01af Posted October 22, 2013 Share #1 Posted October 22, 2013 Advertisement (gone after registration) Turnley arbeitet bekanntlich mit M9 und M Monochrom, lässt aber von seinen Digitalbildern ein jeweils ein mittelformatiges "Internegativ" erstellen, welches als Ausgangsbasis für einen traditionellen Gelatine-Silber-Print fungiert [...]. Bereits bei Salgado habe ich diese "hybride" Vorgehensweise kennengelernt. [...] Um so mehr würde mich interessieren, ob jemand unter Euch diese aufwändige Technik einmal ausprobiert hat und, wenn ja, ob es wirklich signifikante Unterschiede in der Anmutung zu einer direkten Ausbelichtung etwa auf Canson-Baryta-Papier gibt (so von mir praktiziert)! Der Beitrag von panoreserve scheint kaputt zu sein. Er ist merkwürdig formatiert, und man kann nicht direkt darauf antworten. Deshalb schreibe ich diese Antwort als neuen Faden ... vielleicht kann ein Moderator dies bei Gelegenheit reparieren und zusammenführen. Ja, den Beitrag bei The Online Photographer habe ich auch gelesen. Das Digitalbild wird auf Planfilm im Format 4 × 5" projiziert, um das Zwischennegativ zu erzeugen, welches dann ganz konventionell auf Silber-Gelatine-Papier ausgearbeitet wird. Sehr aufwendig in der Tat! Es gibt ein einfacheres Verfahren, welches schon vor Jahren in irgend einer Zeitschrift beschrieben wurde und an dessen Ende ebenfalls ein konventioneller Silber-Gelatine-Print steht ... war's in der "LFI" ... oder in der "Schwarzweiß" ... ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls wird hier das S/W-Negativ erst einmal als Digitaldatei in Photoshop erzeugt, mit Hilfe eines Tintendruckers in der gewünschten Printgröße auf Folie ausgedruckt und schließlich im Kontakt-Verfahren auf Silber-Gelatine-Papier belichtet. Der Vorteil dieser Methode ist der minimale Aufwand im Naßlabor – insbesondere braucht man keinen Vergrößerer, schon gar keinen großformatigen, man braucht auch nicht mit Planfilm und dessen Chemie herumzuwedeln, und man braucht kein erfahrener Master-Printer zu sein, um pieksaubere Prints zu erzielen. Die Ausarbeitung des Kontakt-Prints läuft hier stets mit standardisierter Belichtungs- und Entwicklungszeit, besonderes handwerkliches Können ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Die Mühe steckt bei diesem Verfahren im Erstellen des digitalen Zwischennegatives. Dieses muß für ein erstklassiges Ergebnis präzise auf das Fotopapier und natürlich auf den gewünschten Bildeindruck abgestimmt werden. Man kann sich da in Photoshop einen "Baukasten" mit allerlei Kontrast- und Gradationskurven anlegen. Ein zusätzliches Problem ist die Beschaffung tintendruckgeeigneter Folie in den erforderlichen Formaten. Im A4-Format gibt's die in jedem Schreibwarengeschäft, doch größere Formate wird man im Internet bestellen müssen. Die Turner'sche Methode mit Belichtung eines Silber-Gelatine-Zwischennegatives und der konventionellen Ausarbeitung desselben dürfte für die meisten Hobbyfotografen weit jenseits ihrer Möglichkeiten sein, allein schon wegen des irrsinnig aufwendigen Geräteparkes, den man dafür bräuchte – wer kann schon ein Digitalbild in voller Auflösung auf Planfilm projizieren? Doch ein Zwischennegativ auszudrucken (statt auszubelichten) und im einfachen Kontaktverfahren umzukopieren sollte jeder hinkriegen, der einen Tintendrucker bedienen kann und auch sonst nicht gerade zehn linke Daumen hat. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted October 22, 2013 Posted October 22, 2013 Hi 01af, Take a look here Von der Digitalaufnahme zum Silberprint. I'm sure you'll find what you were looking for!
