Guest camera Posted July 15, 2007 Share #1 Posted July 15, 2007 Advertisement (gone after registration) Lesens- und nachdenkenswerter Artikel, wie ich finde ... Your Camera Does Not Matter Grüße Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted July 15, 2007 Posted July 15, 2007 Hi Guest camera, Take a look here Warum die Kamera völlig egal ist. I'm sure you'll find what you were looking for!
MuaoMicha Posted July 15, 2007 Share #2 Posted July 15, 2007 Naja, stimmt schon. Aber was der nette Herr dabei außer acht lässt, ist ein bei mir zum tragen kommender Grund, weshalb eine tolle Kamera sehr wohl dazu führen kann, dass man tolle Bilder macht. Bei mir ist es so, dass ich seit dem ich die Leica hab, ich wesentlich mehr fotografiere, weil es mir einfach mehr Spass macht als mit einer Japan-Plaste-Knipse. Jedesmal wenn ich die Kamera auf meinem Schreibtisch sehe und sie in der Hand halte, möchte ich am liebsten losrennen und irgendwas fotografieren, auf die Gefahr hin, dass dabei vielleicht nichts raus kommt, aber genau so sind einige meiner liebsten Bilder entstanden... (Ok, dass ist natürlich eine Einstellungssache, aber was soll man machen wenn man Plastik einfach nicht mag ;D) Link to post Share on other sites More sharing options...
matthau Posted July 15, 2007 Share #3 Posted July 15, 2007 Sicherlichgibt es zwischen fotografieren und fotografieren einen großen Unterschied. Ansel Adams hat übrigens auch mit einer Leica fotografiert. Da er die ganze Technik von heute nicht hatte, hat er improvisiert, alles nachzulesen in seinen Büchern. Wenn man sich in ein abgeschiedenes Gebiet wie den Yellowstone Park zurückziehen konnte und dort wochenlang, ungestört von irgendwelchen Leuten (Touristen, die es damals noch gar nicht gab) dort aufhalten konnte und unzählige Bilder der Landschaft ablichtete, dann waren natürlich auch solche dabei, die man heute bewundert, aber wo gibt es solche Gegenden noch und wer hat die Zeit dafür? Link to post Share on other sites More sharing options...
stephan_w Posted July 15, 2007 Share #4 Posted July 15, 2007 also diesen Artikel konsequent zuende gedacht, heisst dass, dass wir uns jetzt alle wieder Glasplatten kaufen und mit schwerem Stativ in die Berge wandern, um dann, vielleicht, doch auch noch ein gutes Foto mit nach Hause bringen!? Vielleicht sogar ein besseres, weil wir wahrscheinlich sehr viel Zeit hatten, um über das Motiv nachzudenken. Es stimmt schon, ein Hammer aus Edelstahl schlägt Nägel nicht besser in die Wand als sein Kollege aus Stahl, aber wenn wir über Kameras reden, sind die Unterschiede subtiler. Und dass die Lernkurve hier und da unterschiedlich ist, ist nun auch kein Geheimnis. Und dass ein Tennischamp jemanden, der viel weiter unten auf der Liste steht, auch mit einem schlechten Schläger besiegen kann, auch nicht. Kurz gesagt, diese Aussage (die aus dem Teitel) ist derart banal............. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Joachim3 Posted July 15, 2007 Share #5 Posted July 15, 2007 Hallo, wenn ich mir die Beschränkung auferlege, nur die Sachen zu fotografieren, die sich halt mit meiner mir (aus welchen Gründen auch immer) gerade zur Verfügung stehenden Ausrüstung fotografieren lassen, dann kann ich damit natürlich respektable Ergebnisse erzielen. Vor allem dann, wenn ich durch die Beschränkung auf wenig Ausrüstung dieses wenige halt gezielt und gekonnt einsetzten kann. Wenn ich aber mehr will, muss ich auch meine Ausrüstung anpassen. Daran führt nun mal kein Weg vorbei. Also: Die Kamera ist nicht völlig egal! Grüße Joachim Link to post Share on other sites More sharing options...
