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6-bit-Codierung von M-Objektiven


Greiffenclau

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Beim Entzerren einer Verzeichnung werden vom Sensor gelieferte Bildpixel aus dem Bildfeld heraus gezogen (in den Bildecken bei einer tonnenförmigen und in der Mitte der Seiten bei einer kissenförmigen Verzeichnung) und gehen verloren; dafür muss in den Bereichen innerhalb des Bildrandes stärker interpoliert werden. Insgesamt verliert man aber nur ein paar Prozent der Pixel und damit der ursprünglichen Bildinformation.

 

Meine Empfehlung wäre, sich hier paradox zu verhalten: Wenn die Verzeichnung gering ist und man nicht gerade eine extreme Verzeichnungsintoleranz hat, kann man die digitale Entzerrung bleiben lassen. Ist die Verzeichnung hingegen stark (wie bei der D-Lux 4, wo man ja ohnehin keine Wahl hat), so sollte man ruhig in die Vollen gehen.

 

Bei der Korrektur der chromatischen Aberration sieht es noch ein bisschen anders aus. Die individuelle Entzerrung in den drei Farbkanälen ist nur in geringem Umfang nötig und verbessert dabei die tangentiale Auflösung. Wenn die Korrektur schon in das Demosaicing eingreift, verbessert sie die Bildqualität noch mehr, da der Farbquerfehler auch die Nachbarschaftsbeziehungen zwischen den Pixeln durcheinander bringt, auf denen die Farbinterpolation beruht. Die CA-Korrektur kann dann Interpolationsartefakte vermeiden.

 

Natürlich bleibt es dabei, dass eine optische Korrektur einer digitalen Korrektur stets vorzuziehen ist.

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Guest Linsengericht
Ist die Verzeichnung hingegen stark (wie bei der D-Lux 4, wo man ja ohnehin keine Wahl hat), so sollte man ruhig in die Vollen gehen.

 

In dem Zusammenhang sind die viel geschmähten hohen Auflösungen der Kompakt-Digis nützlich. Selbst wenn man wegen Beugungseffekten diese Pixeldichten gar nicht ausnutzt, so liefern sie zumindest viel Datenmaterial für die Entzerrung, damit das Ergebnis nicht "pixelig" wird.

Edited by Linsengericht
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Hallo Bernd!

Ich muß leider nochmals zuschlagen :-)

Wenn Du dir den Vergleich anschaust, den ich in dem Test ganz unten gemacht habe, siehst Du sehr gut, wie die Vignettierung des Objektivs herausgerechnet wird:

Dein zweites Beispiel ist mit einem 35er Summicron gemacht (ich hoffe das aktuelle) und da sieht man wirklich signifikante Unterschiede (ob zum Besseren oder Schlechteren bleibt offen) aber,

 

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dort wo das Objektiv wirklich anfängt zu verzeichnen, ist bei der M8 kein Sensor mehr.

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Hallo Bernd!

Ich habe jetzt kurz meinen "Bildervorrat" durchgeschaut...

Ich habe verschiedene Aufnhamen mit und ohne Profil verglichen und habe eine Verschlechterung nicht festgestellt, im Gegenteil. Man sollte hier den praktische Weg einschlagen: Einfach Probieren und schauen ob es etwas bringt.

Meine Leica M und Zeiss ZM Objektive haben alle eine Verzeichnung von (weit) unter +/- einem Prozent und sind Kombinationen aus kissen- und tonnenförmigen Anteilen. Eine einfache Entzerrung in LightRoom ist daher sogut wie unmöglich (ohne ein Profil) aber, wie Michael schon bemerkt hat, auch kaum notwendig.

Ich habe ein einziges Objektiv identfiziert (EF 24-100 4 L IS) das bei 24mm ganz gewaltig tonnenförmig verzerrt (müssen einige Prozent sein) aber da sieht man zwischen vorher und nachher deshalb keinen Unterschied, weil es schon der Vorlage (trotz 1/1000s) an der zu den M-Objektiven vergleichbaren Schärfe und Auflösung mangelt.

Ich muß derher meine Aussage dir gegenüber bezüglich der Zielgruppe etwas modifizieren:

M-Verwender sind eher deshalb keine Zielgruppe, weil die Objektive optisch schon so hervorragend sind, daß es kaum noch was bringt, die äusserst geringen Verzerrung noch zu verschlimmbessern.

Vielleicht kannst auch du bei deinen veröffentlichten Beispielen einmal solche mit M-Objektiven einstellen, damit man keinen Unterschied zwischen vorher und nachher sieht....es muß ja nicht gerade eine Ziegelmauer sein :-)

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Noch einmal zum Thema "massiver Schärfeverlust durch Entzerrung" :rolleyes:

 

Anbei ein Bild, aufgenommen mit Leica M9 und Tri-Elmar-M 16-18-21 mm Asph bei Eintellung auf 16 mm, mit eingeschalteter Objektiverkennung. Die DNG-Datei wurde mit Adobe Camera Raw 6.4 RC bearbeitet (Weißabgleich korrigiert, etwas aufgehellt, Farbquerfehler ausgeglichen, leichte Eingangsschärfung und Rauschreduktion vorgenommen) und als TIFF-Datei in voller Größe exportiert. In Photoshop wurden dann zwei Ausschnitte herausgeschnitten, auf 200 % vergrößert und ohne weitere Nachschärfung als JPEG abgespeichert. Dann wurde das ganze Bild mit Hilfe der Interpolationsmethode "Bikubisch schärfer" verkleinert, in JPEG umgewandelt und ebenfalls ohne weitere Nachschärfung abgespeichert.

