jensthoes Posted January 18 Share #1 Posted January 18 Advertisement (gone after registration) Hallo zusammen, ausgelöst durch den - inzwischen wieder rückgängig gemachten - Umbau meiner R-Objektive mittels Leitax auf F-Bajonett habe ich in den letzetn Jahren zu viel an meinen R-Linsen herumgeschraubt. Da die R-Objektive logisch und stabil aufgebaut sind, haben die allermeisten es auch überlebt. Aber in den vergangenen Tagen dachte ich, ich hätte mein Summicron-R 50mm (II) verbastelt. In dieser eigentlich schönen Optik von 1986 hatten sich im Linsensystem einige größere Abriebteilchen angesammelt, die ich beseitgen wollte. Also den hinteren Teil des Linsensystems geöffnet und gereinigt - so weit, so gut. Dann habe ich beim Zusammenbau abe wohl den Konterring zu fest angezogen und dadurch die Blendeneinstellung verstellt. Im Ergebnis war über den Einstellring nur noch eine Öffnung bis ca. Blende 4 möglich). Ich wusste nicht, dass das passieren kann, aber offensichtlich ist der hintere Teil des Linsensystems nicht fest verschraubt und kann entsprechend verdreht werden, wenn zu viel Kraft aufgewendet wird. Zunächst dachte ich, dass das Objektiv nun Kernschrott ist, aber gestern Abend habe ich mich dann getraut, die große Zange heraus zu holen und das hintere Linsensystem wieder so einzustellen, dass der Blendenmitnehmer wieder bei der größten Öffnung justiert ist. Merkwürdig mit so schwerem Gerät an einem Objektiv zu haniteren, aber es hat einfach und gut funktioniert und auch keine Spuren oder Druckstellen hinterlassen. Mein Fazit (gilt auch für die Umbauten meiner R-Objektive): Ohne halbwegs fundiertes Fachwissen sind die Chancen zur Schädigung dieser Objektive schon nicht zu unterschätzen. Die Basteleien sind an vielen Stellen nicht so einfach/trivial, wie das zunächst wirkt - da lauern für den Laien schon unerwartete Fallstricke. Aktuell sind alle meine R-Objkeitve wieder ordentlich zurückgebaut und in einem gut nutzbaren Zustand. Also werde ich nun die Finger vom Schraubenzieher an den R-Objektiven lassen und sie einfach nur für das nutzen, für was sie gebaut wurden. Soweit meine aktuellen Erfahrungen / Warnung. Viele Grüße, Jens 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 18 Posted January 18 Hi jensthoes, Take a look here Basteln an R-Objektiven - eine schlechte Angewohnheit. I'm sure you'll find what you were looking for!
r+m Posted January 18 Share #2 Posted January 18 vor 18 Minuten schrieb jensthoes: Mein Fazit (gilt auch für die Umbauten meiner R-Objektive): Ohne halbwegs fundiertes Fachwissen sind die Chancen zur Schädigung dieser Objektive schon nicht zu unterschätzen. Die Basteleien sind an vielen Stellen nicht so einfach/trivial, wie das zunächst wirkt - da lauern für den Laien schon unerwartete Fallstricke. Aktuell sind alle meine R-Objkeitve wieder ordentlich zurückgebaut und in einem gut nutzbaren Zustand. Also werde ich nun die Finger vom Schraubenzieher an den R-Objektiven lassen und sie einfach nur für das nutzen, für was sie gebaut wurden. Viele Grüße, Jens Ich habe auch schon an einem (allerdings total defekten) R-Objektiv "herumgebastelt". Am Anfang wirkt es in der Tat trivial, aber es kommt schnell der Punkt wo man nicht weiter weiß. Da ist einfach zu viel komplexe Mechanik dabei, die man als Laie auch gar nicht verstehen kann. Deshalb mache ich auch an meinen Objektiven nichts mehr selbst sondern lasse reparieren oder verkaufe das Objektiv ausdrücklich als defekt. Auch dem "Leitaxumbau" stand ich immer ziemlich kritisch gegenüber. 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
wpo Posted January 18 Share #3 Posted January 18 vor 14 Minuten schrieb r+m: Auch dem "Leitaxumbau" stand ich immer ziemlich kritisch gegenüber. Ein freundliches Moin! in die Runde! Das ist auch einerseits berechtigt, wie ich habe zwischenzeitlich einmal habe feststellen dürfen. Obwohl es andererseits eigentlich gar kein Problem darstellt die Bajonettringe hin und zurück zu tauschen. Man muss nach meiner Erfahrung nur peinlich darauf achten, das "geöffnete", d.h. bajonettlose Objektiv nicht(!) irgendwie mal "probehalber" zu bewegen/zu drehen. Insbesondere bei den Bajonetten die mit 10 Schrauben befestigt sind, sind die langen 4 Schrauben ganz offensichtlich nicht nur dazu da, den Ring am Objektiv zu halten. Wird bei entnommenen Schrauben am Objektiv gedreht, besteht wohl die Gefahr dass sich im Innern Teile gegeneinander verdrehen - und dann ist das Problem da. Ich bin konsequent so verfahren dass ich das Objektiv bis an den Unendlich-Anschlag gedreht habe und dort solange belassen habe bis der Wechsel komplett vollzogen war. Es gab nur einmal ein Problem bei einem Rückbau: ich hatte genau dies nicht beachtet. Freundliche Grüße zum Wochenende! Wolfgang 1 2 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
