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Zweibadentwicklung (nicht Lith) ... ??


leitna

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Hallo,

 

Ich versuche seit einiger Zeit meiner Negative mit 2 Entwicklern zu printen. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich und für mich nicht immer nachvollziehbar.

 

Als Erstentwickler verwende ich Mörsch Catechol, als Zweitentwickler Mörsch ECO verdünnt 1+30

 

Nachstehend ein paar Verständnisfragen:

 

- wie lange bleibt der Print im ersten Bad? Bis das Bild schemenhaft entsteht (wie im Nebel) ODER bis die Schwärzen fett da sind und auch die Mitteltöne anentwickelt sind ?

 

- ich kann die Bilder nicht ausentwickeln - sie werden mir dann zu dunkel, dh. ich das Bild rechtzeitig aus den beiden Entwicklern herausnehmen, sonst laufen mir die Schatten zu.

 

- generell: bewirkt die Zweibadentwicklung, dass man entgegen der ermittelten Gradation eher härter printen kann (sollte) - schlüssige Begründung für mich: der Zweitentwickler holt die Details in den Lichtern heraus - ODER - sollte man eher weicher printen, weil (schlüssige Begründung für mich) Catechol hart arbeitet ?

 

Wenn jemand Erfahrung mit der Zweibadentwicklung hat und mir die Fragen beantworten bzw. gute Tips geben könnte, wäre ich dankbar.

 

Danke.

 

Toni.

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Guten Morgen, Toni!

 

Die prinzipielle Idee der Zweibad-Entwicklung von Positiven liegt darin, dass Du zuerst mit einem hart arbeitenden Entwickler die Schatten und tiefen Mitteltöne sauber auf das Papier bringst, dann im weich arbeitenden Entwickler die Lichter. I.w. geht es dabei um eine Verbesserung der Lichterzeichnung (die Dir ein Einbad-Verfahren möglicherweise verwehren bzw. nur mit Nachbelichtungen bringen würde, was wiederum bei im Bild ungünstig verteilten Lichtern schlichtweg nicht geht).

 

In jedem Fall ist die Belichtung so einzustellen, dass Du ausentwickeln kannst, d.h. auch, wenn der Print noch eine Minute länger im Entwickler bleibt, tut sich nichts mehr, zumindest nicht in den Schatten. Laufen die zu, dann hast Du entweder zu lange belichtet oder die Gradation zu weich gewählt.

 

Wähle vorerst die Gradation, die Du auch für ein Einbad-Verfahren verwenden würdest. Eventuell ist mit dem Zweibad-Verfahren eine etwas härtere Gradation verwendbar (falls es Dein Negativ, sprich die Schatten benötigen). Bedenke, dass das Zweibad-Verfahren ursprünglich für festgradierte Papieren gedacht war. Mit den stufenlos steuerbaren Gradationswandelpapieren wurden diese Verfahren immer weniger angewandt, bis klar wurde, dass Zweibad auch bei den Gradationswandelpapieren noch etwas bringen kann.

 

Teile die Gesamtentwicklungszeit (z.B. 3,5 Min. für Baryt) so auf, dass im ersten (= harten) Entwickler Schatten und Mitteltöne gut durchgezeichnet sind. In der Regel wird das nach 1 bis 1,5 Minuten Entwicklungszeit sein. Dann abtropfen lassen (nicht zuviel vom hart arbeitenden Entwickler in den weichen bringen!) und ab in das zweite Bad; nochmal für 1,5 bis zwei Minuten.

 

Ich würde bei ersten Zweibad-Versuchen nicht unbedingt mit Catechol, etc. anfangen; diese Entwickler setzen schon ordentlich was an Erfahrung voraus. Neutraltonentwickler (z.B. SE4 von Moersch) und Centrabrom (Tetenal) sind leicht zu beherrschen und bringen schon deutliche Verbesserungen (im Vergleich mit einem Einbad-Verfahren).

