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Lagerung von Fotochemie


JoRa

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Guten Tag!

 

Bislang hatte ich angesetzte Fotochemie in braunen Flaschen in einem ungeheizten Kellerraum gelagert, in dem es fast das ganze Jahr hindurch 15 Grad hatte. Die Haltbarkeit war enorm.

 

Nun bin ich dabei, im Keller des neuen Hauses meine Duka einzurichten. Fußbodenheizung …

 

Wie lagere ich nun flüssige Fotochemie? Wobei ich dabei v.a. an angesetzten Negativ-Entwickler (meistens ID-11) denke und an unverdünnten Positiv-Entwickler.

 

Pulverchemie lagert im Schrank, Papier und Filme im Tiefkühler, aber die flüssige Chemie?!

 

Schadet es eigentlich angesetztem Negativ-Entwickler bzw. unverdünntem Positiv-Entwickler, wenn ich sie im Kühlschrank bei ca. 5 Grad lagere?

 

Was meint Ihr bzw. welche Erfahrungen habt Ihr damit?

 

Danke und beste Grüße,

 

Johannes

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Guest Alexander Unruhe

Was Entwickler vor allem anderen nicht mag ist der Sauerstoff in der Luft. Kodak ginbt z.B. in den Datenblättern die Haltbarkeit der Arbeistlösung für volle und halbvolle Flaschen an.

 

Deswegen gibt es Faltflaschen, um den Luftanteil in geschlossenen Flaschen möglichst klein zu halten und spezielle Gassprays mit denen man Luft aus der Flasche verdrängen kann.

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Was Entwickler vor allem anderen nicht mag ist der Sauerstoff in der Luft. Kodak ginbt z.B. in den Datenblättern die Haltbarkeit der Arbeistlösung für volle und halbvolle Flaschen an.

 

Deswegen gibt es Faltflaschen, um den Luftanteil in geschlossenen Flaschen möglichst klein zu halten und spezielle Gassprays mit denen man Luft aus der Flasche verdrängen kann.

 

Das ist mir natürlich sehr bewußt, und ich habe das bislang mit Protectan gelöst - wie gesagt, enorm gute Haltbarkeit. ID-11 hat in braunen Flachen im Keller bei 15 Grad locker ein Jahr gehalten (ohne jede Verfärbung bzw. Einbuße in der Qualität).

 

Aber meine Frage bezieht sich auf die Lagertemperatur: Schadet es dem angesetzten bzw. unverdünnten Originalkonzentrat, wenn sie im Kühlschrank bei ca. 5 Grad gelagert werden?

 

Was meint Ihr?

 

Danke und beste Grüße,

 

Johannes

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Guest Alexander Unruhe
Das ist mir natürlich sehr bewußt, und ich habe das bislang mit Protectan gelöst - wie gesagt, enorm gute Haltbarkeit. ID-11 hat in braunen Flachen im Keller bei 15 Grad locker ein Jahr gehalten (ohne jede Verfärbung bzw. Einbuße in der Qualität).

 

Aber meine Frage bezieht sich auf die Lagertemperatur: Schadet es dem angesetzten bzw. unverdünnten Originalkonzentrat, wenn sie im Kühlschrank bei ca. 5 Grad gelagert werden?

 

Was meint Ihr?

 

 

 

Ich wüßte jetzt keinen Grund, warum das Zeug bei 5° C schneller altern sollte als bei 15° C.

 

Aber ein Jahr alte Arbeitslösung würde ich nicht mehr benutzen.

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Es gibt eine 0815 Reaktionsgeschwindigkeit Temperatur Regel (RGT Regel) die besagt, dass chemische Prozesse sich verdoppeln, wenn die Temperatur um 10°C steigt. Man kann das ganz leicht nachvollziehen, wenn man eine Scheibe Käse über Nacht auf dem Frühstückstisch liegen lässt und eine Andere im Kühlschrank - der Unterschied sollte deutlich sein :D

 

Ergo sollte sich auch die "Haltbarkeits-Reaktionen" des Entwicklers verlangsamen. Ich würd' die Temperatur allerdings nicht so weit drosseln, dass sich der Aggregatzustand ändert ;)

 

Keine Chemiker hier?

