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Standentwicklung mit Rodinal


thomas_schertel

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Irgendwo habe ich mal was von Standentwicklung mit Rodinal in der Verdünnung 1:100 gehört.

Meine Frage ist, wie man das macht, z. B. mit einem 13x18 Planfilm. Läßt man ihn so lange im Entwickler, bis er in dunkelgrünem Licht (?) in den Schwärzen nicht mehr zunimmt und die Lichter hinreichend durchgezeichnet sind?

Kann man die Entwicklungszeiten aus der Gebrauchsanweisung von 1:25 über 1:50 weiterrechnen oder mit einem Graphen schätzen?

Kriege ich auch KB -Filme mit Standentwicklung kopierbar (Korn, Gradation)?

 

Vielleicht hat jemand von Euch schon mal sowas probiert.

 

Gruß

Thomas

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Guest BaldHeadLightning
Irgendwo habe ich mal was von Standentwicklung mit Rodinal in der Verdünnung 1:100 gehört.

Meine Frage ist, wie man das macht, z. B. mit einem 13x18 Planfilm. Läßt man ihn so lange im Entwickler, bis er in dunkelgrünem Licht (?) in den Schwärzen nicht mehr zunimmt und die Lichter hinreichend durchgezeichnet sind?

Kann man die Entwicklungszeiten aus der Gebrauchsanweisung von 1:25 über 1:50 weiterrechnen oder mit einem Graphen schätzen?

Kriege ich auch KB -Filme mit Standentwicklung kopierbar (Korn, Gradation)?

Vielleicht hat jemand von Euch schon mal sowas probiert.

Wenn Du mit Standentwicklung meinst, einkippen, 1 Minute bewegen und dann stehen lassen - da verhungert Dir der Rodinal 1:100.

Bei grünem Licht kannst Du als Amateur nix vernünftiges erkennen - Du holst Dir im Zweifel eine "Unterschwellige Vorbelichtung" - die Dir die Gradation beugt. Eine chemische Desensibilisierung in Verbindung mit Rodinal - das würde ich nicht machen, da tanzt Du nur noch auf dem Drahtseil, damit der Rodinal nicht wegbricht.Ich habe Rodinal 1:100 verwendet für niedrigempfindliche Kleinbildfilme 13 bis 15 DIN/15 bis 25 ASA. Das geht gut bei normal hartem Wasser - ansonsten entmineralisiertes Wasser. Die Entwicklungszeit etwa verdoppeln im Vergleich zu 1:50, für die Daten oft angegeben werden..

Für Großbild habe ich andere Entwickler genommen - ganz normale in normaler Verdünnung.

Zum Sparen ist die 1:100 Verdünnung nicht geeignet - die bricht leicht weg, insbesondere wenn sie schon vor Schluß der Entwicklung erschöpft ist.

Willy Beutler hat in '"orthochromatischen" Zeiten so ähnlich gearbeitet, wie es Dir vorschwebtmit dem, was wir heute als Neofin kennen. Nachzulesen in seinem Buch - Meine Dunkelkammerpraxis - das ist wohl von Ende der 60er oder 70er.

 

Welches fotografische Problem möchtest Du mit der von Dir angedachten Methode lösen?

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Ich habe Standentwicklung mit Rodinal 1+150 und HP5 Kleinbild ausprobiert. Es genügen 2ml Rodinal für einen Film! Ich habe 5x am Anfang gekippt, dann einmal nach einer Viertelstunde. Die Entwicklungszeit betrug 80 Minuten (ich habe zuerst mit 60 Minuten, dann mit 90 Minuten probiert, 80 war aber am besten).

 

Das Ergebnis unterscheidet sich nicht relevant von Rodinal 1+25 und 10 Minuten entwickeln, anfangs 5x, dann alle 60 Sekunden 2x kippen.

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@ BaldHeadLightning:

Es geht mir nicht ums Sparen (Schließlich gibt es Rodinal wieder, bzw. ich kaufte, als Agfa pleite ging, noch 2 L als Reserve).

Zum einen ist es die Neugier gewesen, zum anderen soll Rodinal hochverdünnt sehr weich arbeiten. Ich hab schon ein paar Mal mit dem Neopan 1600 experimentiert. Einmal im Fachlabor entwickeln lassen, ein mal in Rodinal 1:50 und einmal, nach Tip aus einem Forum mit Calbe A 49. Aber immer waren die Negative extrem hart und für mich kaum zu kopieren (Focomat bzw. Agfa Varioscop, also Halb- und Kondensorgerät und Gradationswandel-PE-Papier).

