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Kollodium Naßverfahren


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Vor zwei Jahren konnte ich in Nantes einem jungen Mann bei seinen Hantierungen mit einer hölzernen Plattenkamera und einem Holzverschlag mit Vorhang zuschauen.

Er fotografierte mit der sog. "Nassen Platte" diesen Elefanten:

 

no fear | Flickr - Photo Sharing!

 

Was war ich froh, nur meine Bessa mit dem 21er geschultert zu haben.......damals....

 

Diesen Winter liefen mir weitere Quellen über das Verfahren zu, einige echt bemerkenswerte Fotografen und Künstler.

 

Die Portraits mit diesem Verfahren zeigen eins: besonders hervorgehobene Augen, die in den recht dunklen Hauttönen durch die Blausensibilisierung wie gephotoshopped aussehen.

 

Meine Frage an die Altgedienten:

Hat sich schon jemand mit dieser TEchnik beschäftigt und kennt Quellen für die Chemikalien oder Kontakte hier im Raum D'dorf?

 

Schönen Sonntag!

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  • 2 weeks later...

Hallo,

 

ein weiterer Fotograf, der damit arbeitet und auch Workshops anbietet ist Michael Schaaf.

Siehe unter: Michael Schaaf

Das Verfahren ist allerdings nicht ganz trivial und erfordert eine längere Einarbeitung.

Wir sind hier gerade dabei, die benötigten Substanzen zusammen zu tragen. Einige hundert Euro Anfangsinvestition muß man wohl rechnen. Das teuerste dabei ist das Silbernitrat (1 kg ab ca. 500 Euro aufwärts). Insgesamt braucht man ca. 20 - 30 verschiedene Chemikalien, je nach Rezept, die ich jetzt nicht alle aufführen möchte. Außerdem benötigt man eine Großbildkamera mit speziellen Kassetten.

Die Platte muß unmittelbar vor der Belichtung im Dunkeln beschichtet werden und dann noch feucht belichtet werden. Deshalb heisst es Nassplattenverfahren.

Die Magie der Bilder rührt sicherlich zum Teil daher, dass die Schicht nur blauempfindlich ist. Haut bekommt dadurch einen eigentümlichen Glanz.

Obwohl es uns heute extrem aufwendig erscheint, war es von ca. 1850 - 1880 das fotografische Standardverfahren.

Leider gibt es Chemikalien Schulz & Sohn in Düsseldorf, soweit ich weiss, nicht mehr. Das war eine gute Quelle. Heute kann man aber übers Internet alles zusammen suchen und Preise vergleichen. Die Unterschiede sind manchmal beträchtlich.

Allerdings liefern die meisten nicht mehr an privat. Und einige der verwendeten Substanzen sind auch recht giftig. Im Originalprozess wurde z. B. mit Zyankali fixiert. Es geht zum Glück auch mit Expressfix, nur nicht so schnell. Und das Kollodium ist in höherer Konzentration auch explosiv (andere Bezeichnung: Schießbaumwolle).

 

Bei Interesse an Rezepten kannst Du mir gerne eine Nachricht schicken.

Ich habe zwar schon einige Nassplattenaufnahmen gemacht, allerdings die Sachen noch nicht selbst gemischt. Deshalb kann ich nur die Rezepte weitergeben aber nicht konkrete Tips geben.

 

Grüsse

 

Frank

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