Sigma ART 135mm f/1.4 DG für L-Mount

[Blende8Sonnelacht]

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Ich schätze Sigma für den Mut und die Bereitschaft ungewöhnliche Objektive (Ich nutze bereits das 15mm F1,4 DG DN Diagonal Fish Eye und das 35mm II F1.2 DG aus der Art Serie und warte schon voller Vorfreude auf das neue 14mm F1.4 DG.) für das L-Mount zu entwickeln. Erwarten würde ich dies von Leica, aber am Ende des Tages ist mir der Hersteller völlig egal und der angenehme Nebeneffekt ist, dass diese Werkzeuge zu fairen Preisen erhältlich sind.

Das Objektiv ist schwer (1.430 g, in Kombination mit der SL3 kommen da schnell über 2.220 g zusammen. Beim Einsatz über einen längeren Zeitraum spürt man/spüre ich dieses Gewicht dann schon in den Armen.) und in Kombination mit der Streulichtblende ein im wahrsten Sinne des Wortes „beeindruckendes Gerät“. Unauffälliges Fotografieren geht damit nicht oder nur bedingt.

Schon bei Offenblende 1.4 hat das Objektiv eine beeindruckende Schärfe, die auch kleinste Details klar abbildet. Porträts wirken lebendig und dreidimensional. Jeder, der detailreiche Aufnahmen mag, ist mit diesem Objektiv bestens ausgestattet.

Das Bokeh des Sigma 135mm 1.4 ist atemberaubend. Eine unglaublich sanfte Hintergrundunschärfe trennt das Motiv vom Hintergrund und sorgt für eine wunderbare Wirkung. Und dann diese fast immer kreisrunden „Bubbles“, ein Traum !

Das 135mm 1.4 hat zwei AFL-Tasten, die bei kompatiblen Kameras mit individuellen Funktionen belegt werden können. (Ich nutze dies nicht und weiß auch gar nicht, ob dies mit der Leica SL3 funktioniert, da ich ausschließlich über die Kamera steuere.)

Ferner besitzt das Objektiv einen Blendenring für die direkte Einstellung der Blende am Objektiv. Auch wenn ich mit der SL3 nicht filme, gibt es für Filmer mit der „De-Klick-Funktion“ ein Feature, welches ein geräuschloses Verstellen ohne Klick-Rastung der Blende möglich macht. Stellt man so wie ich die Blende am Kameragehäuse ein, kann man über eine Lock-Funktion des Blendenrings diesen vor versehentlichem Verstellen schützen.

Das Gehäuse ist staub- und spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht. Ganz praktisch ist die große Streulichtblende, die man mit Kamera unproblematisch auf den Boden stellen kann (Die Streulichtblende ist vorne beschichtet.) Das macht auch einen Objektivwechsel komfortabel. Außerdem ist die Gegenlichtblende mit einem Verriegelungs-Knopf ausgestattet. (Warum kommen da andere Hersteller nicht drauf ?)  Darüber hinaus gibt es robuste Stativschelle aus einer Magnesiumlegierung mit Arca-Swiss-Anschluss für Aufnahmen vom Stativ. Die Schelle ist abnehmbar und im Lieferumfang gibt es eine Gummiabdeckung für die dann entstehende Nut am Objektiv. Auch wenn ich damit noch nie vom Stativ aus fotografiert habe, empfinde ich das Handling mit Schelle komfortabler.

Der Autofokus an der Leica SL3 arbeitet schnell und problemlos, bei Motiven an der maximalen Naheinstellgrenze (110cm) dauert es manchmal etwas länger in der Form, dass ich „nachfokussieren“ muss.

Ich fotografiere damit überwiegend Menschen, habe es aber auch schon für Landschaft und Stadt eingesetzt. (Wenn ich mit der SL3 losziehe, gibt es in der Regel entweder eine „Zoom“- oder „Festbrennweiten“-Ausrüstung, bei dem letzteren ist dann das 135mm 1.4 logischerweise das Zoom.) Bei Familienfeiern und Veranstaltungen in entsprechenden Räumlichkeiten ermöglicht die Brennweite und die Lichtstärke auch bei längeren Distanzen zu den Fotografierten schöne, formatfüllende Bilder mit entsprechenden Verschlusszeiten. Wie oben beschrieben ist dieses Objektiv ganz bestimmt nicht unauffällig, aber je länger man bei einer Veranstaltung damit aus dem Hintergrund fotografiert, je weniger wird man noch wahrgenommen.

JA, es gibt kompaktere und leichtere Alternativen für diese Brennweite, aber keine lichtstärkere und vielleicht auch keine mit einem schöneren Bokeh. Definitiv ein Objektiv, welches man nicht haben muss, aber wenn man es hat, will man es nicht mehr hergeben.

Produktseite Hersteller: https://shop.sigma-foto.de/sigma-135mm-f1-4-dg-art?_gl=1*84twor*_gcl_aw*R0NMLjE3NjQ4MzgzNjcuRUFJYUlRb2JDaE1JbFpMTm04ZWprUU1WRlpPREJ4M05tZ0FjRUFBWUFTQUFFZ0tVcnZEX0J3RQ..*_gcl_au*MTk1MzM0OTA0Ni4xNzY0ODM4Mjc3*_ga*MTgwODg1MjQ5OC4xNzY0ODM4Mjc3*_ga_5S42Y9SMH3*czE3NjQ4MzgyNzckbzEkZzEkdDE3NjQ4Mzg0MDEkajYkbDAkaDA.