 

Ohne viel Werbung machen zu wollen, aber Du hast die Chemie von Herrn Moersch erwähnt - anmailen oder anrufen, Herr Moersch nimmt sich immer Zeit, Fragen zu beantworten (und das in wirklich netter und kompetenter Art. Niemand kennt seine Produkte so gut wie er selbst, aber er hat auch kein Problem, mit Dir über "Fremdprodukte" zu reden ...).

 

Beste Grüße sendet

 

Johannes

Edited by JoRa
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danke Johannes für deinen ausführlichen Beitrag.

 

du hast recht, die Belichtung muss für die Ausentwicklung passen - möglicherweise passiert mir da öfters ein Fehler. Tendenziell bemerke ich oft (am trockenen Bild), dass ich zu dunkel arbeite und die nachfolgende Selentonung den Print noch dunkler macht !

 

Die Meinung eines Kollegen, nämlich Papier im Erstentwickler belassen bis die Mitteltöne vorhanden sind, hat sich nach deinen Ausführungen nun auch bestätigt.

 

Danke auch für den Hinweis mit Herrn Mörsch. Ich wollte ihn gestern anrufen, habe ihn aber nicht erreicht, deshalb die Frage an das Forum. Er ist wirklich ein Meister und gibt freundlich am Telefon Auskunft. Ich kann mir vorstellen, dass die Mörsch-Hotline immer ziemlich gut ausgelastet ist, deswegen habe ich auch des öfteren ein Problem, wenn ich wegen meiner (kleineren oder größeren) Schwierigkeiten in der Duka seine kostbare Zei in Anspruch nehme.

 

... aber er bietet auch immer tolle Seminare an ... da werde ich mich mal in absehbarer Zeit für eines anmelden.

 

Danke und schönen Tag.

 

Toni.

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danke Johannes für deinen ausführlichen Beitrag.

 

du hast recht, die Belichtung muss für die Ausentwicklung passen - möglicherweise passiert mir da öfters ein Fehler. Tendenziell bemerke ich oft (am trockenen Bild), dass ich zu dunkel arbeite und die nachfolgende Selentonung den Print noch dunkler macht !

 

Toni.

 

Dry-down:

Laß' den Probestreifen trocknen (oder für 30 Sek. in die Mikrowelle) - v.a. die Lichter und die helleren Mitteltöne legen an Zeichnung zu. Gilt natürlich nur für Baryt-Papier!

 

Bewegung:

Mehr Bewegung = stärkere Entwicklung! Probestreifen und -abzug müssen gleich bewegt werden wie dann der endgültige Print. Ich habe mir einen festen Bewegungsrhythmus der Entwicklerschale angewöhnt: Die ersten 30 Sek ständige Bewegung (auf gleichmäßige Benetzung der Papieroberfläche achten!), danach alle 15 Sek. leichtes Anheben einer Seite.

 

Entwickler:

Mit zunehmendem Verbrauch wird der schwächer, d.h. der Print, der nach drei, vier oder mehr Stunden Standzeit mit der gleichen Belichtungszeit im Entwickler landet, wird etwas heller. Mit Belichtungszeitverlängerung bzw. mit stärkerer Bewegung der Entwicklerschale ausgleichbar!

 

Beleuchtung:

Betrachte den Probestreifen und -abzug bei dem Licht, bei dem er danach angesehen bzw. aufgehängt wird. Anfangs habe ich dazu geneigt, die Probestreifen in sehr hellem Licht zu beurteilen, um Schärfe, Zeichnung, etc. besser sehen zu können. Und bei normaler Raumbeleuchtung war er dann zu dunkel. Der Probeabzug wird nach wie vor bei sehr hellem Licht beurteilt, aber dann für die endgültige Abstimmung bei normalen Raumlicht bzw. unter einer Beleuchtung, die später für eine etwaige Präsentation genutzt wird.

 

Selen-Toner:

Ich verwende beim Fomabrom Variant 111 30 bis 45 Sek. bei einer Verdünnung von 1+20. Reicht für die Vertiefung der Schattendichte ohne den Bildton wesentlich zu verändern. In den Mitteltönen wirst Du auch bei längerer Selen-Tonung keine Zunahme der Schwärzung beobachten!

