ISO-Wechsel auf einem Film und Standentwicklung

[Guest Benqui]

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Einer der Vorteile der digitalen Kameras ist der problemlose ISO-Wechsel bei unterschiedlichen Lichtsituationen. Analog kann ich dann entweder den Film wechseln oder pushen (pullen) und muß dann entsprechend entwickeln.

 

Angeregt durch die Lektüre des Buches "Film ist nicht tot" von Dennis Skley, habe ich versucht einen Tmax 400 sehr weit zu pushen oder zu pullen und anschließend eine Standentwicklung durchzuführen. Der Vergleich hinkt natürlich etwas in der Realität, da niemand auf die Idee kommen würde, bei einer passenden Belichtung den Film ins extreme zu pushen oder zu pullen (außer vielleicht wegen der Bildwirkung). Aber mir ging es eher darum zu testen, wie sich der Film bei wechselnden ISO-Zahlen und einer Entwicklung macht.

 

Als Entwickler-Kombi habe ich HCD-S und HCD2 verwendet (1+200).

Entwicklungsdauer: Einfach mal ausprobiert

HCD-S: 10 Minuten (60 sec.kontinuierlich gedreht)

HCD-2: 2 Stunden 35 Minuten (60 sec.kontinuierlich gedreht)

 

Wenn man sich die große Spannweite (ISO 50 bis 6400) anschaut, hat es mich gewundert, daß bei einem 400-er eigentlich ganz brauchbare Ergebnisse entstanden sind. Natürlich hat es nicht bei allen Versuchen geklappt, ein heller Hintergrund ging auf 6400 natürlich gar nicht. Aber eine ganz brauchbare Bilderserie zeige ich mal weiter unten. An den Bildern wurde überhaupt nichts verändert.

 

Verwendet jemand von Euch die Standentwicklung routinemäßig???

 

Grüße

 

Marc

 

ISO 50:

 

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ISO 400:

 

 

 

 

 

 

ISO 6400:

 

[Guest zeze]

Ich will das immer mal ausprobieren, aber mein ISO Einstellknopf für Trix heisst immer noch Diafine, komme damit gut klar.

 

Der Oliver Scheuch macht regelmäßig Standentwicklungen, teilweise aber auch mit 30 Jahre altem Rodinal, wie hier beispielsweise:

 

https://secure.flickr.com/photos/derscheuch/7009130571/

 

Sollte dann mit frischem Entwickler erst recht gute Ergebnisse bringen.

 

Hier sind seine mit "standdevelopment" gegkennzeichneten Bilder auf Flickr:

 

https://secure.flickr.com/photos/derscheuch/tags/standdevelopment/

 

Knipsen kann er auch, sind teilweise gyle Sachen bei

[meniskas]

Hallo Marc,

 

habe vorigen September ein Wochenendseminar bei Spürsinn zum Thema "pullen und pushen" besucht: Mein schönstes Herbsterlebnis » Beitrag » mit Spürsinn fotografieren. Wir verwendeten HCD-New, wo ein Datenblatt für fast alle (s/w) Filme mit Entwicklungszeiten und Verdünnung vorliegt. Die Ergebnisse waren mehr als nur beeindruckend.

 

VG aus Berlin

 

Christian

[arno_nyhm]

ja, ich bin auch immer wieder von den Dynamikeigenschaften analogen Materials begeistert und habe mir ob dieser Begeisterung das Belichtungsmessen beinahe komplett abgewöhnt. das bisschen Belichtunggenauigkeit, was man braucht, kann man auch locker schätzen.

 

allerdings beweist deine Belichtungsreihe nach meiner bescheidenen Meinung nicht etwa den besonderen Belichtungsspielraum des genutzten Film/Entwicklerduos sondern demonstriert im Gegenteil eindrucksvoll, dass man es auch übertreiben kann und dass man ein bisschen Belichtungsmessung schon betreiben sollte.

 

denn während der Vordergrund bei der reichlichen Belichtung -die wohl der Belichtungsmessung bei 50 ASA entsprechen soll- arg überbelichtet ist und dafür die Blätter im dunklen Waldteil wunderbar durchgezeichnet sind, ist bei der Belichtung wie 6400 ASA - also der um 7 Blendenstufen knapperen Belichtung - erwartungsgemäß der hellere Vordergrund wunderbar durchzeichnet und der dunkle tiefe Wald ist nur mehr zu erahnen.

 

von einer gleichwertigen Durchzeichnung der Partien kann wohl nicht die Rede sein. Genau das würde ich aber erwarten, wenn ich das Ganze dann auch Bildmäßig nutzen wollte.

 

als Notlösung taugt es aber allemal. Und es zeigt deutlich, was eine Ausgleichentwicklung mit der von Dir genutzten Kombination zu leisten vermag, wenn man mit dem Belichtungsmesser mal wieder völlig daneben lag oder -und das wird der eigentliche fotografische Nutzen sein- wenn Braut und Bräutigam an einem sonnigen Aufusttag partout in Schwarzem Anzug und weissem Kleid heiraten wollen und man gezwungen ist, das dann eben auch so abzulichten. und da kann man den 400er Film für die Kirche dann gleich drinlassen und vorsichtig mit 640-1250 ASA belichten und kreigt auch noch brauchbare Ergebnisse - wenn man auf absaufende dunkelpartien achtet und die alte Weisheit beachtet: "es ist nicht wichtig, wie viel Licht da ist- es kommt nur darauf an, wo es ist".

[Guest Benqui]

Erstmal Danke für eure Kommentare und Tips!

 

 

zeze: Du hast recht, Oliver Scheuch zeigt wirklich verrückte Sachen (Danke für den Link). Da macht das Anschauen der Bilder richtig Spaß, vor allem, weil es mal was ganz anderes ist.

 

meniskas: Vor allem finde ich sehr beeindruckend, wie weit man die Filme bis weit in den fünfstelligen Bereich pushen kann.

 

arno_nym: ich wollte auch mal übertreiben und einfach ausprobieren, wie sich das Motiv bei den unterschiedlichen und weit auseinander liegenden ASA-Einstellungen entwickelt. Vielleicht hätte ich andere Ergebnisse bei einer anderen Entwicklungsdauer, die ich jetzt einfach pi mal Daumen gewählt habe. Natürlich wäre mit den Scans in Lightroom noch eine Optimierung möglich gewesen, aber mich hat das Ergebnis aus der Kamera ohne digitale Manipulation interessiert.

Als Notlösung,wie du schon schreibst, finde ich es gar nicht so schlecht.

 

Grüße

 

Marc