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(...) Ich würd' die Temperatur allerdings nicht so weit drosseln, dass sich der Aggregatzustand ändert ;)

 

Keine Chemiker hier?

 

Ja, genau darum geht es mir! Ab welcher Temperatur schade ich dem Entwickler?

 

Chemiker bitte melden!

 

Danke,

 

Johannes

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Ja, genau darum geht es mir! Ab welcher Temperatur schade ich dem Entwickler?

Also gefrieren würd' ich's nicht. Schau mal hier, das Thema wurde schon mal diskutiert.

 

Aber warum willst du die Suppe so lange haltbar machen? ID11 oder D76 gibt's auch in 1L Portionen. Falls man dann innerhalb von 6 Monaten oder gar einem Jahr nicht alles braucht, einfach wegkippen und neu ansetzen. Bei Keller mit Fußbodenheizung sollte auch noch was fürs Pülverchen übrig sein ;)

 

Theoretisch kannst du auch Portionieren - Feinwaage und dann eben für entsprechend kleine Menge ansetzen.

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Guest Alexander Unruhe

Aber warum willst du die Suppe so lange haltbar machen? ID11 oder D76 gibt's auch in 1L Portionen. Falls man dann innerhalb von 6 Monaten oder gar einem Jahr nicht alles braucht, einfach wegkippen und neu ansetzen.

 

Sehe ich genauso, zumal 1l ID-11 ja nur eine Kapazität von 10-12 Filmen hat (wenn ich mich recht erinnere).

 

Eine andere Möglichkeit wären Einmalentwickler wie Rodinal oder Calbe R09.

 

 

Theoretisch kannst du auch Portionieren - Feinwaage und dann eben für entsprechend kleine Menge ansetzen.

 

Was aber nur geht, wenn das was man da teilt homogen ist, was bei Pulvern durchaus ein Problem sein kann!

 

Pulver für einen Liter Entwickler XY hat z.B. folgendes Rezept:

 

Metol 2,0g

Hydrochinon 5,0g

Wasserfreies Natriumsulfit 100g

Borax 2,0g

 

Ob das in der Tüte homogen gemischt ist oder nicht ist egal, solange man den gesamten Inhalt in eine Flasche kippt und auf einen Liter auffüllt.

 

Wenn man aber 54,5g aus der Tüte rausnimmt, dann kann es durchaus sein, daß man nur Natriumsulfit in der Flasche hat.

 

 

Genaugenommen ist das so als würde man an einer Losbude die Hälfte der Lose kaufen und glauben, man würde genau die Hälfte der Gewinne bekommen.

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Was aber nur geht, wenn das was man da teilt homogen ist, was bei Pulvern durchaus ein Problem sein kann!

 

Pulver für einen Liter Entwickler XY hat z.B. folgendes Rezept:

 

Metol 2,0g

Hydrochinon 5,0g

Wasserfreies Natriumsulfit 100g

Borax 2,0g

 

Ob das in der Tüte homogen gemischt ist oder nicht ist egal, solange man den gesamten Inhalt in eine Flasche kippt und auf einen Liter auffüllt.

 

Wenn man aber 54,5g aus der Tüte rausnimmt, dann kann es durchaus sein, daß man nur Natriumsulfit in der Flasche hat.

 

 

Genaugenommen ist das so als würde man an einer Losbude die Hälfte der Lose kaufen und glauben, man würde genau die Hälfte der Gewinne bekommen.

Um da sicher zu gehen, müsste man wissen, wie der Hersteller abfüllt. Ich hatte mal 'ne Weile ID11 aus der 5L Pulverpackung portionsweise für 1L angesetzt und nie Probleme. Würde der Hersteller nun die Pülverchen einzeln in die Tüte pusten wäre die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß gewesen, das ich keine homogene Verteilung erwischt hätte. Keine Ahnung, wie das Pulver hergestellt wird aber ich würde eine homogene Verteilung vermuten.

 

Wie auch immer. Irgendwann wurde mir das Rumgehampel zuviel. Jetzt kauf ich immer die 1L Tütchen ;)

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Guest Alexander Unruhe
Um da sicher zu gehen, müsste man wissen, wie der Hersteller abfüllt. Ich hatte mal 'ne Weile ID11 aus der 5L Pulverpackung portionsweise für 1L angesetzt und nie Probleme.