 

Zurück zur TIFF-Datei in voller Größe. Die Verzeichnung des Tri-Elmars, welche bei 16 mm die mit Abstand stärkste aller aktuellen Leica-M-Objektive ist, wurde mit Hilfe des Photoshop-Plugins ALPA Lens Corrector eliminiert. Vergleiche insbesondere die Treppenstufen, die vor der Entzerrung die Merkel machen und hinterher schnurgerade verlaufen; außerdem die helle Ecke oben rechts. Anschließend wieder zwei Ausschnitte auf 200 % herausvergrößert und ohne Nachschärfung als JPEG abgespeichert; zum Schluß das gesamte Bild mittels "Bikubisch schärfer" verkleinert, in JPEG umgewandelt und wiederum ohne weitere Nachschärfung abgespeichert.

 

Wie man an den 200-%-Ausschnitten deutlich sehen kann, gibt es durch die digitale Entzerrung keinerlei wahrnehmbaren Schärfeverlust. Diesbezügliche Befürchtungen sind also gegenstandslos. Natürlich geht ein Stückchen des Bildfeldes verloren – wie man insbesondere beim Auschnitt Nr. 2 sehen kann, der vom äußersten rechten Rand des jeweiligen Bildes genommen wurde. Das liegt in der Natur der Sache – ein tonnen- oder (wie hier) wellenförmig verzeichnendes Objektiv erfaßt einen etwas größeren Bildwinkel als es seiner (Nenn-)Brennweite eigentlich zukommt, und die Entzerrung schneidet das durch die Verzeichnung "ergaunerte" Extra-Bildfeld dann wieder weg.

 

 

Ganzes Bild, vor der Entzerrung (Leica M9, Tri-Elmar-M 16 mm Asph, f/5,6):

 

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Das gleiche Bild nach der Entzerrung:

 

 

 

 

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Ausschnitt Nr. 1, 200 % (vor und nach der Entzerrung):

 

 

 

 

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Ausschnitt Nr. 2, 200 % (vor und nach der Entzerrung):

 

Edited by 01af
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Hallo!

Wie man an den 200-%-Ausschnitten deutlich sehen kann, gibt es durch die digitale Entzerrung keinerlei wahrnehmbaren Schärfeverlust. Diesbezügliche Befürchtungen sind also gegenstandslos.

Na, das ist doch wunderbar!

Ich finde, es ist besser, meine Befürchtungen waren unbegründet als umgekehrt, oder?

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  • 2 weeks later...

Inzwischen bin ich der Frage nochmals nachgegangen, ob ein Profil negative Folgen auf die Bildschärfe haben kann. Fazit: Ich konnte nirgends eine Verschlechterung feststellen.

 

Und auch die Frage, ob die M intern schon Verzeichnungen herausrechnet, habe ich geklärt: Beim Summicron 50mm V und beim Summicron 35mm ASPH praktisch nicht, beim Tele-Elmarit 90mm aber schon.

 

All das habe ich in meinem Bericht mit ein paar animierten Bildern ersichtlich gemacht: Ihr könnt dort zwischen den Varianten "ohne Kodierung", "mit Kodierung" und "mit Kodierung und Lightroom Profil" hin und herschalten und selbst beurteilen, was eine Kodierung bzw. ein Profil bringt.

Bernd Margotte Photography: Technische Artikel / Objektivkodierung Leica M

 

Den Bericht kann man auch als pdf downlowden:

http://www.berndmargotte.com/technical/pdf/objektivkodierung_de.pdf

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Und auch die Frage, ob die M intern schon Verzeichnungen herausrechnet, habe ich geklärt: Beim Summicron 50mm V und beim Summicron 35mm ASPH praktisch nicht, beim Tele-Elmarit 90mm aber schon.

 

Viel Arbeit steckt da drin, Respekt! Ich se eh aber dennoch nichts was sich als signifikante Verzeichnung bzw. Korrektur deuten ließe, auch nicht wenn ich ein (Leica)Lineal anlege. Bei er Vignettierung ists deutlich

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Und auch die Frage, ob die M intern schon Verzeichnungen herausrechnet, habe ich geklärt: Beim Summicron 50mm V und beim Summicron 35mm ASPH praktisch nicht, beim Tele-Elmarit 90mm aber schon.

Bist Du Dir sicher, dass da kein Fehler vorliegt? Im Vergleich fällt vor allem auf, dass bei der Aufnahme mit Kodierung etwas mehr auf dem Bild ist; das ist nicht gerade das, was man von einer Verzeichnungskorrektur erwarten würde. Es würde mich doch sehr wundern, wenn es hier irgendeine Verzeichnungskorrektur gäbe – nicht zuletzt wegen der begrenzten Performanz des Prozessors.

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Noch eine Anmerkung: Als „Blendendifferenz“ bezeichnet man die Verschiebung des Fokus von Objektiven mit unterkorrigierter sphärischer Aberration beim Abblenden. Du sprichst in Deinem Text mehrfach von einer „Blendendifferenz“, meinst aber etwas anderes – das könnte verwirren.

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Hallo Michael,

das sieht nur so aus, wie wenn da mehr drauf wäre. Das kommt durch die 'Verbiegung' der Linien zustande. Es hat mich ehrlich gesagt auch gewundert, dass man einen Unterschied sieht, aber es kam mir logisch vor, dass es nur beim Tele-Elmari der Fall ist. Ich habe eine Anfrage an Leica geschickt, mal schauen, was sie dazu sagen.

Wegen der Blendendifferenz: Ja, ich verstehe Deinen Input denke aber, dass es klar ist, was hier gemeint ist: Die Differenz zwischen zwei Blendenwerten. Der Begriff ist ja eigentlich bezugslos, es geht nur darum, dass man von der Differenz redet, egl ob ein Fokusshift oder irgendwas anderes gemeint ist.

Gruss Bernd

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