Der andee Grund: Ich mache manchmal was auf Planfilm. Den 9x12 kann ich noch im Tank entwickeln, aber 13x18 mach ich nacheinander in der Dunkelkammer. Es hätte was, 4 Filme in die Schale zu legen und gelegentlich nachschauen, oder nach Zeit einfach liegen zu lassen und das Ganze ist dann, ohne die Filme bewegen zu müssen, fertig.

 

@ uwe1:

Tja die M8. Lockt mich einerseits schon, andererseits schrecke ich vor dem Digitalzeugs noch etwas zurück. Schließlich bin ich nicht unbedingt ein Genie auf dem Rechner. Und mit diesem Photoshop komme ich auch nicht immer klar. Dann kommt die letzte Hürde: ein Ausdruck, der das zeigt, was man auf dem Bildschirm hat.

Momentan ist alles in der Dunkelkammmer noch viel einfacher.

Und dann hab ich momentan einfach nicht das Geld dafür (letztes Jahr Haus gekauft, heuer renoviert). Ich glaube, um mir die M8 schnell leisten zu können, müßte ich schon einen Tanklastzug Rodinal einsparen.

 

Gruß

Thomas.

 

NB.: Danke für die Antworten

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Guest BaldHeadLightning

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@ BaldHeadLightning:

Es geht mir nicht ums Sparen (Schließlich gibt es Rodinal wieder, bzw. ich kaufte, als Agfa pleite ging, noch 2 L als Reserve). .

Das ist kein Grund, es aufzubrauchen - das kann teuer und unergiebig werden.

Zum einen ist es die Neugier gewesen, zum anderen soll Rodinal hochverdünnt sehr weich arbeiten. .

Es gibt oder gab Anweisungen bis 1:200 - aber vor der Neugier, lieber erst den Erfolg im normalen Fotoalltag

Ich hab schon ein paar Mal mit dem Neopan 1600 experimentiert. Einmal im Fachlabor entwickeln lassen, ein mal in Rodinal 1:50 und einmal, nach Tip aus einem Forum mit Calbe A 49. Aber immer waren die Negative extrem hart und für mich kaum zu kopieren (Focomat bzw. Agfa Varioscop, also Halb- und Kondensorgerät und Gradationswandel-PE-Papier). .

Neopan 1600 kenne ich nicht in der Praxis.

Ich habe sehr viel den T-Max 3200 von Kodak entwickeln und vergrößern müssen. Wenn denn meine Frau von der Synode kam, und mir ein gutes Dutzend Filme bei "schrecklicher" Beleuchtung auf den Tisch packte. Ordinationen, Sendungen und dgl. Wenig Licht - große Kontraste, Helle Lampen und Schwarze Männer bzw Damen .

Da habe ich vernünftigen Erfolg bei Nennempfindlichkeit nur mit Emofin-Pulver-Entwickler, 2 Bäder, gehabt.(Nur für Kleinbild-Emulsionen von TETENAL empfohlen, da Rollfilme -und Planfilme erst recht- anders aufgebaut sind.) Bei jedem neuen Durchgang ca 25 % Frischlösung eingetauscht.

Schon bei "Emofin flüssig" - in zwei Konzentrat-Flaschen - hatte ich deutlich schlechtere Ergebnisse. Emofin saut ganz furchbar - immer mit weißem Baumwoll-Kittel arbeiten, die Flecke gehen nur mit Chlorreiniger wieder raus.

 

Vermutlich werden die Bilder bei Dir so hart, weil die Tabellen

a) heute schon oft nur von "weicher Vergrößerer-Beleuchtung" ausgehen

B) die Nennempfindlichkeit annähhernd nur bei kräftiger Überentwicklung erreicht wird. Und dann werden die Ergebnisse kochenhart.

Also: Mehrt belichten - normal entwickeln, dh dann ggf kürzer als in der Tabelle angegeben, um eine "Normale" Gradation auf dem Film zu erreichen..

