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Interview Dr. Kaufmann im Handelsblatt


Guest jowi

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"Wir haben eine Lösung in der Entwicklung, die wir vorstellen werden." - Tücke der Grammatik, gewollt oder ungewollt: Was will Leica vorstellen? Die Lösung oder die Entwicklung?

 

Bei der Lektüre der zitierten Stelle mußte ich gerade an meinen seligen Großvater denken. Der benutzte hin und wieder ein Wort, daß ich als 6jähriger Stepke unheimlich interessant fand: Korinthenkacker

 

Ich weiß auch nicht warum mir das gerade jetzt wieder einfällt. ;)

 

Edit: Sollte Herr Kaufmann mitlesen, das östereichische Synonym dazu ist I-Tüpferlreiter.

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Bei der Lektüre der zitierten Stelle mußte ich gerade an meinen seligen Großvater denken. Der benutzte hin und wieder ein Wort, daß ich als 6jähriger Stepke unheimlich interessant fand: Korinthenkacker

 

Ich weiß auch nicht warum mir das gerade jetzt wieder einfällt. ;)

 

Ich weiß, warum Dir das gerade jetzt wieder einfällt: Es ist ein schönes Zeichen von Selbsterkenntnis und Selbstkritik, da Du dich kurz vorher über die unordentlich ausgedrückte Zahnpastatube Deines/r Lebenspartners/-in aufgeregt hast. Bravo!

 

Edit: Sollte Herr Kaufmann mitlesen, das östereichische Synonym dazu ist I-Tüpferlreiter.

 

Fahnenappell bei der österreichischen Armee. Das Hissen der Fahne klappt nicht. Brüllt der Offizier: "Das Rote nach oben, Ihr Idioten!"

 

In diesem Sinne: Weitermachen!

 

Joachim

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Ich verstehe gar nicht, was verwerflich oder unverständlich daran ist, wenn Herr Kaufmann in dieser durchaus etwas schwierigen Situation durchscheinen lässt, dass man an einer Lösung arbeitet, also einer SLR, die das R-System weiterführt oder ablöst, aoder eine Lösung aus beidem ist. Alles verraten darf und kann er schlecht, aber ganz ohne Versprechungen und Durchhalteparolen scheint es angesichts der Abspringer und Kassandra-Ruf-Süchtigen auch nicht zu gehen.

Aber einige hier sind sich bestimmt sicher, dass die vielen Neueinstellungen von Leica nur dazu dienten, die Maschinen schon mal auseinanderzuschrauben, weil man bald dicht macht. Manchmal bin ich fast froh, dass mein Geld sowieso nicht reicht, um mir alle ein, zwei Jahre komplett neue Kamerasysteme zu kaufen. Erstens fänd ich das womöglich irgendwann normal und nicht Gaga, und zweitens hätte ich dann vielleicht auch die bei einigen beobachteten Entzugserscheinungen, die in eine ätzende Hassliebe münden würde, wie man sie hier gut studieren kann.

Schönen Tag,

Nils

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Guest user9293
Manchmal bin ich fast froh, dass mein Geld sowieso nicht reicht, um mir alle ein, zwei Jahre komplett neue Kamerasysteme zu kaufen.

Mit diesem Satz stellst Du die Situation und die, sie betrifft sehr verzerrt dar. Die letzte Möglichkeit eine neu entwickelte R-Systemkamera von Leica zu kaufen war 2002 - also vor 6 Jahren. Die Möglichkeit diese und ihr Vorgängermodell digital upzugraden kam 2005 auf den Markt und - also vor 3 Jahren - und wurde inzwischen wieder eingestellt.

Der un geduldige Leica-Freak, der sich alle 2 Jahre einen neuen Body kaufen will, ist also eine von Dir konstruierte Mär' vernab der Realität.

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Vielen Dank für das viele Lob zum Interview. So viel Feedback kriege ich sonst nicht in einem Jahr zu meinen Texten.

 

Eine Anmerkung zu dem Punkt "Kaufmann muss mit Leica Geld verdienen, damit er mit 65 seinen Lebensabend genießen kann": Ich glaube, selbst wenn er Leica komplett vor die Wand fahren würde, wäre er immer im Ruhestand immer noch deutlich wohlhabender als die meisten von uns.... 2004 hat er zusammen mit seinen beiden Brüder die letzten 30% der österreichischen Papierfabrik Frantschacher verkauft, für rund 300 Millionen Euro....

