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Das ist meines Wissens eher eine Gefahr für die Mitarbeiter bei der Herstellung als eine Gefahr für den Kameranutzer. Allerdings würde ich mich so ein Ding auch nicht unters Kopfkissen legen.

Das spezielle (Lanthan-haltige?) Glas war glaub ich sogar einer der Hauptgründe für die Entwicklung des Summicrons in den Vierzigern. Bei Puts steht was dazu (Handbuch).

 

Gruß

Nils

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Im internationalen Forum wurde das mal sehr ausführlich und sehr

sachkundig erörtert. Inderat wurde eine zeitlang für das erste

50er Summicron thoriumhaltiges Glas verwendet. Das kann ganz

schön den Geigerzähler zum Ausschlag bringen. Gerd Heuser,

meine ich, sei es gewesen, der darauf hingewiesen hat, daß

Thorium ein Alphastrahler ist und damit keine Gefahr gegeben sei.

 

str.

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Guest Horst Wittmann

Soweit ich informiert bin, wurde zum Schutz der Emulsion vor den Alpha-Strahlen bei diesem Summicron die letzte Linse aus bleihaltigem Glas gefertigt.

Ich verfüge noch über ein derartiges Summicron (M39; versenkbar), das eine sehr gute Abbildungsleistung hat.

 

Gruß Horst.

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Das kann man hin und wieder lesen. Ob es wirklich physikalisch

sinnvoll und nötig ist, ist eine andere Frage. Bleihaltigkeit könnte

auch eine der Beigaben zur Erhöhung der Brechkraft sein. Statt

Thorium wurden später Lanthan aus den Seltenen Erden verwendet.

 

str.

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Guest Horst Wittmann

Das "radioaktive" Summicron besitzt drei Linsen aus LaK9-Glas (Lanthan-Glas) und eine Linse mit Thoriumzusatz, dass für die Aussendung der Alpha-Strahlen verantwortlich ist.

Der Bleizusatz der letzten Linse dient nicht nur der Erhöhung der Brechkraft, sondern wirklich als Blocker gegen die leichte Radioaktivität und gegen die Verschleierung der Filmemulsion.

Bei späteren Fertigungslosen wurde das thoriumhaltige Glas versuchsweise durch ein strahlungsfreies Glas ersetzt. Zwischendurch gab es aber dennoch Fertigungslose, die wieder das thoriumhaltige Glas hatten.

Erst mit der Neuberuchnung des Summicrons (II.Serie, ab 1956) wurde durchgängig auf das thoriumhaltige Glas verzichtet.

 

Horst.

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Guest Horst Wittmann

Ich habe noch einmal schnelll nachgelesen (Puts,Leicataschenbuch, 7. Auflage, Seite 130):

Als Vorserie zu diesem o.g. ersten Summicron wurden zwei kleine Lose hergestellt, die ebenfalls thoriumhaltiges Glas hatten. Die beiden Lose wurden als " Summitar* " in den Handel gebracht. (Summitar mit Stern).

> So habe ich es verstanden !<

Horst.

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Die beiden Lose wurden als " Summitar* " in den Handel gebracht. (Summitar mit Stern).

> So habe ich es verstanden !<

Horst.

 

 

Ihr müsstet mal sehen wie ich mittlerweile STRAHLE, ich benutze so ein Ding seit Jahren. :D.

Wenn es auch makaber klingt, aber ich hatte bereits das ´blöde Tier´, zum Glück ist jetzt alles weg. Ich habe seinerzeit trotzdem nicht die Leitzianer verklagt :rolleyes:

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Nicht nur Leitz hatte "radioaktive" Gläser. Minolta verwendete noch in den 1970ern bei den ersten lichtstarken MC-Objektiven Glas mit Thorium und Lanthan.

Quelle: rokkorfiles.com

Gruß Claus

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Nicht nur Leitz hatte "radioaktive" Gläser. Minolta verwendete noch in den 1970ern bei den ersten lichtstarken MC-Objektiven Glas mit Thorium und Lanthan.

Quelle: rokkorfiles.com

Gruß Claus

 

Hasselblad /Zeiss hatte bei dem Biogon wohl auch "radioaktive" Gläser....

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Die Summitare mit Stern waren sicherlich nicht in den Handel

gebracht worden, sondern an Photographen zur Erprobung

ausgegeben.