 

 

ID-11 ist von der Rezeptur her anders und nach dem Gefahrgutdatenblatt ist das Mischungsverhältnis der Komponenten scheinbar auch nicht so wichtig:

 

 

http://www.ilfordphoto.com/Webfiles/2007117150171652.pdf

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(...) Aber warum willst du die Suppe so lange haltbar machen? ID11 oder D76 gibt's auch in 1L Portionen. Falls man dann innerhalb von 6 Monaten oder gar einem Jahr nicht alles braucht, einfach wegkippen und neu ansetzen. (...)

 

Es geht ja i.w. um diesen Zeitraum von ca. 6 Monaten. Ich gehe davon aus, dass bei 22 Grad Raumtemperatur der angesetzte Entwickler schnell hinüber ist und frage (mich), bei welcher Temperatur ich denn die angesetzte Suppe am besten lagere. Im Kühlschrank liegen die Filme und Papiere, die bald mal benutzt werden sollen; dort hat es aktuell ca. 5 Grad, und ich will einfach nur sicher gehen, dass ich den Entwickler nicht zu kalt stelle.

 

Ad Portionieren:

Nicht zu empfehlen, wenn der Entwickler (in diesem Fall ging's um den ID-11) aus zwei Komponenten in Pulverform gemischt wird.

 

Beste Grüße,

 

Johannes

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Es gilt, grob über den Daumen: Eine Temperatureröhung um 10°C führt zu einer Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit. Man kann sich also in etwa ausrechnen was Kühlschranklagerung bewirkt, wenn man bedenkt das normale Haltbarkeiten bei 20°C berechnet werden.

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ID-11 ist von der Rezeptur her anders und nach dem Gefahrgutdatenblatt ist das Mischungsverhältnis der Komponenten scheinbar auch nicht so wichtig:

 

 

http://www.ilfordphoto.com/Webfiles/2007117150171652.pdf

 

Borax und Sulfit haben ein anderes spez.Gewicht und können bei Teilung zu einem ungleichem Verhältnis in die Lösung geraten.

 

Ein Liter ID 11, ich schätze mal den Preis so auf 8 Euro, sollte sich der engagierte Leica Fotograf schon leisten können und den kläglichen Rest nach Ablauf von 6 Monaten fachgerecht entsorgen.

 

Eine Liter Packung auch noch aufzuteilen ist nicht sehr sinnvoll.

 

Anders sieht es auch wenn man Rohchemie nutzt und die Mischung selbst herstellt, dabei kann man durchaus die einzelne Komponenten für einen halben Liter abwiegen.

 

Man spart aber auch hier nicht sehr viel, aber immer noch besser als festzustellen das der Entwickler nach einem Jahr hinüber ist und die Filme versaut :o

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Guest Alexander Unruhe

Ein Liter ID 11, ich schätze mal den Preis so auf 8 Euro, sollte sich der engagierte Leica Fotograf schon leisten können

 

 

Völlig richtig. Das ist dann wirklich sparen an der falschen Stelle.

 

Wenn einem die eigenen Bilder das nicht Wert sind, dann kann man auch gleich ohne Film fotografieren.

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Völlig richtig. Das ist dann wirklich sparen an der falschen Stelle.

 

Wenn einem die eigenen Bilder das nicht Wert sind, dann kann man auch gleich ohne Film fotografieren.

 

Hallo!

 

Da liegt jetzt aber ein eklatantes Mißverständnis vor! Mir geht es nicht um eine Packung ID-11 mehr oder weniger - das fällt nun wirklich nicht mehr ins Gewicht bei den Investitionen, die ich in mein neues Labor gesteckt habe …

 

Es ging um die Haltbarkeit von angesetzten Entwicklerlösungen bzw. von flüssigen Entwicklerkonzentraten: So kühl wie möglich ohne dass sie durch die Kühle Schaden nehmen könnten.

 

Aber ich denke, dass ich da mal einen Fachmann kontaktieren werde – einen Chemiker, der wirklich was von der Materie versteht.

 

Beste Grüße,

 

Johannes

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