Jump to content

Konfrontation Analog-Digital


walter_psyk

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Hallo Leica-Gemeinde,

 

heute morgen bin ich mit dem Thema „Analog“ oder „Digital“ auf unverhoffte Art konfrontiert worden. „Mein“ Fotolabor hat den letzten DIA-Film entwickelt. Zukünftig werden sie keine DIA-Filme mehr entwickeln. Lohnt sich nicht mehr. Da nur noch wenige Profis und ein paar unentwegte Amateure (wie meinereiner) zu Wenige sind, um die Entwicklungsmaschine Kosten deckend zu betreiben. Auch die Beschaffung der notwendigen Chemikalien wird wohl immer schwieriger, benötigt eine lange Vorlaufzeit. Und die Service-Situation für die Entwicklungsmaschine war nach den Beschreibungen vom Inhaber nicht sehr ermutigend (Fachpersonal arbeitet in branchenfremden Gebieten bzw. ist nicht mehr vorhanden). Das Labor arbeitet nun wohl nur noch mit „Digital“. Im Gespräch hat der Chef auf die vermeintlichen Vorteile von „Digital“ hingewiesen. Aber in vielen Nebensätzen war sein Bedauern heraus zuhören, wie z.B. - eigentlich gibt es den „Schnappschuss“ nicht mehr oder die Spannung bzw. die Vorfreude auf die entwickelten Filme / Bilder gibt es nicht mehr, bzw. fällt weg.

 

Naja, der Mann muss wirtschaftlich denken. Für Wohlgefallen kann er sich kein Brot kaufen. Nur, ich muss mir nun ein neues Labor suchen. War schon Klasse, in der Nachbarschaft ein professionelles Labor zu haben, die über Nacht bzw. am gleichen Tag meine Filme sicher und gut entwickelt haben. Und leider erlebe ich das „Aussterben“ der geliebten analogen Welt (letztes Jahr eine neue Ausrüstung gekauft) nun direkt.

 

Reduziert sich das „Analoge“ zukünftig nur zu einer dann vielleicht kostenintensiven Nostalgie-Nische? Wäre schade, wenn das „Augenerlebnis“ - Farben-Spektakel vieler Dia-Filme parallel auf dem Leuchttisch - verloren geht.

 

Interessant finde ich, dass die professionelle Welt zur Sicherung / Archivierung, meines Wissens nach, nur auf analoge Technik setzt. Auch im Computer erzeugte Filme werden auf Analog ausbelichtet.

 

Wahrscheinlich ist das Erwachen vieler Fotofreunde bitter, wenn sie bemerken, dass die geliebten Erinnerungsfotos nicht mehr vom Computer gelesen werden können (die digitalen Speichermedien halten leider nur ca. 2-5 Jahre). Gibt es vielleicht dann ein Rückbesinnen auf Analog?

 

Walter

Link to post
Share on other sites

  • Replies 128
  • Created
  • Last Reply

Hallo Walter,

 

ich hoffe auf ein Rückbesinnen, wie in der Uhrenindustrie ...

 

Derzeit bin ich dabei, ca. 50 Filme aus Südalgerien für einen Vortrag zu verwerten - auf die alte Tour: Dias schneiden, rahmen, sortieren, archivieren, Vortragsdias hinter Glas rahmen, Schau erstellen, Musik suchen und dazu speichern, usw. ....

Ich schiele ja schon mit einem Auge auf digital - wäre ja vielleicht weniger Arbeit, möchte aber erst umsteigen, wenn Leica die zweite Generation von Digital-Spiegelreflexen herausgebracht hat (DMR zähle ich nicht dazu). D.h. es wird sicher noch dauern ...

 

Schönen Gruß aus Graz - Mischa

Link to post
Share on other sites

Wahrscheinlich ist das Erwachen vieler Fotofreunde bitter, wenn sie bemerken, dass die geliebten Erinnerungsfotos nicht mehr vom Computer gelesen werden können (die digitalen Speichermedien halten leider nur ca. 2-5 Jahre).

 

Ja, und das der Hifi-Freunde erst, wenn sie versuchen CDs abzuspielen, die sie vor dem Jahr 2002 erworben haben.:eek:

Link to post
Share on other sites

... möchte aber erst umsteigen, wenn Leica die zweite Generation von Digital-Spiegelreflexen herausgebracht hat (DMR zähle ich nicht dazu). D.h. es wird sicher noch dauern ...

 

"Was solls, ich bin ja noch jung. Ich hab Zeit. Ich kann warten!"

(Rüdiger Hoffmann - in einem Werbespot für AOL)

Link to post
Share on other sites

Nocheinmal, das ist reiner Blödsinn. Anders kann man sich nicht

ausdrücken, wenn man höflich bleiben will.

 

(Meine Discs aus der Anfangszeit der digitalen Musikspeicherung

laufen noch immer tadellos.)

 

str.

Link to post
Share on other sites

Guest s.m.e.p.
Ja, und das der Hifi-Freunde erst, wenn sie versuchen CDs abzuspielen, die sie vor dem Jahr 2002 erworben haben.:eek:

 

Totaler Blödsinn.

 

Selbst meine erste CD Dire Straits - "Brothers In Arms" von 1985 läuft und klingt einwandfrei. Wird nicht daran liegen, dass sie Mark Knopfler für mich signiert hat.

Link to post
Share on other sites

(Meine Discs aus der Anfangszeit der digitalen Musikspeicherung

laufen noch immer tadellos.)