solms Posted July 16, 2007 Share #6 Posted July 16, 2007 Sicherlichgibt es zwischen fotografieren und fotografieren einen großen Unterschied. Ansel Adams hat übrigens auch mit einer Leica fotografiert. Da er die ganze Technik von heute nicht hatte, hat er improvisiert, alles nachzulesen in seinen Büchern. Wenn man sich in ein abgeschiedenes Gebiet wie den Yellowstone Park zurückziehen konnte und dort wochenlang, ungestört von irgendwelchen Leuten (Touristen, die es damals noch gar nicht gab) dort aufhalten konnte und unzählige Bilder der Landschaft ablichtete, dann waren natürlich auch solche dabei, die man heute bewundert, aber wo gibt es solche Gegenden noch und wer hat die Zeit dafür? Hallo Klaus, nein, dem kann ich nicht zustimmen. Bleib zuhause und fotografiere dort. Mit guten Ideen im Kopf, um das aussagekräftig zu vermitteln, was du siehst, aber vor allem, was du denkst. Erarbeite konsequente Themenstrecken in der Umgebung, die Du wirklich kennst. Das macht es viel leichter, als irgendwo touristischen Pfaden zu folgen. Diese Leitlinie ist völlig unabhängig von der Kamera, weil gute Bilder im Kopf entstehen, vor Deinem persönlichen Erfahrungshintergrund und mit Deinen Gedanken über ein bestimmtes Thema. Es schadet nichts, dafür eine Sucherkamera wie die Leica M einzusetzen. Vielleicht wäre aber für Deine Fragestellung ausgerechnet eine Kamera mit Suchereinblick von oben die bessere Wahl, weil Du Deine Stadt aus der Perspektive von Kleinkindern einfangen willst (mal angenommen ) Oder eine Großformatkamera, weil Du Deine Mitbürger mit Panoramaformaten der von ihnen mit verbrochenen desolaten Stadtränder erschrecken willst, die noch jedes kleinste Detail zeigen. Eine Kamera eröffnet bestimmte Arbeitsweisen, aber sie entscheidet nicht über die entscheidende inhaltliche Qualität der Aussage. Ihr Preis oder ihr Hersteller-Logo schon gar nicht. Gruß Klaus Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest menze_as Posted July 16, 2007 Share #7 Posted July 16, 2007 Advertisement (gone after registration) Eine Kamera eröffnet bestimmte Arbeitsweisen, aber sie entscheidet nicht über die entscheidende inhaltliche Qualität der Aussage. Ihr Preis oder ihr Hersteller-Logo schon gar nicht. du hast recht - und gleichzeitig nicht recht. Natürlich ist es nicht "die Kamera" selbst, und schon gar nicht ein Logo, die die Arbeitsweise beeinflussen, sondern der, der "die Kamera" bedient. Trotzdem gibt es da ganz deutliche Zusammenhänge zwischen Kamera-Art und Art der Photographie. Du siehst sie z.B. bei Photographen, die analoge und digitale Kameras verwenden - oder analog gearbeitet haben und dann auf digital umgestiegen sind. Die Ergebnisse unterscheiden sich oft fundamental voneinander. Das müßte natürlich nicht sein, ist es zuweilen ja auch nicht - aber sehr sehr häufig kann man das beobachten. Dabei muß die Digitale nicht mal eine Automatik-Miniknipse oder Superzoom-Bridge sein - es kann auch eine hochwertige DSLR sein. Digital verleitet zu anderem Photographieren als mit analogen Geräten. (Deshalb ist bei meiner Digi schon mal der Monitor per shield geschlossen und wird nur zu Einstellungen, nicht zur Bildkontrolle verwendet.) Gruß, Astrid Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest adlerw Posted July 16, 2007 Share #8 Posted July 16, 2007 (...) Digital verleitet zu anderem Photographieren als mit analogen Geräten. (Deshalb ist bei meiner Digi schon mal der Monitor per shield geschlossen und wird nur zu Einstellungen, nicht zur Bildkontrolle verwendet.) Gruß, Astrid Hallo, darf ich nachfragen? Was bedeutet "anderes Photographieren" und warum wird der Monitor abgedeckt? Danke & Gruß, W. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest camera Posted July 16, 2007 Share #9 Posted July 16, 2007 Lesens- und nachdenkenswerter Artikel, wie ich finde ... Your Camera Does Not Matter Grüße Michael Quellenhinweise finden häufig wenig oder keine weitere Resonanz; sie werden vermutlich von den Forenten lediglich zur Kenntnis genommen und gut ist - geht mir als Leser oft genau so... Dieser Artikel scheint jedoch nicht nur lesens- und nachdenkenswert zu sein, sondern darüber hinaus auch diskussionswürdig., was mich wirklich freut. Das Thema ist sehr vielschichtig und vor diesem Hintergrund finde ich die bisherigen Beiträge sehr aufschlussreich und interessant. Vielen Dank dafür. Nachfolgend habe ich drei Aussagen des Autors kopiert, von denen ich meine, dass sie gerade hier im "l-camera-forum" einmal von den Forenten diskutiert werden könnten - weil einige Fotografen sich ja doch immer wieder in den entsprechenden Threads auf das vermeintlich konzeptionell, sowie technisch-qualitativ überlegene Leica-Equipment beziehen. Ich frage mich ob das wirklich so ist? +++Zitat 1+++ "Einzige Aufgabe der Kamera ist es, beim Fotografieren nicht im Weg zu sein. Ernst Haas sprach darüber 1985 in einem Workshop: Zwei Typen aus Nova Scotia hatten viel investiert, um teilnehmen zu können. Sie waren große Leica-Fans, arbeiteten in einem Fotoladen, hatten lange auf ihre Kameras gespart und fanden sehr wichtig, daß auch Ernst ein Leica-Benutzer war (obwohl er für seine Marlboro-Fotos Nikons benutzte). Etwa am vierten Tag des Workshops ging er endlich auf die Leica-Bewunderung ein, die diese Kids an den Tag legten. Mitten in einer Diskussion, als schon wieder einer von ihnen eine Frage mit der Absicht stellte, die Überlegenheit Wetzlarer Optik zu betonen, meinte Ernst: "Leica, schmeica. Die Kamera macht überhaupt keinen Unterschied. Jede kann das aufzeichnen, was Ihr seht - aber Ihr müßt SEHEN." Während des restlichen Workshops sprach niemand mehr über Leica, Nikon, Canon oder irgendeine andere Kameramarke. Er sagte auch: "Das beste Weitwinkelobjektiv? Zwei Schritte zurück gehen und nach dem Ah-ha-Effekt suchen." +++Zitat 2+++ Andreas Feininger Franzose, 1905 - 1999), sagte: "Fotografen-Idioten, von denen es so viele gibt, sagen: 'Ach hätte ich doch nur eine Nikon oder Leica, dann könnte ich tolle Fotos machen.' Das ist das Dämlichste, was ich in meinem Leben gehört habe. Es ist nur eine Frage von Denken, Sehen und Interesse. Das ist es, was ein gutes Foto ausmacht. Und dann gilt es, alles zu vermeiden, was für das Bild schlecht wäre: das falsche Licht, den falschen Hintergrund, die falsche Zeit usw. Dann sollte man das Bild erst gar nicht machen, egal wie schön das Objekt ist." +++Zitat 3+++ "Ich bekomme auch gelegentlich Haßbriefe und -anrufe von Typen (nie von Frauen), die mit meiner persönlichen Wahl der Werkzeuge nicht einverstanden sind. Sie nehmen gleich persönlich, wenn ich etwas Anderes bevorzuge als sie. Wen interessiert das? Solche Leute meinen es gut; sie haben wahrscheinlich nur noch nicht den Berg überwunden und glauben noch, jedes Gerät habe ein bestimmtes Qualitätslevel, unabhängig vom Anwendungszweck. Sie betrachten Werkzeuge als physische Verlängerung ihres Körpers und nehmen es deshalb persönlich, wenn ich zum Spaß schreibe, daß ein bestimmtes Werkzeug für meine Zwecke nicht tauge. Zum Beispiel haben die Leica-Sammler hier ein echtes Problem mit dieser Site. Alle Gerätschaften sind unterschiedlich wertvoll, je nachdem, was man damit tun will. Was für andere toll ist, muß es nicht für mich sein - und umgekehrt." Weiterhin viel Vergnügen beim lebhaften und kontroversen