 

Trotzdem erschien mir Kaufmann sehr entschlossen, auf Dauer mit Leica Geld verdienen wollen. Nicht kurzfristig, sondern eben langfristig. Und er wirkte zuversichtlich, das zu können.

 

Ich hatte nicht den Eindruck, dass er die Fertigung hochwertiger Kameras in Solms aufgeben will. Was immer die genau in Sachen dSLR entwickeln, ich würde stark vermuten, dass das in Deutschland gefertigt würde. In der Pressemitteilung zum Lee-Rauswurf war ausdrücklich davon die Rede, dass Leica auch in Zukunft für "Made in Germany" stehe. Am Rande des Interviews mit mir sagte Kaufmann zudem, theoretisch könnte man auch Kompaktkameras wie die D-Lux 3 in Solms bauen, nur müssten die dann statt 600 um die 1000 Euro kosten. Nicht wegen der Arbeitskosten, die seien so oder so vernachlässigbar. Sondern weil die Nähe zu den Zulieferern, die alle in Asien sitzen, fehlt. (Interessanterweise ist das genau das Argument, mit dem Nokia die Schießung seines Werkes in Bochum rechtfertigt). Bei hochpreisigeren Produkten schlägt dieser Effekt relativ nicht so stark zu Buche.

 

Dass Leica im Moment gerade im Foto-Segment viel investiert und dass dies auf die Rendite durchschlägt, kann man übrigens in den Geschäftsberichten nachlesen, das ist nicht nur Gerede.

 

Beste Grüße

Olaf

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Guest Leicas Freund

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Eine Anmerkung zu dem Punkt "Kaufmann muss mit Leica Geld verdienen, damit er mit 65 seinen Lebensabend genießen kann": Ich glaube, selbst wenn er Leica komplett vor die Wand fahren würde, wäre er immer im Ruhestand immer noch deutlich wohlhabender als die meisten von uns.... 2004 hat er zusammen mit seinen beiden Brüder die letzten 30% der österreichischen Papierfabrik Frantschacher verkauft, für rund 300 Millionen Euro....

Ich vermute, Du spielst auf meinen Beitrag an

Er muss Gewinne machen. Denn er ist kein Lebemann. In 11 Jahren ist er 65 - da muß alles im Lot sein.

Die Zeit läuft.

Sicherlich geht ein Unternehmer mit hinreichend Kapital, und das gestreut investiert, nicht davon aus, mit jeder Investitition Erfolg zu haben. Doch er wird sich mehr oder weniger konkret einen Termin oder eine Schmerzgrenze gesetzt haben, bis zu der er im Einzelfall bereit ist mitzugehen.

Üblicherweise will auch ein Unternehmer sein Portfolio geordnet in andere Hände geben, insbesondere die Dinge, die er vor vielen Jahren mit viel Hoffnung begonnen hat.

 

So war mein Hinweis gemeint - nicht dass Herr Kaufmann seinen persönlichen Konkurs bei einem eventuellen Scheitern der LEICA-Investition anmelden müßte.

LG

LF

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Sicherlich geht ein Unternehmer mit hinreichend Kapital, und das gestreut investiert, nicht davon aus, mit jeder Investitition Erfolg zu haben. Doch er wird sich mehr oder weniger konkret einen Termin oder eine Schmerzgrenze gesetzt haben, bis zu der er im Einzelfall bereit ist mitzugehen.

Nur ist Kaufmann kein Investor, der Anteile von Firmen aufkauft und ein paar Monate später über die Umsatzrendite mäkelt, sondern er engagiert sich selbst in der Unternehmensführung. Mit den gut 10 Prozent, die er anpeilt, liegt sein Engagement deutlich oberhalb von Liebhaberei oder Mäzenatentum, aber ebenso deutlich unter dem, was sich Heuschrecken erwarten.

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Guest Leicas Freund
Nur ist Kaufmann kein Investor, der Anteile von Firmen aufkauft und ein paar Monate später über die Umsatzrendite mäkelt, sondern er engagiert sich selbst in der Unternehmensführung. Mit den gut 10 Prozent, die er anpeilt, liegt sein Engagement deutlich oberhalb von Liebhaberei oder Mäzenatentum, aber ebenso deutlich unter dem, was sich Heuschrecken erwarten.

