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August Lorent : Lichtbilder vom Nil in der BLB Karlsruhe


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- absolut kein Kleinbild und schon gar nicht mit einer Leica ;) . Dennoch sind die Reisebilder vom Nil des Mannheimers August Lorent absolut sehenswert.

 

Lorent hat für ein Kind des frühen 19 Jahrhunderts ein sehr bewegtes Leben. 1813 in Charlotte (USA) geboren, kam er 1818 mit seinen Eltern nach Mannheim. Er studierte an der Universität Heidelberg Chemie, Botanik und Zoologie und promovierte 1837 über Kleinstlebewesen. Im Rahmen seiner Promotion lernte er die damals junge Technik der Photographie kennen. Eine Habilitation gelang aus unterschiedlichen Gründen nicht . So reiste er als Privatgelehrter durch Nordafrika und publizierte darüber Reiseberichte die er mit Photographien illustrierte.

1850 heiratete er die Londonerin Katharina Wachs und übersiedelte 1851-58 nach Venedig (damals noch Österreich ;) ) . 1858 kehrte er nach Mannheim zurück unternahm Reisen nach Südeuropa und dem Vorderen Orient. Er verstarb 1883 in Meran.

Für die Illustration seiner Forschungsreisen nach Nordafrika und Vorderasien entwickelte er ab 1841 er ein der Talbotypie ähnliches Wachspapier Negativ-Positiv Verfahren mit dem er er sehr früh Grossformataufnahmen hoher Qualität erzeugen konnte. Die Bilder mit erreichten für die damalige Zeit unglaubliche Schärfe. Ein Teil der Aufnahmen (Themenkreise Venedig und Südeuropa, V. Orient) ist in den Reiss-Engelhorn Museen (rem) Mannheim archiviert, ein Teil (Nordafrika u. Vorder- Asien) im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (SAAI) des K.I.T. in Karlsruhe.

Aus dem letzterem Fundus sind in der Badischen Landesbibliothek (BLB) Karlsruhe 50 Aufnahmen aus den Jahren 1858-60 ausgestellt, Darunter ein Original (neudeutsch "Vintage-Print" das normalerweise aus konservatorischen Gründen nicht öffentlich gezeigt wird, der Rest sind Neuabzüge /Prints.

Nicht nur wegen der für die damalige Zeit technische Brillanz sind die Aufnahmen sehenswert (er bekam für seine Reisebilder auf der Weltausstellung London 1862 eine Goldmedaille), auch sein Blick auf Kunstdenkmäler und Alltagsleben* in Nordafrika um 1860 sind aus heutiger Sicht bemerkenswert.

Ein gelungener und sehenswerter Beitrag zu "175 Jahre Fotografie". Ich kann jedem empfehlen der in der Nähe ist in die BLB reinzuschauen.

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. April in der BLB zusehen. Vorteil sie ist kostenfrei und für ein recht grosses Publikum erreichbar (im K.I.T. wäre der Zugang eingeschränkter). Nachteil des Ausstellungsortes sind eindeutig die Öffnungszeiten .

 

 

wo : Badische Landesbibliothek, Ausstellungsraum (beim Vortragssaal)

Erbprinzenstrasse BLB, Karlsruhe

(S) Herrenstrasse **

wann: Mo-Fr 09:00*** - 19:00 bis 26.04.2014

Kosten: kein Eintritt (kein Katalog, Postkarten erhältlich)

 

 

 

* bitte erwartet bei Belichtungszeiten von 2`` bis 3 Stunden keine Streetphotographie ;)

** Da in Karlsruhe gefühlt wöchentlich die Linienläufe wechseln, bitte zeitnah nachschauen welche Linie die S-Bahnhaltestelle aktuell anfährt.

*** da Zutritt nur über das Café der BLB möglich ist, würde ich eher die Öffnungszeiten des Cafés (imho 10-18:30) als Anhaltspunkt nehmen.

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