jensthoes Posted April 2 Author Share #4 Posted April 2 Am 18.1.2025 um 09:44 schrieb jensthoes: Hallo zusammen, ausgelöst durch den - inzwischen wieder rückgängig gemachten - Umbau meiner R-Objektive mittels Leitax auf F-Bajonett habe ich in den letzetn Jahren zu viel an meinen R-Linsen herumgeschraubt. Da die R-Objektive logisch und stabil aufgebaut sind, haben die allermeisten es auch überlebt. Aber in den vergangenen Tagen dachte ich, ich hätte mein Summicron-R 50mm (II) verbastelt. In dieser eigentlich schönen Optik von 1986 hatten sich im Linsensystem einige größere Abriebteilchen angesammelt, die ich beseitgen wollte. Also den hinteren Teil des Linsensystems geöffnet und gereinigt - so weit, so gut. Dann habe ich beim Zusammenbau abe wohl den Konterring zu fest angezogen und dadurch die Blendeneinstellung verstellt. Im Ergebnis war über den Einstellring nur noch eine Öffnung bis ca. Blende 4 möglich). Ich wusste nicht, dass das passieren kann, aber offensichtlich ist der hintere Teil des Linsensystems nicht fest verschraubt und kann entsprechend verdreht werden, wenn zu viel Kraft aufgewendet wird. Zunächst dachte ich, dass das Objektiv nun Kernschrott ist, aber gestern Abend habe ich mich dann getraut, die große Zange heraus zu holen und das hintere Linsensystem wieder so einzustellen, dass der Blendenmitnehmer wieder bei der größten Öffnung justiert ist. Merkwürdig mit so schwerem Gerät an einem Objektiv zu haniteren, aber es hat einfach und gut funktioniert und auch keine Spuren oder Druckstellen hinterlassen. Mein Fazit (gilt auch für die Umbauten meiner R-Objektive): Ohne halbwegs fundiertes Fachwissen sind die Chancen zur Schädigung dieser Objektive schon nicht zu unterschätzen. Die Basteleien sind an vielen Stellen nicht so einfach/trivial, wie das zunächst wirkt - da lauern für den Laien schon unerwartete Fallstricke. Aktuell sind alle meine R-Objkeitve wieder ordentlich zurückgebaut und in einem gut nutzbaren Zustand. Also werde ich nun die Finger vom Schraubenzieher an den R-Objektiven lassen und sie einfach nur für das nutzen, für was sie gebaut wurden. Soweit meine aktuellen Erfahrungen / Warnung. Viele Grüße, Jens Hallo zusammen, ein kleiner Nachtrag: Offensichtlich hatte ich die richtige Postionierung der Treppe nicht gefunden und das Objektiv belichtet nun eine halbe Blende über. Ich denke, da werde ich noch einmal mit der großen Zange zur "Feinjustierung" ran müssen. Ist also nicht ganz ohne. VG, Jens Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
David Weber Posted April 3 Share #5 Posted April 3 Hallo Jens, kannst du beim nächsten Versuch evtl ein Bild machen und zeigen was du da verstellst? Mir ist aufgefallen daß bei den meisten meiner R-Objektive die Blende nicht richtig justiert ist und sich dadurch sehr oft beim fotografieren nicht voll öffnet (vor allem im P und T-Mode). Ich habe bei einem Objektiv das Bayonet abgeschraubt, aber ich hab nichts gefunden womit man die Blende justieren könnte. Meine R5s belichten alle ziemlich knapp und ich frage mich ob das nicht primär das Problem ist. Die Treppe kann man aus meiner Sicht gar nicht verstellen, da sie fest mit dem Blendenring verbunden ist. Ob die Treppe verstellt ist könnte man im T-Mode sehen, was als maximale Blendenöffnung angezeigt wird. Am genauesten funktioniert das an einer R8. Keines meiner Leica Objektive zeigt hier eine falsche Maximalblende an, egal ob die Blende dejustiert ist oder nicht. Ich befürchte, daß die halbe Blende über in deinem Fall eigentlich korrekt ist. Beim Testen ist mir aufgefallen, daß z.B. mein 24er im P-Mode an der R5 nie weiter als f4 oder f4.5 öffnet. Ich habe mich immer gewundert, daß dieses Objektiv überhaupt nicht vignetiert. An einer Sony A7III habe ich jetzt Bilder mit voller Blendenöffnung gemacht und es hat relativ stark bei 2.8. vignetiert. Ich habe wahrscheinlich noch nie f2.8 an der R5 wirklich gesehen. Wenn die Blende über einen Konterring justiert wird, dann ist sie vermutlich bei den meisten alten R-Objektiven nicht mehr richtig eingestellt. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
