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Schacht/Ulm


Guest liesevolvo

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Guest liesevolvo

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, eine Frage ins Forum:

 

Hat jemand Erfahrung mit Objektiven dieser offenbar untergegangenen Firma in Ulm? Zugelaufen ist mir ein Schacht Travenar 1:3,5/135, Nr. 76149. Das Objektiv ist leicht, wohl Aluminium, insgesamt ausgesprochen präzise gefertigt. Hervorragend geschmeidige Fokussierung, sauber rastende Blende mit sehr vielen Lamellen, bei jeder Blende kreisrund, Gläser vergütet (eher bläulich schimmernd), Die Einstellringe für Fokus (leider keine Gerad-Führung) und Blende sind fein im 'Berg-und-Tal'-Muster gefertigt, Zustand ausgesprochen gut.

 

Da meine Schraubleica gerade in Hannover zur Kur weilt, kann ich nur mit M-Leica bzw. Bessa-T und Adapter prüfen: der unendlich-Fokus sitzt perfekt. Das ganze Teil ist aus poliertem bzw. fein satiniertem Metall, die vorderen sechs Millimeter des Objektivs sind innen und außen schwarz. Das Ganze sieht nicht billig hingeschludert aus. In meinen Augen wirkt das Objektiv in der äußeren Gestaltung eher ausgewogener als das zeitgleiche Hektor.

 

Da ich kein 135er mit Schraubfassung habe, möchte ich das Objektiv gelegentlich wirklich verwenden an IIIf. Ein Testfilm wird sein, vorab Informationen würden mich freuen.

 

Konkretes Anliegen: Rückdeckel ist natürlich da, aber es fehlt ein Frontdeckel. Durchmesser (für Stülpdeckel) wäre 47,5 mm. Falls jemand was in der 'Grabbelkiste' hat, bin ich um ein Angebot dankbar (unter leon@rd-liese.de)

 

Freundlichen Gruß, Leonard Liese

 

P.S.: Sakrilegien beim Bild bitte ich zu entschuldigen

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Guest Leicas Freund

Eine weltberühmte Firma für "fotogafische und optische Geräte" verwendete in den 50ern auch Schacht Objektive.

Daher kenne ich auch die schönen Verpackungen.;)

Deine Mißachtung dieser Kulturgüter ist bekannt - doch hier solltest Du auch die Original-Packung zeigen.

Das Objektiv ist ähnlich gebaut wie die ein Steinheil Culminar aus der Zeit, nur immer einen Tick feiner ausgearbeitet.

 

Verwendet wurde es wohl auch an der Pentacon F - mit anderem Anschluß.

Damals hielt Zeiss Jena noch die Preise hoch.

LG

LF

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Guest liesevolvo

Lieber LeicasFreund,

 

wenn ich denn nur eine Original-Verpackung hätte..... - hätte ich sie fotografiert. Ich hab's aber 'nackt' bezogen. Du beruhigst mich aber, dass es sich hier nicht um Billig-Schrott handelt, sondern um Ware eines kleinen (feinen) Zulieferers, oder so, die nicht schlecht ist. Danke!

 

Gutes Wochenende! Leonard Liese

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Guest Leicas Freund

Bemerkenswert auch der schwarze "Frontring" (Reflexminderung) - so etwas hatte zu der Zeit noch nocht einmal Leitz zu bieten.

Ein schönes Wochende

LF

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Hi!

 

Meine erste Kamera, eine Edixa Reflex, hatte auch diese Schacht-Objektive. Mit 4Zwischenringen habe ich damals sehr gute Makroaufnahmen damit gemacht.

Leider riss dann der Schlitzverschluss der Edixa auf einer Romreise1963. Danach habe ich die Edixa Reflex gegen eine Leica M2 eingetauscht, die heute noch immer einwandfrei funktioniert.

 

HG Bernd*

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Guest liesevolvo

Das hat mich veranlasst, mal zu gucken nach 'Edixa', ein interessantes Kapitel. Was es nicht alles gab damals..... Danke für den Hinweis!

 

Schönen Sonntag, Leonard Liese

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Hi,

ich habe dies Objektiv schon einige Jahre, benutze es allerdings nicht sehr häufig, weil es nicht meine Brennweite ist. Es hat aber ziemliche Qualitäten!

 

Meine Gratulation; lass Dich überraschen und Du wirst Deinen Spaß haben!

