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Analog Prozess / Farben alter Hollywood Filme


Krusty

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Hallo zusammen,

ich schau grad auf 3Sat den Film „McLintock“ und bin total geflashed von der Schärfe, dem Kontrast und den Farben, von diesem Film.

Wie haben die das damals so hinbekommen?

https://m.imdb.com/title/tt0057298/technical/
 

Es heißt Technicolor und als Kinematografischer Prozess Panavision(anamorphic). Ich hab schon auf Wikipedia nachgeschaut, verstehe aber nur Bahnhof… war das ein eigener Film mit einem Entwicklungsprozess? Negativ oder Positiv!!?

gibt es irgendetwas, was heutzutage solche Ergebnisse liefern kann?

 

grüsse Krusty

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Am 4.6.2023 um 18:25 schrieb Krusty:

gibt es irgendetwas, was heutzutage solche Ergebnisse liefern kann?

Ich liebe diese Anmutung auch. 
Hatte auch mal die Idee, das für meine Fotos zu benutzen. Und hab mir das eine oder andere Preset für Lightroom besorgt. Das Thema ist aber immer: Es muß zum Motiv passen, zum ganzen Stil. Und das ist wohl das Hauptproblem. In einem Foto wirkt das oft einfach unpassend. Wahrscheinlich auch, weil Bewegtfilm einfach etwas völlig anderes ist. 
Aber prinzipiell geht das schon was

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Rita Hayworth "Cover Girl"

Und dann kann man etwas spielen. Könnte noch Zähne bleichen, noch etwas Korn einfügen. Geht aber mit relativ wenig Aufwand schon in die Richtung...

 

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  • 2 months later...
Am 6.6.2023 um 18:25 schrieb espelt:

Ich liebe diese Anmutung auch. 
Hatte auch mal die Idee, das für meine Fotos zu benutzen. Und hab mir das eine oder andere Preset für Lightroom besorgt. Das Thema ist aber immer: Es muß zum Motiv passen, zum ganzen Stil. Und das ist wohl das Hauptproblem. In einem Foto wirkt das oft einfach unpassend. Wahrscheinlich auch, weil Bewegtfilm einfach etwas völlig anderes ist. 
Aber prinzipiell geht das schon was

Rita Hayworth "Cover Girl"

Und dann kann man etwas spielen. Könnte noch Zähne bleichen, noch etwas Korn einfügen. Geht aber mit relativ wenig Aufwand schon in die Richtung...

 

Habt ihr bereits eine Sehschwäche bei Rot? - Noch lange kein Grund, den Frauen einen Sonnenbrand zu verpassen.  

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vor 5 Minuten schrieb Zeitblom:

Habt ihr bereits eine Sehschwäche bei Rot? - Noch lange kein Grund, den Frauen einen Sonnenbrand zu verpassen.  

Es ging nicht darum, Farben natürlich darzustellen. Sondern um den Technicolor-Look. Und die Farbanmutung alter Hollywood Filme aus den Anfangszeiten. Und wie man diese bei Bedarf heute digital simulieren oder sich zumindest annähern kann. 

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vor 4 Minuten schrieb espelt:

Es ging nicht darum, Farben natürlich darzustellen. Sondern um den Technicolor-Look. Und die Farbanmutung alter Hollywood Filme aus den Anfangszeiten. Und wie man diese bei Bedarf heute digital simulieren oder sich zumindest annähern kann. 

„Die Röte des Rots von Technicolor“ ist der Titel eines Buches aus demJahr 1972 von Hartmut Bitomsky.

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vor 29 Minuten schrieb Fürnix:

„Die Röte des Rots von Technicolor“

...kann schon auf den ersten Blick etwas unnatürlich wirken. Aber Technicolor ist eben ein ganz eigenes Verfahren. Nicht Farbfilm. Sondern Farbauszüge. Schwarz-Weiß-Film wird einmal durch einen Cyan-, einen Magenta- und einen Gelbfilter belichtet, so dass man drei verschiedene Schwarz-Weiß-Filme hat, denen alle bestimmte Farbanteile fehlen. Daraus wird dann in einem Druckverfahren ein Farbfilm. So hatte man auch die Möglichkeit, die Farben in einem gewissen Umfang dem Thema und der Handlung anzupassen.