 

str.

 

Da sind die digitalen Informationen ja auch quasi "mechanisch" als Löcher im Kunststoff drin. :D

 

Was man von den selbstgebrannten Scheiben nicht behaupten kann, die halten wirklich nicht viel länger. Hätten die mal besser die Farbstoffe aus den Kodachromefilmen fürs selber brennen benutzt. :p

 

Vielleicht hielten die dann länger?

Link to post
Share on other sites

Inzwischen werden wieder Vinyl-Platten gepresst, sei es nach alten Bändern,

sei es in neuen Aufnahmen mit alten Röhren- statt Transistorengeräten. Das

begründet sich aber nicht mit der Haltbarkeit, sondern mit dem anderen

Klangbild.

 

Natürlich könnte man auch Analoges auf die im Forum einzig mögliche

digitale Weise von der Photographie sagen. Aber das ist hier schon wirklich

oft genug geschehen und hängte jedem zu Augen und Ohren heraus.

 

str.

Link to post
Share on other sites

Nocheinmal, das ist reiner Blödsinn.

 

Stimmt! Als solcher war es auch von mir gemeint. Ich fürchte nur dieses Statement war von seinem Verfasser ernst gemeint:

 

 

Wahrscheinlich ist das Erwachen vieler Fotofreunde bitter, wenn sie bemerken, dass die geliebten Erinnerungsfotos nicht mehr vom Computer gelesen werden können (die digitalen Speichermedien halten leider nur ca. 2-5 Jahre).
Link to post
Share on other sites

Wahrscheinlich ist das Erwachen vieler Fotofreunde bitter, wenn sie bemerken, dass die geliebten Erinnerungsfotos nicht mehr vom Computer gelesen werden können (die digitalen Speichermedien halten leider nur ca. 2-5 Jahre). Gibt es vielleicht dann ein Rückbesinnen auf Analog?

 

Walter

 

Leider, leider wieder einmal nur die übliche Schwarz/Weiß-Malerei zu einem an sich sehr wichtigen Thema, der Sicherung digitaler Bilddateien. Wenn ich wüßte, dass hier nicht gleich wieder ein ebenso erbitterter wie sinnloser Gesinnungskrieg ausbricht, würde ich dazu etwas sagen, so aber beschränke ich mich darauf, dir zu deiner aus Halbwissen zusammengenagelten Überzeugung zu gratulieren und dir zu wünschen, dass deine Dias ihre Farben ewig halten. Die Firma, bei der ich arbeite, hat übrigens die Abrechnungsdaten der letzten 30 Jahre "online", während das Papier aus dieser Zeit längst vergilbt ist.

K.

Link to post
Share on other sites

Da sind die digitalen Informationen ja auch quasi "mechanisch" als Löcher im Kunststoff drin. :D

 

Was man von den selbstgebrannten Scheiben nicht behaupten kann, die halten wirklich nicht viel länger. Hätten die mal besser die Farbstoffe aus den Kodachromefilmen fürs selber brennen benutzt.

 

Als ob das Selberbrennen von Disks die einzige Möglichkeit wäre, seine

digitalisierten Bilder der Ewigkeit zu überantworten und der Nachwelt als

Sperrmüll zu überliefern?

 

str.

Link to post
Share on other sites

Stimmt! Als solcher war es auch von mir gemeint. Ich fürchte nur dieses Statement war von seinem Verfasser ernst gemeint:

 

Zum Verfasser habe ich mich in #2 hinlänglich geäußert. Mir schwante

schon, daß ihm gegenüber Ironie im Spiel war. Nur, wer merkt das?

Ich höre diesen groben Unsinn, wann immer ich einem bestimmten

Photoverkäufer in meiner Stammkneipe begegne.

 

str.

Link to post
Share on other sites

Die Firma, bei der ich arbeite, hat übrigens die Abrechnungsdaten der letzten 30 Jahre "online", während das Papier aus dieser Zeit längst vergilbt ist.

 

Auch das ist pure Schwarzweißmalerei. Täglich muß ich mit Drucken und

Manuskripten arbeiten, die 500 Jahre und älter sind und keinerlei Verfall zeigen.

 

Schon mal habe ich es erzählt, meine ich: In unserer Bibliothek wollten

Leute aus einer, wie es damals schien, sicheren Weltgegend alte Drucke

photographieren und in Bergwerken deponieren. Kodak, so sagten sie,

garantiere 200 Jahre Lebensdauer der Filme. Meine Antwort: Erstens,

was sind Ihre 200 Jahre gegen unsere 500, zweitens, wer soll die Texte

lesen und insbesondere verstehen, wenn wir in unserer nicht so sicheren

Weltgegend zwischen Ost und West in einem Inferno untergegangen sein

werden, und drittens, was soll Ihrer Nachwelt Kultur, wenn Sie das Inferno

verursacht haben? Das galt als unhöflich, aber beendete augenblicklich das

Projekt.

 

str.

Link to post
Share on other sites

Ich höre diesen groben Unsinn, wann immer ich einem bestimmten

Photoverkäufer in meiner Stammkneipe begegne.

 

:eek: Als Photoverkäufer kann er sich noch Kneipenbesuche leisten? :eek:

 

:rolleyes: andererseits:

 

"Es ist ein Brauch von alters her:

Wer Sorgen hat, hat auch Likör.“

(Wilhelm Busch)

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...