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MP: Deckkappe entfernen und Zeiten einstellen


mick

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Liebe Kollegen, vielleicht ist dies für den ein oder anderen von Nutzen.

 

Ich habe diesen Artikel schon im Jahr 2006 von Joachim Hild zur Veröffentlichung auf meiner Webseite bekommen, ihn dann aber aus diversen Gründen liegengelassen und schließlich vergessen. Jetzt, aus aktuellem Anlass, habe ich wieder dran gedacht und hier ist er also:

 

Camera repair pages

 

Vielleicht ist ja auch unter den anderen Artikeln was interessantes für Euch dabei.

 

Gruss,

Mick

 

Dank und Entschuldigung für die Verspätung an Joachim.

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Im Prinzip mache ich das immer noch so bei den M´s, lasse aber mittlerweile den Shuterspeed Tester

weg. Meine Erfahrung hat gezeigt dass man auch gut vom 2. Verschlussvorhang ausgehen kann. In

allen mir vorliegenden Reparaturanleitungen wird es zwar anders beschrieben aber mein Weg zu den

Verschlusszeiten ist jetzt folgender:

Für folgenden Text gilt dass man die Kamera in Fotografierhaltung vor sich hält, also von hinten,

der Filmseite, durch das Bildfenster schaut.

Nachdem der Verschluss gereinigt und die schnelldrehenden Komponenten mit etwas Verschlussöl

behandelt wurden stelle ich zuerst den zweiten Verschlussvorhang so ein dass er bei 1 Sekunde genau

abläuft, es muss also auch das Hemmwerk einwandfrei ablaufen. Der erste Verschlussvorhang bekommt

nur soviel Spannung dass er vom 2. nicht unterwegs eingeholt wird.

Die Sekunde lässt sich recht gut einregulieren, eine gute Quartzuhr mit laut tickender Sekunde ist da

ganz hilfreich. Danach gehts gleich zur 1/500 Sek. Ein gut beleuchtetes weisses Blatt Papier dient bei

abgenommerner Kamerarückwand als Indikator, die Lichtquelle sollte nur das Papier beleuchten, nicht

aber das Filmfenster durch das man schaut, der restliche Raum sollte dunkel sein.

Jetzt wird ausgelöst.das Filmfenster sollte über die ganze Breite gleichmässig hell sein, bei der 1/500Sek

noch weiss. Ist das nicht der Fall,also grau oder links sichtbar dunkler werdend, braucht der erste Vorhang mehr Spannung. Aber Vorsicht, Schritt für Schritt bzw Zahn für Zahn vorgehen und das Er-

gebnis durchs Filmfenster betrachten. Ist das Filmfenster dann gerade so gleichmässig weiss probiere

ich noch die 1/1000 Sek, da ist es dann nicht mehr weiss sondern schon etwas grau aber es müssen

noch beide Ränder gut zu sehen sein, links darf es ein klein bisschen dunkler werden da der zweite

Vorhang den ersten einholt. Hier kommt dann noch die Verschlussbremse ins Spiel, ist sie zu stramm

eingestellt bremst sie den ersten Vorhang zu stark ab und der zweite holt zu schnell auf, Ergebnis

das Filmfenster wird links zu dunkel. Es muss also immer auch auf die Bremse geachtet werden.

Die 1/1000 Sekunde kann auch unter der Deckkappe durch minimales Verbiegen der Abtastkulisse

verändert werden aber das mache ich nicht, ist mir zu gefährlich wenn da was abbricht ist die Kamera

hin bzw muss für viel Geld nach Solms.

Ich besitze etwa 2 Dutzend Schraub und M und habe alle nach dieser Methode eingestellt, ich fotografiere

nur mit Diafilm und kann da keine Abweichungen zu den gewohnten Ergebnissen feststellen. Die

Nagelprobe ist auf jefen Fall immer ein Film der bei gleichem Probemotiv durch mehrere Kameras mit

einer jeweils kurzen Zeiten/Blenden Reihe läuft, auf dem Leuchtisch sehe ich dann gleich was los ist,

denn am Ende zählt das Ergebnis, nicht so sehr der Weg. Es hat natürlich seine Zeit gebraucht das

alles so hinzukriegen und einige Verschlüsse habe ich auch im Laufe der Zeit nochmal anders justiert

da sie einfach zu hart, also mit zuviel Spannung, abgelaufen sind.

Meine jüngste Kamera war eine M2, da hab ich einfach nur mal alles so gelassen wie es war, nur gereinigt

und geschmiert und siehe da die Probeaufnahmen kamen einwandfrei raus. Das ist bei den M´s in der

Regel auch so, warum damals die MP so hell war ist mir auch nicht klar, die meist Arbeit machen

aber eindeutig die Verschlüsse der Schraubleicas, da lasse ich aber auch mittlerweile die Finger weg,

eben weil es so eine elende Schrauberei ist.

Ich weiss dass es viele Selbermacher gibt die vielleicht auch andere Wege gehen oder gar professionelle

Testgeräte haben, wenn ich aber bedenke dass selbst die Werkstätten sagen dass die Verschlusszeiten-

toleranzen ca 1/2 Blende betragen und sie nicht genauer einstellen wollen/können komme ich mit meiner

Methode sehr gut hin.

 

Viel Spass und gute Nerven

 

Jo

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Hallo Wolfgang,

 

ich habe nicht das Wissen oder Können um gegen Geld zu reparieren.Von den Werkzeugen oder

Messgeräten ganz zu schweigen. Ich habe mir aus der erhältlichen Literatur (Tomosy, Romney,

diverse Rep.-Anleitungen etc) mein Wissen herausdestilliert und sehr viel mit "Try and Error" gelernt.

Das Gleiche gilt fürs Werkzeug, Micro Tools, Goldschmiedebedarf und Eigenbau. Ich werde meine

eigenen Kameras am Leben halten können, das reicht mir schon.

Ich denke allerdings dass die klassischen Werkstätten für mechanische Kameras so langsam

aussterben, im wahrsten Sinn des Wortes. Mit ihnen stirbt das Wissen und die Erfahrung wie

schon in so vielen anderen Bereichen. Da hat es mich einfach gereitzt.

Meine Methoden sind sicher nicht Leicalike, aber alle meine Verschlüsse laufen schön ab, fast ohne

Erschütterung, die Dias sind richtig belichtet, ich glaube das wars dann auch schon.

 

Gruß

 

Joachim

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Vielen Dank, Wolfgang

 

Noch ein letztes Wort betr der MP, ich hatte seinerzeit ja erst die Kamera zu Leica geschickt und die

diversen Einstellungen vorher markiert. Die haben dann einfach beide Verschlussrollos um einen

Zacken weitergespannt was aber nicht viel geholfen hat. Daher habe ich nach der Schlitzverstellung gesucht

und den Verschluss dann letzendlich meinen anderen Kameras angleichen können.

Die Schlitzverstellung ist etwas was ich in der Regel in Ruhe lasse, da kann sich nicht viel verstellen.

Ist alles sauber und stimmt die Vorspannung der Rollos müssen die Zeiten auch so kommen.

 

Es ist ein Genuss mit den M´s zu fotografieren!

 

Viele Grüsse

 

Joachim

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