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vinyl is back


Guest reiver

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Ich hätte dann gerne mal Digitale Master von Pink Floyds WYWH, gerne auch was von Wes Montgomery oder aktuell was von Porcupine Tree :rolleyes:

 

Natürlich vergleiche ich das nur mit den verfügbaren Medien, will heißen i.d.R. CD und nicht irgendwelchen Wunschträumen ;)

 

Yogi

 

Die grundsätzliche Verfügbarkeit von Musik als 1:1 Kopie der Masterdaten ist kein Wunschtaum, es gibt mehrere Webseiten, wo man sie kaufen kann und gute Player dafür gibt es auch (z.T. billiger als ein gutes Tonabnehmersystem für den Plattenspieler). Aber Du hast natürlich recht, das tatsächlich so erhältliche Repertroire ist noch relativ dünn und im Falle älterer Aufnahmen existieren digitale Master gar nicht. Doch selbst diese würden durch eine 24 Bit/192 kHz Digitalisierung aus dem analogen Quellmaterial auch nicht hörbar verschlechtert und viel besser als auf CD.

 

Und damit kommen wir wieder zum Grundproblem. Warum setzen sich fortschrittliche, wirklich gute Digital-Audio Lösungen nicht oder extrem schleppend (Audio DVD und SACD sind auch nicht sehr weit gekommen) durch, aber die Auferstehung der LP wird gefeiert. Da denke ich eben doch, dass psychologische Faktoren, persönlicher Stil oder Nostalgie bestimmend sind. Oder die Plattenindustrie versucht, den durch digitale Kopiermöglichkeiten immer mehr schrumpfenden Tonträgermarkt durch "pro Vinyl" Kampagnen wieder zu beleben.

 

Beim digitalen Foto würden alle über einen solchen technischen Fortschritt jubeln. Eine eiigermaßen handliche Kamera mit 60 Megapixeln ohne Nachteile im Rauschverhalten und gleichzeitig um 8 Blenden besserem Dynamikumfang würde doch für die mesieten Fotografen sofort zum "object of desire".

 

Ulrich

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Und damit kommen wir wieder zum Grundproblem. Warum setzen sich fortschrittliche, wirklich gute Digital-Audio Lösungen nicht oder extrem schleppend (Audio DVD und SACD sind auch nicht sehr weit gekommen) durch, aber die Auferstehung der LP wird gefeiert. Da denke ich eben doch, dass psychologische Faktoren, persönlicher Stil oder Nostalgie bestimmend sind. Oder die Plattenindustrie versucht, den durch digitale Kopiermöglichkeiten immer mehr schrumpfenden Tonträgermarkt durch "pro Vinyl" Kampagnen wieder zu beleben.

Ulrich

 

Du trifft es auf den Punkt, Verfügbarkeit von "älteren"Sachen und die Verunsicherung durch die verschiedenen neuen Formate sind wohl die Hauptgründe für den Vinylboom. Bei älteren Semestern kommt dann sicherlich noch der Nostalgie/Erinnerungsfaktor hinzu :) sowie natürlich, wie z.B. bei mir, schon bestehende Sammlungen größeren Ausmaßes.

 

Die neuen hochauflösenden Formate wie z.B. von Linn sind natürlich klanglich und vom Handling her hervorragend, aber auch hier bleibt wieder das unsichere Gefühl ob das morgen nicht wieder die Technik von gestern ist, leider hat dies ja auch immer Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Titeln (siehe SACD oder auch DVD-Audio).

 

Yogi

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So einzigartig ist das gar nicht - ich habe einen CD-Player, der auch solche Geräusche von sich gibt:(

 

auwei...:D

 

 

Ich bin dem Hersteller meines CD-Players übrigens dankbar, daß mein allererstes Gerät aus der Anfangszeit der Musik-CD immer noch täglich problemlos spielt und bisher nie ersetzt werden mußte. Das kann man heute selten von digitalen Consumer-Geräten sagen.

 

Mein "erster" hat auch alle überlebt. Ist aber wie Leica - kann nur das Notwendige und war teuer...:)

 

Es ist schon ein Wunderwerk, wenn die LP besser klingt als der digitale Master (ich habs nicht mit der CD verglichen). Demzufolge müsste eine LP-Aufnahme eines Streichquartetts doch auch besser klingen als Live.

 

Natürlich, ist ja mehr drauf...z.B. die vielen Kratzer...:)

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Guest reiver

Wie bei der Fotografie: Nicht analog oder digital sondern beides.

Die Verkaufszahlen der CDs gehen kontinuierlich zurück, das Ende der CD ist absehbar. Die Vinyl Platte hat ihre Nische, die wieder wächst. Es ist eine Nische, kein Massenmarkt. Der Massenmarkt der Zukunft heißt download in unterschiedlichster Qualität.