Einen Investor mit Heuschrecken gleichzusetzen ist abwegig.

 

Dein Hinweis auf die 10% Rendite zeigt,

dass er wie ein Investor denkt,

wie ein Investor redet -

es ist keine Liebhaberei

und kein Mäzenatentum

meinst Du nicht, dass er auch wie ein Investor handelt?

LG

LF

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Guest zebra

Natürlich handelt er wie ein Investor. Das ist doch nicht verwerflich.

Er handelt aber offensichtlich nicht wie eine Heuschrecke.

 

Wo ist denn dein Problem, LF?

 

.

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Guest MP User
Nur ist Kaufmann kein Investor, der Anteile von Firmen aufkauft und ein paar Monate später über die Umsatzrendite mäkelt, sondern er engagiert sich selbst in der Unternehmensführung. Mit den gut 10 Prozent, die er anpeilt, liegt sein Engagement deutlich oberhalb von Liebhaberei oder Mäzenatentum, aber ebenso deutlich unter dem, was sich Heuschrecken erwarten.

 

Wenn ich das im folgende zitierte Interview richtig verstehe, engagiert Herr Kaufmann vor allem selbst in der Unternehmensführung weil Herr Lee nicht im Sinne des Unternehmens performed hat. Aus diesem Grund tut Herr Kaufmann mangels adäquatem Ersatz sicherlich gut daran sich um seine Investition selbst zu kümmern.

 

quote

 

Sie sind zunächst für ein Jahr zum Vorstandschef berufen. Wollen Sie auch

darüber hinaus im operativen Geschäft von Leica tätig sein?

 

In meiner Lebensplanung war es nicht vorgesehen, ins operative Geschäft von

Leica einzugreifen. Ich bleibe so lange hier, wie es notwendig ist. Irgendwann

will ich mich hier aber überflüssig machen.

 

unquote

 

Das hat mein Vater mir schon beigebracht als ich noch ein Kind war "Was Du nicht selbst in die Hand nimmst wird nichts" Mein Vater kommt übrigens auch aus einer Unternehmerfamilie.

 

weiterhin sagt er:

 

quote

 

Was war Ihre Motivation, ab 2004 nach und nach Leica zu übernehmen? War

es vor allem Liebhaberei, der Faible für eine Traditionsmarke?

 

Nein, aus Liebhaberei sollte man nichts mit Firmen tun. Das wäre ein

gefährliches Geschäft, weil einem die Liebhaberei mit dem eigenen Urteil

durcheinander geraten könnte. Wir sind bei Leica eingestiegen, weil es sich

um ein Unternehmen mit Substanz und einer starke Marke handelt, bei dem

sich eine Sanierung lohnt.

 

Also sind Sie nicht der reiche Leica-Fan, der es sich leisten kann, sein

Lieblingsunternehmen zu retten?

 

Nein, überhaupt nicht. Das wird in den Medien manchmal so dargestellt, hat

aber mit meinen Gründen überhaupt nichts zu tun. Ich komme aus einer alten

Unternehmerfamilie, in der die Regel gilt: An erster Stelle steht die Firma, an

zweiter Stelle die Familie und an dritter das Geld. Und am Ende des Tages wird

hier selbstverständlich Geld verdient werden. Wir sind ja auch schon immer

wieder in den schwarzen Zahlen gewesen, aber die Restrukturierung ist noch

nicht erfolgt.

 

unquote

 

Hiermit wird doch ganz klar, dass Herr Kaufmann dem Unternehmen zwar noch etwas Zeit lässt, dass aber Geldverdienen das Ziel ist und zwar mit einer Rendite grösser 10%.

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Mit diesem Satz stellst Du die Situation und die, sie betrifft sehr verzerrt dar. Die letzte Möglichkeit eine neu entwickelte R-Systemkamera von Leica zu kaufen war 2002 - also vor 6 Jahren. Die Möglichkeit diese und ihr Vorgängermodell digital upzugraden kam 2005 auf den Markt und - also vor 3 Jahren - und wurde inzwischen wieder eingestellt.

Der un geduldige Leica-Freak, der sich alle 2 Jahre einen neuen Body kaufen will, ist also eine von Dir konstruierte Mär' vernab der Realität.