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Am 16.8.2023 um 15:26 schrieb espelt:

...kann schon auf den ersten Blick etwas unnatürlich wirken. Aber Technicolor ist eben ein ganz eigenes Verfahren. Nicht Farbfilm. Sondern Farbauszüge. Schwarz-Weiß-Film wird einmal durch einen Cyan-, einen Magenta- und einen Gelbfilter belichtet, so dass man drei verschiedene Schwarz-Weiß-Filme hat, denen alle bestimmte Farbanteile fehlen. Daraus wird dann in einem Druckverfahren ein Farbfilm. So hatte man auch die Möglichkeit, die Farben in einem gewissen Umfang dem Thema und der Handlung anzupassen.

Diese Farbverfälschungen empfand ich immer als "Technik in Entwicklung", d.h. man konnte es einfach noch nicht besser.
Ähnliche Farbverschiebungen sehe ich bei frühen Farbaufnahmen meines Vaters, wo bei Abzügen in Alben, aber auch Dias besonders von Agfa und Perutz, die Grün- und Blautöne über Jahrzehnte schwer gelitten haben und weitgehend nur noch als SW-Bearbeitungen einen gewissen familiengeschichtlichen Wert haben.
Was der Erinnerung an alte Kinofilme nahekommt, denn die sah man auf den damaligen Fernsehern auch nur in SW. 

Edited by Zeitblom
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vor 10 Stunden schrieb Zeitblom:

Diese Farbverfälschungen empfand ich immer als "Technik in Entwicklung", d.h. man konnte es einfach noch nicht besser.

Das war (und ist) ein Vorteil von Technicolor, denn so eine zufällige Farbveränderung kann es hier nicht geben. Diese Farbveränderungen an alten Abzügen oder Negativen sind chemische Vorgänge die je nach Lagerung oder der damals eingesetzten Chemie im Laufe der Zeit schneller oder langsamer aber unaufhaltsam voranschreiten.
Auch ein Grund, warum sich Technicolor sehr lange auch nach Einführung echter Farbfilme halten konnte. Und warum auch noch heute restaurierte Filme in Technicolor kopiert werden. Für APOCALYPSE NOW REDUX wurden von Francis Coppola 2001 aufgrund der Farbtiefe und -brillanz die Vorführkopien im ausgedient gedachten „Vierten Prozess“ angefertigt. Es wurde auch als Stilmittel eingesetzt und hat so für diese ganz eigene Ästhetik der Filme gesorgt. Dabei verstand sich Technicolor nie als Stil in dem Sinn oder war auf einem bestimmten Stil festgelegt. Vielmehr dominierte ein ganz anderer Anspruch: Der bewusste Einsatz von kräftigen Farben im Film. Bei jeder Produktion waren Farrbberater anwesend. Die für jede Szene ein genau festgelegtes Farbkonzept umsetzen. Farbfilme anderer Anbieter wurden auf einen einzelnen Streifen ausbelichtet. Korrekturen konnten somit nur an einer Kopie und dann im gesamten Bild gemacht werden. Und das begeisterte Kameraleute wie Produzenten am ungemein aufwendigen Technicolor gleichermaßen: Man konnte im Nachhinein noch Einfluss auf die Farbgestaltung nehmen. Jede Farben einzeln entsättigen oder bestimmte Farbtöne hervorheben. Man konnte herumspielen und experimentieren, weil man dazu eben die Matrizenfilme benutzte und nicht auf die Kameranegative zurückgreifen musste. Diese konnten geschont werden.
Ein kleines Denkmal hat  Martin Scorsese Technicolor in Aviator gesetzt. Um dem ganzen Film zusätzliche optische Reize zu verleihen, sind die Farben der Bilder mit Hilfe des Computers subtil an die Charakteristika des jeweils zeittypischen Farbfilmverfahrens angenähert worden — zuerst Zweifarben und ab der zweiten Hälfte der 30er Jahre Dreifarben-Technicolor. Die Übergänge sind dabei sanft und unaufdringlich. Der Schlussteil des Films nimmt die Farbenglut des (Pseudo-)Three-Strip-Technicolor-Process zurück, ist farblich dezenter, kühler, wirkt fast schon im heutigen Sinne fotorealistisch. Zusammen mit den ebenso ausgefeilten Kombinationen von Modell- und Computertricks resultiert daraus ein gewollter artifizieller Touch, mit speziell eigenwilligen Bildeindrücken. Nimmt man beim ersten anschauen angesichts der Handlung nicht wahr. Wenn man aber bewusst drauf achtet... Es geht bei dem ganzen Thema also nicht in erster Linie um möglichst hohe Natürlichkeit. Sondern um die Möglichkeiten mit Farbe bestimmte Effekte zu verstärken. Auch wenn Erbsen dann eben mal blau werden. Wie in einer Aviatorszene.