R-ler Posted April 3 Share #6 Posted April 3 (edited) Die Blendenöffnung wird durch den inneren Plastikeinsatz begrenzt. Nimmst du diesen raus, kannst du etwas weiter drehen. Aber Vorsicht, wenn die Einsätze aus Plastik sind ( waren mal aus Metall) sind die extrem empfindlich. Insbesondere die Schraubenöffnungen ( die am Mitnehmer!). Selbst in Werkstätten werden die oft kaputt gemacht. Das dein 24er nur bis max 4 öffnet ist seltsam. Ist evtl. an der Kamera etwas nicht ok? Denn wenn du via Finger am Blendenmitnehmer die Springblende komplett öffnen kannst, macht eine tadellose Kamera nichts anderes. Das 24er ist übrigens sehr unterschiedlich justiert. Mein jetziges vignettiert nicht. Dafür finde ich die Schärfe nicht zu 100 Prozent gut. Ein anderes das ich hatte war genau umgekehrt. Super scharf aber deutliche Vignettierung. Leica Qualität bis an die Grenzen des technisch machbaren eben😇 Edited April 3 by R-ler Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
David Weber Posted April 3 Share #7 Posted April 3 Advertisement (gone after registration) Das die Blende im P-Mode nicht ganz auf geht habe ich bei allen R5 - allerdings jeweils leicht unterschiedlich. Es ist aber auch schwer zu beobachten (in dunkler Umgebung auslösen und schauen ob sich die Blende schließt). In der Praxis funktioniert alles, nur habe ich den Eindruck, daß die größten Blenden nicht verwendet werden (R5). Bei meiner R8 gibt es dieses Phänomen nicht. Bei der R5 werde ich in Zukunft einfach Zeitautomatik verwenden, wenn ich Offenblende haben will. Das mein 24er an der Sony vignettiert, liegt mit Sicherheit auch am Sensor vs. Film. Das hatte ich vorhin nicht bedacht. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
jensthoes Posted April 4 Author Share #8 Posted April 4 vor 22 Stunden schrieb David Weber: Hallo Jens, kannst du beim nächsten Versuch evtl ein Bild machen und zeigen was du da verstellst? Hallo, da ich die Verstellung mit dem Festziehen des Konterringes der hintersten Linse verursacht hatte, habe ich das ganze Linsensystem mit der großen Zange wieder etwas zurück gedreht. Ich gehe da am WE dran, mache Fotos und werde berichten. VG, Jens 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
jensthoes Posted April 4 Author Share #9 Posted April 4 vor 22 Stunden schrieb David Weber: Meine R5s belichten alle ziemlich knapp und ich frage mich ob das nicht primär das Problem ist. ...ja, meine R5 belichtet auch etwas kanpp. Daher gebe ich immer einen DIN-Wert bei der Empfindlichkeitseinstellung hinzu. Das ist aber in meinem Fall nicht das Problem. Alle meine R-Objektive erzeugen bei Normalbelichtung sehr ähnliche Dichten (Abweichung max. 0,05 logD). Das besagte Summicron liegt durchgänig um 0.15 logD darüber und belichtet damit um eine halbe Blende zu reichlich. Viele Grüße, Jens Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
wagner Posted April 4 Share #10 Posted April 4 Servus! Dass die R5 Modelle in der Tendenz - wie letztlich wohl alle R - knapp belichten zeigt zeigte sich ja auch in den damaligen Tests. In diesem Thread hatte ich ich einen "CF- Normtest" hochgeladen, in welchen sich die knappe Belichtung deutlich zeigt. 1 2 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
jensthoes Posted April 7 Author Share #11 Posted April 7 Am 3.4.2025 um 09:45 schrieb David Weber: Hallo Jens, kannst du beim nächsten Versuch evtl ein Bild machen und zeigen was du da verstellst? Hallo, habe mir aus dem Netz ein Bild des Summicron 50 von hinten geholt und versucht, daszustellen, was ich gegen den Tubus verstelle. Ich verdrehe also das ganze Linsensystem inkl. der Leicatreppe gegenüber dem Tubus. Aber eigentlich nicht zur Nachahmung empfohlen, da man aufpassen muss, dass nichts bricht oder größere Schrammen entstehen. In meinem Fall war diese brachiale Methode eher Notwehr, weil ich es verbastelt hatte. Viele Grüße, Jens Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! 1 Quote Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/418664-basteln-an-r-objektiven-eine-schlechte-angewohnheit/?do=findComment&comment=5782958'>More sharing options...
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