Nüchtern betrachtet ersetzte die CD bei mir die MC, unterwegs, in der Küche, wo auch immer. Heute verwende ich dort MP3 und seit ich wieder einen hochwertigen Plattenspieler habe, nimmt die Zahl der CDs die ich kaufe ab.

Ach ja: Bei der letzten LP war ein MP3 download-code dabei.....

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Die Vergleiche zwischen analogen und digitalen Tonträgern und ihrer Wiedergabequalität sind m, E. müßig; denn v. a. zu Anfang der Vinyl-Zeiten wurde mit anderer, einfacherer Aufnahmetechnik gearbeitet: Z.B. wurden zu Beginn der Stereozeitalters für ein Klavierkonzert häufig nur zwei Raummikrofone und eines für das Soloinstrument benutzt (meistens "Neumann Tondosen") und am analogen Mischpult gemixt. Später kamen dann weitere Kanäle dazu, nur hat das alles der musikalischen Qualität nicht unbedingt genützt, v. a. dann nicht, wenn der Tonmeister die physiologischen Aspekte des Hörens nicht hinreichend berücksichtigte: Der Zuhörer im Auditorium hört den Gesamtklang des Orchesters und nicht selektiv das eine oder andere Instrument. Der Toningenieur kann aber über die Mischung genau das bewirken - das Ergebnis scheint ungeheuer transparent, es entspricht aber nicht mehr dem Gesamtklang des Orchesters, so wie er im Auditorium vernehmlich ist.

Der Zuhörer muss also eine Vorentscheidung treffen, was er jeweils will.

In meinem Falle bedeutet das, dass ich zur CD greife, wenn ich entspannt und faul ohne nennenswerte Unterbrechung Musik in hoher Qualität hören will.

MDs benutze ich im Auto oder im Urlaub, wenn ich nicht auf meine Lieblingsaufnahmen verzichten will.

LPs sind angesagt, wenn ich ganz gezielt und ausschließlich höre und maximale Authentizität will. Dafür nehme ich dann alle 25 Minuten auch die geringen Mühen des Platten-Wendens in Kauf, zumal ich mich mit einem ausführlichen Blick auf das Cover-Photo oft entschädigen kann.

Und die alten Mono-Aufnahmen von Schnabel, Kempff, Backhaus und vielen anderen, von denen ich mich Gott sei Dank nie getrennt habe, werden durch Digitalisierung leider nicht besser; vielmehr verlieren sie an Authentizität.

 

Gruß Gerd

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Beim digitalen Foto würden alle über einen solchen technischen Fortschritt jubeln. Eine einigermaßen handliche Kamera mit 60 Megapixeln ohne Nachteile im Rauschverhalten und gleichzeitig um 8 Blenden besserem Dynamikumfang würde doch für die meisten Fotografen sofort zum "object of desire". Ulrich

 

Jein, denn hier setzt genau der Hebel (also auch das Vinyl) an: Wenn die meisten ... (ergänze sinnvoll) zu den optimalen Produkten der Unterhaltungselektronik greifen und in ungezählter Zahl damit via Internet alles überschwemmen (als mp3, als jpeg, als Film), dann wird die nicht massenafine, durchaus auch schlechtere Technik plötzlich wieder interessant, denn sie individualisiert.

 

Einige Beispiele:

 

Der Plattenteller dreht sich seit einigen Jahren in Diskos und auf Feten der U30 Generation, wenn man den Gästen etwas besonderes bieten möchte. Das aktuelle Angebot der Industrie nimmt diesen Markt in das Visier, den Journalisten ist dies erst sehr spät aufgefallen.

 

Seit die Generation der Altvorderen sich digitalisiert und damit glücklich ist (siehe oben), greifen die Nachwachsenden verstärkt zur Resterampe und entdecken das Original, den Film, das Polaroid.

 

Wenn die Sportfotografen mit ihren Telekanonen massenweise völlig austauschbare Strafraumszenen abliefern, erhalten die Spielfeldfotos von Hans van der Meer oder Thomas Höffgen eine andere visuelle Bedeutung.

 

Seitdem die Pixelzähler das Feld der Bilddateien bestellen, verwende ich mit wachsender Begeisterung die M6+APX100+Rodinal, die DigiCam bleibt unbenutzt.

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Hallo!

Ich rate zum Anhören der LP von Peter Sellers: "Songs of swinging Sellers"!

Im Intro heisst es zu der frühen Stereo-Technik: " ........... as if the sound was coming from nowhere!"

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Übersetzung der Bezeichnung der ebenda gemeinten Adressatengruppe vermeide ich hier, es könnten sich Hifi-Freunde dabei beleidigt fühlen.

Beste Grüße Wolfhard

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