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vor 25 Minuten schrieb espelt:

Das war (und ist) ein Vorteil von Technicolor, denn  ....

Toll, wie Du das geschildert hast und sehr schön dass Du Dich mit (Kino-)Film und seinen Techniken auseinandersetzt. Die Kopie in Farbauszügen auf Polyester-Film gilt übrigens bis heute wohl die sicherste aller Archivierungsmethoden und wird für aufwändig gemachte - und damit teure -Filme auch heute immer noch so durchgeführt.

 

Edited by wpo
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Interessant finde ich, dass wir "Alten". nein "Älteren" diesem alten Look in unserer neuen digitalen Welt nachtrauern. Die "Jungen" erst recht nicht die "Jüngeren" haben das ja gar nicht erlebt. Die alten Filme, die Filmzeitschriften mit den Stars in der Farbe der Zeit auf Doppelseiten, die Heftchen mit den "Pin ups"  unsere gelblichen oder rotstichigen Abzüge Urlaubsbilder.....aus der örtlichen Drogerie (in meiner Drogerie kommentierte der Drogist , der die Bilder entwickelt und vergrößert und eingetütet hatte, bei noch ungeöffneter Filmtüte einige meiner Bilder... tolles Auto haben Sie da fotografiert.... der Adler ist leider unscharf.. da konnte ih nichts machen.... ) Und nun bemühen wir uns mit abgelaufenen Filmen, womöglich alten Papieren, alten Objektiven oder mit den Tricks von Lightroom & Co.  alte Zeiten herauf zu beschwören?

Die besten Kameras, die schärfsten Objektive, die besten Negativ-Filme ? gegenüber Nachkriegsware,) allerfeinste Sensoren, beste Druckverfahren...aber bitte lasssen Sie es so aussehen wie mit dem Dreilinser und dem 18 DIN Film von Agfa und mit zu altem Entwickler vergrößert auf 6x9, chamois,  mit Büttenrand.😎

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vor 2 Stunden schrieb wpo:

Toll, wie Du das geschildert hast und sehr schön dass Du Dich mit (Kino-)Film und seinen Techniken auseinandersetzt.

Zum einen bin ich schon ein Fan dieser alten Streifen und liebe Kino. Der andere Punkt ist, daß meine Tochter sich im Studium (Restaurierung Papier, Film, Fotografie, Archivgut) sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Was ich natürlich äußerst spannend fand und die Gelegenheit hatte das Thema etwas intensiver zu betrachten. 

 

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vor 1 Stunde schrieb Talker:

aber bitte lasssen Sie es so aussehen wie mit dem Dreilinser und dem 18 DIN Film von Agfa

Danach kann man schon ab und an Sehnsucht haben, wenn man in High Definition superscharf die Nachrichten schaut... 

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vor 2 Stunden schrieb Talker:

.... so aussehen wie mit dem Dreilinser und dem 18 DIN Film von Agfa ....

17/10°DIN, bitteschön! 18DIN bzw. 50ASA gab es von der AGFA erst in den 1970er Jahren.

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vor 16 Minuten schrieb espelt:

Danach kann man schon ab und an Sehnsucht haben, wenn man in High Definition superscharf die Nachrichten schaut... 

.... und man Dinge sieht - beispielsweise bei Nachrichtensprecher und/oder -in - die man eigentlich garnicht sehen möchte 🤫 Es stirbt damit auch so manche Illusion ...

Edited by wpo
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