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Farbmanagement


winsoft

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Ein äußerst lesenswerter Artikel zum Thema Farbmanagement und was sich in den Jahren vom Filmhersteller zum End-User verschoben hat, findet sich in Luminous landscape

 

Gerade diese Wissens- und Kenntnisverschiebungen machen es vielen Digitalfotografen so schwer, nach Umstieg vom analogen Umkehrfilm zum Digitalfoto sich in der digitalen Farbwelt zurecht zu finden.

 

Es zeigt sich darin auch der manchmal sehr große Unterschied zwischen angenehmen und korrekten Farben! Neuerdings ist ja jeder Herr der Farben und kann sich seine sympathischen Farben selber erzeugen oder aber auch - ungleich schwerer - versuchen, korrekte Farben zu erzielen, also Farben, die mit objektiv messenden Geräten ermittelt wurden und nicht mit den trügerischen, subjektiv sehenden, individuell so verschiedenen Augen der Anwender.

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Ich mag solche Plauder-Artikel mit persönlichen Einsprengseln sehr, aber allzuviel über die Tücken des gegenwärtigen Farbmanagements erzählt er ja nicht. Zu den aktuellen Bemühungen mit ICC-Profilen merkt er immerhin an, dass diese Wirtschaft "nicht perfekt" sei. In einführenden Adobe-PDFs zum Thema Farbmanagement (http://www.adobe.com/digitalimag/pdfs/phscs2ip_colormgraw.pdf) heißt es dagegen, das Gute sei, dass die Sache mit den ICC-Profilen richtig funktioniere ("The good news is that color management really works.") ;).

 

Das entspricht aber wohl nicht der ganzen Wahrheit: Windows Vista soll doch ein grundsätzlich neues Farbmanagement bringen, das u.a. auf Canon-Technologie aufbaut. Und in White Papers zu diesen Anstrengungen sind die technischen Nachteile des jetzigen Systems genau aufgeschlüsselt (http://download.microsoft.com/download/5/d/6/5d6eaf2b-7ddf-476b-93dc-7cf0072878e6/WCS.doc, S.4/5): Keine solide gemeinsame Basis zur Definition der ICC-Geräteprofile, ein veralteter Bezugs-Farbraum CIELab, veraltete Konversions-Algorithmen in den Farbmanagement-Modulen, etc. ...

 

Also da darf man schon gespannt sein, was die neuen Standards bringen. Versprochen ist "High Fidelity Color", d.h. eine neue, bessere Profil-Architektur, die Unterstützung großer Farbräume, hoher Farbtiefen (16-32 Bit) bis zum Drucker u.v.m. ...

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Also da darf man schon gespannt sein, was die neuen Standards bringen.
Na toll: Ein proprietäres Farbmanagement statt des Standards des International Color Consortium. Dabei ist auch Microsoft Mitglied des ICC, wenngleich sie sehr lange brauchten, bis ihnen die Integration eines ICC-konformen Farbmanagements in Windows gelungen war. Und nun wollen sie nicht den Standard verbessern, sondern forcieren ihre eigene proprietäre Lösung. Mit etwas Glück geht das schief.
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Als Farben, Farbräume ihre Bestimmung, Berechnung und das Messen dergleichen ist auch ziemlich kompliziert. Ich hatte es 2 Semester und ganz ehrlich nicht mal mein Prof. war da 100% Firm drin nur seine Laborleiterin war darin Sattelfest.

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Ein äußerst lesenswerter Artikel zum Thema Farbmanagement und was sich in den Jahren vom Filmhersteller zum End-User verschoben hat, findet sich in Luminous landscape

 

Gerade diese Wissens- und Kenntnisverschiebungen machen es vielen Digitalfotografen so schwer, nach Umstieg vom analogen Umkehrfilm zum Digitalfoto sich in der digitalen Farbwelt zurecht zu finden.

 

Es zeigt sich darin auch der manchmal sehr große Unterschied zwischen angenehmen und korrekten Farben! Neuerdings ist ja jeder Herr der Farben und kann sich seine sympathischen Farben selber erzeugen oder aber auch - ungleich schwerer - versuchen, korrekte Farben zu erzielen, also Farben, die mit objektiv messenden Geräten ermittelt wurden und nicht mit den trügerischen, subjektiv sehenden, individuell so verschiedenen Augen der Anwender.

 

 

Worin besteht denn der Sinn, im Oberlehrermodus "korrekte" (unterstrichen, fett und kursiv) Farben zu erzeugen, wenn sie nicht dem Augeneindruck entsprechen. Farbe ist für die meisten Fotogafen immer noch ein wesentliches Medium um Stimmung zu transportieren. Es sei denn natürlich, man fotografiert vorrangig Stoffmuster, dann sieht die Sache natürlich anders aus.

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Na toll: Ein proprietäres Farbmanagement statt des Standards des International Color Consortium. Dabei ist auch Microsoft Mitglied des ICC, wenngleich sie sehr lange brauchten, bis ihnen die Integration eines ICC-konformen Farbmanagements in Windows gelungen war. Und nun wollen sie nicht den Standard verbessern, sondern forcieren ihre eigene proprietäre Lösung. Mit etwas Glück geht das schief.

 

Microsoft wird weiter den ICC-Standard unterstützen, die Weiterentwicklung mit-betreiben, und Vista ist voll rückwärts-kompatibel. ICC hat(te) aber offenbar technische Grenzen, die allen beteiligten Parteien - ganz ohne Ressentiments - bewusst sind.

