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Apo-Rodagon für Reprozwecke


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Guten Tag, und auch noch ein gutes 2009!:

 

Ich bin an ein schönes Apo-Rodagon 50 mm gekommen, das ich gerne als Reproobjektiv für meine Schraubleica verwenden würde.

Das Problem scheinen jedoch die Einstellfassungen zu werden:

- ins Reprovit I paßt es wegen seines Gehäusedurchmessers nur mit Zwischenring -> maximale Vorlagengröße 6,7 x 4,4 cm ...

- im Fuldy mit Balgen I -> maximal Vorlagen 10,8 x 7,2 cm möglich ...

- Visoflexe I und II mit zugehörigen Balgen geben natürlich noch indiskutablere Größen.

 

Gibt es noch eine andere Art der Einstellfassung?

Kann man das Objektiv vielleicht irgendwie durch Demontage von äußerem Schnörkelkram schmaler machen, so daß es sich doch direkt ins Reprovit I schrauben ließe?

Mindestens die Eignung für eine Vorlagengröße DIN A4 wäre schon wünschbar.

 

Besten Dank für Ratschläge!

Pascal.

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Lieber Pascal,

 

das Apo-Rodagon ist generell für Aufnahmezwecke genauso hervorragend wie für Vergrößerungsarbeiten. Bevor man sich aber mit den mechanischen Anpassungsproblemen beschäftigt, sollte man sich mit den optischen Vorgaben auseinandersetzen: lt. Rodenstock ist der V-Maßstab 2 - 15fach, Optimum 10fach.

 

Im äußersten Anwendungsbereich 2fach, bei der Aufnahme also 4,8 x 7.2 cm, ist ein 50 mm (wie auch die längeren Brennweiten) schon erkennbar überfordert. Für diesen Fall würde ich es nicht mehr empfehlen. Für Reprozwecke benötigt man 80, 90 oder 105 mm, und dann ist auch eine DIN A 4- Vorlage wunderbar abzubilden. Möglichst unter Verwendung eines stabilen Balgengeräts, damit der Lichtkegel nicht zu sehr eingeschnürt wird.

 

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

 

ja, eben.

Das 50er Rodagon wäre also für eine Bildbreite von 7,2 cm - 54 cm geeignet. DIN A4 sind 30 cm. Die Reprovite arbeiten ja in Originalausstattung ebenfalls mit 50er Objektiven (Focotare).

 

Womit ich dann doch wieder bei der mechanischen Anpassungsfrage bin:

Entweder eine Alternative zu Reprovit, Fuldy und Visoflexen?, die ich nicht kenne, aber mir gerne empfehlen lasse.

Oder eine Möglichkeit, das Rodagon schmaler zu machen - sofern die Kunststoffummantelung mindestens teilweise entbehrlich sein sollte. Hier wäre dann weiter die Frage, auf welche Weise ich unnötige 'Zwiebelschalen' demontieren könnte?

 

Mit leichten Teles müßte die Reproanlage wegen des sich ergebenden Abstands zur Vorlage viel zu unförmig werden, die 50er sind schon das Maximum.

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Lieber Pascal,

 

in Deine Lage kann ich mich gut hineindenken, weil ich mich vor vielen Jahren auch bemüht habe, die V-Objektive für die Aufnahme zu nutzen. Ich habe gerechnet und Tabellen erstellt mit Brennweiten, Auszügen, Abbildungsmaßstäben, Objektfeldern, Verlängerungsfaktoren, Mindestauszügen von Ringkombinationen und Balgengeräten; ich hätte darüber ein Buch schreiben können.

 

Bevor wir uns Deinem rein mechanischen Problem nähern, möchte ich auf die noch wichtigere optische Problematik eingehen: Deine Bildbreitenrechnung ist völlig korrekt, fußt aber auf der Herstellerangabe "2fach bis 15fach", und ich sprach vom "V-faktor".

Damit ist der Faktor bei der Negativvergrößerung gemeint. Obwohl nun die optischen Verhältnisse bei Vergrößerung und Aufnahme identisch sind, gibt es hinsichtlich der zu befriedigenden Ansprüche einen sehr großen Unterschied, auf den fast niemand aufmerksam macht.

 

Bei der Vergrößerung stellst Du das Endprodukt her, bei der Aufnahme jedoch das Zwischenprodukt, das wesentlich höhere Ansprüche erfüllen muss, weil das Negativ ja noch auf eine respektable Größe aufgeblasen wird. Für ein Passfoto oder eine Postkarte vom KB würde ein Dreilinser das nahezu gleiche Ergebnis bringen wie ein Apo-Sechslinser. Wenn nun aber in diesem Bereich fotografiert wird - und davon sprechen wir ja hier - sieht das ganz anders aus: auch der Apo-Sechslinser offenbart hier seine Schwächen, weil er für diesen Bereich nicht vornehmlich konstruiert wurde. Die Postkarte hat aber schon einen Maßstab von ca. 1 : 4 oder 1 : 5. Der Bereich "2fach bis 5fach" ist für Aufnahmezwecke also kaum geeignet. (Am anderen Ende "15fach" tauchen ähnliche Probleme auf, wenn man Ansprüche stellt; dafür gibt's dann eben die G-Reihe.)

 

Schon aus diesen Gründen würde ich selbst für Kleinstvorlagen Reprovit, Fuldy, Visoflex u. ä. ablehnen. Wegen des unvermeidlichen Auflagemaßes Kamera + mechanische Anpassung ist Dein Projekt nicht realisierbar. Auch eine diesbezügliche Herstelleranfrage zur "Abmagerung"ist nach meiner Erfahrung zwecklos.

 

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang

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