Rodinal 1:100 nehme ich nur bei 25ASA,

er wird auch bei1:50(oder 1:25) bis 100 noch genommen, früher von "Feierabendfotoreporten" noch bis 400 ASA.

Doch über 100ASA gibt es zumeist bessere Lösungen.

HC 110 von Kodak nehme ich - der ist gute zu variieren.

1600 - warum denn das mit Rodinal?

Der andee Grund: Ich mache manchmal was auf Planfilm. Den 9x12 kann ich noch im Tank entwickeln, aber 13x18 mach ich nacheinander in der Dunkelkammer. Es hätte was, 4 Filme in die Schale zu legen und gelegentlich nachschauen, oder nach Zeit einfach liegen zu lassen und das Ganze ist dann, ohne die Filme bewegen zu müssen, fertig.

und zwischendurch die Bibelstunde halten ...

Die Filme einfach in die Schale legen, das ist nicht unproblematisch. Alle "Senkteilchen - zB von der Rückschicht - legen sich auf die Emulsion. Standentwicklung nur stehend, nicht liegend.

Agfa hat früher "Pina-Weiß" angeboten (meine neueste Quelle ist von 1970), und dann das Filter 0 9 dazu - aus dem alten Farblabor. Da siehst Du bestenfalls Umrisse in Deinem Labor - das Filter ist dunkelolivgrün - da kannst Du nix auf dem Film erkennen. Vielleicht gibt es heute Beleuchtungslösungen mit engeren Auslegungen, aber auch die Filme sind im Zweifel empfindlicher geworden. Der Film sollte 2:30 Min entwickelt haben (dann ist die Empfindlichkeit gesunken), dass Du schon mal gucken kannst - aber einen 1600er nach Sicht - das wird nix.:eek:

 

Generell - wozu 13x18 mit 1600 ASA?

nimm einen Film zwischen 100 und 400,

einen robusten "Flüssig"-Entwickler, zB HC 110

entwickle nicht zu lang nach "Märchentabellen"

und

du wirst Erfolg haben.:D

Viel Glück

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Lieber BaldHeadLightning,

 

in meinem Beitrag ging es um 2 Probleme. Das eine betraf den Versuch der Arbeitserleichterung beim Planfilm. Vielleicht liege ich mit diesen gedanken falsch, bzw. handele mir neue Probleme ein. Es liegt mir fern, einen höchstempfindlichen Planfilm zu verwenden. Schließlich muß meine Mentor sowieso aufs Stativ. Und ihr Verschluß reicht nur bis 1/30 sek. Da kann ich Gewohntes nehmen.

 

Das andere den Neopan: Ihn hab ich mal ausprobiert (Mein Fotohändler schenk´te mir 2 Patronen). Manchmal wäre es doch schön, in relativer Dunkelheit ohne Blitz etwas machen zu können. Aber in diesen Situationen ist meistens die Zeitung auch da. Und deren Leute blitzen immer. Und da fall ich nicht auf.

Deine Erklärung zu den harten Negativen deckt sich mit dem, was ich vermutet habe.

 

Normalerweise nehm ich den Pan F. Der kommt mit Rodinal recht gut.

 

Die Situationen, die in der Arbeit Deiner Frau vorkamen, kenne ich ganz gut. Ich helfe mir in solchen Fällen damit, daß ich die Gesichter auf dem Abzug nachbelichte. Der Rest mag im Schwarz versinken. Anders bei Gruppenbildern im kirchlichen Kontext. Da stelle ich mir die Personen in relativ günstiges Licht. Das hilft viel.

 

Einen Zweibadentwickler habe ich noch nicht ausprobiert, auch andere Chemie nur vorsichtig. Als ich jünger war, hab ich mir mal einen Brenzkatechin-Ausgleichsentwickler angerührt. Doch der kam nicht so schön. Nach meiner Erinnerung waren die Negative relativ körnig und vor allem liefen Flächen, die fast gleich hell waren, zusammen. Doch das ist mit einem extremen Ausgleichsentwickler zu erwarten. Ich hate auch mal was von Ilford, jedoch war der Unterschied zum Rodinal nicht relevant. Neofin liegt schon lange bei mir rum, aber ich habe ihn nie benutzt.