 

Hallo Stefan,

vielleicht habe ich etwas übertrieben. Aber ich meinte auch nicht allein das R-System, zu dem Du für sich genommen Recht hast. Aber viele haben inzwischen das DMR und/ oder die M8, oder auch eine Canon D5 oder sind im 4/3-System. Das kommt mir bei manchen einfach etwas skurril vor und ich stelle mir vor, wie ein kleiner Häwelmann schreiend auf einem großen Haufen Kameras und Objektive sitzt und nach mehr schreit. Das trifft auch sicherlich nur auf gaaanz wenige hier zu...

Gruß

Nils

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Guest user9293

Die sitzen aber doch auf der 5D, 1Ds, 1Ds Mk III oder 4/3 weil aus Solms einfach nix kommt. Es gibt Dienstleister, die ducken sich weg, wenn sich ein Kunde sehen läßt - Motto: "Kunde droht mit Auftrag"

 

Mit jedem Kauf eines der oben genannten Modelle und auch anderer (z. B. D300, D3) und dem anschließenden Bekenntnis hier im Forum signalisiert ein Kunde mehr eine Kaufbereitschaft, die Leica einfach nicht in der Lage ist zu bedienen und in Geldwerte gerinnen zu lassen. Hallo? Das hört man sonst nur von Unternehmen, bei denen die Nachfrage nach aktuellen Produkten so hoch ist, daß sie mit dem Produzieren einfach nicht mehr nachkommen. Ich glaube von diesem Zustand ist man in Solms derzeit weit enfernt. Es hilft auch nicht so zu tun als ob, in dem man jedes Jahr die Preise erhöht. Apropos - der 1. April steht ja auch schon wieder vor der Tür :)

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[quote Zitat von MP User

Hiermit wird doch ganz klar, dass Herr Kaufmann dem Unternehmen zwar noch etwas Zeit lässt, dass aber Geldverdienen das Ziel ist und zwar mit einer Rendite grösser 10%.

 

 

Dr. Kaufmann sagt in dem Interview auch, dass Leica ein Unternehmen sei, das über eine gute Substanz mit einer starken Marke verfüge. Wieveiel Geld er mit dem Unternehmen machen kann, sollte man ihm überlassen.

 

Das was er macht und wagt ist auch nicht ohne Riksiko.

 

Quality sells, letztlich bestimmt der Markt die Rendite jedes Unternehmens. Bleibt Leica sehr gut soll Leica auch gutes Geld verdienen.

 

Die notwendigen Entwicklungskosten sind heutzutage auch hoch.

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Guest MP User

Dr. Kaufmann sagt in dem Interview auch, dass Leica ein Unternehmen sei, das über eine gute Substanz mit einer starken Marke verfüge. Wieveiel Geld er mit dem Unternehmen machen kann, sollte man ihm überlassen.

 

Das was er macht und wagt ist auch nicht ohne Riksiko.

 

Quality sells, letztlich bestimmt der Markt die Rendite jedes Unternehmens. Bleibt Leica sehr gut soll Leica auch gutes Geld verdienen.

 

Die notwendigen Entwicklungskosten sind heutzutage auch hoch.

 

Ohne Zweifel und es sei ihm auch gegönnt.

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Einen Investor mit Heuschrecken gleichzusetzen ist abwegig.

 

Dein Hinweis auf die 10% Rendite zeigt,

dass er wie ein Investor denkt,

wie ein Investor redet -

es ist keine Liebhaberei

und kein Mäzenatentum

meinst Du nicht, dass er auch wie ein Investor handelt?

LG

LF

 

Ehrlich gesagt ist das sein gutes Recht, oder?

Würdest Du denn Dein Geld einfach zum Fenster hinausschmeissen wollen??? Ich arbeite schließlich auch nicht für umsonst!

 

Wenigstens will er versuchen Leica am Leben zu erhalten und das finde ich einfach gut!

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Guest zebra

<ot>

Einzig die wörtliche Übersetzung von "at the end of the day" sollte sich Herr Dr. Kaufmann

wieder abgewöhnen. "Letzten Endes" heißt nicht "am Ende des Tages".

</ot>

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<ot>

Einzig die wörtliche Übersetzung von "at the end of the day" sollte sich Herr Dr. Kaufmann

wieder abgewöhnen. "Letzten Endes" heißt nicht "am Ende des Tages".

</ot>

 

das Interview wurde doch in deutsch geführt..und die Übersetzung dürfte wohl nicht von Herrn Kaufmann sein, oder?..;):D

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