Diskutieren wünscht Michael --- Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest menze_as Posted July 16, 2007 Share #10 Posted July 16, 2007 Hallo, darf ich nachfragen? Was bedeutet "anderes Photographieren" und warum wird der Monitor abgedeckt? unter "anderes Photographieren" verstehe ich z.B.: x Versuche machen, bis es klappt, druffhalten (ich beobachte manchmal Leute mit DSLR vor dem Bauch durch die Straßen gehen und einfach draufdrücken, ohne durch den Sucher zu schauen: man kann ja später aussortieren), wahllos knipsen, irgendwas wird schon dabei sein ... Ich habe den Monitor abgedeckt, um nicht nach jedem Bild reinzuschauen ("ist's was geworden?"), d.h. um mir die Art analogen Photographierens nicht zu verderben. Wenn ein Bild dann nix geworden ist, dann ist es eben nix geworden. Ich mache daher auch bei einer Session nicht mehr Bilder, als ich mit Film machen würde. Der Monitor wird nur für wechselnde Einstellungen geöffnet. Grüße, Astrid Link to post Share on other sites More sharing options...
fth Posted July 16, 2007 Share #11 Posted July 16, 2007 unter "anderes Photographieren" verstehe ich z.B.: x Versuche machen, bis es klappt, druffhalten (ich beobachte manchmal Leute mit DSLR vor dem Bauch durch die Straßen gehen und einfach draufdrücken, ohne durch den Sucher zu schauen: man kann ja später aussortieren), wahllos knipsen, irgendwas wird schon dabei sein ... Wer so "fotografiert", der glaubt wahrscheinlich auch, dass es bei McDonalds Essen gibt. Im Ernst: Für ernsthafte Fotografen/Fotoamateure betrachte ich den Kameramonitor bei Digitalkameras als Segen, der - intelligent eingesetzt - zu einem raschen Erfahrungswachstum beim Fotografen führen kann. Wo man früher erst auf das enttäuschende Ergebnis aus dem Labor warten musste, zeigt heute die Digitaltechnik gleich an, dass man Mist gebaut hat und eröffnet so die Chance auf eine bessere/perfekte Aufnahme. Die Overshooter, die alles und jeden knipsen, sind kein neues Phänomen. Die gab es auch schon zu analogen Zeiten. War halt etwas kostenaufwändiger als im Digitalzeitalter. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Motivfindender Posted July 16, 2007 Share #12 Posted July 16, 2007 unter "anderes Photographieren" verstehe ich z.B.: x Versuche machen, bis es klappt, druffhalten (ich beobachte manchmal Leute mit DSLR vor dem Bauch durch die Straßen gehen und einfach draufdrücken, ohne durch den Sucher zu schauen: man kann ja später aussortieren), wahllos knipsen, irgendwas wird schon dabei sein ...Ich habe den Monitor abgedeckt, um nicht nach jedem Bild reinzuschauen ("ist's was geworden?"), d.h. um mir die Art analogen Photographierens nicht zu verderben. Wenn ein Bild dann nix geworden ist, dann ist es eben nix geworden. Ich mache daher auch bei einer Session nicht mehr Bilder, als ich mit Film machen würde. Der Monitor wird nur für wechselnde Einstellungen geöffnet. Grüße, Astrid Astrid, bitte versteh´das nicht als Angriff, aber...... .. ob die Kontrolle des bildes nun unmittelbar oder später erfolgt, ist nun wirklich nicht entscheidend. Zudem kann man wunderbar vor Ort LERNEN, indem man die eigenen Fehler sofort erkennt und sich durch diese Interaktion mit der kamera viel besser weiterentwickelt. der m.E. dabei gemachte Denkfehler besteht darin, den pädagogischen Effekt der unmittelbaren Kontrolle als nicht-existent anzusehen. Das ist natürlich nicht der Fall, wenn... ja, wenn man lernfähig ist. Und da macht die zeitliche Distanz zwischen Bild machen und kontrollieren m.E. keinen Unterschied. Ausser, wenn die Kontrolle einen in wichtigen Situationen ablenkt. Sich diese Möglichkeit zu nehmen, ist jedem