 

Noch was zur Zweibad-Entwicklung:

Im Parallel-Forum hat ein Kollege auf Deine Frage hin erwähnt, als Zweitentwickler einen sehr gegensätzlich arbeitenden Entwickler einzusetzen, z.B. Neofin Blau (der eigentlich ein Negativentwickler ist). Ich werde das mal ausprobieren. Immerhin läßt sich ja auch in Rodinal (1+15 bis 1+20) bestens entwickeln!

 

Beste Grüße!

 

Johannes

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nochmals DANKE Johannes für die nützlichen Hinweise. Damit kann ich was anfangen.

 

Ich neige auch dazu die Bilder bei sehr hellem Licht zu begutachten und bei "Normallicht" sind mir die Abzüge dann oft zu dunkel.

 

Beim Lithen verwende ich als Zweitentwickler den Mörsch Meritol sehr gerne. Ich denke, dass der auch ganz allgemein stark verdünnt als zweites Bad sehr günstig wäre. Zur Zeit habe ich leider keinen, den Letzten musste ich wegen "Überalterung" entsorgen (das passiert mir öfters, weil zwischen meinen Duka Sitzungen leider manchmal viel Zeit vergeht und ich auch immer wieder mal was Neues ausprobiere).

Deswegen habe ich jetzt den ECO als Zweitentwickler verwendet. Aktuell mit 1 + 30 verdünnt - ich denke ich werde ihn noch höher verdünnen und nehme mir mehr Zeit die Lichter "langsam" zu entwickeln.

 

Beste Grüße. Toni.

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nochmals DANKE Johannes für die nützlichen Hinweise. Damit kann ich was anfangen.

 

Ich neige auch dazu die Bilder bei sehr hellem Licht zu begutachten und bei "Normallicht" sind mir die Abzüge dann oft zu dunkel.

 

Beim Lithen verwende ich als Zweitentwickler den Mörsch Meritol sehr gerne. Ich denke, dass der auch ganz allgemein stark verdünnt als zweites Bad sehr günstig wäre. Zur Zeit habe ich leider keinen, den Letzten musste ich wegen "Überalterung" entsorgen (das passiert mir öfters, weil zwischen meinen Duka Sitzungen leider manchmal viel Zeit vergeht und ich auch immer wieder mal was Neues ausprobiere).

Deswegen habe ich jetzt den ECO als Zweitentwickler verwendet. Aktuell mit 1 + 30 verdünnt - ich denke ich werde ihn noch höher verdünnen und nehme mir mehr Zeit die Lichter "langsam" zu entwickeln.

 

Beste Grüße. Toni.

 

Toni,

 

Meritol ist m.E. ein spezieller Warmtonentwickler! Das ist etwas anderes als ein weich arbeitender Entwickler (guck Dir mal die Beispielbilder auf der HP von Moersch an); als zweiter (= weich arbeitender) Entwickler bringt der wahrscheinlich nicht sehr viel (frag' mal Herrn Moersch).

 

Der Eco wird definitiv nicht als Zweitbad taugen! Denn der ist als Einbad-Verfahren konzipiert, ähnlich wie der SE4 (mein Lieblings-Neutraltonentwickler, der mit 10ml Finisher Blue pro Liter sich auch gut in Richtung kalt steuern läßt).

 

Verwende als Zweitbad einen sehr weich arbeitenden Entwickler, also Centrabrom (Tetenal), Neofin Blau (eine Ampulle auf 700ml Wasser) - soeben im Parallelforum gelesen, und noch nicht von mir ausprobiert! -, oder Separol Soft.

 

Beste Grüße!

 

Johannes

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geht auch ev mit diffuser Nachbelichtung - zB mit Gelbfilter wie für unsens Filme od Chlorsilberpapiere 10-30s in 20cm Abstand, oder Entwickleralkali zT durch NaOH ersetzen, geht aber stark zu lasten der Haltbarkeit

Hatte früher viel ElMi Fotos vergrößert, und immer eine Grunddichte von 0,1...0,15 in den Lichtern gebraucht

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