 

Die Sache mit dem Bleiglas will mir immer noch nicht einleuchten,

weder die physikalische Notwendigkeit noch die praktische Seite:

Alle Filme in der Phototasche vor dem Summicron wären dann

unbrauchbar. Die Alphastrahlung ist nicht so stark, daß sie des

Bleis zur Abschirmung bedürfte.

 

Aber Physik ist nicht mein Gebiet. Da kann ich bei Befragungen

vor einigen Jahren beim Physiklehrer meiner Kinder einiges

falsch verstanden haben. Wir haben einige versenkbare Summicrone

zusammengetragen. Die frühesten zeigten keine Radioaktivität,

mittlere davon hatten sie, spätere nicht mehr.

 

Ich bin auch nicht sicher, ob die Aufgabe der Thoriumhaltigkeit

auf notwendigen Gründen beruht oder auf allgemeiner und

verbreiteter Ängstlichkeit beim Wort "Strahlen". Aber es gibt

ja einige hier, die das alles klären können.

 

str.

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Guest Leicas Freund
Das "radioaktive" Summicron besitzt drei Linsen aus LaK9-Glas (Lanthan-Glas) und eine Linse mit Thoriumzusatz, dass für die Aussendung der Alpha-Strahlen verantwortlich ist..

Welche Linse ist das - und wie ist die Bezeichnung des Glases?

Der Bleizusatz der letzten Linse dient nicht nur der Erhöhung der Brechkraft, sondern wirklich als Blocker gegen die leichte Radioaktivität und gegen die Verschleierung der Filmemulsion..

Ist das die rückwärtige Sammellinse mit BaF10 und dem Brechungsindes 1,6734 ?

Bei späteren Fertigungslosen wurde das thoriumhaltige Glas versuchsweise durch ein strahlungsfreies Glas ersetzt. Zwischendurch gab es aber dennoch Fertigungslose, die wieder das thoriumhaltige Glas hatten.

Erst mit der Neuberuchnung des Summicrons (II.Serie, ab 1956) wurde durchgängig auf das thoriumhaltige Glas verzichtet.

Horst.

Ich frage mich, worin besteht der Unterschied zwischen dem LaKN9 mit Brechungsindesx 1,6940 in der Frontlinse des Elmar 2,8/50 (1957)

und dem LaK9 (gleiche Brechungszahl), das in den 3 von Dir genannten Sammellinsen des Summicorn 2/50 von 1953 enthalten ist und auch in der rückwärtigen Sammelinse dieses Elmar ebenfalls noch?

 

Interessant ist, daß mir im Augenblick keine Leitz-Publikation einfällt, wo klar mit "Thoriumfreien"-Gläsern geworben wird. - (Das war in den 50ern eigentlich üblich, zB beim Apo-Lanthar von Voigtländer.)

Nicht in dem ersten Prospekt zum Summicron 1953 Liste Photo Nr. 8519a I/54/LY

und auch nicht in den Veröffenlichungen vom Obering. O. Zimmermann 1950 und 1962 in der Leica Fotografie.

 

Dr. Dierick Kossel berichtet zwar im September 1978 von den Gläsern mit Thoriumoxid, die seit 1939 zur Verfügung standen und wegen ihrer Radioaktivität gemieden wurden.

Doch so richtig klar wirds bei ihm auch nicht.

Erst mit den thoriumfreien Lanthan-Kronen des Glaslaboratoriums Leitz wurden dieser so wichtige Bereich des Glaskontinents so recht zugänglich. , so schreibt er 1978.

Die Lanthan-Krone LaK9 des Summicron von 1953 war auch aus dem Glaslaboratorium.

Und was lernt uns das alles konkret?

LG

LF

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Die Halbwertszeit des verwendeten Thoriums braucht niemand

in der Weise zu fürchten, daß sein Objektiv während seiner

Lebenszeit unbrauchbar würde...

 

Aber, das Thorium als Alphastrahler ist völlig unbedenklich,

wie ich mir nocheinmal habe erklären lassen, insofern schon

ein Blatt Papier und auch die menschliche Haut jede Wirkung

auf den Menschen verhindern, wieviel mehr aber das Tuch des

Verschlusses vor dem Film, jedoch ist ein Alphastrahler im

Körper durch Einatmen oder Aufnahme sehr schädlich, so

daß ich mir den Verzicht auf die Verwendung von Thorium

eher mit der gebotenen Sorge und Rücksicht auf die

Mitarbeiter in der Herstellung vorstellen kann.