 

Gruß

Thomas

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Thomas,

 

Jan Scheffner (user name "telewatt") der auch ab und an hier im Forum sehr schöne Bilder zeigt verwendet wohl nur Emofin. In seinem Benutzerprofiel findest Du einen Link

zu seiner webpage, auf der Du entsprechende, durchaus beeindruckende Beispiele sehen kannst. Selber verwende ich im Moment meistens Xtol, ab und an Rodinal.

Emofin habe ich vor Jahren fast nur benutzt. Habe aber im Moment keine Zeit mich da wieder einzuarbeiten...

 

Gruß, C.

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Für die Verdünnung 1+100 gibt es ganz normale Zeitangaben von Agfa:

http://unblinkingeye.com/Articles/Developers/Times_Rodinal/Rodinal.pdf

Mit Standentwicklung wäre ich vorsichtig. Das Risiko einer ungleichmäßigen Entwicklung ist recht hoch, auch wenn man es vielleicht auf den ersten Blick nicht erkennt.

Bei 1+100 werden die Negative weicher (siehe Spalte CONT).

Beste Grüße,

Otto Beyer!

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  • 2 weeks later...
Guest BaldHeadLightning

Ich habe heute am "richtigen" Platz die "Technische Daten" von AGFA für Rodinal vom September 1966 herausgesucht. Meine neueste AGFA-Tabelle mit 1:100, auch schon 40 Jahre alt

Die Tabelle als Anhang. Der Isopan IFF hatte ca 15 ASA und entspricht am ehesten einem 25 ASA Film.

Daraus wird ersichtlich:

1. Nur für diese Klasse wurde 1:100 empfohlen:D

2. Die Entwicklungszeit gegenüber 1:50 verdreifacht sich bei gleichem Gamma, bei einer Verdoppelung wird auch das Gamma geringer, der Film also weicher und erfordert ggf längere Belichtung

Die Abbildung unterliegt dem Urheberrecht. Sie wird hier innerhalb des offiziellen LEICA-Forums für private und wissenschaftliche Zwecke zur Klärung einer historischen Foto Frage veröffentlicht. Weiterverwendung, insbesondere innerhalb des www-Internets, nur mit Genehmigung der Rechteinhaber.

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Mit Rodinal und hochempfindlichen Filmen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (zu starke Kontraste). Habe aber immer nach "Plan" entwickelt, und Standentwicklung nie ausporbiert.

 

Meine Empfehlung lautet da klar Emofin. zudem bringt es auch eine leicht gesteigerte Empfindlichkeit. Und kein so stark akzentiertes Korn wie Rodinalt. Bei 1600ern durchaus überlegenswert.

 

Gruss

 

Alex

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  • 2 years later...

Hallo,

auch wenn das Thema schon etwas älter ist, ich hab's ausprobiert und nun schon 4 (Test)-Filme so entwickelt. Ich bin außerordentlich begeistert von der Schärfe und Feinkörnigkeit, genau so wie mein Lehrmeister (Rodinal ) es geschildert hat, hab ich es gemacht.

Benutzt habe ich den "Agfaphoto APX 100" mit der M6 und dem Summicron 50 und da war ich absolut platt. Ich habe für 3 Minuten im 60 Sek-Rhythmus drei mal bewegt bei (ca.) 20°C und dann bei 30 Minuten noch drei mal und dann die restlichen 30 Minuten stehen gelassen. Nichts mit Schlieren oder irgendwelchen Artefakten. Das Rodinal war übrigens ca. 10 Jahre alt, dunkelbraun und ich habe es vorher durch einen Filter laufen lassen. Nach dem ersten Film habe ich die anderen drei auch so entwickelt. Keine Differenzen.

Gruß

Helmut

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  • 2 weeks later...

Hallo, die Standentwicklung habe ich leider noch nicht ausprobiert, aber ganz generell benutze ich hochverdünnten Rodinal (1+100 oder 1+200) sehr gerne, wenn es darum geht, große Lichtkontraste auszugleichen. Hier, finde ich, ist es hochverdünnt einer der wenigen Entwickler, der vom Kontrastausgleich an Zweibadentwickler heran kommt. Einige höherempfindliche Filme lassen sich damit allerdings nicht mehr hart genug entwickeln. Das hatte ich z.B. mit HP5+ oder Delta 3200. Bei mir hat das Hochrechnen der Entwicklungszeit, also doppelte Verdünnung gleich doppelte Entwicklungszeit, bisher immer funktioniert. f-)

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