panoreserve Posted October 22, 2013 Share #2 Posted October 22, 2013 Der Beitrag von panoreserve scheint kaputt zu sein. Er ist merkwürdig formatiert, und man kann nicht direkt darauf antworten. Deshalb schreibe ich diese Antwort als neuen Faden ... vielleicht kann ein Moderator dies bei Gelegenheit reparieren und zusammenführen. Ja, den Beitrag bei The Online Photographer habe ich auch gelesen. Das Digitalbild wird auf Planfilm im Format 4 × 5" projiziert, um das Zwischennegativ zu erzeugen, welches dann ganz konventionell auf Silber-Gelatine-Papier ausgearbeitet wird. Sehr aufwendig in der Tat! Es gibt ein einfacheres Verfahren, welches schon vor Jahren in irgend einer Zeitschrift beschrieben wurde und an dessen Ende ebenfalls ein konventioneller Silber-Gelatine-Print steht ... war's in der "LFI" ... oder in der "Schwarzweiß" ... ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls wird hier das S/W-Negativ erst einmal als Digitaldatei in Photoshop erzeugt, mit Hilfe eines Tintendruckers in der gewünschten Printgröße auf Folie ausgedruckt und schließlich im Kontakt-Verfahren auf Silber-Gelatine-Papier belichtet. Der Vorteil dieser Methode ist der minimale Aufwand im Naßlabor – insbesondere braucht man keinen Vergrößerer, schon gar keinen großformatigen, man braucht auch nicht mit Planfilm und dessen Chemie herumzuwedeln, und man braucht kein erfahrener Master-Printer zu sein, um pieksaubere Prints zu erzielen. Die Ausarbeitung des Kontakt-Prints läuft hier stets mit standardisierter Belichtungs- und Entwicklungszeit, besonderes handwerkliches Können ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Die Mühe steckt bei diesem Verfahren im Erstellen des digitalen Zwischennegatives. Dieses muß für ein erstklassiges Ergebnis präzise auf das Fotopapier und natürlich auf den gewünschten Bildeindruck abgestimmt werden. Man kann sich da in Photoshop einen "Baukasten" mit allerlei Kontrast- und Gradationskurven anlegen. Ein zusätzliches Problem ist die Beschaffung tintendruckgeeigneter Folie in den erforderlichen Formaten. Im A4-Format gibt's die in jedem Schreibwarengeschäft, doch größere Formate wird man im Internet bestellen müssen. Die Turner'sche Methode mit Belichtung eines Silber-Gelatine-Zwischennegatives und der konventionellen Ausarbeitung desselben dürfte für die meisten Hobbyfotografen weit jenseits ihrer Möglichkeiten sein, allein schon wegen des irrsinnig aufwendigen Geräteparkes, den man dafür bräuchte – wer kann schon ein Digitalbild in voller Auflösung auf Planfilm projizieren? Doch ein Zwischennegativ auszudrucken (statt auszubelichten) und im einfachen Kontaktverfahren umzukopieren sollte jeder hinkriegen, der einen Tintendrucker bedienen kann und auch sonst nicht gerade zehn linke Daumen hat. Danke für die technische "Hilfe" und die Antwort, 01af! Wie sieht es denn nun aber mit der unterschiedlichen "Anmutung" aus? Ist diese überhaupt nachzuvollziehen? Und: geht bei diesem Verfahren nicht auch Bildinformation verloren? Was ich übrigens ganz toll finde, ist, dass Turnley die Leserkommentare zu dem Artikel auf The Online Photographer genau mitliest und mittlerweile dort auch schon zwei recht ausführliche Antworten verfasst hat! panoreserve Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted October 22, 2013 Author Share #3 Posted October 22, 2013 Wie sieht es denn nun aber mit der unterschiedlichen "Anmutung" aus? Ist diese überhaupt nachzuvollziehen? Ich kann dazu leider nur spekulieren, denn selber ausprobiert habe ich das auch noch nie. Ich denke, den Löwenanteil der Differenz macht das Papier aus. Beim Tintendruck besteht das Bild aus Pigmenten an der Oberfläche des Tintendruckpapiers. Beim Silber-Gelatine-Abzug besteht das Bild aus metallischen Silberkörnchen in der Tiefe der Schicht des Fotopapiers. Benutzt man also stets Silber-Gelatine-Fotopapier (und versteht sein Handwerk), so dürfte es weitgehend oder sogar gänzlich egal sein, wie das aufzubelichtende Negativ entstanden ist – ob direkt in einer Kamera belichtet, durch einen Digitalprojektor belichtet oder von einem Tintendrucker ausgedruckt. Und: geht bei diesem Verfahren nicht auch Bildinformation verloren? Ja, selbstverständlich! Bei jedem Kopiervorgang im Analogbereich geht Bildinformation verloren. Die Frage ist immer nur: wieviel geht verloren? Ist der Verlust wahrnehmbar? Der größte Nachteil des Verfahrens mit dem Tintendruck-Negativ besteht wohl darin, daß die Dynamik des Zwischennegatives durch den Gamut des Druckers begrenzt wird. Ich vermute, sie wird deshalb in der Regel etwas kleiner sein als bei Film und Fotopapier. Doch ich vermute weiterhin, daß dieser Verlust eher akademischer Natur und in der Praxis auch bei kritischer Prüfung der Ergebnisse kaum sichtbar sein dürfte ... oder höchstens im direkten Vergleich. Der Autor des oben erwähnten Zeitschrift-Artikels über das Tintendruck-Zwischennegativ behauptete jedenfalls, Qualität und Anmutung seiner mit diesem Verfahren erzeugten Prints sei der von konventionell auf Barytpapier abgezogenen Analogaufnahmen mindestens ebenbürtig, und oft sogar noch besser, weil die Gradation des Zwischennegatives in Photoshop präziser an Motiv und Papier anpaßbar sei. Doch wie gesagt: Das ist von meiner Seite alles Spekulation und Hörensagen. Auf den Erfahrungsbericht von jemandem, der zwei oder drei dieser Verfahren wirklich und wahrhaftig direkt miteinander verglichen hat, wäre ich genauso gespannt wie du. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest MikeN Posted October 22, 2013 Share #4 Posted October 22, 2013 Wenn man einen so "eingefahrenen" Workflow hat und dazu noch gemischte, also digitale und analoge Aufnahmen hat, kann man verstehen, dass man die ganze Serie nur analog Printen will. Sind alle Parameter kalibriert, ist der Aufwand wahrscheinlich auch gar nicht so groß. Kleinbild auf Großformatnegative zu projizieren ist fast schon verschwenderisch, aber scheinbar erzielt man dabei einen optimalen Kompromiss. Ein Vorteil ist natürlich die Individualität. Jeder Analogprint dieser Art ist ein Unikat und nie sind alle gleich, da sie handwerklich hergestellt werden (was übrigens bei dem von 01af beschriebenen 0815 Verfahren nicht so ist). Dazu brauch man aber viel Know-how und viel Erfahrung. Bei Minute 3:00 zeigen sie so ein Negativ... Link to post Share on other sites More sharing options...
Imbilde Posted October 24, 2013 Share #5 Posted October 24, 2013 Schauen sie doch mal diesen Link an. Vielleicht hilft es Ihnen ja weiter. polycolor fotofachlabor Link to post Share on other sites More sharing options...
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