 

Aber, vielleicht weiß jemand positiv Genaueres.

 

str.

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Guest Horst Wittmann

Liebe Forenten.

 

@ str. - Im letzten Beitrag ist schon von der geringen Strahlung des Thoriumzusatzes gesprochen worden. Ergänzend folgendes: Auch für Alpha-Strahlen gilt das Gesetz, dass die Intensität mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt. Filme als Beipack in der Fototasche sind also weniger gefährdet, als die Emulsion, die nur 20mm von der betreffenden Linse entfernt ist.

 

@ Leicas Freund - Die genaue Bezeichnung des thoriumhaltigen Glases ist mir unbekannt. Nach dem Linsenschnitt des Summicrons von 1953 kommt nur die erste Linse des Kittgliedes mit der Bezeichnung F5 (Brchgs-Ind. 1,6071) infrage.

 

Ich glaube, dass die Linse mit der Glasbezeichnung BaF10 die s.g. "Blockerlinse" ist., obwohl es nach meinen Kenntnissen ein Hinweis auf BariumFlint ist.

 

Das Elmar 50mm hat seit der Einführung mehere Änderungen durchlaufen. Nach der Erhöhung der Lichtstärke auf 2,8 (1957) wird für die Frontlinse die Glassorte LaKN9 und für die letzte Linse die Glassorte LaK9 verwendet, obwohl beide Bezeichnungen den gleichen Brechungsindex ausweisen. Ich vermute, dass der Zusatz "N" einen Einfluß auf die Farbdispersion (Abbezahl) hat. (Vergl.: Osterloh, 50 Jahre Leica M, Seite 105)

 

 

Interessant wäre es zu wissen, ob die Halbwertzeit des Thoriumzusatzes einen Einfluß auf die Beständigkeit des Glases inbezug auf Brechungszahl und Dispersion hat.

 

Gruß Horst.

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Guest Leicas Freund

@ Leicas Freund - Die genaue Bezeichnung des thoriumhaltigen Glases ist mir unbekannt. Nach dem Linsenschnitt des Summicrons von 1953 kommt nur die erste Linse des Kittgliedes mit der Bezeichnung F5 (Brchgs-Ind. 1,6071) infrage.

Weshalb kommt nur diese Linse infrage?

Osterloh hat 2004 nur die Grafiken - und stark verkleiner - dargestellt, die Kossel bereits 16 Jahre vorher in seinem Aufsatz 1978 verwendet hat.

 

Wenn man denn die Reihe der Obktive sich ansieht und dann das Elmar 3,5/50 mm von 1926 mit dem Summicron 1953 vergleicht, dann sieht man, dass in beiden Fällen Flintglas F 15 verwendet wird. Genau an der selben Stelle, wo in allen der 6 vorgestellten Objektiven die "ausgeprägteste" Zerstreuungslinse angeordnet ist.Die Brechungszahl unterscheidet sich sehr gering - gerade an der Grenze der zulässigen Toleranzen in der 4. Stelle nach dem Komma um 1 Punkt - und dann noch in Richtung Verringerung. Kossel hat allerdings hervorgehoben, dass die höhere Brechkraft der Grund für die verwendung von Thoriumhaltigen Gläsern sei.

 

Anders bei der 2. Linse des Summicron 1953, hier wird SF 17 mit einer Brechzahl von 1,6547 eingesetzt. Dies ist also eine deutliche Abweichung der Brechzahl. Allerdings - entsprechend dem Kontinent der optischen Gläser von Schott (in der Schrift von Kossel 1978 abgebildet - von Osterloh später fast unkenntlich verkleinert) allein von der Brechzahl her gesehen, dem Stand der SF-Gläser von 1880 entsprich.,

 

Eine weitere Erhöhung um einen Punkt nach dem Komma (im Vergleich zu 1926/1953) hat erst Mandler in seinem "Dissertationswerk" - dem Summicron von 1969 verwendet (Hier hat er nur 2 Gläser verwendet) mit dem SF15.

 

Bei den Krongläsern ist zwischen 1926 und 1953 allerdings in der Frontlise (beide plankonvex - Sammellinsen) eine Erhöhung der Brechungszahl um fast einen Punkt nach dem Komma zu erkennen - .

 

Alles recht merkwürdig - und schade nur, dass das Buch von Osterloh auch in diesem Punkt so unergiebig ist, und kein Stück über Kossel hinausgeht.

LG

LF

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