natürlich selber überlassen. Ich selber sehe es als genauso unsinnig und masochistisch an, als wenn ich den Belichtungsmesser abdecken würde , weil ich der Meinung bin, diese angenehme Hilfe würde mich "faul" machen. M.E. ersetzt Dein Vorgehen Lernen mit positiver Verstärkung (" aha, ich habe diesen oder jenen fehler gemacht und beim zweiten Versuch habe ich es besser gemacht, werde es also beim nächsten Mal besser machen und habe trotzdem das schöne Foto" ) durch eine negative Verstärkung ( "Fehler = verpatztes Bild, ab in den Papierkorb" ) ersetzt. Vielleicht ist es ja eher so, daß man trotz suboptimaler Qualität versucht ist die Bilder trotzdem zu verwerten... weil es ja EIGENTLICH ein schönes Motiv war... Digitales Fotografieren ist nur insofern anderes Fotografieren, als es dem Fotografen mehr Freiheiten und mehr Zeit für seine "Kernkompetenz" (nämlich das Fotografieren) gibt. Die großen Fotografen der geschichte würden sicherlich zum ganz überwiegenden teil heutzutage zu diesen Kameras mit erweiterten kreativen Möglichkeiten greifen. Tun sie ja teilweise bereits heute in aller Öffentlichkeit. Denn sie waren weder Masochisten noch Zisterzienser-Mönche. @ camera schöner Beitrag ! (Siehe auch meine Signatur) Der Titel des Artikels ist natürlich bewußt provozierend formuliert und daß die Kamera GARKEIINE Rolle spielt, glaubt der Autor selber ganz sicherlich nicht. Aber provokante Positionen führen oft zu interessanten Diskussionen, was ja die Absicht des Autors ist. Was der Autor IMHO sagen will, ist, daß die der Kamera zugeordnete Bedeutung für das Bildergebnis in geradezu ekstatischer Art und weise überschätzt wird. Und da kann man ihm nur heftig zustimmen. Trotzdem ist ein gut gesehenes und umgesetztes Bild AM ENDE (!) NOCH_EIN_WENIG_BEEINDRUCKENDER, wenn es durch die leica-Objektive halt noch das bißchen mehr Schärfe- und Kontrastmäßig reinknallt. dazu paßt dieser prima Link über Reisefotografie, den ich neulich schon mal hier im Forum reinsetzte und bei dem eigentlich nur die ersten abschnitte interessant sind: Druckversion - Reisefotografie: Sehen, knipsen, staunen - Reise - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten Gruß Dirk edit: Ouups - sehe soeben erst, daß fth ähnliches gepostet hatte.. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest menze_as Posted July 16, 2007 Share #13 Posted July 16, 2007 Wer so "fotografiert", der glaubt wahrscheinlich auch, dass es bei McDonalds Essen gibt. Im Ernst: Für ernsthafte Fotografen/Fotoamateure betrachte ich den Kameramonitor bei Digitalkameras als Segen, der - intelligent eingesetzt - zu einem raschen Erfahrungswachstum beim Fotografen führen kann. Wo man früher erst auf das enttäuschende Ergebnis aus dem Labor warten musste, zeigt heute die Digitaltechnik gleich an, dass man Mist gebaut hat und eröffnet so die Chance auf eine bessere/perfekte Aufnahme. Die Overshooter, die alles und jeden knipsen, sind kein neues Phänomen. Die gab es auch schon zu analogen Zeiten. War halt etwas kostenaufwändiger als im Digitalzeitalter. ich wollte das auch nicht werten (ok: nur für mich pesönlich : aber das ist ja auch nicht Thema des threads) – sondern als Beispiel heranziehen, wie die Art der Kamera durchaus das photographische Verhalten verändert. Was du ja auch bestätigst. (So viele Overshooter – der Begriff war mir neu – gab es in früherer Zeit nun wirklich nicht ...) Um was anderes ging's mir hier nicht. Ich persönlich lerne nicht an der Sofortkontrolle, sondern vielmehr daran, das verhackte Bild im nachhinein zu betrachten und verwerfen zu müssen ... durch den Ärger darüber merke ich mir Fehler dann einfach besser. Monitorkontrolle: "ok, egal, ich mach's gleich nochmal" - und: vergessen ist der Fehler. Zumal bei dem Thema ich mich primär widme, nämlich der Straßenphotographie, sich die Motive nicht wiederholen lassen... Mir jedenfalls geht es so. Gruß von Astrid Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest adlerw Posted July 16, 2007 Share #14 Posted July 16, 2007 unter "anderes Photographieren" verstehe ich z.B.: x Versuche machen, bis es klappt, druffhalten (ich beobachte manchmal Leute mit DSLR vor dem Bauch durch die Straßen gehen und einfach draufdrücken, ohne durch den Sucher zu schauen: man kann ja später aussortieren), wahllos knipsen, irgendwas wird schon dabei sein ...Ich habe den Monitor abgedeckt, um nicht nach jedem Bild reinzuschauen ("ist's was geworden?"), d.h. um mir die Art analogen Photographierens nicht zu verderben. Wenn ein Bild dann nix geworden ist, dann ist es eben nix geworden. Ich mache daher auch bei einer Session nicht mehr Bilder, als ich mit Film machen würde. Der Monitor wird nur für wechselnde Einstellungen geöffnet. Grüße, Astrid Hallo Astrid, danke für die Auskunft! Mir ist zwar diese bedächtige und sparsame Art des Fotografierens sympathisch (auch ich verbrauche so meine Diafilme), aber würde ich ernsthaft digital fotografieren, wollte ich auf die rasche Erfolgskontrolle nicht verzichten - der Autodidaktik und der Resultate halber. Beste Grüße, W. Link to post Share on other sites More sharing options...
Chrizzlie Posted July 16, 2007 Share #15 Posted July 16, 2007 +++Zitat 2+++Andreas Feininger Franzose, 1905 - 1999), sagte: "Fotografen-Idioten, von denen es so viele gibt, sagen: 'Ach hätte ich doch nur eine Nikon oder Leica, dann könnte ich tolle Fotos machen.' Das ist das Dämlichste, was ich in meinem Leben gehört habe. Es ist nur eine Frage von Denken, Sehen und Interesse. Das ist es, was ein gutes Foto ausmacht. Und dann gilt es, alles zu vermeiden, was für das Bild schlecht wäre: das falsche Licht, den falschen Hintergrund, die falsche Zeit usw. Dann sollte man das Bild erst gar nicht machen, egal wie schön das Objekt ist." --- Genau der gleiche Andreas Feininger hat sich selber Teleobjektive für seine Plattenkameras gebaut, weil er die Technik die er brauchte auf dem Markt nicht gefunden hat... Aus meiner Sicht hat die ganze Geschichte drei Stufen: Stufe 1: In meinem Kopf entsteht ein Bild (manchmal lange geplant, manchmal im Bruchteil der Sekunde in der ich es sehe) Stufe 2: Ich überlege, mit welcher Ausrüstung ich dieses Bild umsetzen kann (Eine Leica M für ein Sportthema á la Sports Illustrated ist einfach sinnlos). Stufe 3: Ich werfe einen kritischen Blick in meine Fototasche und überlege mir wie ich es mit der Kamera und den Scherben hinkriege, die da drin sind. Wenn's nicht geht, lasse ich es und schmolle Regelmäßiges Schmollen erzeugt dann irgendwann den Wunsch nach käuflichem Erwerb des passenden Zeuch... Fazit 1: The Camera DOES matter - wenn ich über das reine Gearhead-Stadium hinaus bin und meine bestehende Technik ausgereizt habe (für ein bestimmtes Sujet). Fazit 2: The Camera *Brand* does not matter - Ob roter Punkt, grüner Frosch oder gelber Blitz, das macht alles keinen Unterschied. Die schlechtesten Bilder werden regelmäßig mit dem teuersten Equipment gemacht. Christian Nachtrag zu den schlechtesten Bildern: Ich meine damit nicht die Digiknipser, die nix anderes wollen als Urlaubserinnerungen etc. Ich meine ganz explizit die Fraktion, die meint, weil's mit Leica (oder was auch immer) gemacht ist, muss es ja toll sein. Beispiele dafür können haufenweise hier begutachtet werden. Link to post Share on other sites More sharing options...
