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Portraitphotographie wie anno dazumal - "Experimentalarchäologie"


rockabilly

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Hallo miteinander!

 

Ich möchte demnächst mitr einer IIer Leica ein paar Portraits schießen, welche den Portraits der 30er Jahre gleichen sollen, also schönen "UFA-Autogrammkarten-Charakter".

Den EFKE 15/10 DIN-Film habe ich schon parat, nun bräuchte ich Tips.

In zeitgenössischer Fachliteratur wird Blitzlicht bzw. Blitzlichtpulver am Rande erwähnt. Wie wurden damals Innenaufnahmen gemacht?

 

Ich freue mich über jeden guten, ernsten Tip.

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Ein guter Tip ist sicherlich, daß mit dem Blitz ganz schnell wieder zu vergessen. Du brauchst - am besten- drei Lampen.

 

Der Charme dieser Starpostkarten aus den 30er Jahren liegt zum einen an den Aufnahmen, zum anderen ganz sicher am Fotopapier, besser gesagt an der Postkartenstärke in Chamois. Öberfläche mindestens matt oder gar Velvet.

 

Eine etwas längere Brennweite (5 cm sind nicht wirklich gut für Portrait) ist nötig. Diese alten Aufnahmen entstanden sehr wahrscheinlich nicht mit einer Kleinbildkamera. Ich tippe sehr stark auf Planfilm in 6x9 oder gar 9x12, aber auch Platte war noch recht gebräuchlich.

 

Ansonsten halt die alten Portraits mal genau angucken. Kamerahöhe, Lichter, Postition des Models usw. Die alten Karten sind eigentlich die beste Vorlage und Anleitung, die man Dir geben kann. :)

 

Gruß, Nils

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Ein guter Tip ist sicherlich, daß mit dem Blitz ganz schnell wieder zu vergessen. Du brauchst - am besten- drei Lampen.

 

 

Diese alten Aufnahmen entstanden sehr wahrscheinlich nicht mit einer Kleinbildkamera. Ich tippe sehr stark auf Planfilm in 6x9 oder gar 9x12, aber auch Platte war noch recht gebräuchlich.

 

Ansonsten halt die alten Portraits mal genau angucken. Kamerahöhe, Lichter, Postition des Models usw. Die alten Karten sind eigentlich die beste Vorlage und Anleitung, die man Dir geben kann. :)

 

Gruß, Nils

 

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Die Aufnahmen wurden meines Wissens mit Großformatkameras gemacht, erst ab den 50ern kam das Mittelformat (Rolleiflex) hinzu. Und in den 20ern wurde wahrscheinlich eher noch mit orthochromatischem Film gearbeitet.

 

Gruß Volker

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Mit dem aktuellen Lampentypen kenne ich mich leider nicht so aus.

 

Ich weiß nicht einmal, ob es Dank Gottheit EU überhaupt noch Nitraphot-Lampen gibt.

 

Die waren so ziemlich der Standard für Schwarz/Weiß.

 

Zwei Stück mit 200/250W und eine mit 500 W reichen auf alle Fälle für's Erste.

 

An der 500W ist ein Dimmer sehr empfehlenswert (auf entsprechende Belastbarkeit achten). Er verlängert die begrenzte Lebensdauer der Lampe und man kann die 500 W entsprechend den Erfordernissen dimmen. Als Nebeneffekt ist der bei gedimmter Lampe entstehende leichte Rotglühton eventuell schmeichelnd für die Haut.

 

Aber auch drei Nitraphot mit je 250 reichen bestimmt.

Ich erinnere mich auch an ganz gute Ergebnisse mit zwei 100W und einer 250W.

 

Da muß die Dame halt ein paar Zehntel länger stillsitzen, dafür weniger Schweißtropfen von der Stirn zu pudern ;-)

Überhaupt sollte immer Puder im Atelier sein ! Eines der wichtigsten nicht-fototechnischen Hilfsmittel.

 

Gruß, Nils

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Hallo rockabilly,

 

unbedingt empfehlenswert:

 

Hollywood Portraits: Classic Shots and How to Take Them: Amazon.de: Roger Hicks, Christopher Nisperos: Englische B

 

Ist zwar nicht UFA sondern nur Holywod, dafür ist auch Rock and Roll drin, der King persönlich.

 

Alles genau dokumentiert wie die Aufnahme zustande kam.

 

Das Buch dokumentiert Kameras, Objektive, Beleuchtung, ab den 30ern. Ist allerdings auf englisch.

 

Viel Spaß damit und zeige mal Bilder.

 

Grüße

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Das wäre das klassische Einsatzgebiet für die Hektore, entweder für das 1,9/73 oder für den Visoflex I mit Hektor 2,5/125 (wenn man kein Thambar zur Verfügung hat)... ;-)

 

Wie vorher schon gesagt worden ist, die Portraitisten damals haben hauptsächlich Großformat eingesetzt, bevorzugt Objektive, die auf besonders harmonisches Boke gerechnet waren, also Plasmaten oder Heliare oder Imagon oder ersatzweise das Tessar mit Distarlinse.

 

Den ISO 25 Efke/Adox nicht allzusehr durchzuentwickeln lohnt sich, Emofin wäre zeitgemäßer als Neofin, das es in den Dreißigern noch nicht gab (der Adox-Vorläuferfilm KB 14 übrigens ist auch eine Erfindung der 50er); will man es stilecht, sollte man vielleicht in Brenzkatechin nach Windisch entwickeln.

 

Die Photolampen von Hedler sind anzunehmenderweise ein adäquater Ersatz für Nitraphot. Oder Nordfenster mit weißer Reflektorplatte.

 

Viel Spaß beim Experimentieren!

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Wo Herr Hack schon eine Distarlinse erwähnt hat.... ein unbedingt nötiges Accesoire ist eine "Duto-Scheibe", das ist ein spezieller Weichzeicher mit richtig professionellem Effekt, wie er mit keiner Behelfslösung zu erzielen ist (Vaseline auf UV-Filter oder bespannt mit schwarzem Nylonstrumpf)

 

Diese Dutoscheiben waren groß in Mode, auch noch lange nach dem Krieg.

 

Es gab sie in unterschiedlichen Stärkegraden, 0 war die mildeste, aber schon mit deutlichem Efffekt.

 

Ich glaube, Heliopan biete sie noch an.

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