 

Natürlich darf man argwöhnisch beäugen, was da hinsichtlich proprietärer Tendenzen passiert; Canon und MS sind ja keine Waisenkinder. Der neue Vista-Standard ist aber wohl offen, sowohl für unabhängige Entwickler als auch für weitere zukünftige Verbesserungen (z.B. können neue Konversionsmodule geschrieben und von Hardware- und Softwarefirmen modular integriert werden).

 

Vista bringt auch eine neue Drucker-Treiber-Architektur, die mehr als 3 Farbkanäle unterstützt; das sind schon Entwicklungen, auf die die Qualitäts-Enthusiasten in der Fotogemeinde warten. Man kommt ja schon ins Grübeln, wenn man die 16-Bit ECI-Prachtdateien auf seinem sRGB-Monitor betrachtet und auf 8-Bit-Druckern auswirft.

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Guest chris_h

"6. Color science is far, far more complex than I ever dreamed. You are trying to make objective, physical measurements and translate them through the CIELab model to human perception."

 

Besser kann man das Elend aktuell gültigen Farb"managements" nicht auf den Punkt bringen. :o

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Worin besteht denn der Sinn, im Oberlehrermodus "korrekte" (unterstrichen, fett und kursiv) Farben zu erzeugen, wenn sie nicht dem Augeneindruck entsprechen.

Es ist nicht jedem gegeben, einen Text inhaltlich oder wenigstens sinngemäß zu erfassen und zu verstehen...

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Es ist nicht jedem gegeben, einen Text inhaltlich oder wenigstens sinngemäß zu erfassen und zu verstehen...

 

Ich habe mich auf Ihren Text bezogen, bzw. das Märchen von den "korrekten" Farben, das Sie wieder mal verbreiten (O-Ton winsoft: "die Farben stimmen immer"). Solche, "korrekte" Farben gibt es nämlich nur, wenn sowohl bei Aufnahme als auch Betrachtung Normlichtbedingungen (d. h. Licht mit einer einheitlichen, definierten Farbtemperatur) herrschen, was in der Praxis so gut wie nie der Fall ist.

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Solche, "korrekte" Farben gibt es nämlich nur, wenn sowohl bei Aufnahme als auch Betrachtung Normlichtbedingungen (d. h. Licht mit einer einheitlichen, definierten Farbtemperatur) herrschen, was in der Praxis so gut wie nie der Fall ist.

Selbst bei sorgfältig kalibriertem und profiliertem Proof-Monitor als auch mit richtig profiliertem Drucker hat man selbst auf den Farbabmusterungsplätzen von Just Normlicht in der Proof-Ansicht gewisse Farbdifferenzen, weil der Monitor nicht alle druckbaren Farben und der Drucker nicht alle anzeigbaren Farben darstellen kann. Dieses Dilemma wird sich kaum perfekt lösen lassen, höchstens angenähert.

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Guest xxl-user

sie versteifen sich auf korrekte farbwiedergabe und vergessen dabei, dass ein gutes foto nicht nur exakte abbildung der realität ist sondern auch emotionen transportieren sollte.

 

arnold

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sie versteifen sich auf korrekte farbwiedergabe und vergessen dabei, dass ein gutes foto nicht nur exakte abbildung der realität ist sondern auch emotionen transportieren sollte.

Man sollte Texte wirklich Wort für Wort lesen (können)!

 

Ich schrieb:

 

"... kann sich seine sympathischen Farben selber erzeugen oder aber auch - ungleich schwerer - versuchen, korrekte Farben ..."

 

Entscheidend dabei war das Wörtchen "oder"! Es "versteift" sich hier also niemand auf "korrekte Farbwiedergabe", sondern auf die freie Wahl, ob angenehm oder korrekt. Das ist ja wohl ein ziemlich gravierender Unterschied, oder?

 

Für angenehme Farben, um Emotionen zu transportieren, braucht man kein Farbmanagement...

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Entscheidend dabei war das Wörtchen "oder"! Es "versteift" sich hier also niemand auf "korrekte Farbwiedergabe", sondern auf die freie Wahl, ob angenehm oder korrekt. Das ist ja wohl ein ziemlich gravierender Unterschied, oder?

 

Für angenehme Farben, um Emotionen zu transportieren, braucht man kein Farbmanagement...

 

Das Scharmützel um "korrekte" Farben ist doch wohl wirklich albern: In bestimmten Bereichen (Produktfotografie = OTTO-Katalog) geht es natürlich schon um korrekte Farben; jedem anderen Fotokünstler aber natürlich um den stärksten Ausdruck, der seiner Gestaltungsabsicht entspricht.

 

In beiden Fällen geht es aber um konsistente Farben durch den gesamten Workflow; deshalb brauchen beide in gleichem Maße Farbmanagement. Oder glauben Sie (winsoft), dass gestaltende Fotografen Kasper sind, denen Farbabweichungen zwischen Bildschirm und Druck wurscht sind?

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Erstmal wird Vista das machen, was alle neuen MS Systeme auzeichnet, Speicher und Prozessorkapazität fresse, abstürzen und jede Menge Patches benötigen...

 

Auch wenn das gar nicht zum Haupt-Thema gehört: Ich wundere mich, dass sich Leute nicht zu blöde sind, solche Mantras immer wieder zu bemühen. Lange dachte ich, die Mac-Windows-Kontroverse kann nur völlig beschränkt geführt werden - bis ich dieses gute Arstechnica-Forum entdeckte: Ars OpenForum 3.0b - Powered by eve community.

 

Da tauschen sich Leute sachlich, kompetent und freundlich aus! Mac-User, die sich auch vorstellen können, einmal ein PC zu kaufen und umgekehrt. Ganz ohne Scheuklappen und ideologische Verblendungen ...

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