total_recall Posted July 16, 2007 Share #16 Posted July 16, 2007 Deshalb ist bei meiner Digi schon mal der Monitor per shield geschlossen und wird nur zu Einstellungen, nicht zur Bildkontrolle verwendet. sehr interessante und lehrreiche ausfuehrungen. wo kann man denn beispiele sehen, wie sich das bei dir in der praxis positiv auf die resultate ausgewirkt hat. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest camera Posted July 16, 2007 Share #17 Posted July 16, 2007 sehr interessante und lehrreiche ausfuehrungen. wo kann man denn beispiele sehen, wie sich das bei dir in der praxis positiv auf die resultate ausgewirkt hat. @TR Schau doch mal in Astrids Signatur; wenn ich nicht ganz daneben liege, hat sie dort einen Link zu eigenen Fotos eingestellt. @all Hochinteressante, überwiegend sachliche Threadentwicklung; klasse! Vielen Dank an alle beteiligten Forenten Grüße Michael Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest liesevolvo Posted July 16, 2007 Share #18 Posted July 16, 2007 Ich glaube nicht, dass die Kamera grundsätzlich wurscht ist, aber aus vielleicht anderen Gründen. Wer kauft eine Leica (oder Alpa oder Nikon oder...)? Ein paar Strunzbeutel, denen der Preis unwichtig ist, wenn das Logo gut groß ist. Aber das ist vielleicht doch die Minderheit. Ansonsten sind es wohl Menschen, die sich etwas mehr beschäftigen mit Fotografie als diejenigen, die einen beliebigen Foto-Apparat (keine Diskussion über Film oder Digitales, bitte) auf beliebige Motive halten, sich vielleicht doch etwas Gedanken machen, bevor sie den Auslöser drücken, vielleicht auch etwas sparen müssen auf die Teile. Das schließt nicht aus, dass mit extrem teurem Equipment durchschnittliche oder schlechtere Bilder gemacht werden. Aber unterm Strich vermute ich, dass Fotografen mit den 'teuren' Kameras die besseren Bilder machen - nur nicht wegen des Preises oder der Qualitäten der Kamera. Was ich sagen will: Nicht die qualitativ hochwertige Kamera macht das bessere Bild, aber ein engagierter Fotograf mag eher eine hochwertige Kamera nutzen. Freundlichen Gruß, Leonard Liese P.S.: Ein Freundin von mir macht wunderbare Bilder, mit einer 'Lomo'.... Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest rolf Posted July 16, 2007 Share #19 Posted July 16, 2007 >>Ein Freundin von mir macht wunderbare Bilder, mit einer 'Lomo'....<< Warum auch nicht? Sehen können hat nix mit einer Kameramarke zu tun. Gruß Rolf Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest liesevolvo Posted July 16, 2007 Share #20 Posted July 16, 2007 Sehen können hat nicht nur nix zu tun mit einer Marke, sondern möglicherweise auch nix mit einem Format (vielleicht gibt es geniale Minox-Bilder?), einer Technik. Aber trotzdem vermute ich, dass viele Leute, die sich entscheiden für z.B. eine M oder so, mehr Bereitschaft habe, sich mit dem Sehen zu beschäftigen, als diejenigen, die eine der millionenfachen Digi-Minis benutzen, um unbeschwert Erinnerungs-Dateien festzuhalten (auch ein ehrenwertes Unterfangen). Leonard Liese, somit Gruß auch aus Köln :-) Link to post Share on other sites More sharing options...
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