 

Grüße

Stefan

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  • 2 weeks later...

hallo zusammen,

wie mir mein aeltester photohaendler in den 70ern erzaehlte, hat die firma albert schacht/ulm fuer leitz in der zeit so um die M3 herum, als die wetzlarer produktionskapazitaeten nicht ausgereicht haben, fuer leitz leitz objektive gefertigt. fuer die leica gab es sicher - koennte sein dass ich noch einen schacht prospekt habe - entfernungsmessergekuppelte 35, 85 und 135mm optiken in M39. ausserdem gab es ein ganzes sortiment von schacht optiken fuer die beiden grossen systeme der 50er, M42 und exakta. in den meist oestlich des eisernen vorhangs gedruckten buechern zu praktica und exakta findet man allerdings die west objektive nicht erwaehnt obwohl es eine ganze menge gab (enna, schacht, steinheil, schneider, rodenstock). in den buechern zur edixa (west) muesste ueber die schacht optiken was zu finden sein. die schacht optiken hiessen alle "travenar", was wohl im zeitgeschmack der 50er recht elegant klingen sollte und am namen des damaligen bestsellerautors b. traven orientiert war und fuer ulmer zungen nahezu fremdlaendisch norddeutsch geklungen haben duerfte.

habe selbst ein geerbtes schacht 3,5/135 zur exakta mit vorwahlblende, das vom erblasser als "eine seiner besten linsen" bezeichnet wurde. die leistung duerfte approximativ irgenwo in der klasse hektor 4,5/135 oder sonnar 4/135 (contax alt) liegen, also auch an heutigen massstaeben gemessen im bereich japanischer SLR optiken kompetitiv und etwas unter dem niveau heutiger leica primes.

beste gruesse v.h.

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Guest liesevolvo

Vielen Dank für die Auskünfte und den informativen Link. Ich hoffe, ich habe bald Zeit, das Travenar zu benutzen.

 

Freundlichen Gruß, Leonard Liese

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  • 2 weeks later...
  • 3 weeks later...

hallo zusammen,

jetzt ist mir der schacht nochmal ueber den weg gelaufen, und zwar mit liste aller hergestellten objektive (uebrigens alle von ludwig bertele, dem konstrukteur von ernostar, sonnar usw. gerechnet), firmengeschichte usw. in hartmut thiele's "150 jahre photooptik in deutschland 1849-1999". wenns noch interessiert, kann ich gern den text zur verfuegung stellen.

gruesse v.h.

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Das hat mich veranlasst, mal zu gucken nach 'Edixa', ein interessantes Kapitel. Was es nicht alles gab damals..... Danke für den Hinweis!

 

Schönen Sonntag, Leonard Liese

 

Ich hatte sie auch, die Edixa, Modell Da. Mit Lichtschacht und Prismensucher und einem Schneider Xenon.

 

Gruss Dieter

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hier der text aus thiele:

 

"albert schacht war von 1913-1919 betriebsleiter bei carl zeiss in jena, von 1919-1926 bei der ica ag und nach dem zusammenschluss zur zeiss ikon ag weiterhin bis 1939 betriebsleiter in dresden, 1939-1946 technischer direktor bei steinheil in muenchen.

schacht gruendete 1948 sein eigenes unternehmen in muenchen, 1954 zog er nach ulm um. schacht fertigte wechselobjektive im bereich von 35-200mm fuer alle gaengigen anschluesse. alle objektive wurden von ludwig bertele gerechnet, der 1946 mit hilfe von wild-heerbrugg in der schweiz ein optikbuero gruendete und den schacht aus seiner taetigkeit bei zeiss ikon sehr gut kannte.

constantin rauch, der bereits 1964 verstarb, beteiligte sich bei schacht. 1967 erwarb die firmengruppe constantin rauch den betrieb zu 100% und bildete eine KG mit dem geschaeftsbereich schacht. 1969 wurde der optikbereich an die will KG in wetzlar verkauft, die fertigungseinrichtungen in das will stammwerk in wetzlar und ein teil nach runkel an der lahn verlegt. aufgrund von produktionsengpaessen bei der will KG musste das fertigungsprogramm geaendert und die schacht objektivfertigung 1970 aufgegeben werden."

 

an objektiven der firma schacht fuehrt thiele insgesamt 42 posten an, die ueberwiegend meisten fuer 24x36, aber auch ein normalobjektiv travegar 2,8/25 zur "edixa 16" und einige optiken fuer 4,5x6 und 6x6. kleinbildbrennweiten von uebrigens 28 - 200mm, die meisten objektive als tessar-typen oder auch als dreilinsige cooke-triplets mit ausnahme der lichtstarken normaloptiken (6 linsen in 4 gliedern) und weitwinkel (2,8/35 7 linsen in 3 gliedern). produktionsdaten 1952-1968, namen albinar, travenar, travegon, travelon, travegar, travenon, manchmal mit namensvorsatz tele-, S-, M- .

 

bei very special interest weiss herr thiele villeicht noch mehr?

beste gruesse v.h.

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