Darchinger (FAS von heute)

[-o- Marc]

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FAS: ... Als Sie 1947 in ein zerstörtes Deutschland kamen, warum wollten Sie da ausgerechnet Fotograf werden ?

 

Darchinger: ... Und hier in Bonn wurde ein Fotobetrieb aufgemacht. Da bekam ich eine Lehrstelle als Fotolaborant. ... Meine Frau, die ich in der Firma kennengelernt hatte, war damals schon leitende Fotolaborantin und verdiente mehr Geld als ich. Wir haben uns dann eine Leica 3c [sic, neue Rechtschreibung?] zusammengespart. Und damit konnte ich langsam, aber sicher als Autodidakt meine fotografische Laufbahn beginnen.

 

[...]

 

FAS: Fotografieren Sie heute noch?

 

Darchinger: Nein, ich habe da keinen Bezug mehr zu. Mit der Ankunft der digitalen Fotografie habe ich das Geschäft meinen Söhnen übergeben. Ich habe vor über dreißig Jahren bei einem Besuch bei der Firma Leitz gesagt, es wird nicht mehr lange dauern, dann wird man nicht mehr auf Film fotografieren, sondern auf Draht. Draht, weil ich in der Parteizentrale der SPD damals immer sah, dass die Sekretärinnen ein Gerät hatten mit einer Drahtspule, auf der die Diktate gespeichert waren. Da musste ein phantasievoller Mensch auf den Trichter kommen: Wenn man so Worte speichern kann, geht das irgendwie auch mit Bildern. Wenn Sie wollen, war das eine Vision von mir. Aber die richtige.

 

[...]

 

Jupp Darchingers Fotografien: Das war die BRD - Der Fotograf über seine Freundschaft zu Willy Brandt, die Feindschaft Helmut Kohls, Dutschkes rätselhafte Reden und das Leben nach dem Fotografieren

/ Interview Sascha Lehnartz

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. Mai 2008, Nr.21, S.27

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[feuervogel69]

was hat die art der speicherung von inhalten mit den inhalten selber zu tun?

 

hat irgendein musiker aufgehört zu spielen, weil die CD erfunden ward? ;-)

 

entweder man hat was zu sagen, oder nicht. auch wenn analog kerniger und selbstverständlich authentischer ist.

 

lg matthias

[Guest VLux]

>>was hat die art der speicherung von inhalten mit den inhalten selber zu tun? <<

 

Gar nix, das hat er wohl auch nicht gemeint.

Ich denke er hat in seinem Leben genug geknipst und sein Sohn hat bestimmt gerne das Geschäft übernommen.

 

Jupp Darchinger wird 80 - wdr.de - Kultur

 

Er hatte genug zu sagen.

 

Gruß

R.

[feuervogel69]

danke für die korrektur rolf- ich hatte da tatsächlich 2 aussagen etwas zu sehr vermischt.

 

aufhören können (wenn es zeit ist), ist auch eine kunst und eine qualität die manche nicht hinbekommen... ;-)

 

lg matthias