

Diese Art Fotografie finde ich ehrlich gesagt ziemlich widerlich, einen Promi fotografiere ich nur bei seinen öffentlichen Auftritten oder wenn er mich sieht und nicht genervt guckt.

 

3.

Wenn man in der Öffentlichkeit fotografiert und mehrere (über vier) Personen gut erkennbar sind, beispielsweise auf dem Wochenmarkt, im Café, in der Fußgängerzone, am Strand. Man darf sich aber keine Einzelpersonen (auch nicht zwei oder drei) herauspicken.

 

4.

Entscheidend ist immer das Veröffentlichen. Für Dich im stillen Kämmerlein kannst du auch ein nettes Fernportrait schießen, solange Du es nicht veröffentlichst (egal wo, auch in einem nichtöffentlichen Forum).

 

5.

Wenn die Menschen nicht erkennbar sind: So manches gelungene street-Bild zeigt Menschen von hinten, in der Unschärfezone oder im Gegenlicht als Silhouette. Dann gibt es ebenfalls kein Problem.

 

 

Grauzone:

 

Viele dieser Bilder entstehen, indem man sich kurz mündlich oder oft auch nur durch Zeichensprache das Einverständnis zum Fotografieren gibt. Der Portraitierte schaut ja dann auch meist in die Kamera oder posiert zumindest irgendwie für das Foto.

Das ist ein gewisse Absicherung, dass hinterher niemand klagt, aber wohl keine echte Sicherheit, die bietet nur eine unterschriebene Einverständniserklärung (model release).

 

Eine andere Rubrik sind die vielen Bilder, auf denen Menschen in fernen Ländern abgebildet sind. Sicherlich mag es auch hier manchmal Einverständniserklärungen geben, ich vermute aber, dass hier die allermeisten Fotografen sich nur das stille Einverständnis durch Zunicken o.ä. holen und davon ausgehen, dass Rachid aus Bombay nicht klagt, weil er das Bild in der fc auch nie entdeckt.

 

Die sicherste Form ist natürlich immer die schriftliche Abmachung über das Fotografieren. Hierzu gehören z.B. auch die Bilder von den Kindern im Hessenpark. Auch, wenn ich z.B. für einen kleinen Wettbewerb fotografiert oder eine spezielle Ausstellung oder Vereinszeitschrift, hole ich mir immer eine Unterschrift der Abgebildeten.

 

Gruß

Nils

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Guest mamiya7

Vielen Dank für Deine Meinung bzw. Erkenntnisse zu dem Thema.

Bei Bildern auf denen die Personen "gut" getroffen sind. fühlen sich diejenigen wohl meist eher geschmeichelt als blossgestellt.

Bei der Abbildung in peinlicher oder ungünstiger Pose muss man wohl eher aufpassen oder

die Genehmigung einholen.

Trotz der geringen wahrscheinlichkeit bei Veröffentlichung in einem "speziellem" Forum wie diesen hier "erwischt" zu werden, werde ich mich in unsicheren Fällen wohl zurückhalten.

Gruß

Sören

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