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Industriekultur 29-Zeche Hannover, BOCHUM


schmierlinse

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Mitte des 19.Jahrh. traute man dem Bessemerstahl nicht so recht( auch zu recht) und legte die Fördertürme im klassischen, jahrtausende altem Stil an. Als Mauerwerk, insbesondere die besonders bewährte Art, ein Malakowturm.

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Dies ist wohl der Grund warum diese Zeche nicht längst eingeebnet wurde, damit in den Grundzügen erhalten blieb; betreut vom LWL als Museum.

Es gab noch einen zweiten Malakowturm, der aber nicht mehr erhalten werden konnte und abgerissen wurde.

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Die Anfänge der Zeche Hannover gehen bis 1847 zurück. Geldmangel, Kohlenkrise - ja die gab es auch schon vor der Jahrhundertwende 1899/1900- zwangen 2x zum Verkauf. Alfred Krupp übernahm und baute diese Zeche weiter aus.

So wurde 1881 schon der Bergeversatz eingeführt, also das Verfüllen von tauben Fördergestein in stillgelegten Streben, um die Oberflächensenkungen ( auch sog.Tagesbrüche, als schlimmste Version von Bergsenkungen) in Grenzen zu halten.

 

Auch wurde hier die später überall genutzte KOEPE-Förderung eingeführt. Die klassische Version, ein Seil von der Trommel - etwa wie man es kennt an Kettenzügen oder kleinen Kränen

- zieht und fährt ab, wurde mit der Koepeförderung in ein Endlosseil, welches immer einen Korb oben, den anderen unten hatte, geändert- ähnlich dem Aufzug "Paternoster".

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Wenn ein Korb fährt, fährt auch der andere an einem Endlosseil. Damit wurden auch die Kräfte günstig geändert, weil sich die Seiltotgewichte aufhoben.

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Erste Seilbahnstreckenförderung statt Pferde, der erste Kohlehobel - dies sind alles richtungsweisende Innovationen der damaligen Zechendirektoren.

 

Die Zeche und ihr Produktionsfeld mit Kraftwerk und Kokerei wurde im 2.WK schwer zerstört, aber schon wenige Monate später lief die Kokerei wieder an.

 

1972 - genau 100 Jahre nach Übernahme von A.Krupp - wurde diese Zeche stillgelegt.

Die gesetzlich vereinbarten Kohlefördermengen zwangen die Ruhrkohle AG = RAG zu immer weiteren Zechenschliessungen.

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Selten benutze ich die "Antwortfunktion" für eigene Erläuterungen, diesmal sei es erlaubt.

 

Das ehemalige Industriefeld der Zeche Hannover. Gelb eingekreist in Etwa das heutige LWL-Museum. Der Rest ist grün:), teilweise Natur, teilweise kultiviert. Nichts ist mehr vom Kraftwerk, von der Kokerei zu erkennen. Schacht 2 ist wie gesagt abgerissen, ebenso das Stahlgerüst.

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Unten ein Bild der Dampffördermaschine mit Nockensteuerung aus dem 19. Jahrhundert.Rechts davon die Seilscheibe der Koepeförderung.

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Fort Malakow hiess die Festung bei Sewastopol die den Angriff der Franzosen im Krimkrieg 1857 lange standhielt.

Daher das festungshafte Aussehen. Die unteren Wände sind z.T. 1,6m dick.

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